27 Hausmittel gegen Magenschmerzen

27 Hausmittel gegen Magenschmerzen

Wenn es ziept, drückt oder krampft – was tun und was essen bei Magenschmerzen?

Die Liebe geht durch ihn, Nervosität kann ein flaues Gefühl in ihm erzeugen und ab und an dreht er sich förmlich um oder knurrt hörbar – der Magen ist ein wichtiges Organ, das sich oft bemerkbar macht. Dementsprechend einschränkend können Magenschmerzen sein.

Fallen diese leicht bis mäßig aus, können Hausmittel oftmals für eine schnelle Linderung sorgen. Bevor Ihnen wir aber bewährte Mittel und Maßnahmen in Hülle und Fülle vorstellen und verraten, was Sie am besten bei Magenschmerzen essen, nehmen wir zunächst die Ursachen und Tipps zur Vorbeugung unter die Lupe.

Ursachen für Magenschmerzen

Die Auslöser für einen schmerzenden Magen können vielfältiger Natur sein. Mögliche Magenschmerz-Ursachen sind:

  • Blähungen: Bildet sich zu viel Gas im Magen oder wird beim hastigen Essen und Trinken Luft verschluckt, bildet sich ein hoher Druck im Magen. Die Folgen sind nicht nur Blähungen, sondern auch Schmerzen im Bauch.
  • Genussmittel: Wer eine kleine Entspannungshilfe benötigt, greift vielleicht zu häufig zu Zigaretten oder schaut auch mal zu tief ins Glas. Gerade das kann aber ebenso wie Stress an sich stark auf den Magen schlagen und ihn zum Schmerzen bringen. Alkohol, Nikotin aber auch Kaffee sind die üblichen Verdächtigen.
  • Erkrankungen und akute Zustände: Magenschmerzen können das Symptom eines Herzinfarkts sein, auf eine Bauchspeicheldrüsenentzündung hinweisen oder auch Magenkrebs anzeigen.
  • Essen: Zu viel, zu fettig, zu säurehaltig oder eine plötzliche Änderung der Gewohnheiten können dem Magen zusetzen. Blähungen, Sodbrennen aber auch Schmerzen sind dann die typischen Folgen.
  • Gastritis: Eine Entzündung der Magenschleimhaut, ob akut oder chronisch, geht stets mit Schmerzen einher.
  • Infektionen: Magen-Darm-Infektionen, die Erbrechen und Durchfall auslösen, gehen oftmals mit Magenschmerz einher oder melden sich durch diese an.
  • Magengeschwüre: Geschwüre im Magen-Darm-Trakt können Schmerzen erzeugen, die teilweise ausstrahlen.
  • Medikamente: Schmerzmittel, Rheuma-Medikation und viele mehr schlagen oftmals auf den Magen und können hier Schmerzen erzeugen.
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Lactose, Fructose, Gluten sind die üblichen Verdächtigen bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten, die auch Schmerzen auslösen können.
  • Reizmagen: Die Gründe hierfür sind noch nicht geklärt, ein empfindlicher Magen neigt jedoch öfter zu Schmerzen.
  • Stress: Wenn die Zeit ständig drängt, Privat- oder Berufsleben vor allem von Ärger, Problemen und Stress gezeichnet ist, leidet der Körper. Magen- und Kopfschmerzen sind die häufigen Folgen davon.

Können Sie Magenschmerzen vorbeugen?

Durch eine entsprechende Lebensweise und die Einhaltung der folgenden Tipps ist das durchaus in vielen Fällen möglich. Allerdings ist auch das strikte Befolgen aller Regel keine Garantie dafür, dass Sie nie unter Magenschmerzen leiden werden. Das Risiko dafür lässt sich aber wie folgt verringern:

    • Ursache finden: Leiden Sie immer wieder unter einem schmerzenden Magen, suchen Sie einen Arzt auf und führen Sie ein Ernährungstagebuch. Da die Ursachen für Magenschmerzen so vielseitig sind und das Leiden durchaus auf eine Erkrankung hinweisen kann, sollte es nicht auf die leichte Schulter genommen werden.
    • Ruhe bewahren: Stress und Ärger sind bei vielen Menschen ein häufiger Auslöser für das Zwicken und Drücken im Magen. Damit es erst gar nicht so weit kommt, sollten Sie die Ruhe bewahren. Lernen Sie Entspannungstechniken, atmen Sie regelmäßig tief durch und gönnen Sie sich regelmäßig Pausen – anstatt noch schnell fünf Aufgaben von Ihrer Liste zu erledigen, die problemlos noch warten könnten.
    • Richtig essen: Muten Sie Ihrem Magen nicht zu viel zu. Viel Fett, Zucker, Konservierungsstoffe und Kohlensäure belasten die Magenschleimhaut und die Verdauung. Auch zu große Mengen und unregelmäßiges Essen können dazu führen. Gestalten Sie Ihre Mahlzeiten also lieber magenschonend.
    • Genussmittel reduzieren: Alkohol, Kaffee und Nikotin reizen den Magen und verringern die Fähigkeit des Körpers, sich selbst zu regenerieren. Reduzieren Sie also den Konsum.
    • Magenschutz verwenden: Wenn Sie Medikamente einnehmen müssen, die – wie Schmerzmittel – den Magen reizen und die Schleimhaut schädigen können, verwenden Sie einen Magenschutz. Gut geeignet sind Protonenpumpenhemmer. Befragen Sie aber in jedem Fall Ihren Arzt, was für Sie empfehlenswert ist.
    • Hygiene einhalten: Magen-Darm-Infekte verbreiten sich schneller, als Klatsch und Tratsch. Waschen Sie Ihre Hände häufig, spülen Sie Obst und Gemüse gründlich ab und teilen Sie sich weder Essbesteck noch Trinkgläser oder -flaschen.

Hausmittel gegen Magenschmerzen

Bei leichten bis mittelschweren Magenschmerzen können Hausmittel wahre Wunder wirken. Dabei ist aber nicht jedes Hausmittel gleichermaßen für jeden Schmerz und jeden Menschen geeignet. Probieren Sie also ruhig verschiedene Mittel und Maßnahmen aus.

Beachten Sie zudem, dass ein schmerzender Magen auch auf ernsthafte Probleme hinweisen kann und suchen Sie gegebenenfalls einen Arzt auf.

Apfelessig gegen Magenschmerzen

Apfelessig aktiviert die Verdauung, hilft bei Verstopfung oder wenn Fett und Zucker schwer im Magen liegen. Dazu kann die regelmäßige Einnahme auch vorbeugend gegen Schmerzen im Magen wirken.

Vorbeugend lösen Sie zwei Esslöffel Apfelessig in einem Glas Wasser auf und trinken Sie die Mischung täglich. Im Falle eines bereits schmerzenden Magens befolgen Sie die gleiche Rezeptur, trinken Sie aber bis zu drei Gläser davon täglich.

Achten Sie bei der Auswahl auf hohe Qualität und einen Bio-Apfelessig, der einen geringen Zuckergehalt aufweist. Sehen Sie zudem von der Verwendung ab, wenn Sie unter einer Gastritis leiden oder Ihr Magen empfindlich auf Säure reagiert.

Asafoetida gegen Magenschmerzen

Noch nie von Asafoetida gehört? Kein Wunder, denn das ayurvedische Gewürz gehört nicht gerade zu den bekannten Hausmitteln oder würzigen Zutaten bei der Hausmannskost. Dennoch ist es ein einfaches und wirksames Mittel gegen Magen- und Kopfschmerzen. Wenden Sie es für Erstere wie folgt an:

  • Lösen Sie etwa einen halben Teelöffel gemahlenes Asafoetida in lauwarmem Wasser auf, rühren Sie die Mischung gut um und trinken Sie sie in kleinen Schlucken.
  • Geben Sie eine Prise Asafoetida und eine Prise Salz in ein Glas lauwarmes Wasser und trinken Sie die Lösung, bis die Magenschmerzen nachlassen. Verwenden Sie kein Salz, wenn Sie unter hohem Blutdruck leiden oder eine natriumarme Diät einhalten müssen.
  • Geben Sie ein bis zwei Teelöffel Asafoetida in einen Viertelliter heiße Wasser. Tränken Sie ein Baumwolltuch, einen großen Waschlappen oder ein kleines Handtuch darin und legen Sie den so präparierten Wickel auf Ihren Bauch. Geben Sie darauf noch eine Wärmeflasche, um den entspannenden Effekt zu intensivieren.

Hinweis: Asafoetida hilft vor allem bei Blähungen, Verdauungsstörungen und stressbedingten Schmerzen im Magen.

Atmung gegen Magenschmerzen

Wir halten die Luft an, atmen flach, ziehen den Bauch ein und tragen zu enge Kleidung – alles Faktoren, die dem Magen oftmals nicht gut bekommen. Die richtige Atmung kann hier allerdings für Entspannung sorgen und damit einen schmerzenden Magen entlasten. Befolgen Sie dafür schlicht die folgende Anleitung:

  • 1. Setzen Sie sich bequem aber aufrecht hin oder liegen sie flach auf dem Rücken.
  • 2. Legen Sie eine Hand flach auf den Bauch.
  • 3. Atmen Sie in Richtung des Magens. Beim Einatmen sollte Ihre Hand nach außen gedrückt werden. Beim Ausatmen sinken Bauch und Hand wieder herunter beziehungsweise in Richtung des Körpers.
  • Wiederholen Sie die Übung für wenigstens drei bis fünf Minuten.

Die Aktivierung des Zwerchfells übt sanften Druck auf die Verdauungsorgane aus und beschleunigt damit die Vorgänge in diesen. Zudem sorgt sie für Entspannung im Bauchbereich und verbessert die Sauerstoffversorgung. Damit hilft dieses Hausmittel nicht nur gegen Schmerzen im Magen, sondern auch gegen Kopfschmerzen, Verspannungen und Schmerzen anderer Art.

Entspannung gegen Magenschmerzen

Stressbedingte Magenschmerzen sind häufiger als gedacht. Mal schlägt die Arbeit auf die Verdauung, mal ist es das Hetzen von einem Termin zum nächsten.

Gönnen Sie sich regelmäßige Pausen von 10 bis 15 Minuten über den Tag verteilt, erlernen Sie Entspannungstechniken und achten Sie darauf, zumindest abends abzuschalten und sich eine Auszeit von Problemen zu nehmen.

Das ist natürlich oftmals leichter gesagt als getan. Immerhin haben Sie ja nicht aus Spaß Stress und Zeitdruck. Setzen Sie die Pausen daher als festen Termin auf Ihre Aufgabenliste und erzählen Sie anderen Verpflichtungen notfalls, dass Sie zwischen x und y Uhr eine wichtige Verabredung haben. Dass diese Verabredung mit Ihnen selbst und einer großen Portion Ruhe ist, muss schließlich kein Außenstehender wissen.

Ernährungstagebuch gegen Magenschmerzen

Vielleicht haben Sie an jedem Tag Magenschmerzen, an dem Sie mehr als zwei Tassen Kaffee getrunken haben. Vielleicht löst Knoblauch die Beschwerden aus oder auch eine bestimmte Situation.

Ein Ernährungs- beziehungsweise Magenschmerz-Tagebuch kann Aufschluss bringen, wenn Sie häufiger unter Schmerzen in der Magengegend leiden. Notieren Sie hierin:

  • was Sie essen und trinken.
  • wie groß die jeweiligen Mengen sind.
  • welche Gewürze verwendet werden.
  • welche Süßigkeiten, Snacks oder Softdrinks Sie zu sich nehmen.
  • wann die Mahlzeiten stattfinden.
  • ob Sie Ärger oder Stress haben.
  • wie sich die Magenschmerzen anfühlen, wie schwer sie ausfallen und wie lange sie anhalten.

Selbst wenn Sie aus dem Tagebuch nicht sofort schlau werden, kann es eine wunderbare Hilfe für den behandelnden Arzt sein und die Diagnose erheblich abkürzen.

Essigwickel gegen Magenschmerzen

Warm-feuchte Essigwickel sorgen zunächst durch Wärme für Entspannung und bieten im Anschluss einen erfrischenden anregenden Effekt. Daher eignen Sie sich für Magenschmerzen durch Blähungen, Verspannungen und Stress.

Zudem ist die Anwendung einfach:

1. Erhitzen Sie etwa einen halben bis einen Liter Wasser.

2. Lösen Sie etwa 100Milliliter Obstessig darin auf.

3. Tränken Sie einen großen Waschlappen, ein kleines Handtuch oder ein Baumwolltuch in der Lösung und wringen Sie es gründlich aus.

4. Legen Sie das Tuch auf den Magen und belassen Sie es aus hier, bis es abgekühlt ist.

Heilerde gegen Magenschmerzen

Heilerde mausert sich mehr und mehr zum Allroundtalent der Hausmittel. Ausschläge, Entzündungen, Halsschmerzen, Hautunreinheiten und Sodbrennen lassen sich damit behandeln. Ebenso wie Magenschmerzen.

Die Heilerde bindet und neutralisiert Säure, wirkt gegen Keime und Nahrungsmittelgifte. Davon abgesehen ist die Anwendung ausgesprochen einfach:

  • Rühren Sie ein bis zwei Teelöffel Heilerde in ein Glas Wasser, eine Tasse Tee oder einen Becher Naturjohurt. Die Farbe ist zwar nicht gerade anziehend und die Konsistenz etwas sandig, die Wirkung aber unbestritten.
  • Nehmen Sie Heilerde-Kapseln ein. Damit ersparen Sie sich Geschmack, Farbe und Konsistenz.

Hinweis: Achten Sie in jedem Fall darauf, dass Sie eine magenfeine Heilerde verwenden und nutzen Sie diese nicht als Ersatz für eine medikamentöse Therapie bei Gastritis.

Joghurt gegen Magenschmerzen

Joghurt, genauer gesagt Naturjoghurt ohne Zusätze und Zucker, ist ein sehr magenschonendes Nahrungsmittel. Schon allein deswegen eignet es sich bei Magenschmerzen. Zudem enthält Joghurt nützliche Kulturen, die die Darmflora auf Vordermann bringen können.

Sie müssen Ihre Diät nun aber nicht auf große Mengen Naturjoghurt umstellen oder gar in teure Spezialjoghurts investieren. Stattdessen kann ein kleiner Becher über den Tag verteilt gelöffelt ausreichen. Alternativ können Sie:

1. Zwei Löffel Naturjoghurt auf einen Viertelliter Wasser geben und die Mischung gründlich rühren oder mixen.

2. Geben Sie eine Prise Salz hinzu, das erleichtert die Verdauung und verbessert den Geschmack.

3. Fügen Sie eine Handvoll frische Korianderblätter und einen halben Teelöffel Kardamompulver hinzu und pürieren Sie die Mischung nochmals.

Wenn Sie häufiger unter Magenschmerzen leiden und diese vor allem nach den Mahlzeiten auftreten, sollten Sie ein Glas des Joghurtdrinks nach jedem Essen trinken. Bei Magenschmerzen trinken Sie langsam und über den Tag verteilt ein bis drei Gläser der Mischung.

Kartoffeln gegen Magenschmerzen

Gekochte Kartoffeln – vor allem mit Schale – sind basische Lebensmittel. Dadurch können Sie bei einer Übersäuerung die überschüssige Säure binden und den Säure-Basen-Haushalt regulieren.

Zerdrücken Sie weich gekochte Kartoffeln, geben Sie eine leichte Prise Salz dazu und essen Sie diese als laktosefreien Kartoffelbrei oder fertigen Sie eine Kartoffelsuppe mit wenig Fett und Petersilie an. Die Stärke darin beruhigt den Magen, die leichtverdauliche Natur der Kartoffeln regt den Magen-Darm-Trakt an, ohne ihn zu belasten.

Tipp: Vor allem, wenn Sie neben Magenschmerzen auch häufiger unter Sodbrennen leiden, sollten Sie Kartoffeln öfter auf den Speiseplan setzen.

Keine Süßigkeiten gegen Magenschmerzen

Sie haben Magenschmerzen und können sich dann nicht einmal mit Süßigkeiten trösten?! Auch wenn der Verzicht auf Zucker wie eine doppelte Strafe erscheint, kann er Blähungen, Druck und Völlegefühl sowie Schmerzen im Magen vorbeugen – denn der Zucker belastet die Bauchspeicheldrüse und dient einigen Keimen als Nährgrundlage.

Versuchen Sie, Ihre Ernährung allmählich zuckerärmer zu gestalten und setzen Sie stattdessen auf ballaststoffreiche Lebensmittel. Diese Umstellung allein kann den Beschwerden ein jähes Ende bereiten. Und wenn Sie nicht gänzlich auf süße Versuchungen verzichten können: Wählen Sie hochwertige Varianten, wie Kokosblütenzucker oder Bitterschokolade.

Tee gegen Magenschmerzen

Anis, Fenchel, Ingwer, Kamille und Kümmel sind in Form von Teeaufgüssen wunderbare Hausmittel gegen Magenschmerzen. Ideal sind auch Mischungen daraus, wie beispielsweise der bekannte Fenchel-Anis-Kümmel Tee.

Trinken Sie im Fall der Fälle mindestens drei Tassen Kräutertee täglich und setzen Sie auf die hochwertige Arzneitee-Qualität aus der Apotheke – diese ist deutlich wirksamer als billige Teesorten aus dem Supermarkt. Sie können auch speziellen Magentee in der Apotheke online bestellen.

Leinsamen gegen Magenschmerzen

Leinsamen enthalten Schleimstoffe, die dem Magen zu Gute kommen und dessen natürlichen Schutz schonen, unterstützen und regenerieren können. Achten Sie bei der Verwendung von Leinsamen als Hausmittel auf die folgenden Punkte:

  • Verwenden Sie geschrotete Leinsamen. Bei ganzen Samen werden die Schleimstoffe kaum freigesetzt. Stattdessen werden sie unverdaut wieder ausgeschieden.
  • Am schnellsten kommen Sie in den Genuss des Effekts, wenn Sie die Leinsamen zuvor in warmem Wasser aufquellen. Vorwarnung: Wenn Sie die Leinsamen zu lange quellen lassen, werden Sie förmlich zu einem schleimigen Klumpen. Und diesen zu essen beziehungsweise zu trinken ist für viele gelinde gesagt schwierig.
  • Verwenden Sie Leinsamen vorbeugend gegen den Schmerz im Magen, indem Sie Leinsamen-Brot essen oder ein paar Löffel der geschroteten Samen über das Müsli oder in den Joghurt geben.

Als Alternative zu Leinsamen können Sie auch Chia Samen verwenden.

Löwenzahn gegen Magenschmerzen

Bitterstoffe sind gut für den Magen und können die Verdauung generell positiv beeinflussen. Leider wurden sie den meisten Gemüsesorten abgezüchtet. In vielen modernen Zuchtformen finden sich also nur sehr geringe Mengen davon.

Löwenzahn enthält hingegen reichlich Bitterstoffe und wird daher traditionell gegen Magen-Darm-Beschwerden angewendet. Pflücken Sie ihn aber bitte nicht am Wegesrand, sondern greifen Sie auf Pflanzen zurück, die Sie in unbehandelten Ecken Ihres Gartens finden. Alternativ bieten sich Löwenzahn-Presssaft, Chicorée oder Artischocke an.

Essen Sie einen Salat aus frischen Löwenzahnblättern oder mixen Sie diese in einen Smoothie oder Naturjoghurt.

Magendübler gegen Magenschmerzen

Sogenannte Magendübler sind Verdauungshilfen, wie ein Magenbitter, naturreiner Artischockensaft oder auch Kohlsaft, die nach schweren Mahlzeiten eingenommen werden.

Artischockensaft kann sich als solche tatsächlich bewähren, schließlich enthält dieser Bitterstoffe. Vor allem bei einer Entzündung der Magenschleimhaut sollten Sie aber die Finger von Magenbitter lassen, denn der Alkohol darin könnte die Infektion noch verschlimmern. Bei einem empfindlichen Magen hingegen auf Kohlsaft verzichten, da dieser zusätzliche Blähungen hervorrufen kann.

Massage gegen Magenschmerzen

Wenn die Verdauung stockt, kann eine einfache Massage Abhilfe schaffen. Befolgen Sie dazu einfach diese Anleitung:

1. Legen Sie sich bequem flach auf den Rücken.

2. Legen Sie die Hand flach auf Ihren Bauchnabel.

3. Beginnen Sie von hier aus in kleinen kreisenden Bewegungen mit dem Uhrzeigersinn zu reiben. Wenden Sie dabei nur leichten Druck an.

4. Vergrößern Sie die Kreise allmählich. Wenn Sie an Rippenbogen und Hüftknochen angekommen sind, verkleinern Sie die Kreise wieder bis rund um den Bauchnabel.

Natron und Zitrone gegen Magenschmerzen

Natron ist alkalisch und kann daher einen übersäuerten Magen wieder ins Gleichgewicht bringen. Zitronensaft enthält hingegen natürliches Vitamin C, das bei der Bekämpfung von Infektionen helfen und darüber hinaus die Verdauung begünstigen kann.

Für die Anwendung als kombiniertes Hausmittel gegen Magenschmerzen mischen Sie einen gehäuften Teelöffel und den Saft einer Zitrone mit einem Glas warmem Wasser. Trinken Sie die Lösung, noch bevor die Blasenbildung nachlässt. Wiederholen Sie die Anwendung, bis der Magenschmerz nachlässt.

Leiden Sie unter einer Gastritis oder reagieren allgemein empfindlich auf Säure, reduzieren Sie den Anteil des Zitronensafts oder lassen Sie diesen komplett weg.

Papaya gegen Magenschmerzen

Papaya enthält Papain. Dieses pflanzliche Enzym hilft der Verdauung auf die Sprünge und kann Magenschmerzen damit vorbeugen oder diese auch lindern. Essen Sie für den erwünschten Effekt einfach 100 bis 200 Gramm frische, vollreife Papaya.

Alternativ können Sie Papain Kapseln als Nahrungsergänzungsmittel einnehmen.

Pastinake gegen Magenschmerzen

Inulin, Pektin und ätherische Öle stecken in dem blassen Wurzelgemüse. Dadurch aktivieren und regulieren sie die Verdauung und haben sogar einen positiven Effekt auf Blähungen.

Kombinieren Sie sie mit Lebensmitteln, die sonst Blähungen erzeugen – wie Hülsenfrüchte oder Kohlgemüse. Bei bereits bestehenden Magenschmerzen verzehren Sie einfach kleine Portionen gedünsteter Pastinaken.

Pfefferminze gegen Magenschmerzen

Pfefferminze kann mehr, als nur für frischen Atem sorgen. Die vielseitge Heilpflanze, die auch ein ausgezeichnetes Hausmittel gegen Kopfschmerzen ist, hat auch eine entkrampfende Wirkung. Im Falle von Magenschmerzen durch Stress, zu große Mahlzeiten oder Blähungen kann sie sich daher als wunderbares Hausmittel erweisen.

Anwendbar ist sie wie folgt:

  • Trinken Sie zwei bis drei Tassen Pfefferminztee aus frischen oder getrockneten Blättern. Verwenden Sie im Falle getrockneter Blätter einen medizinischen Tee aus der Apotheke.
  • Geben Sie ein bis drei Tropfen Pfefferminzöl beziehungsweise Japanisches Heilpflanzenöl auf ein kleines Glas lauwarmes Wasser und trinken Sie die Mischung bis zu drei Mal täglich.
  • Kauen Sie drei bis vier frische Pfefferminzblätter langsam und gründlich durch.

Regelmäßig Essen gegen Magenschmerzen

Mal bleibt keine Zeit für das Frühstück, mal wird das Abendessen erst mitten in der Nacht eingenommen. Wer zu Magenschmerzen neigt, sollte derlei Unregelmäßigkeiten vermeiden. Essen Sie zu festen Zeiten und geben Sie Ihrem Verdauungstrakt dadurch die Möglichkeit, sich auf die Mahlzeiten einzustellen.

Auch mit den besten Vorsätzen ist das ein schwieriges Vorhaben. Machen Sie es sich daher leicht und bereiten Sie sich entsprechend vor:

  • Nie Zeit fürs Frühstück? Wählen Sie Kleinigkeiten, die Sie auch unterwegs essen können und die so gut wie keine Vorbereitung erfordern. Beispielsweise einen Smoothie, dem Sie Chia oder geschroteten Leinsamen beigeben, oder Müsliriegel.
  • Mittags verbringen Sie meist am Schreibtisch oder kommen vor lauter Arbeit lediglich dazu, etwas Schnelles nebenbei zu verspeisen? Legen Sie das Mittagessen wenn möglich auf eine Zeit, die meist frei ist und über überbrücken Sie den Hunger mit leichten Snacks, wie Nüssen, Obst oder Proteinriegeln.
  • Halten Sie Lebensmittel bereit, die schnell zuzubereiten und lange haltbar – aber dennoch gesund sind. Beispielsweise Tiefkühlgemüse und Tiefkühlfisch.
  • Verabreden Sie sich wenn möglich zu den Mahlzeiten. Damit stehen die festen Essenszeiten als Termin im Plan.

Reis gegen Magen schmerzen

Reis ist ein leicht verdauliches Nahrungsmittel, das den Magen beruhigen kann. Als Hausmittel gegen Magenschmerzen können Sie es zudem vielseitig einsetzen:

  • Reiswasser: Kochen Sie Reis und schöpfen Sie das Kochwasser ab bevor der Reis zu quellen beginnt. Trinken Sie das Wasser schluckweise nach dem Abkühlen.
  • Reisschleim /-brei: Kochen Sie Reis mit viel Wasser und einer Prise Salz, bis dieser breiig weich ist. Rühren oder Pürieren Sie eventuell vorhandene Klumpen vor dem Verzehr noch heraus.
  • Reis: Klingen Brei und Reiswasser für Sie alles andere als verlockend, kochen Sie Ihren Reis einfach wie gewohnt und essen Sie kleine Portionen über den Tag verteilt. Das hält die Verdauung beschäftigt, ohne sie zu überlasten.

Rollkur gegen Magenschmerzen

Eine Rollkur kann gegen viele Arten von Magenschmerzen helfen und ist für jedes Alter geeignet. Sie benötigen dafür lediglich zwei Tassen Kamillentee und etwas Zeit.

1. Kochen Sie etwa einen halben Liter Kamillentee und lassen Sie diesen auf eine angenehme Trinktemperatur abkühlen.

2. Trinken Sie eine Tasse und legen Sie sich für jeweils fünf bis zehn Minuten auf den Rücken und die rechte Seite.

3. Trinken Sie eine weitere Tasse Kamillentee und legen Sie sich wiederum für fünf bis zehn Minuten zunächst auf die linke Seite und im Anschluss auf den Bauch.

Sinn der Rollkur ist es, den Kamillentee gleichmäßig im Magen zu verteilen und hier einwirken zu lassen. Dadurch kann sich die Schleimhaut beruhigen.

Ruhehaltung gegen Magenschmerzen

Ein möglicher Grund für Blähungen und Magenschmerzen kann ein Stau zwischen Dünn- und Dickdarm sein. Wird die verbindende Klappe zwischen den beiden Darmabschnitten stark belastet, wird es zusätzlich schmerzhaft.

Um die Klappe zu entlasten und zu entspannen, benötigen Sie keine Medikamente, bereits die richtige Körperhaltung kann Abhilfe schaffen. Instinktiv versuchen wir das bei Bauschmerzen ohnehin, indem wir uns auf die Seite legen.

Diese Haltung müssen Sie nur leicht variieren, indem Sie sich auf die rechte Seite legen und das linke Bein Richtung Bauch anziehen. Die Klappe wird entlastet und ein eventuell bestehender Stau kann behoben werden.

Sanddorn gegen Magenschmerzen

Sanddorn ist nicht nur besonders reich an Vitalstoffen, sondern wirkt auch gegen Krämpfe. Nehmen Sie schlicht einen halben bis einen Teelöffel Sanddornsaft drei Mal täglich ein.

Netter Nebeneffekt: Der Sanddornsaft wirkt sich auch negativ auf Ihr Immunsystem aus.

Sauerkraut gegen Magenschmerzen

Als fermentierte Speise enthält Sauerkraut ein hohes Maß an Kulturen, die sich positiv auf die Verdauung auswirken. Für Sauerkraut aus der Konserve gilt das allerdings nur bedingt, da dieses für eine längere Haltbarkeit erhitzt wird.

Fertigen Sie rohes Sauerkraut selbst an oder kaufen Sie Frisches.

Stilles Wasser gegen Magenschmerzen

Kohlensäure kann die Magenschleimhaut angreifen und empfindlicher werden lassen. Bereits als Vorbeugung gegen Magenschmerzen sollten Sie also häufiger stilles Wasser trinken.

Zudem kann stilles Wasser entspannend wirken und den Magensaft verdünnen. Das wiederum schont die Schleimhaut. Beachten Sie bei der Anwendung von Wasser die folgenden Punkte:

  • Trinken Sie zimmertemperiertes oder besser noch lauwarmes Wasser. Die leichte Wärme entspannt den Magen zusätzlich.
  • Trinken Sie vor oder nach einer Mahlzeit aber nicht während des Essens. Das beugt Verdauungsbeschwerden vor.
  • Trinken Sie langsam, kleine Schlucke und verzichten Sie auf die Verwendung von Strohhalmen.

Wärme gegen Magenschmerzen

Bei Magenschmerzen fühlen sich viele direkt krank, der Allgemeinzustand leidet und der Körper friert schneller. Zudem kann der Bauchbereich ohnehin verkrampft sein.

Wärme, in Form der guten alten Wärmeflasche, einer Heizdecke oder eines Körnerkissens kann für Entspannung und damit für eine Linderung der Beschwerden sorgen.

Wann mit Magenschmerzen zum Arzt?

Hausmittel können bei Magenschmerzen zwar für Linderung sorgen, reichen in einigen Fällen aber einfach nicht aus. Suchen Sie daher einen Arzt auf, wenn:

  • der Schmerz sehr stark ausfällt
  • Sie gleichzeitig unter Schmerzen in der Brust leiden
  • Übelkeit und Erbrechen oder Durchfall hinzukommen
  • die Magenschmerzen länger als einen Tag anhalten
  • die Ursache unbekannt ist

Rufen Sie zudem einen Notarzt, wenn Sie blutige oder dunkle Flüssigkeit erbrechen. Hierbei handelt es sich um eine Blutung, die schnell lebensgefährlich werden kann.

Quellen

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  • Hans C. Dollinger: Peptische Magen-Darm-Erkrankungen : organische und psychosomatische Aspekte. Springer, 1990, ISBN 3540530797
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