Giftige Inhaltsstoffe in Kosmetik, die man kennen muss

Giftige Inhaltsstoffe in Kosmetik, die man kennen muss

Bei unserer täglichen Ernährung achten wir zunehmend darauf, möglichst wenig synthetische Stoffe zu uns zu nehmen: Lebensmittel sollen frei von Konservierungsstoffen, Geschmacksverstärkern und Bindemitteln sein. Wieso sollten also für unsere Körperpflege andere Maßstäbe gelten? Giftige Chemie- und Mineralölerzeugnisse bei der täglichen Haar- und Körperwäsche – darauf kann ich gerne verzichten. Leider sind die Pflegeprodukte mit rein natürlichen Inhaltsstoffen immer noch die Ausnahme und nicht die Regel. Auch wenn ich eigentlich lieber Naturkosmetik kaufen würde, oftmals finden doch die „normalen“ Shampoos und Duschgels den Weg in meinen Einkaufskorb. Mich interessiert, welche umstrittenen Inhaltsstoffe – oder besser: Schadstoffe – überhaupt in Kosmetik stecken, und ob es sich nicht doch lohnt, einige Euros mehr für eine gesunde Körperpflege zu investieren.

Parabene in Kosmetik

Parabene stecken in allen möglichen Kosmetikprodukten: in Deosprays, Seifen, Shampoos, Haargels und Lippenstiften. Es handelt sich hierbei um chemische Verbindungen, die vor allem als Konservierungsstoffe dienen. Sie machen Shampoos und Zahnpasta über Monate lang haltbar. Bei Tierversuchen mit Parabenen zeigte sich, dass sie eine hormonelle Wirkung ausüben – ihre chemische Zusammensetzung ähnelt dem weiblichen Hormon Östrogen. Bei Kleinkindern kann ein regelmäßiger Kontakt mit Parabenen z.B. im Haarshampoo zu hormonellen Veränderungen führen. Parabene stehen auch im Verdacht, Kontaktallergien auszulösen. Trotz der umstrittenen Wirkung auf den Körper werden Parabene in Deutschland vom Institut für Risikoforschung nicht als bedenklich eingestuft. In anderen Ländern sind Parabene zumindest in Kinderpflegeprodukten verboten.

Silikone in Kosmetik

Silikone werden vor allem Haarshampoos beigemengt. Brüchiges, strapaziertes Haar wird durch Silikone aufgefüllt und wirkt strahlend und glänzend. Silikon ummantelt das Haar wie ein „Pflegefilm“, es ist geschmeidig und leicht kämmbar – zunächst jedenfalls. Wer häufig Spülungen und Pflegekuren mit Silikonen verwendet, der reichert sein Haar immer stärker mit den chemischen Inhaltsstoffen an. Gerade minderwertige Silikone beschweren dann das Haar und es hängt platt herunter. Entfernen lassen sich die Silikone dann wiederum nur mit anderen chemischen Mitteln, die das Haar erneut schädigen – ein Teufelskreis. Silikone können auch auf der Kopfhaut Ekzeme und Rötungen verursachen, weil sie die Poren verschließen und die Haut nicht mehr atmen kann.

PEG in Kosmetik

PEG (Polyethylenglycol) wird aus Erdölerzeugnissen gewonnen. PEG und daraus abgeleitete Stoffe (PEG-Derivate) dienen in Kosmetikprodukten vor allem als Emulgatoren. Das heißt, sie machen Cremes, Shampoos und Gele schön flüssig und cremig. Ohne Emulgatoren würden sich die Bestandteile aus Öl und Wasser in den Produkten wieder trennen: Diese Produkte wären höchst unansehnlich. Außerdem fungieren PEG-Derivate als Feuchthaltemittel und Weichmacher. PEG-Derivate sind schon seit längerer Zeit als Bestandteile von Pflegekosmetika umstritten: Schließlich werden sie aus krebserregenden Ausgangsstoffen gewonnen, die die Organe stark belasten. Ein weiteres Problem: Sie machen die Haut durchlässig für Schadstoffe. Auch Hautirritationen können durch PEG-Derivate ausgelöst werden.

Duftstoffe in Kosmetik

Shampoos, Seifen, Cremes – was wären sie bloß ohne ihren zarten Duft nach Blüten oder Früchten? Leider hat der schöne Duft z.B. nach Rosen so gut wie nie etwas mit echten Duftextrakten natürlichen Ursprungs zu tun. Im Normalfall kommt die schöne Duftnote aus dem Labor. Viele chemische Duftstoffe lösen zudem Allergien aus: Die Folge sind Hautrötungen, Juckreiz und Ekzeme.

Und was nun? Wer sich nicht nur mit Hausmittelchen die Haare waschen will, der muss wohl oder übel auf die Pflegeprodukte der Industrie zurückgreifen. Die umstrittenen Inhaltsstoffe komplett zu vermeiden, ist kaum möglich. Trotzdem lohnt sich aus meiner Sicht ein bewusster Umgang mit Kosmetika: Wenn möglich greife ich auf Naturprodukte zurück, außerdem vergleiche ich die Inhaltsstoffe auf den Etiketten. Und noch ein Typ: Teuer muss nicht natürlich heißen – auch die großen Marken setzen größtenteils auf die umstrittenen Inhaltsstoffe.

 

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