Akne bei Erwachsenen – Tipps zur Spätakne Behandlung

Akne bei Erwachsenen – Tipps zur Spätakne Behandlung

Manche Menschen haben Pickel, Mitesser und sonstige Hautunreinheiten schon in der Pubertät gequält, andere erwischt es erst im Erwachsenenalter. Schon seltsam dieses Phänomen. Ich zum Beispiel konnte mich während meines Teenager-Daseins an einem reinen Teint erfreuen – doch leider ist damit längst Schluss, seit ich das Erwachsenenalter erreicht habe. Manchmal nimmt dieses Übel auch unerträgliche Formen an und ich muss tagelang mit entzündeten Pusteln im Gesicht herumlaufen. Sehr peinlich! Anderen ergeht es noch viel schlimmer als mir: Akne übersät ganze Teile des Gesichts und entstellt diese Menschen über Wochen hinweg. Doch woran liegt es, dass Akne bei immer mehr Erwachsenen auftritt? Und was lässt sich dagegen unternehmen?

Was ist Spätakne?

Akne im Erwachsenenalter (lat. acne tarda) gilt als weit verbreitete Hauterkrankung, die meist nur in modernen Industriestaaten auftritt. Insbesondere 25 % der Frauen erkranken daran, doch erst zwischen dem 25. und 45 Lebensjahr: Entweder tritt die Akne dann das erste Mal in Erscheinung oder sie besteht schon durchgängig seit den frühen Lebensjahren.

Wo liegt der Unterschied von Spätakne zur Pubertäts-Akne?

Die Akne bei Jugendlichen (lat. acne vulgaris) ist ein völlig gewöhnliches Phänomen, das auf hormonelle und genetische Faktoren zurückgeht, die fettige Haut und Verhornungsstörungen hervorrufen. Diese Form der Akne tritt aber nicht nur im Gesicht auf, sondern auch auf Rücken, Dekolleté und Brust. Vom Geschlecht ist dies jedoch nicht abhängig, denn Mädchen wie Jungs leiden unter diesem Phänomen gleichermaßen.

Ganz anders verhält es sich mit Spät-Akne: Erwachsene, die an Akne leiden, weisen meistens eine Talgdrüsen-Überempfindlichkeit gegen bestimmte Hormone, Umwelteinflüsse, Stress oder Kosmetika auf. Zudem leiden Erwachsene häufig nur im Gesicht an Akne. Es kommt außerdem noch der Umstand hinzu, dass besonders häufig Frauen von der Spät-Akne im Erwachsenenalter betroffen sind. Warum? Angeblich tendieren erwachsene Frauen öfter zu trockener Haut, die dann sehr empfindlich und leicht reizbar ist.

Was sind die Ursachen der Spät-Akne?

Um es gleich einmal vorweg zu sagen: Die Veranlagung zu Akne ist meist vererbt. Cremes und Gesichtswässerchen mögen zwar zeitweilig dagegen helfen, können aber die Ursache nicht beseitigen. Sonst wäre das Problem schon längst aus der Welt geschafft.

Die Ursachen für Akne tarda können sehr vielfältig sein: Die moderne Medizin betrachtet diese anhaltende Hautirritationen als ein komplexes Krankheitsbild, dass ebenso durch hormonelle Veränderungen (Medikamenten-Einnahme, Anti-Baby-Pille, Wechseljahre) als auch durch falsche Kosmetikartikel und Stress erzeugt wird.

Stress als häufige Ursache von Akne bei Erwachsenen

Stress scheint ein Allround-Talent zu sein, was das Hervorrufen allerlei Befindlichkeitsstörungen und Unwohlsein betrifft. Zumindest in Bezug auf die Spät-Akne liegt das Verhältnis klar auf der Hand: Einer der führenden Akne-Experten, Prof. William J. Cunliffe, wies in mehreren Studien nach, dass sich vor allem die betroffenen Frauen in einer stressigen Berufssituation befanden. Die Mediziner erklären sich das folgendermaßen: Chronischer Stress führt zu einer erhöhten Produktion von männlichen Hormonen und Adrenalin, da der weibliche Organismus auf ein Übermaß von diesen geschlechtsspezifischen Stresshormonen nicht ausgerichtet ist, kann sich Akne besser entwickeln.

Akne durch Hormonschwankungen

Dass Hormonschwankungen ein Auslöser für Akne im Erwachsenenalter sind, liegt eigentlich schon auf der Hand. Schließlich ist das ja auch die ausschlaggebende Ursache für Pubertäts-Akne. Doch die hormonellen Schwankungen im Erwachsenenstadium scheinen im engen Zusammenhang mit der Menstruation zu stehen. Frauen berichten immer wieder von sogenannten Akne-Schüben, die circa eine Woche vor der Menstruation einsetzten. Nun vermuten Wissenschaftler, dass eine Überempfindlichkeit der Talgdrüsen gegenüber männlichen Hormonen die prämenstruelle Akne auslöst, weil die Hormonkonzentration in dieser Phase starken Schwankungen unterworfen ist.

Glykämischer Index: Falsche Ernährung kann Spät-Akne hervorrufen

Heutzutage geht die Medizin von einem direkten Zusammenhang zwischen unserer Ernährung und Akne bei Erwachsenen aus: Vor allem der sogenannte glykämische Index (GLYX) von Nahrungsmitteln steht unter Verdacht, Spätakne zu begünstigen. Er zeigt an, wie stark sich ein Lebensmittel, das Kohlenhydrate enthält, auf unseren Blutzuckerspiegel auswirkt. Besteht ein hoher glykämischer Index, so könnte eine schnelle und hoch dosierte Zufuhr von Insulin im Blut dafür sorgen, dass vermehrt Stoffe produziert werden, die unsere Talgdrüsen stimulieren und so die Akne verschlimmern. Deshalb berichten Akne-Patienten stets aufs Neue von dem positiven Effekt einer Ernährungsumstellung: Die Akne verbesserte sich zusehends bei einer Ernährung mit kohlenhydratarmen und eiweißreichen Nahrungsmitteln.

Spätakne behandeln

Bevor Spätakne wirksam bekämpft werden kann, muss die Ursache ihres Auftretens abgeklärt werden. Denn erst wenn die Gründe dafür erkannt sind, lässt sich das geeignete Mittel finden, um dagegen vorzugehen. Akne ist zwar nicht völlig heilbar, aber mittlerweile gut behandelbar. Allerdings ist Geduld angesagt, wie die Wiener Dermatologin Sylvia Perl-Donvalexius betont: „Leider werfen viele Frauen vorschnell die Flinte ins Korn und doktern wieder auf eigene Faust herum. Aber es ist nun mal so: Um eine aknekranke Haut zu beruhigen, braucht es viel Geduld und eine generell gesunde Lebensführung.“ Bei starker Akne mit deutlichen Entzündungen kommt man in der Regel nicht um eine ärztliche Behandlung, etwa eine äußerliche oder systemische Antibiotika-Therapie, herum. Bei leichteren Unreinheiten kann man jedoch durchaus selbst erst einmal aktiv werden, um zu schauen, ob man auch ohne derart drastische Maßnahmen zu einem reineren Hautbild gelangt.

Wer von Akne tarda betroffen ist, weiß, dass es den einen Tipp zur Behandlung von Akne bei Erwachsenen nicht gibt. Wirklich effektiv ist eigentlich nur eine holistische Herangehensweise an das Problem. Vor allem sollten Sie Stress vermeiden oder zumindest reduzieren. Das ist zwar leichter gesagt als getan, aber heutzutage gibt es genügend Entspannungstechniken Tai Chi oder Qigong, die nachweislich einen Ausgleich schaffen. Man muss es nur tun. Sich abends einfach vor den Fernseher zu setzen, bringt die Biochemie im Körper leider nicht ins Gleichgewicht.

Wie bereits angesprochen ist die Ernährung ein entscheidender Faktor. Es sind vor allem die „gesunden“ Lebensmittel, die einen niedrigen GLYX aufweisen, also z. B. die meisten Obst- und Gemüsesorten, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte etc., die sinnvoll sind. Süße, fettige (insb. frittierte) und nährstoffarme (Fertig-)Lebensmittel sollten Sie Ihrer Haut zuliebe möglichst meiden. Falsche Ernährung kann zudem zu einem Mirkonährstoffmangel führen, der ebenfalls Akne begünstigen kann. Einen solchen Mangel sollte man bei Bedarf auch mit Nahrungsergänzungsmitteln beheben. Wissenschaftlich erwiesen ist beispielsweise, dass Biotin einen Beitrag zur Erhaltung normaler Haut leistet. Ein Biotin Mangel sollte demnach vermieden werden. Bei der Verwendung von Mirkonährstoffpräparaten solten Sie allerdings stets auf hohe Qualität und Reinheit achten. Bei beliebtes Präparat sind z. B. Pure Encapsulations Biotin Kapseln. Viel Wasser zu trinken, kann ebenfalls zu einer reineren Haut beitragen. 2 Liter pro Tag sollten für Sie selbstverständlich werden.

Oftmals werden Pickel und Mitesser auch durch falsche Hautpflege begünstigt. Verwenden Sie daher zur täglichen Körperpflege medizinische Hautpflege-Produkte, die keine belastenden bzw. unnötigen Inhaltsstoffe wie Parabene, Mineralöle oder Duftstoffe enthalten. Zur Hautreinigung empfiehlt sich ein milder Reinigungsschaum wie Dermasence Mousse Reinigungsschaum. Auch bei der Wahl der Creme werden häufig Fehler gemacht. Z. B. werden Cremes für den falschen Hauttyp verwendet oder zu reichhaltig formulierte Cremes. Gelegentlich hilft es schon, um die Haut zur Ruhe zu bringen, auf eine Creme gegen überempfindliche Haut wie die leichte Avene Creme für überemfpindliche Haut umzusteigen, anstatt gleich eine austrocknende Anti-Pickel-Creme zu vewenden. Dazu kann man auch sinnvolle Hausmittel wie Teebaumöl (z.B. Bergland Teebaumöl Pickel-Tupfer) einsetzen. Sollten diese Maßnahmen nicht greifen, kann man spezielle Aknemittel wie Benzaknen mit Benzoylperoxid (BPO) ausprobieren. Bringen diese auch nicht den gewünschten Effekt, muss man sich auch als Erwachsener einer hautärztlichen Behandlung der Spät-Akne unterziehen – unter konsequenter Einhaltung des Therapieplanes.

 

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