Brauner Erdschlamm soll ein Wundermittel gegen unreine Haut sein? Das kann ich kaum glauben, aber tatsächlich scheint es zu stimmen: Schon in der Antike nutzte man mineralhaltige Tonerde für natürliche Schönheitsbehandlungen. Eine Freundin von mir schwört auch auf ihre wöchentliche Schlammmaske: Ihre Haut ist rein und geschmeidig – selbst das teuerste Markenpflegeprodukt könne bei dieser Wirkung nicht mithalten. Das klingt vielversprechend! Da ich bei Pflegeprodukten sowieso viel Wert auf natürliche Inhaltsstoffe lege, erscheint mir Heilerde als eine tolle Alternative zu gekauften Peelings und Gesichtsmasken. Was Heilerde so wirksam macht und wie man sie am besten verwendet – erfahren Sie es hier!
Was ist Heilerde und wie wirkt sie?
Heilerde ist ein feines Pulver, das aus eiszeitlichen Sedimentablagerungen gewonnen wird. Es hat eine gelblich-graue Farbe und besteht vorwiegend aus Mineralien, Tonkristallen und Salzen. Auch in Deutschland gibt es natürliche Vorkommen des Mineralpulvers, es wird z.B. in Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Hessen abgebaut.
Bei der äußerlichen Anwendung von Heilerde auf der Haut werden verschiedene Prozesse in Gang gesetzt: Zum einen wirken die feinen Erdkörnchen wie ein sich vollsaugender Schwamm. Trägt man eine Gesichtsmaske aus Heilerde und Wasser auf, dann saugen die Erdpartikelchen Fett, Talg und Schmutzablagerungen aus den Poren und sorgen so für eine natürliche Reinigung. Eine gereinigte Haut, die über kein überschüssiges Fett verfügt, ist weitaus weniger anfällig für Mitesser und Pickel. Weil die Mineralkörnchen der Heilerde auch Bakterien aufsaugen, wirkt die Schlammmaske zusätzlich entzündungshemmend. Heilerde hat aber nicht nur eine reinigende Wirkung. Bei einer Gesichtsmaske mit natürlicher Heilerde wird das innere Hautgewebe leicht erwärmt: Dadurch werden Blutfluss und Stoffwechsel angeregt und das Gewebe kann besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Pflegende Stoffe aus Feuchtigkeitscremes werden so nach der Gesichtsbehandlung optimal aufgenommen.
Die richtige Anwendung
Heilerde bekommen Sie nicht nur in der Apotheke, sondern inzwischen auch in Drogerien. Für eine reinigende Gesichtsmaske werden zwei Esslöffel leicht gehäufte Heilerde mit vier bis fünf Esslöffeln lauwarmem Wasser gemischt. Wer zu besonders trockener Haut neigt, kann noch einen halben Teelöffel natives Olivenöl dazu geben. Die Konsistenz der Maske sollte nicht zu flüssig sein, damit sie sich gut auf der Haut auftragen lässt und nicht herunter fließt. Sparen Sie Augen- und Mundpartie beim Auftragen der Maske aus. Je nachdem wie dick Sie die Masse auftragen, muss die Maske 20-30 Minuten einwirken. Wer zu stark unreiner Haut neigt, sollte mit der Masse nicht sparsam umgehen: Je dicker sie aufgetragen wird, desto stärker ist die reinigende „Saugwirkung“. Wenn die Maske gut angetrocknet ist, kann die Erdmasse ganz leicht mit lauwarmem Wasser abgewaschen werden. Nach der Reinigung unbedingt ein leichtes Feuchtigkeitsfluid auftragen! Eine Masken-Anwendung pro Woche reicht bei normaler Haut aus.
Heilerde für eine geregelte Verdauung
Nicht nur von außen haben die Erdkörnchen der Heilerde eine tolle Wirkung. Das reichhaltige Mineralpuder kann auch im Körper viel Gutes tun: Bei Sodbrennen, Durchfall und Blähungen kann ein Glas Wasser mit 2 Teelöffeln Heilerde schnell Linderung bringen. Der Geschmack ist anfänglich etwas unangenehm, aber daran gewöhnt man sich. Wer über einen längeren Zeitraum mit Verdauungsproblemen zu kämpfen hat, der nimmt am besten morgens und abends jeweils ein Glas mit aufgelöster Heilerde zu sich. Die Erdkörnchen wirken in Magen und Darm genau wie bei der äußerlichen Anwendung: Sie saugen überschüssige Säure und Giftstoffe auf und transportieren sie natürlich aus dem Körper.
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