Amaranth und Co. – glutenfreie Getreidealternativen im Überblick

Amaranth und Co. – glutenfreie Getreidealternativen im Überblick

Die Diagnose Zöliakie (Glutenunvertäglichkeit) ist für die meisten Betroffenen ein Schock: Was bitte soll ich nun noch essen? Schließlich kommt in den meisten Lebensmitteln, die wir täglich zu uns nehmen, Gluten vor. Das Klebereiweiß schädigt bei Patienten mit Unverträglichkeit die Dünndarmschleimhaut: Die Folge sind Krämpfe, Blähungen, Durchfall oder Mangelerscheinungen. Gluten steckt vor allem in Getreideprodukten aus Weizen, Roggen, Hafer und Dinkel – und natürlich in allen Lebensmitteln, die hiermit hergestellt werden. Leider gehören dazu auch Pizza, Nudeln, Knödel, Brötchen und panierte Fisch- oder Fleischfilets. Menschen mit Zöliakie sind aber längst keine Seltenheit mehr: Gerade im letzten Jahr gab der Test für eine Freundin von mir Gewissheit. Zwar muss sie ihre Ernährung nun ganz bewusst umstellen – wenn die elenden Darmbeschwerden dadurch ein Ende haben, ist sie aber gern dazu bereit. Inzwischen gibt es auch viele tolle Alternativen zu herkömmlichen Getreideprodukten – die besten stelle ich Ihnen hier vor.

Amaranth

Produkte aus Amaranth sind nicht nur eine leckere Alternative zu Weizen- oder Roggenmehlerzeugnissen – in Amaranth stecken viele Nährstoffe, die ihn besonders gesund machen. Ein hoher Anteil an Pflanzeneiweiß und Eisen macht ihn zu einem wichtigen Nährstofflieferanten für die tägliche Ernährung. Das Samenöl in Amaranth besteht zu 70% aus ungesättigten Fettsäuren – also aus gesunden Fetten. Ein hoher Mineralstoffgehalt mit Kalzium, Magnesium und Zink und viele Ballaststoffe liefern wichtige Vitalstoffe. Amaranth schmeckt gut als Müslizutat, in Reformhäusern und Drogerien erhält man auch Backwaren und Nudeln aus dem glutenfreien Getreideersatz.

Hirse

Hirse gehört zur Familie der Süßgräser, es ist die älteste Getreidesorte der Welt. Hirse ist sehr mineralstoffreich: Es verfügt über reichlich Fluor, Phosphor, Magnesium, Kalium und Eisen. Im Handel ist hauptsächlich Goldhirse erhältlich, bei dem die Körnchen von der Schale bereits getrennt wurden. Mehr Nährstoffe enthält dagegen der ungeschälte Braunhirse. Glutenfreies Brot, Kekse und Knabbergebäck werden aus Hirse angeboten.

Mais

Mais ist ein wahres Allround-Talent, wenn es um glutenfreie Ernährung geht. Mit Maismehl lassen sich zum Beispiel Soßen und Suppen binden. Maisgrieß, sogenannte Polenta, schmeckt als Brei, als Beilage zu Gemüsegerichten oder in Aufläufen. Abgekühlte Polentamasse kann in Streifen oder Scheiben geschnitten werden – diese einfach in der Pfanne braten oder auf den Grill legen. So zubereitete „Polentaschnitten“ sind ein leckerer Brotersatz zu Salaten und Antipasti oder eine schmackhafte Beilage zu herzhaften Speisen (Braten, Gulasch).

Buchweizen

Anders als es der Name vermuten lässt, handelt es sich bei Buchweizen nicht um eine Getreidesorte. Biologisch gehört er zur Familie der Knöterichgewächse. Die Nüsschen des Buchweizens finden Verwendung als ganzes oder geschältes Korn, in Form von Buchweizen-Grütze oder als Flocken. Aus dem grauweißen Buchweizenmehl lassen sich Crêpes, herzhafte Pfannkuchen, Waffeln oder Kuchen herstellen.

Quinoa

Das kleine Korn aus Südamerika ist ein Gänsefußgewächs und gehört damit zur selben Pflanzenfamilie wie Rote Beete oder Spinat. Die Quinoa-Samen werden wie Reis gekocht und können dann als leckere Beilage zu Gemüse- und Fleischgerichten verzehrt werden. Auch Bratlinge z.B. mit Nüssen lassen sich aus Quinoa zubereiten. Beim Frühstück bieten sich Quinoa-Flocken anstelle von Haferflocken an. Ein wahrer Mineralstoffreichtum macht die kleinen Samenkörner ohnehin zur besseren Wahl: Quinoa liefert mehr als doppelt so viel Eisen wie Weizen.

Reis und Kartoffeln

Inzwischen werden in vielen Bäckereien auch einige glutenfreie Brot-Alternativen angeboten. Hierzu gehören vor allem Brote aus Kartoffel- oder Reismehl. Fragen Sie im Zweifelsfall besser nach, welche Brotsorten wirklich glutenfrei sind – für einen unbeschwerten Brotgenuss ohne lästige Nebenwirkungen.

 

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