Geschlechtskrankheiten

Geschlechtskrankheiten

Definition  Geschlechtskrankheiten

Was im Volksmund allgemein als Geschlechtskrankheit bezeichnet wird, teilt sich für Ärzte in zwei Bereiche auf. Nicht jede Krankheit, die beim Geschlechtsverkehr – ob anal, oral oder vaginal ­– übertragen wird, ist automatisch eine Geschlechtskrankheit. Denn es gibt einen Unterschied zwischen den klassischen Geschlechtskrankheiten und den sexuell übertragbaren Krankheiten.

Welche Geschlechtskrankheiten gibt es?

Zu den klassischen Geschlechtskrankheiten zählen:

  • Syphilis
  • Tripper / Gonorrhoe
  • Ulcus molle
  • Chlamydien-Infektion

Neben den klassischen Geschlechtskrankheiten gibt es eine Reihe sexuell übertragbarer Krankheiten:

  • Herpes genitalis
  • Feigwarzen
  • Pilzinfektionen / Scheidenpilz
  • Trichomonaden-Infektionen
  • HIV-Infektion / AIDS
  • Hepatitis B

Klassische Geschlechtskrankheiten

Syphilis

Die Syphilis ist eine der Geschlechtskrankheiten, deren Symptome sich nicht nur auf den Intimbereich beschränken. Ausgelöst wird die Krankheit durch das Bakterium „Treponema pallidum“. Die Inkubationszeit der Syphilis beträgt etwa drei Wochen. Erste Anzeichen einer Infektion:

  • kleine braun-rötliche Geschwüre an den Schleimhäuten der Geschlechtsteile und im Mundraum
  • geschwollene Lymphknoten

Im weiteren Verlauf der Krankheit kommt es nach wenigen Wochen zu:

  • Kopfschmerzen
  • Halsschmerzen
  • Fieber
  • Abgeschlagenheit
  • Appetitlosigkeit
  • Gelenkschmerzen
  • Gewichtsverlust
  • über den ganzen Körper verteilte Knötchen und Flecken, sogar an den Fußsohlen

Der Verlauf einer Syphilis streckt sich über mehrere Stadien, dazwischen gibt es immer wieder beschwerdefreie Phasen, die als Latenzphasen bezeichnet werden. Bereits die ersten Geschwülste, die als „Harter Schancker“ bezeichnet werden, sind äußerst ansteckend und können bereits beim Küssen zur Infektion mit der Geschlechtskrankheit führen. Wird die Syphilis nicht behandelt, entwickelt sie sich zur Spätsyphilis, die sämtliche Körperbereiche befällt. Heutzutage kommt es jedoch nur äußerst selten zu diesem fortgeschrittenen Stadium, da bereits vorher mit Medikamenten behandelt wird.

Tripper / Gonorrhoe

Im Volksmund wird die Geschlechtskrankheit als Tripper bezeichnet, der korrekte Name ist jedoch Gonorrhoe, benannt nach dem Bakterium „Neisseria gonorrhoea“, das die Krankheit auslöst. Tripper verhält sich manchmal ziemlich hinterhältig, denn viele Betroffene haben anfangs keinerlei Symptome. Haben sich die Gonorrhoe-Bakterien jedoch erst einmal im Genitalbereich, Enddarm und sogar Rachenbereich ausgebreitet, kann es zu chronischen Entzündungen der Geschlechtsorgane bis zur Unfruchtbarkeit führen. Erste Symptome der Geschlechtskrankheit:

  • eitriger, gelblicher Ausfluss
  • Brennen beim Wasserlassen

Vor allem jüngere Erwachsene stecken sich häufiger mit Tripper an.

Ulcus molle

In Europa ist Ulcus molle zwar recht selten, doch auf Reisen nach Südamerika oder Afrika kommt es immer wieder zu Infektionen mit der Geschlechtskrankheit, die auch als „Weicher Schancker“ bezeichnet wird. Auslöser ist das Bakterium „Haemophilus ducreyi“. Die Symptome, die vor allem bei Männern auftreten, ähneln denen der Syphilis:

  • kleinen rötlichen Bläschen an den Genitalien, die sich zu Geschwüren entwickeln
  • Schmerzen der Genitalien

Erste Anzeichen können bereits zwei Tage nach der Infektion auftreten, jedoch auch bis zu zehn Tage auf sich warten lassen.

Chlamydien

Beim ungeschützten Geschlechtsverkehr kommt es schnell zur Übertragung der Chlamydien-Bakterien. Sowohl Männer als auch Frauen können sich mit den Erregern infizieren. Zu den Symptomen der Chlamydien-Infektion zählen

  • gelblicher Ausfluss, meist dünnflüssig und länger andauernd
  • Schmerzen beim Wasserlassen
  • unregelmäßige Blutungen

Werden die ersten Anzeichen nicht gleich erkannt, kann es bei Frauen zu einer Entzündung der Gebärmutterschleimhaut und der Eileiter kommen. Da die Symptome meist nur sehr leicht ausgeprägt sind, wird eine Chlamydien-Infektion häufig nicht gleich erkannt. Längerfristig kann die Erkrankung zu Fehlgeburten oder Unfruchtbarkeit führen. Zu den Spätfolgen der Chlamydien-Infektion bei Männern zählt beispielsweise eine Verengung der Harnröhre. Die Inkubationszeit bei Chlamydien beträgt etwa ein bis drei Wochen.

Sexuell übertragbare Krankheiten (STI)

Neben den klassischen GKs gibt es eine Reihe sexuell übertragbarer Krankheiten. Die Erkrankungen werden auch als STI bezeichnet, die Abkürzung der englischen Bezeichnung „sexually transmitted infection“. Sie werden – wie der Name bereits sagt – beim Sex übertragen, müssen sich jedoch nicht nur auf Symptome an den Geschlechtsorganen beschränken. Die häufigsten STIs sind:

 Herpes genitalis

Herpes kennen viele, doch die meisten entwickeln bei einer Infektion Bläschen im Gesicht. Bei Herpes genitalis hingegen breiten sich die unangenehmen Hautreaktionen im Intimbereich aus. Dabei kommt es etwa zwei Wochen nach der Ansteckung zu:

  • Schmerzen
  • Brennen
  • Jucken
  • Kribbeln
  • Ausfluss
  • grippeähnliche Symptome

Die mit Flüssigkeit gefüllten Hautbläschen verkrusten nach wenigen Tagen, bis dahin sind sie jedoch sehr ansteckend. Auslöser für Genitalherpes sind überwiegend Herpes-Simplex-Viren des Typs 2, im Gegensatz zu HSV des Typs 1, die zu Lippenherpes führen. Frauen sind häufiger betroffen als Männer, da mehr Frauen das Virus in sich tragen.

 Feigwarzen

Diese unangenehmen Warzen im Genitalbereich werden durch Humane Papillomaviren (abgekürzt HPV) ausgelöst. Frauen und Männer haben ein gleich hohes Ansteckungsrisiko. Feigwarzen, auch Genitalwarzen oder Kondylome genannt, äußern sich durch:

  • rosa bis graue, spitze Warzen an Scheide, Schamlippen, Penis und After
  • manchmal kommt es zu Juckreiz

Etwa 20 Prozent der Viren können gefährliche Auswirkungen haben und die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs begünstigen. Ähnlich dem Herpes-Virus bleiben auch die HP-Viren dauerhaft im Körper und können jederzeit wieder ausbrechen. Die Feigwarzen an sich lassen sich jedoch gut durch Vereisung oder Abtragung entfernen.

 Pilzinfektionen / Scheidenpilz

Einer der häufigsten Pilze im Genitalbereich ist Candida albicans. In geringer Zahl gehören diese Hefepilze zur normalen Keimbesiedelung der Haut und der Scheidenflora. Wird dort jedoch das Gleichgewicht der Bakterien gestört, beispielsweise durch übertriebene oder mangelnde Hygiene im Scheidenbereich, können die Erreger Überhand nehmen und zum Scheidenpilz führen. Dann kommt es zu diesen Symptomen:

  • Juckreiz im Genitalbereich
  • Ausfluss, meist weißlich und bröckelig
  • Schwellung und Rötung der Schamlippen
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr

Eine Pilzinfektion bei Männern äußert sich hingegen durch

  • Entzündung der Eichel und der Vorhaut
  • Rötungen und Nässen der Eichel
  • brennender Schmerz am Penis

Trichomonaden

Ursache der Trichomonaden-Infektion sind einzellige Parasiten, die Trichomonaden. Während Männer die Infektion manchmal gar nicht bemerken, leiden Frauen bei einer Trichomoniasis unter folgenden Symptomen:

  • Entzündung der Harnröhre und der Scheide
  • brennende Schmerzen im Genitalbereich
  • Brennen beim Wasserlassen
  • gerötete, geschwollene Scheide
  • fischiger Geruch
  • schaumiger, übelriechender Ausfluss
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • Unterleibsschmerzen

Erste Symptome zeigen sich etwa fünf Tage nach der Infektion, können jedoch auch erst nach einem Monat auftreten.

 HIV-Infektion / AIDS

Noch heute setzen viele Menschen HIV und AIDS gleich. Dabei ist der HI-Virus lediglich der Erreger, der zur Immunschwächekrankheit AIDS führen kann. Die Infektion mit dem Humanen Immunschwäche-Virus, kurz HIV, erfolgt durch ungeschützten Geschlechtsverkehr oder die Übertragung durch Blut. Etwa drei bis sechs Wochen nach der Infektion kommt es zu diesen Symptomen:

  • Abgeschlagenheit
  • geschwollene Lymphknoten
  • Fieber
  • Durchfall
  • Nachtschweiß

Wer sich mit HIV infiziert hat, kann davon nicht geheilt werden, der Virus bleibt lebenslang im Körper. Allerdings ist die Medizin heute schon so weit, dass das Virus durch Medikamente stark zurückgedrängt werden kann, so dass Betroffene mit der Krankheit viele Jahre leben können.

Hepatitis B

Hepatitis B zählt vielleicht nicht zu den typischen Geschlechtskrankheiten, ist aber ebenfalls eine Erkrankung, die über ungeschützten sexuellen Kontakt übertragen wird – und das sogar recht häufig. Der Hepatitis-B-Virus kann zu einer akuten oder chronischen Leberentzündung führen. Typische Symptome wie bei anderen Geschlechtskrankheiten treten hier nicht auf. Die meisten Hepatitis-B-Infizierten wissen noch nicht einmal, dass sie das Virus in sich tragen. Manchmal kommt es erst Monate nach der Infektion zu grippeähnlichen Symptomen, besonders charakteristisch ist eine Gelbfärbung der Augen und der Haut. Während Hepatitis B oft von selbst abheilt, kann es in anderen Fällen zu schwerwiegenden Leberschäden wie Leberzirrhose oder Leberkrebs führen.

Geschlechtskrankheiten, die nur Männer bekommen

Mit Syphilis können sich zwar Männer und Frauen gleichermaßen infizieren, doch Männer sind doppelt so häufig betroffen. Unter den Ulcus-molle-Infizierten sind sogar zehnmal mehr Männer als Frauen. Männer mit intakter Vorhaut weisen gegenüber beschnittenen Männern ein erhöhtes Infektions-Risiko auf.

Geschlechtskrankheiten, die nur Frauen bekommen

Die Trichomonaden-Infektion ist eine der Geschlechtskrankheiten, die nur bei Frauen starke Symptome hervorrufen. Männer können genauso infiziert sein, bleiben jedoch beschwerdefrei. Selten kommt es bei ihnen zu Brennen beim Wasserlassen oder bei der Ejakulation, meist übertragen Männer die Krankheit, ohne davon zu wissen. Generell sind Frauen als empfangender Partner beim Sex häufiger von einer GK-Infektion betroffen.

Die 5 häufigsten Geschlechtskrankheiten

Sämtliche Geschlechtskrankheiten sind weltweit verbreitet, die Infektionsrate steigt seit einiger Zeit sogar wieder an. Allein in Deutschland erkranken jährlich etwa 200.000 Menschen durch ungeschützten Verkehr an einer der sexuell übertragbaren Krankheiten. Besonders häufig treten diese auf:

  1. Chlamydien sind mit Abstand die Nummer 1 der häufigsten Geschlechtskrankheiten. In Deutschland gibt es etwa 100.000 neue Infektionen im Jahr, überwiegend bei jüngeren Menschen unter 25 Jahren.
  2. Feigwarzen werden ebenfalls oft übertragen, vermutlich weil viele kaum Symptome entwickeln und die Erkrankung gar nicht erkennen.
  3. Herpes genitalis tritt ebenfalls häufig auf, da Millionen Menschen den auslösenden Virus bereits in sich tragen.
  4. Pilzinfektionen fängt man sich schnell ein, dazu muss es nicht einmal zum Geschlechtsverkehr gekommen sein. Mangelnde Hygiene und hohe Feuchtigkeit sind ebenfalls Ursachen.
  5. Tripper tritt besonders häufig bei homosexuellen Männern auf. Doch auch Heterosexuelle infizieren sich vermehrt mit der Geschlechtskrankheit.

Geschlechtskrankheiten Symptome

Es gibt eine Reihe Symptome, die auf eine Geschlechtskrankheit hindeuten und auf jeden Fall vom Arzt abgeklärt werden sollten. Wenn beispielsweise die Scheide oder die Eichel juckt, Ausfluss oder nässende Stellen und Geschwüre auftreten, liegt die Diagnose Geschlechtskrankheit nahe.

Geschlechtskrankheiten ohne Symptome

Manche Geschlechtskrankheiten verlaufen jedoch gänzlich ohne Symptome, bzw. sind die Anzeichen so gering ausgeprägt, dass die Betroffenen sie gar nicht bemerken. Chlamydien-Symptome können beispielsweise sehr schwach ausfallen. Auch Tripper kann sich in der Anfangsphase völlig unbemerkt ausbreiten.

Bei Männern verursachen Trichomonaden weit weniger Beschwerden, weswegen eine Infektion oft unerkannt bleibt. Selbst Feigwarzen können außer der kleinen Hautveränderungen kaum Beschwerden verursachen. Das Tückische an den Geschlechtskrankheiten ohne Symptome: Die Infizierten geben sie beim Sex ohne Kondom ungehindert weiter.

Geschlechtskrankheiten mit Hautausschlag

Vor allem Syphilis ist eine der Geschlechtskrankheiten, die sich mit einer Art Hautausschlag bemerkbar macht. Die kleinen Knötchen breiten sich jedoch erst nach einer Weile auf dem ganzen Körper aus. Im Genital- und Analbereich kommt Hautausschlag hingegen beispielsweise bei Genitalherpes, Ulcus molle oder Scheidenpilz vor.

Geschlechtskrankheiten Test: Geschlechtskrankheiten erkennen

Zum Nachweis von Geschlechtskrankheiten gibt es verschiedene Tests, die vom Arzt oder auch zu Hause gemacht werden können.

Heimtest für Geschlechtskrankheiten

Wer sich eine Geschlechtskrankheit eingefangen hat, geht generell nicht gerne zum Arzt. Oft ist den Betroffenen ihre Situation einfach peinlich. Tatsächlich gibt es verschiedene Geschlechtskrankheiten-Tests für zu Hause, bei denen Sie Blut und Urin selbst entnehmen und in ein Labor einschicken. Sie können sich mit diesen STD-Selbsttests auf eine Ansteckung mit Chlamydien, Tripper, Gonokokken, Herpes und Trichomonaden testen, sogar für HIV können Sie einen Heimtest erwerben.

Besser ist es jedoch, sich einem Arzt anzuvertrauen. Er kann nicht nur bestimmen, um welche Art der Infektion es sich handelt, beispielsweise durch einen Abstrich oder eine Gewebeprobe. Der Arzt kümmert sich auch um die richtige Behandlung, damit die Geschlechtskrankheit sicher kuriert wird. Sollten Sie also die typischen Symptome wie Jucken, Brennen oder Ausfluss an sich bemerken, ist ein Arztbesuch absolut zu empfehlen.

Chlamydien-Test

Zum Nachweis von Chlamydien gibt es einen Schnelltest für zu Hause als Urintest oder Abstrichtest. Nach etwa 15 Minuten steht das Ergebnis fest. Fällt es positiv aus, sollte jedoch unverzüglich ein Arzt zur weiteren Behandlung aufgesucht werden.

HIV-Test

Beim Verdacht auf eine HIV-Infektion sollte ein HIV-Test zur Absicherung gemacht werden. Im Labor wird dabei das Blut auf Antikörper untersucht. Diese zeigen sich jedoch erst sechs bis zwölf Wochen nach der Ansteckung.

Hepatitis-B-Test

Ähnlich wie der HIV-Test wird auch Hepatitis B durch einen Bluttest beim Arzt nachgewiesen.

HPV-Test

Durch einen HPV-Test lassen sich bei Frauen Infektionen mit Humanen Papillomviren nachweisen. Meist wird der Test bei der Krebsvorsorge gemacht.

Urintest auf Geschlechtskrankheiten

Ein Urintest kann Aufschluss über viele Erkrankungen des Körpers geben. Vor allem bei Geschlechtskrankheiten, die sich durch Symptome ähnlich einer Blasenentzündung mit Brennen beim Wasserlassen und Infektion der Harnwege äußern, hilft ein Urintest bei der Diagnose.

Geschlechtskrankheiten: Untersuchung und Behandlung

Zögern Sie nicht, wenn Sie typische GK-Symptome an sich bemerken. Ein Arztbesuch kann Gewissheit bringen und das Problem durch die richtige Behandlung schnell beseitigen.

Geschlechtskrankheiten  Welcher Arzt ist zuständig?

Machen sich die ersten Symptome wie Jucken oder Brennen des Genitalbereichs bemerkbar, stellen sich viele die Frage: Wer behandelt Geschlechtskrankheiten überhaupt? In der Regel sind Gynäkologen für Geschlechtskrankheiten bei Frauen zuständig, Urologen hingegen für Geschlechtskrankheiten beim Mann. Eine erste Anlaufstelle kann auch der Hausarzt sein, der zum entsprechenden Facharzt überweist. Denn manche GKs wie Tripper oder Syphilis werden von Spezialisten für Haut- und Geschlechtskrankheiten, sogenannten Venerologen, behandelt.

Wie werden Geschlechtskrankheiten untersucht?

Um Geschlechtskrankheiten bei der Frau nachzuweisen, wird vom Frauenarzt meist ein Abstrich gemacht. Daran lassen sich die Bakterien erkennen, die zu den Symptomen geführt haben. Außerdem werden bei Männern und Frauen die Geschlechtsorgane untersucht und abgetastet. Ein Bluttest gibt ebenfalls zuverlässig Aufschluss darüber, um welche Erkrankung es sich handelt.

So werden Geschlechtskrankheiten behandelt

Chlamydien, Tripper, Syphilis, Trichomonaden und Ulcus molle werden durch Bakterien verursacht und können durch die Einnahme von Antibiotika erfolgreich behandelt werden. Bei Feigwarzen reichen meist spezielle Cremes, in hartnäckigen Fällen kann eine kleine Operation zur Entfernung notwendig werden. Gegen Pilzinfektionen helfen Salben und Vaginalzäpfchen gut. In der Regel wird der Partner ebenfalls behandelt, um eine erneute Ansteckung auszuschließen.

Da der Herpes-Virus lebenslang im Körper schlummert, kommt es hier häufig erneut zum Ausbruch. Der Virus an sich ist nicht heilbar, die Symptome können jedoch mit speziellen Medikamenten und Salben gemindert werden. Treten Infektionen immer wieder auf, ist vielleicht ein geschwächtes Immunsystem die Hauptursache. Hier lohnt eine Untersuchung und Stärkung der Immunabwehr.

Sind Geschlechtskrankheiten heilbar?

In der Regel lassen sich STIs gut durch Medikamente und Salben heilen. Voraussetzung ist, dass sie möglichst früh erkannt und behandelt werden.

Geschlechtskrankheiten natürlich heilen

Bei Tripper oder Chlamydien kann eine Behandlung der Symptome durch Homöopathie sinnvoll sein. Ein Ersatz für die Antibiotika-Therapie ist es jedoch nicht.

Welche Geschlechtskrankheiten sind nicht heilbar?

Obwohl die Forschung sehr weit fortgeschritten ist, können HIV und AIDS nicht geheilt werden. Allerdings lässt sich nach der Infektion mit dem tödlichen Virus der Ausbruch der Immunschwächekrankheit deutlich hinauszögern. Ist AIDS erst einmal ausgebrochen, endet die Krankheit in den meisten Fällen auch heute noch tödlich.

Wann werden Geschlechtskrankheiten zum Risiko?

Zwar lassen sich die meisten Geschlechtskrankheiten schnell in den Griff kriegen, doch manchmal besteht ein erhöhtes Gesundheitsrisiko:

Geschlechtskrankheiten während der Schwangerschaft

Infiziert sich eine schwangere Frau mit einer der Geschlechtskrankheiten, kann es zu vorzeitigen Wehen oder einer Frühgeburt kommen. Während der Schwangerschaft ist erhöhte Vorsicht beim Geschlechtsverkehr angesagt. Bei den ersten Anzeichen einer Geschlechtskrankheiten-Infektion sollte direkt der Arzt aufgesucht werden. Beispielsweise Genitalherpes kann für das Kind während der Geburt sehr gefährlich werden.

Geschlechtskrankheiten, die unfruchtbar machen

Werden Geschlechtskrankheiten nicht bald erkannt, können sie schwerwiegende Folgen auf die Gesundheit der Betroffenen haben. Tripper gehört beispielsweise zu den Erkrankungen, die zur Unfruchtbarkeit führen können – sowohl bei Frauen als auch bei Männern.

Welche Geschlechtskrankheiten sind tödlich?

Die tödlichste der Geschlechtskrankheiten ist die Syphilis. Wird sie nicht frühzeitig behandelt, kann die nach mehreren Jahren Haut, Muskeln, Blutgefäße und Nervenzellen zerstören. Bei etwa 10 Prozent der Betroffenen führt die Krankheit zum Tod.

Ebenfalls tödlich können die Folgen der HIV-Infektion sein. Führt der Virus zu einer AIDS-Erkrankung, sinken die Überlebenschancen. Dank moderner Forschung kann der Ausbruch der Krankheit jedoch bei einem Großteil der HIV-Patienten verzögert oder gar verhindert werden.

Geschlechtskrankheiten: Übertragung

Ungeschützter sexueller Kontakt ist die Hauptursache, doch es gibt noch weitere Übertragungswege für Geschlechtskrankheiten:

Ansteckung durch Geschlechtsverkehr

Sämtliche Geschlechtskrankheiten und STIs werden in erster Linie durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen. Kondome sind die beste Methode, sich davor zu schützen. Da die Inkubationszeit einiger GKs mehrere Wochen betragen kann, findet bei häufigem Partnerwechsel oft eine Übertragung statt, ohne selbst von der eigenen Erkrankung zu wissen.

Welche Geschlechtskrankheiten sind durch Speichel übertragbar?

Auch ohne Verkehr ist die Ansteckung mit Geschlechtskrankheiten möglich. Syphilis verursacht infektiöse Geschwüre im Mundbereich und kann bereits durch Speichel übertragen werden. Ebenfalls oral übertragbar sind Herpes und Tripper, hier kann schon Küssen eine Geschlechtskrankheit auslösen.

Übertragung von Geschlechtskrankheiten ohne Verkehr

HIV und Hepatitis B können auch über Bluttransfusionen, unsterile Spritzen oder Tätowiernadeln übertragen werden. Ebenso können Mütter ihre Geschlechtskrankheit während der Geburt an das Neugeborene weitergeben.

Übertragung von Geschlechtskrankheiten auf öffentlichen Toiletten

Meist überstehen die Erreger keine längere Phase außerhalb des Körpers. Deshalb ist eine Ansteckung auf einer öffentlichen Toilette höchst unwahrscheinlich. Eine Schmierinfektion wäre zwar möglich, doch dazu müssten die Schleimhäute der Geschlechtsteile direkt mit der infizierten Flüssigkeit als Rückstand auf der Klobrille in Berührung kommen. Pilzinfektionen hingegen können durchaus häufiger von einem Toilettenbesuch mitgebracht werden.

Geschlechtskrankheiten vermeiden – so können Sie vorbeugen

Obwohl sich Geschlechtskrankheiten heutzutage gut behandeln und in der Regel komplett heilen lassen, sind sie doch sehr unangenehm. Am besten können Sie durch ausreichenden Schutz beim Verkehr Geschlechtskrankheiten vorbeugen:

Schutz vor Geschlechtskrankheiten

Vor sexuell übertragbaren Krankheiten kann sich jeder sehr gut durch Safer Sex schützen. Kondome verhindern zuverlässig, dass Infektionen beim Geschlechtsakt übertragen werden. Der Schutz mit Kondomen ist in jedem Fall ratsam, obwohl einige Geschlechtskrankheiten auch beim Küssen über den Speichel oder Blut übertragen werden können, beispielsweise Tripper, Syphilis oder Herpes.

Gibt es eine Impfung gegen Geschlechtskrankheiten?

Gegen Geschlechtskrankheiten gibt es keine sichere Impfung. Die Ausnahme ist Hepatitis B. Seit einigen Jahren wird jungen Mädchen zwischen 9 und 14 Jahren eine Impfung gegen Humane Papillomaviren als Vorsorge gegen Gebärmutterhalskrebs empfohlen. Da HPV oft Ursache einer Infektion mit Genitalwarzen ist, kann durch die frühzeitige Impfung das Infektions-Risiko zumindest ein wenig gesenkt werden.

Wichtige Fragen zu Geschlechtskrankheiten im Überblick

Warum nehmen Geschlechtskrankheiten immer mehr zu?

Man möchte meinen, in unserer aufgeklärten Welt müsste die Übertragung von Geschlechtskrankheiten ständig sinken. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Seit Jahren macht sich ein Anstieg der Neuinfektionen bemerkbar. Das wird darauf zurückgeführt, dass Safer Sex immer weniger praktiziert wird – vermutlich, weil der Schutz mit Kondomen in erster Linie als Schutz vor HIV angesehen wird.

Da die Angst vor einer Erkrankung heutzutage durch die fortschreitende Forschung abnimmt, vernachlässigen viele die Tatsache, dass Kondome einen zuverlässigen Schutz vor sämtlichen Geschlechtskrankheiten bieten. Auch der zunehmend freizügige Umgang mit Sexualpraktiken kann die steigende Häufigkeit von Geschlechtskrankheiten begründen.

Welche Geschlechtskrankheiten sind meldepflichtig?

Derzeit sind in Deutschland aufgrund ihrer Gefährlichkeit folgende Geschlechtskrankheiten meldepflichtig: HIV/AIDS, Hepatitis B und Syphilis.

Warum sind Geschlechtskrankheiten ein Tabuthema?

Wohl niemand spricht gerne offen über intime Dinge, schon gar nicht, wenn man sich beim Sex eine Geschlechtskrankheit eingefangen hat. Geschlechtskrankheiten haben immer noch den Ruf, nur bei häufigem Partnerwechsel und ungeschützten Praktiken vorzukommen. Dabei kann sich wirklich jeder mit einer der Krankheiten anstecken.

Geschlechtskrankheiten – Wer trägt die Kosten?

In der Regel werden die Kosten für die Untersuchung und Behandlung von Geschlechtskrankheiten von der Krankenkasse übernommen. Allerdings kann es sein, dass einige spezielle Tests, z.B. der HPV-Test, vom Patienten selbst getragen werden müssen.

Geschlechtskrankheiten: Zusammenfassung

Die Infektionen mit Tripper, Syphilis, Chlamydien und Co. nehmen weltweit immer mehr zu. Umso wichtiger ist Safer Sex. Denn der beste Schutz vor einer Geschlechtskrankheiten-Infektion ist immer noch die Verhütung mit Kondom. Zeigen sich dennoch erste Anzeichen einer Geschlechtskrankheit durch Jucken und Brennen im Intimbereich, nässende Hautbläschen oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder Wasserlassen, sollte schnellstmöglich ein Arzt aufgesucht werden. Denn durch eine frühzeitige Behandlung mit Medikamenten können die meisten Infektionen gut geheilt werden.

Quellen

  • Corazza, Verena / Daimler, Renate / Ernst, Andrea / Federspiel, Krista / Herbst, Vera / Langbein, Kurt / Martin, Hans-Peter / Weiss, Hans: Kursbuch Gesundheit. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2006

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