Kurkuma

Kurkuma

Kurkuma Beschreibung

Bei der aktuell viel beachteten Gewürz- und Heilpflanze Kurkuma (Curcuma longi) handelt es sich um eine Pflanzenart aus der Familie der Ingwergewächse (Zingiberaceae). Somit ist Kurkuma verwandt mit Ingwer und Galant.

Im südasiatischen Raum heimisch, finden hauptsächlich zwei Arten von Kurkuma Verwendung: Der hier beschriebene Curcuma longa sowie Curcuma xanthorrhiza, der javanische Gelbwurz.

Der Name „Curcuma“ stammt von dem arabischen Wort „kurkum“ ab, dem ursprünglichen Namen für „Safran“, was sich auf die gelbe Farbe beider Gewürze bezieht.

Nicht nur mit dem Ingwer verwandt, ist Kurkuma der Ingwerpflanze vom äußeren Erscheinungsbild sehr ähnlich. Die tropische, aufrechte und krautige Pflanze ist eine mehrjährige Staude, die bis zu einem Meter in die Höhe wachsen kann. Der Gelbwurz entwickelt Wurzelstöcke (Rhizome) mit etwa 4 Zentimeter langen, rundlichen Hauptwurzeln und mehrere walzenförmige Seitentriebe (Nebenknollen) mit einem Durchmesser von etwa 15 Millimetern.

Kurkuma Blätter

Die grundständigen, großen und breiten Blätter sind lilienartig und lanzettlich und erreichen eine Länge von bis zu einem Meter. Sie sind hellgrün und erinnern an Schilf. Ihre Blattspreite (Lamina) ist dünn, ganzrandig. und unbehaart mit parallel verlaufende Blattnerven.

Kurkuma Blüten

Die gelbleuchtenden großen Blüten des Kurkumas stehen zu mehreren in den Achseln großer und grünlichweißer Deckblätter. Daraus bildet sich der endständige, bis zu 20 Zentimeter lange, zapfenförmige Blütenstand. Die Blüten besitzen einen dreilappigen Kelch und eine im unteren Bereich trichterförmige, 3-zipflige Krone.

Kurkuma Frucht

Die Frucht der Pflanze ist eine Kapsel und öffnet sich in drei Fächern. Der eher schwache Geruch von Kurkuma wird als leicht würzig und aromatisch beschrieben, der Geschmack der Wurzel ist bitter, brennend und scharf.

Die Pflanze verfügt über eine Vielzahl an Heilwirkungen und wurde bereits seit Jahrtausenden in der indischen Ayurvedatherapie als Heilpflanze eingesetzt. In Deutschland hingegen kommt die Wurzel hauptsächlich als Gewürz oder Gewürzmischung in der Küche zum Einsatz und verleiht den Speisen eine kräftig-gelbe Farbe.

Kurkuma Inhaltsstoffe

Der für medizinische Zwecke verwendete Wurzelstock des Kurkumas enthält hauptsächlich ätherisches Öl (Sesquiterpenen, Tumeron, Zingiberen), gelbe Curcuminoide (intensiv-gelbe Farbstoffe) sowie Bitterstoffe. Die Curcuminoide ähneln strukturell den Zimtsäurederivaten und Scharfstoffen in den verwandten Gattungen der Ingwergewächse.

Hohe Bitterstoffanteile einer Heilpflanze sorgen für eine verdauungs- und gallenflussfördernde (cholagoge) Wirkung und regen damit die Produktion von Gallen- und anderen Verdauungssäften an. Inhaltsstoffe wie ätherische Öle oder Gerbstoffe verfügen über eine antibakterielle und antimikrobielle Wirkung. Sie bekämpfen krankheitserregende Bakterien, indem sie die Einzeller am Wachstum und an ihrer Vermehrung hindern oder das Eindringen in den Körper erschweren.

Den ätherische Ölen und Flavonoiden wird eine beruhigende (sedative), entzündungshemmende und auch eine durchblutungsfördernde Wirkung nachgesagt. Eine durchblutungsfördernde (hyperämisierende) Wirkung ist unter anderen auch auf Inhaltstoffe wie Cumarine und Bitterstoffe zurückzuführen und ist häufig bei rheumatischen Erkrankungen und bei Beschwerden des Gelenk- und Bewegungsapparates wie auch bei arteriellen Beschwerden erwünscht. Weiter sind Cumarine und ätherische Öle zudem für eine krampflösende (spasmolytische) Wirkung verantwortlich.

Das Curcumin wird auch als Lebensmittelzusatz unter dem Namen E100 verwendet. Hier dient es als Färbemittel und Geschmacksträger.

Kurkuma Drogengewinnung und Drogenbeschreibung

Die Erntezeit der walzenförmigen Nebenknollen ist im Winter, in den Monaten Dezember bis Januar, wenn die Blätter welken. Die unterirdischen Pflanzenteile, die Knollen werden aus der Erde ausgegraben und von den anhaftenden Wurzeln befreit. Anschließend werden die Pflanzenteile Wasser gekocht und danach an der Sonne getrocknet. Dieser Vorgang dient dazu, dass der Farbstoff aus den Sekretzellen gleichmäßig über die gesamte Droge verteilt wird und damit für die charakteristische Gelbfärbung sorgt.

Die Droge besteht also aus den getrockneten, fingerförmigen Wurzelstöcken. Die Wurzeln sind von einer äußeren, braunen und korkigen Schicht ummantelt und leuchten im Inneren aufgrund des enthaltenen Farbstoffs Curcumin orange-gelb.

Der eher schwache Geruch von Kurkuma wird als leicht würzig und aromatisch beschrieben, der Geschmack der Wurzel ist bitter, brennend und scharf. Der Speichel färbt sich beim Kauen gelb.

Die Drogenbezeichnung des länglichen Kurkumawurzelstocks lautet Curcumae longae rhizoma.
Die birnenförmigen Knollen führen den Namen Rhizoma curcumae rotundae.Für medizinische Zwecke werden die Wurzelstöcke hauptsächlich aus China, Indien, Afrika oder Madagaskar importiert.

Kurkuma Wirkung

Die Inhaltsstoffe der Pflanze, besonders die ätherischen Öle, Curcuminoide und Bitterstoffe verfügen im Zusammenspiel über eine Vielzahl an Heilwirkungen: sie regen den Gallenfluss und die Gallenproduktion an, wirken entzündungshemmend, antibakteriell, antioxidativ, antiviral, antineoplastisch (gegen Tumore) und leberschützend und haben damit einen positiven Effet auf viele Organsysteme.

Kurkuma bei Verdauungsbeschwerden

Hauptanwendungsgebiete sind Verdauungsbeschwerden im Magen und Darm, besonders bei funktionellen Störungen der ableitenden Gallenwege sowie entzündliche Erkrankungen in der Gallenblase und in den Gallenwegen.

Bei Verdauungsbeschwerden, die mit Druck und Schmerz im Oberbauch, Völlegefühl, Blähungen, einer langsamen Verdauung und Fettunverträglichkeit einhergehen, fördert Kurkuma die Bildung von Gallensäure und sorgt damit für eine vermehrte Entleerung der Gallenblase.

Zudem sollen die Inhaltsstoffe den Knochenabbau hemmen und den Cholesterin- und Blutzuckerspiegel senken. Folgen eines zu hohen Cholesterinspielgels können Arteriosklerose, Herzinfarkte oder Schlaganfälle sein, folgen eine zu hohen Blutzuckerspiegels sind Diabetes mellitus und die Spätfolgen.

Viele wissenschaftliche Studien haben sich auch mit der Heilwirkung in Zusammenhang mit Krebserkrankungen beschäftigt. Die Ergebnisse lassen einen positiven Effekt vermuten, weshalb Kurkuma zur Begleitung der Krebstherapie empfohlen wird.

Die Kommission E (Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte) und ESCOP (Europäischer Dachverband der nationalen Gesellschaften für Phytotherapie) empfehlen bisher nur die Anwendung der Gelbwurzel bei Verdauungsbeschwerden, weil Zubereitungen aus Kurkuma die Gallensekretion fördert und damit die Bildung von Geschwüren oder Entzündungen verhindern kann. Das BGA spricht sich für die Anwendung der Kurkumawurzel aufgrund der entzündungshemmenden, galletreibenden und die Gallebildung in der Leber fördernde Wirkung aus.

Traditionelle Anwendungsbereiche von Kurkuma innerhalb der Volksmedizin, wie z.B. bei rheumatischen Beschwerden, Entzündungen der Gelenke (Arthritis), Appetitmangel, Magen-Darm-Infekte und Durchfall sowie Reizdarmsyndrom basieren auf ärztlicher Erfahrungsheilkunde, deren Wirksamkeit bisher noch nicht in wissenschaftlichen Studien bewiesen wurde.

Kurkuma Nebenwirkungen und Kontraindikationen

Bei üblicher Dosierung sind keine Nebenwirkungen bei der Anwendung mit Kurkuma bekannt. Bei längerer Anwendung oder Überdosierung von Kurkuma kann es zu einer Reizwirkung auf den Magen kommen und mit Sodbrennen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall einhergehen.

Menschen, die Gallensteine haben oder bei einem Verschluss der Gallenwege sollte auf eine Behandlung mit Kurkuma verzichtet werden.

Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte die Einnahme von Kurkuma-Präparaten mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Das gleiche gilt für Kinder unter 12 Jahren.

Kurkuma Anwendungsgebiete in der Phytotherapie und Volksmedizin

Traditionelle, volksmedizinische Anwendung von Kurkuma erfolgt bei Entzündungen der Gallenblase und der Gallenwege, bei Verdauungsstörungen und als Mittel gegen Übelkeit, Völlegefühl und Blähungen. Innerlich eingenommen in Form von Pulver sind weitere Anwendungsgebiete Beschwerden im Magen-Darm-Trakt, Rheuma, Arthritis, Kopfschmerzen und Fieber.

Für eine äußere Anwendung in Form von entzündungshemmenden und antibakteriellen Umschlägen werden in der Volksmedizin Umschläge mit Kurkumapaste bestrichen und für die Behandlung von Hauterkrankungen oder zur Wundheilung auf die betroffenen Stellen aufgelegt.

Kurkuma als Gewürz

Zudem ist Kurkuma ein beliebtes Gewürz und wesentlicher Bestandteil von Currymischungen. Es verleiht den Speisen eine schöne gelbe Farbe und entfaltet auch hier die verdauungsfördernde Wirkung.

Traditionelle Anwendungsbereiche von Kurkuma innerhalb der Volksmedizin, wie z.B. bei rheumatischen Beschwerden, Entzündungen der Gelenke (Arthritis), Appetitmangel, Magen-Darm-Infekte und Durchfall sowie Reizdarmsyndrom basieren auf ärztlicher Erfahrungsheilkunde, deren Wirksamkeit bisher noch nicht in wissenschaftlichen Studien bewiesen wurde.

Anwendungsbeispiele von Kurkuma-Medikamenten

Extrakte aus dem Kurkuma-Wurzelstock sind Bestandteil von Fertigarzneien aus der Apotheke. Typische Darreichungsformen der Fertigpräparate sind Tabletten, Kapseln, Dragees oder Tropfen. Die Verwendung als Tee ist nicht gebräuchlich, weil die Wasserlöslichkeit des ätherischen Öls eher gering ausfällt. Trotzdem ist Kurkuma in zahlreichen Leber- und Galletees in Kombination mit anderen Heilpflanzen erhältlich.

Sie kommen hauptsächlich bei Verdauungsbeschwerden, besonders bei funktionellen Störungen der ableitenden Gallenwege sowie entzündliche Erkrankungen in der Gallenblase und in den Gallenwegen zum Einsatz. Bei einem Verschluss der Gallenwege darf keine Anwendung von Kurkuma erfolgen.

Wissenschaftlich belegt, ist die Anwendung von Kurkuma zur Förderung der Beweglichkeit von Körper und Geist. Die Kommission E (Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte) und ESCOP (Europäischer Dachverband der nationalen Gesellschaften für Phytotherapie) empfehlen die Anwendung der Gelbwurzel bei Verdauungsbeschwerden, weil Zubereitungen aus Kurkuma die Gallensekretion fördert und damit die Bildung von Geschwüren oder Entzündungen verhindern kann. Das BGA spricht sich für die Anwendung der Kurkumawurzel aufgrund der entzündungshemmenden, galletreibenden und die Gallebildung in der Leber fördernde Wirkung aus.

Kurkuma Dosierung und Einnahme

Die Verwendung einer Kurkuma-Tee-Zubereitung ist eher unüblich. Fein gepulverter Kurkumawurzelstock kommt dann eher für eine Einnahme zum Einsatz. Die Dosierung von 0,5 bis 1 Gramm pro Dosis, maximal dreimal täglich sollte nicht überschritten werden.

Kurkuma Tee

Wird doch ein Tee zubereitet, werden 1 bis 2 Teelöffel (etwa 1,3 Gramm) der Kurkumadroge mit 150 ml siedendem Wasser verwendet. Ein frisch bereiter Tee sollte mindestens zweimal am Tag getrunken werden.

Empfohlene Tagesdosis des Pulvers beträgt 1,5 bis 3 Gramm und einer Tinktur 10 bis 15 Tropfen.
Fertigpräparate aus der Apotheke sollten immer so eingenommen und dosiert werden, wie es in der Packungsbeilage angegeben wird oder wie es der behandelnde Arzt angeordnet hat. Bei der Einnahme sollte stets auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden.

Bei akuten Beschwerden, die länger als 1 Woche bestehen oder periodische wiederkehren, sollte ein Arzt zur Abklärung aufgesucht werden!

Kurkuma Zubereitungen

Die Verwendung einer Tee-Zubereitung aus Kurkuma ist eher unüblich. Eher das feine Pulver aus dem Kurkumawurzelstock kommt für eine Einnahme zum Einsatz. Die Dosierung von 0,5 bis 1 Gramm pro Dosis, maximal dreimal täglich sollte nicht überschritten werden.

Tee-Zubereitung mit der Kurkumadroge

Nehmen Sie 1 bis 2 Teelöffel (etwa 1,3 Gramm) der Kurkumadroge und übergießen Sie es mit 150 ml siedendem Wasser. Der Tee sollte 10-15 Minuten ziehen und anschließend durch ein Teesieb abgeseiht werden. Ein frisch bereiter Tee sollte mindestens zweimal am Tag getrunken werden.

Umschläge und Auflagen mit Kurkuma

Bei rheumatischen Beschwerden, Schulterschmerzen sowie Kniegelenkschmerzen kann eine Auflage mit dem Pulver der Gelbwurzel Linderung verschaffen.

Zubereitung der Auflage: Das Pulver der Gelbwurzel wird mit Wasser zu eine dicken Brei verrührt und mit einem Spatel auf die betroffenen, schmerzhaften Stellen aufgetragen. Die Einwirkzeit beträgt etwa 5 Minuten und anschließend kann alles mit einem feuchten Tuch entfernt werden.

Kurkuma Geschichte

Der Name „Curcuma“ stammt von dem arabischen Wort „kurkum“ ab, dem ursprünglichen Namen für „Safran“, was sich auf die gelbe Farbe des Gewürz bezog.

In Indien wurde die Heilpflanze schon vor etwa 4000 Jahren erwähnt, besonders im Bereich der traditionellen Heilkunst und indischen Ayurvedatherapie. Als traditionelles Anregungsmittel für Verdauung, Kreislauf und Atmung wurde die energiespendende Gelbwurzel verwendet. Auch als eines der wichtigsten Gewürze und als Färbemittel für u.a. Mönchskutten fand Kurkuma in der Zeit Verwendung. Als tantrisches Liebesritual wurde Kurkuma verräuchert und in Asien gilt die Pflanze als Glücksbringer für eine glückliche und kinderreiche Ehe. Die gelbe Farbe symbolisiert in vielen Kulturkreisen die Sonne.

In Europa war die tropische Gelbwurzel bereits im Altertum bekannt. In den Kräuterbüchern des 16. Und 17. Jahrhunderts wurde Kurkuma als Heilpflanze erwähnt und als harntreibendes, magen- und leberstärkendes Mittel empfohlen. Es wurde auch gegen Gelbsucht, Wassersucht, Menstruationsbeschwerden und Fieber eingesetzt. Die von 1098 bis 1179 lebende Äbtissin Hildegard von Bingen erwähnte die Heilpflanze in vielen ihrer Schriften.

Als Gewürzpflanze wurde Kurkuma zu jeder Zeit in der Vergangenheit als Zutat für Currymischungen oder als Safranersatz verwendet. Das ist auch noch heute der Fall. Das Gewürz Kurkuma ist in fast jeder Küche zu finden.

Kurkuma in Kombinationen mit anderen Heilpflanzen

Kurkuma-Zubereitungen kommen hauptsächlich zur Anregung und Produktion von Gallensekreten zum Einsatz. Die Inhaltsstoffe der Gelbwurzel sind häufig Bestandteil in Leber-Gallen-Tees in Kombination mit anderen Heilpflanzen.

Ein Heiltee mit gallenanregender und leberschützender Wirkung besteht aus 30 Gramm Löwenzahnkraut, 20 Gramm Gelbwurzel, 20 Gramm Pfefferminzblätter, 20 Gramm Kamillenblüten, 6 Gramm Kümmel und 4 Gramm Kornblumen.

Alle Zutaten werden gemischt und 1 Esslöffel der Mischung wird mit 1 Tasse kochendem Wasser übergossen und 10 Minuten abgedeckt ziehen gelassen.

Kurkuma in der Homöopathie

Das homöopathische Pflanzenmittel Curcuma longa wird aus den getrockneten, unterirdischen Teilen der Javanischen Gelbwurzel hergestellt. Grundlage für die Verwendung und Anwendungsgebiete eines homöopathischen Mittels sind homöopathische Arzneimittelprüfungen (AMP) an gesunden Männern und Frauen. Für das homöopathische Mittel Curcuma longa liegen keine oder nur unzureichende Untersuchungen vor, weshalb die Anwendungsbereiche auf Symptomen aus der Phytotherapie basieren.

So sind die Haupteinsatzgebiete von Curcuma longa Beschwerden des Magen-Darm-Trakts, Erkrankungen von Leber, Gall, Nieren, Augen und der Haut. Die Verdauungsbeschwerden können mit einem Völlegefühl, Blähungen oder Durchfall einhergehen

Für eine akute, homöopathische Behandlung können Potenzen D1 bis D3 als Tropfen (Dilution) 3 bis 5x täglich 5 Tropfen für eine Förderung der Gallesekretion eingenommen werden. Für Potenzen, Dosierungen und Einnahme homöopathischer Mittel gibt es keine allgemeingültigen Richtlinien. Eine chronische Behandlung sollte immer ein Homöopath oder homöopathischer Arzt durchführen.

Verschiedene Kurkumasorten

Die Gewürz- und Heilpflanze Kurkuma (Curcuma longa) stammt aus der Familie der Ingwergewächse (Zingiberaceae) und ist verwandt mit Ingwer und Galant. Curcuma longa, auch Gelber Ingwer, Gelbwurz, oder Kurkuma genannt, ist die bekannteste der etwa 80 Arten, was unter anderen daran liegt, dass aus ihr das beliebte Gewürz hergestellt wird.

Im südasiatischen Raum heimisch, finden hauptsächlich zwei Arten von Kurkuma Verwendung: der hier beschriebene Curcuma longa sowie Curcuma xanthorrhiza.

Es gibt zudem eine kanadische Gelbwurz-Art, die jedoch über andere Eigenschaften verfügt und auch zu einer anderen Pflanzenfamilie gehört.

Tipps zum Anbau von Kurkuma

Die in Südostasien beheimatete mehrjährige Kurkuma-Pflanze aus der Familie der Ingwergewächse bevorzugt einen hellen, warmen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung, um schöne große Blüten zu bilden. Es ist möglich, Kurkuma in einem Wintergarten oder auf dem Balkon anzupflanzen. Sie bevorzugt ganzjährig konstante Wärme (über 15 °C) und eine hohe Luftfeuchtigkeit (über 80 %). Deshalb ist ein Dauerplatz im Haus besser als ein Platz im Freien. Die Pflanze ist nicht winterhart, weshalb Temperaturen unter 15° Grad Celsius unbedingt vermieden werden sollten. Bei warmen Temperaturen im Sommer kann das Ingwergewächs auch auf der Terrasse stationiert werden. Zweimal die Woche sollte Kurkuma mit Wasser versorgt werden, wenn die Erde trocken ist. Die Pflanze darf jedoch kein Wasser in die Schuppen bekommen. Nicht Schädlinge, sondern übermäßiges Gießen führt zu Problemen beim Gedeihen. Dann beginnen die Blätter zu faulen und verfärben sich gelb-bräunlich. Die Erde sollte also immer konstant leicht feucht gehalten werden, aber nicht über längere Zeit nass sein. Die Wurzeln brauchen die Möglichkeit zu atmen, sonst droht Wurzelfäule.

Die Aussaat erfolgt im Frühling. Die Pflanze liebt ein warmes Klima mit hoher Luftfeuchtigkeit, der Boden sollte jedoch nicht zu feucht, dafür aber locker und gut drainiert sein. Die Pflanze benötigt Humus in Form frischer Blumenerde sowie eine durchlässige und stabile Erde. Kleine „Steinchen“, Splitt oder Kies sollten zu etwa einem Drittel beigemengt werden, sofern die Basis-Erdmischung diese Elemente nicht enthält.

Bilden sich im Frühjahr die ersten Blätter, sollte zweimal monatlich mit dem Düngen begonnen werden. Ab September wird die Düngung wieder eingestellt.

Kurkuma-Produkte aus der Apotheke

Extrakte aus dem Kurkuma-Wurzelstock sind Bestandteil von Fertigarzneien aus der Apotheke. Typische Darreichungsformen der Fertigpräparate sind Tabletten, Kapseln, Dragees oder Tropfen. Die Verwendung als Tee ist nicht gebräuchlich, weil die Wasserlöslichkeit des ätherischen Öls eher gering ausfällt. Trotzdem ist Kurkuma in zahlreichen Leber- und Galletees in Kombination mit anderen Heilpflanzen erhältlich.

Sie kommen hauptsächlich bei Verdauungsbeschwerden, besonders bei funktionellen Störungen der ableitenden Gallenwege sowie entzündliche Erkrankungen in der Gallenblase und in den Gallenwegen zum Einsatz. Bei einem Verschluss der Gallenwege darf keine Anwendung von Kurkuma erfolgen.

Kurkuma-Produkte aus der Apotheke

Kurkuma-Kapseln

Kurkuma-Kapseln sind ein Nahrungsergänzungsmittel. Kurkuma ist ein beliebtes Gewürz, das reich an sekundären Pflanzenstoffen ist und auch als „falscher Safran“ bezeichnet wird. Anwendungsgebiet sind Verdauungsbeschwerden.

Kapseln mit Kurkuma, Artischocke und Olivenöl

Die Kapseln mit Kurkuma, Artischocke und Olivenölgehören sind ein Nahrungsergänzungsmittel. Die Kapseln dienen zur Unterstützung der Verdauung, besonders bei einer fettreichen Ernährung, Alkoholkonsum und mangelnder Bewegung.

Kräuterbitter mit Kurkuma

Das Kräuterbitter mit Kurkuma enthält außerdem Angelikawurzel, Enzianwurzel, Kardamomsamen, Zimtrinde, Galgant, Ingwer, Artischocke und Mariendistelkraut. Zur Unterstützung der Verdauung sollen vor dem Essen 10 Tropfen unverdünnt oder mit Wasser verdünnt in den Mund geträufelt werden. Die Flüssigkeit enthält 21,9 Vol.-% Alkohol.

Kurkuma-Kapseln

Die Kurkuma-Kapseln sind ein pflanzliches Arzneimittel aus dem Trockenextrakt des Curcumawurzelstocks. Die Kapseln kommen bei Verdauungsbeschwerden (dyspeptische Beschwerden) und besonders bei funktionellen Störungen des ableitenden Gallensystems zum Einsatz.

SYNERGON KOMPL CHELID N 55

SYNERGON KOMPL CHELID N 55 ist ein registriertes homöopathisches Arzneimittel in Tablettenform. Es handelt sich um ein homöopathisches Komplexmittel, dass mehrere homöopathische Arzneien beinhalten, wie Dolichos pruriens (Mucuna pruriens), Mercurius dulcis (Hydrargyrum chloratum), Natrium sulfuricum, Podophyllum peltatum, Lycopodium clavatum , Leptandra (Veronica virginica), Curcuma longa, Carduus marianus (Silybum marianum), Taraxacum officinale, Chelidonium majus.

Registrierte homöopathische Arzneimittel sind ohne Angabe einer therapeutischen Indikation.

Quellen

Dr. Jörg Grünwald, Christof Jänicke: Grüne Apotheke – Das Standardwerk zur Pflanzenheilkunde. Gräfe und Unzer Verlag, München 2015

Apotheker M. Pahlow: Das große Buch der Heilpflanzen – Gesund durch die Heilkräfte der Natur. Nikol Verlag, Hamburg 2015

Diether Ennet, Hans D. Reuter: Lexikon der Heilpflanzen – Wirkung, Anwendung, Botanik, Geschichte. Nikol Verlag, Hamburg 2004

Penelope Ody: Praxishandbuch Heilpflanzen. Dorling Kindersley Verlag, München 2008

Dr. med. Franziska Rubin: Meine besten Hausmittel. Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. Zabert Sandmann Verlag, München 2013

Prof. TCM Li Wu, Apotheker Jürgen Klitzner: Heiltees für Körper, Geist und Seele aus China und Europa. Weltbild Verlag 2014

Annette Kerckhoff, Dorothee Schimpf: Naturheilkunde für zu Hause – Die Heilkraft der Gewürze. Natur und Medizin, Fördergemeinschaft der Karl und Veronica Carstens-Stiftung, Essen 2012

 

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