Grünkohl

Grünkohl

Wenn das nicht der Urbegriff von Gemütlichkeit ist: Großmutter steht am Herd und rührt Stunden in einem riesigen Topf mit grünen Blättern, Zwiebeln, Speck und Gewürzen. Der herzhafte Duft zieht aus der Küche und verbreitet sich bis in die Wohnräume. Hier sitzt man warm und mollig und freut sich auf die sich ankündigende deftige Mahlzeit, während draußen klirrende Kälte herrscht. Zusammen mit geräucherter Wurst, wie Pinkel, Kohl- oder Bregenwurst, aber auch Kassler und karamellisierten Kartoffeln wird das Gericht zum deftigen Winterschmaus. Wer seit November schon fleißig am Schlemmen war, muss kein schlechtes Gewissen haben. Denn: Grünkohl ist super gesund! Als Sattmacher und Vitaminbombe darf er ruhig öfter auf dem Speiseplan auftauchen, solange Wurst und Schmalz nicht die Hauptrolle auf dem Teller spielen! Was das Besondere an Grünkohl ist und wie man ihn toll kombinieren kann:

Der Grünkohl an sich

Wie alle Kohlarten gehört auch den Grünkohl zu den Kreuzblütlern, hinter dessen Begriff sich bis zu 4000 verschieden Sorten Pflanzen verbergen. Sie können weltweit zwischen der Dauerfrostzone und den Tropen gefunden werden. Grünkohl hingegen finden wir in Deutschland vor allen in den nördlichen Bereichen. Der sogenannte Blattkohl zeichnet sich durch seine langen gekräuselten Blätter und seine kräftige grüne Farbe aus.

Wie wertvoll ist Grünkohl für unsere Ernährung?

Die Natur versorgt uns in jeder Jahreszeit ausreichend mit Obst und Gemüse, das uns nicht nur am Leben, sondern auch gesund erhält. Grünkohl ist da vorne mit dabei. Er liefert uns reichlich Vitamin C (Ascorbinsäure), das als Radikalfänger im menschlichen Körper wirkt und unser Immunsystem stärkt.  Mit einem Vitamin C-Gehalt von 105 mg pro 100g liegt Grünkohl nur knapp hinter der vitaminreichen Paprika mit 120mg/100g. Das Besondere ist bei ihm ist, dass der Gehalt an dem normalerweise temperaturempfindlichen Vitamin C in Kohl trotz langer Hitzezufuhr nicht absinkt. Ascorbinsäure wird durch das lange Kochen des Kohls sogar vermehrt freigesetzt. Der Grund: Ascorbinsäure liegt in Kohl in gebundener Form vor und wird damit zum sogenannten Ascorbigen. Steigen die Temperaturen, löst sich die Bindung und der Gehalt an freier Ascorbinsäure wächst an.

Auch im Bereich der Mineralstoffe, bietet uns der Grünkohl eine extra große Portion: So enthalten 100g Kohl in etwa so viel Calcium wie ein Glas Milch. Calcium sorgt für Stabilität unserer Knochen und Zähne. Der Grünkohl trägt zudem zu unserer täglichen Versorgung mit Magnesium, Kalium und Eisen bei.

Die gute alte Kohlsuppe

Nicht umsonst gilt die Kohlsuppendiät unter den Schlankheitskuren als bewährter Klassiker: Kohl hält lange satt und hat dabei mit 37 kcal/100g wenig Kalorien. Das liegt an seinem beachtlicher Gehalt an vor allem unlöslichen Ballaststoffen, die Wasser an sich binden, damit aufquellen und Magen und Darm ausfüllen. Bei Personen mit einem empfindlichen Magen können allerdings auch ein unangenehm aufgeblähter Bauch oder Blähungen Begleiterscheinungen dieser deftigen Mahlzeit sein. Fügen Sie deshalb etwas Kümmel beim Kochen hinzu, das vermindert das unangenehme Drücken in Bauch- und Darmbereich.

Grünkohl – mal anders

Lassen Sie der Großmutter mal ihr Rezept und finden Sie ihr eigenes! Grünkohl geht nämlich nicht nur in fettig mit Schmalz und Wurst. Wie wäre es mal mit einem Salat aus Grünkohlblättern (Strunk rausschneiden und Blätter kurz blanchieren), Orangen und Avocado? Nudeln mit Zwiebeln, einem Schuss Sahne und Grünkohl sind ebenfalls ein Genuss. Aber auch einfach in Wasser gedünstet, mit Brühe gewürzt und mit Porree verfeinert wird aus Grünkohl eine leckere Mahlzeit. Wer statt Wurst Kassler oder Kartoffeln wählt, spart zudem zusätzlich Fett und Kalorien.

Guten Appetit!

 

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