Macrogol – effektive Hilfe für den Darm

Macrogol – effektive Hilfe für den Darm

Verdauungsprobleme sind heutzutage bei vielen Menschen an der Tagesordnung, manche Mediziner sprechen sogar von einer Zivilisationskrankheit. Das ist nicht abwegig, denn Schätzungen zufolge klagt bereits jeder fünfte Bundesbürger über Verdauungsbeschwerden, Frauen übrigens häufiger als Männer. Das meistgenannte Problem: Darmträgheit und Verstopfung. Zur schnellen und nachhaltigen Hilfe eignen sich sanfte Abführmittel (z. B. Movicol von Norgine) mit dem Wirkstoff Macrogol: Er ist schonend, wirkt schnell und nachhaltig und ist gut verträglich.

Die menschliche Verdauung – ein sensibler Komplex 

Der Körper verwertet Nahrung und Flüssigkeiten über den Magen-Darm-Trakt. Die Verdauung beginnt jedoch schon viel früher, nämlich im Mund. Die Nahrung wird mit den Zähnen zerkleinert und mit Speichel vermischt. Die ersten Verdauungsenzyme beginnen mit der Arbeit und zerlegen bestimmte Nahrungsbestandteile. Der Speisebrei gelangt schließlich durch die Speiseröhre in den Magen, wo die Magensäure mit der Zersetzung fortfährt: Die Eiweißverdauung kommt in Gang, etwaige Keime werden vernichtet. Schlussendlich passiert der Speisebrei den Pförtner (Muskel am Magenausgang) und erreicht den Darm.

Die Hauptarbeit im gesamten Verdauungsprozess leistet nun der Dünndarm: Unzählige Verdauungsenzyme zerkleinern die Nahrung in so kleine Bestandteile, dass diese die Darmwand durchdringen können und in den Blutkreislauf gelangen. Die Muskulatur in der Darmwand befördert unverdaute und unbrauchbare Nahrungsreste in den Dickdarm. Dort wird der übrige Nahrungsbrei durch den Entzug von Wasser und Mineralstoffen eingedickt. Verliert der Stuhl dabei zu viel an Flüssigkeit, verfestigt er sich so stark, dass eine Verstopfung (Obstipation) entsteht.

Was ist eine Verstopfung?

Nicht jeder leidet gleich an Verstopfung, wenn er an einem Tag einmal nicht zur Toilette gehen kann. Was den Stuhlgang betrifft, herrscht hier viel Spielraum: Alles zwischen dreimal am Tag und dreimal pro Woche gilt als normal und unbedenklich. Kommt es weniger als dreimal pro Woche zur Entleerung des Darms, dann handelt es sich allerdings um eine Verstopfung. Hält das Problem über Monate oder sogar Jahre an, sprechen Experten von einer chronischen Verstopfung.

Macrogol packt das Übel an der Wurzel

Macrogole sind Molekülverbindungen (Polymere), die Wassermoleküle anziehen. Die Wirksamkeit dieses Laxans (Abführmittel) beruht also auf dem osmotischen Effekt, und wirkt ohne Umwege direkt im Darm. Der Körper nimmt den Wirkstoff nicht auf, weil er nicht von der Darmwand resorbiert werden kann.

Vielmehr verbleiben die Macrogole mitsamt dem Stuhl im Darminneren, wo sich Wasser an sie bindet. Dieses Wasser wird nicht dem Körper entzogen, sondern stammt aus der Einnahmepraxis: Darum müssen Macrogol-Präparate immer mit Wasser eingenommen werden. Die angebundenen Wassermoleküle sorgen für ein Aufquellen der Macrogole wie bei einem Schwamm. Eine galertartige Substanz entsteht. Dieser Quellkörper gelangt ohne Problem in den Dickdarm. Dort ist er in der Lage, den verhärteten Stuhl aufzuweichen. In der Folge verflüssigt er sich und kann leichter ausgeschieden werden.

Zusätzlich unterstützt Macrogol dem Darm bei der Selbsthilfe: Denn neben der Aufweichung des Stuhls sorgt es auch für Volumenzuwachs. Die vergrößerte Stuhlmenge löst einen Dehnungsreiz in den Darmwänden (Dehnungsrezeptoren) aus, was die natürliche Darmbewegung (Peristaltik) stimuliert. Beide Faktoren tragen dazu bei, die Verstopfung zu beseitigen.

Macrogol wirkt schonend – und nicht zu schnell. In der Regel entfaltet sich die Wirkung nicht überfallartig, sondern innerhalb von 24, spätestens aber nach 48 Stunden. In den meisten Fällen reguliert sich nach einer Woche Anwendung die Darmtätigkeit wieder von selbst und der Stuhlgang bereitet keine Probleme mehr.

Macrogol: Sehr hohe Verträglichkeit ohne Nebenwirkungen

Macrogol zeichnet sich im Vergleich zu anderen Abführmitteln durch eine hohe Verträglichkeit aus. Indem es seine Wirkung direkt im Darm entfaltet, gelangt der Stoff nicht in den Blutkreislauf des Körpers und belastet den Organismus nicht. Zudem enthält Macrogol keine Salze, die dem Körper Flüssigkeit und Nährstoffe (Elektrolyte) entziehen könnten. Ein weiterer Vorteil: Macrogole werden nicht durch Darmbakterien abgebaut, sondern können direkt mit dem Stuhl ausgeschieden werden. Somit kommt es nicht zu wirkstoffbedingten Nebenwirkungen wie Übelkeit oder Blähungen. Auch ein Gewöhnungseffekt tritt nicht ein.

Wann wird Macrogol angewandt?

Aufgrund seiner schonenden und abführenden Wirkung ist Macrogol das Mittel der Wahl bei Darmreinigungen, Darmuntersuchungen und Operationen im Magen-Darm-Raum. Auch bei der Behandlung von (chronischen) Verstopfungen und Darmträgheit findet der Wirkstoff regelmäßig Einsatz. Eine Indikation ist auch bei Frauen gegeben, die vor kurzem entbunden haben oder bei Patienten, die an der Bauchdecke operiert wurden.

Macrogol Wirkung

  • abführend
  • hygroskopisch (wasserbindend)
  • hohe Verträglichkeit bei Kindern
  • ökologisch abbaubar
  • antibakteriell
  • ohne Gewöhnungseffekt

Macrogol Anwendungsgebiete

  • Behandlung von Verstopfungen
  • Zur Leerung des Darms vor einer Operation oder Darmspiegelung
  • Zur besseren Untersuchbarkeit des Dünndarms bei Kernspintomographien
  • Auflösung von Stuhlstauungen bei Kindern ab dem 5. Lebensjahr
  • Behandlung von trockenen Augen
  • Therapie von Verätzungen und Vergiftungen
  • Aufbau der Darmflora
  • Zur Langzeitbehandlung geeignet

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