Kochen und Backen mit Piment

Kochen und Backen mit Piment

Wissen Sie wie Piment schmeckt? Jeder von uns hat dieses exotische Gewürz schon einmal gekostet, denn es sorgt für den unverwechselbaren Geschmack von Lebkuchen und anderem Weihnachtsgebäck. Immer noch keine rechte Vorstellung davon, was es ist? Kein Problem. Was Piment so alles kann und wie es sich in der hauseigenen Küche verwenden lässt, möchte ich Ihnen im Folgenden näher erklären.

Was macht Piment so besonders?

Piment ist besser bekannt unter dem Namen Nelkenpfeffer, Jamaikapfeffer, Wunderpfeffer oder Allgewürz. (Der Begriff Piment entspringt nämlich dem Spanischen, dort bezeichnet pimienta den Pfeffer jeglicher Art.) Ursprünglich aus Südamerika eingeführt, wird es heute hauptsächlich in Jamaika angebaut. Das Gewürz entsteht, indem die Beeren des immergrünen Nelkenpfefferbaumes in einem speziellen Verfahren getrocknet werden.

Das Spezifische an Piment ist, dass es gleich nach mehreren Gewürzen duftet und schmeckt, so etwa nach Nelken, Muskatnuss, Pfeffer und Zimt. Dabei ist der eigentümliche Geschmack nicht zu unterschätzen. Piment verfügt nämlich über Schärfe und eine ätherisch-würzige Komponente. Deshalb sollten Sie es stets sparsam einsetzen: Bei gemahlenem Piment genügt eine Messerspitze, bei ganzen Körnern ein halber Teelöffel. Noch ein Tipp: Durch das Mahlen oder Zerstoßen der Körner können Sie die Schärfe etwas mildern und das Aroma entfaltet sich besser.

Wirkt sich Piment auf den Körper aus?

Schon bei den Azteken war Piment unter dem Zungenbrecher „Xocoxochitl“ weit verbreitet. Sie gebrauchten Piment vor allen Dingen wegen des guten Geschmacks und der angeblich aphrodisierenden Wirkung. Das Kultgetränk der Azteken, der Kakaotrunk, wurde deswegen auch immer mit Piment versehen. Piment schmeckt aber nicht nur gut, sondern tut auch gut, wie die heutige Forschung belegt: Die Pfefferart wirkt nämlich Verdauungsbeschwerden entgegen, indem es unseren Verdauungsapparat sanft anregt und bei Blähungen hilft. Außerdem belebt und erfrischt die exotische Würze unseren gesamten Organismus.

Dass Piment nicht nur bei exotischen Speisen Verwendung findet, spricht sich mittlerweile auch herum. So runden Pimentkörner den Geschmack von Fleischgerichten, Schmorgerichten, Fisch-Marinaden, dunklen Ragouts, Kohleintöpfen, Pasteten und Saucen ab. Es eignet sich außerdem auch zum Einlegen von Gurken, Pfeffergürkchen und Mixed Pickles. Doch damit noch nicht genug: Selbst Fruchtspeisen lassen sich mit Piment wunderbar verfeinern.

Rezept für Pflaume-Mandel-Tarte mit Piment

Dass Piment auch prima zu Süßspeisen passt, möchte ich Ihnen anhand dieses Rezepts für eine Pflaume-Mandel-Tarte beweisen:

Zutaten für 16 Stück:

  • 200 g Weizenmehl
  • 100 g Vollkornweizenmehl
  • 175 g brauner Zucker
  • 700 g Pflaumen
  • 300 g Äpfel
  • 50 g gehobelte Mandeln
  • 1 TL Pimentkörner
  • Butter zum Einfetten der Form

Zubereitung:

  1. Mehle mit 100 g Zucker in einer Schüssel vermengen. Butter in Stückchen dazugeben. Alles zu Streuseln kneten. Ein Drittel der Menge zur Seite stellen. Aus dem Rest mit 2 EL kaltem Wasser einen Teig kneten und ca. 30 Minuten kalt stellen.
  2. Den Backofen auf 180 Grad vorheizen. Pflaumen waschen, halbieren und entsteinen. Äpfel waschen, vierteln, entkernen und in Spalten schneiden. Piment im Mörser fein mahlen. Den Rest vom Zucker mit Piment, Pflaumen und Äpfeln mischen.
  3. Die Tarte-Form einfetten. Mürbeteig ausrollen und die Form damit auslegen. Boden mit einer Gabel mehrmals einstechen. Im vorgeheizten Ofen etwa 12 Minuten vorbacken.
  4. Form aus dem Ofen nehmen, Obstmischung darin verteilen, mit Streuseln bestreuen und weitere 20 Minuten backen.
  5. Den Kuchen mit Mandeln bestreuen und in 5 Minuten fertigbacken.

Zugegeben, dieses Piment-Rezept ist mit einer Zubereitungszeit von eineinhalb Stunden nicht unbedingt das schnellste, doch dafür ausgesprochen lecker. Probieren Sie es aus –Sie werden sehen, es lohnt sich!

 

Bild: © HLPhoto – stock.adobe.com