Granuloma anulare

Granuloma anulare

Was ist Granuloma anulare?

Auf der Haut bilden sich kleine rötliche Kreise und Unebenheiten, die aber nicht schmerzen oder jucken? Dabei kann es sich um die chronisch-entzündliche Hautkrankheit Granuloma anulare handeln. Durch diese Krankheit bilden sich vor allem an Hand- und Fußrücken derbe Knötchen – sogenannte Papeln. Der Ausschlag kann aber auch an anderen Stellen des Körpers entstehen. Kinder und Jugendliche sind häufiger betroffen als Erwachsene. Mit verschreibungspflichtigen Cremes soll die Größe und Verfärbung verringert werden. Die Hautveränderung verursacht allerdings weder Schmerzen noch Langzeitschäden.

Viele Ärzte raten von einer umfangreichen Behandlung ab, da Granuloma anulare nicht schädlich ist. Einige Betroffene entscheiden sich aber dennoch für den Einsatz medizinischer Mittel, um eine optische Verbesserung des Hautbilds zu erzielen. So können durch verschreibungspflichtige topische Kortikosteroide die Entzündungen zurückgehen. Nach ein bis zwei Jahren der Behandlung sind bei vielen Erkrankten die Symptome vollkommen abgeklungen. Granuloma annulare kann aber auch chronisch verlaufen.

Ursachen & Enstehung von Granuloma anulare

Bis heute ist unklar, wie genau Menschen an Granuloma anulare erkranken. Eines weiß man jedoch mit Gewissheit: Krankheitserreger sind nicht die Ursache. Die Hauterkrankung ist nicht ansteckend. Einige Studien gehen davon aus, dass die Entstehung von Granuloma anulare mit Hormonumstellungen, Schilddrüsenerkrankungen oder Diabetes zusammenhängt. Bewiesen ist jedoch noch keine dieser Theorien.

Die meisten Betroffenen erfreuen sich bester Gesundheit, weswegen es für Ärzte kaum Anhaltspunkte bezüglich der Krankheitsentstehung gibt. Viele messen Stress einen entscheidenden Einfluss zu – er könnte den Krankheitsausbruch provozieren und das erneute Aufflammen nach der Behandlung begünstigen. In vielen Fällen verschwinden die Symptome nach einem bestimmten Zeitraum ganz von allein.

Was sind die Symptome von Granuloma anulare?

Sobald sich die Haut ungewöhnlich verändert, sollte in jedem Fall ein Dermatologe aufgesucht werden. Der Arzt untersucht dann den Ausschlag und prüft die Veränderung, um die Art der Hauterkrankungen festzustellen. Granuloma anulare ähnelt teilweise einer Ringworm-Infektion (einer Pilzinfektion der Haut), weshalb der Dermatologe zur Abklärung ein Hautbiopsie durchführt.

Der Granuloma-Ausschlag zeigt zunächst kaum Symptome außer Hautrötungen. Im Verlaufe einiger Wochen entstehen dann die bereits erwähnten Knötchen, die sich seitlich ausbreiten. Schließlich bilden sie einen Ring, der zwischen einem und mehreren Zentimeter durchmessen kann – daher auch der Namensbestandteil „anulare“ – das lateinische Wort für „ringförmig“.

Während der Knötchenring sich vergrößert, heilt die Entzündung im Ringinneren bereits wieder ab. Die Knoten bleiben ohne Behandlung oft über Monate bis Jahre bestehen. Dabei verursachen sie in der Regel weder Juckreiz noch Schmerzen. Symptome, die hingegen häufig in Zusammenhang mit Granuloma annulare auftreten, sind:

  • Ausschlag in Form von kleinen, festen Beulen (Papeln) auf der Rückseite der Unterarme, Hände oder Füße.
  • Ringförmige Papeln auf den Fußsohlen
  • Gelbliche Beulen
  • Rote Beulen auf den Ellenbogen

Bei vielen Betroffenen entwickelt sich nur eine Ringstruktur. Es können sich aber auch mehrere nebeneinander liegende Ringe bilden. Die Haut an Hand- und Fußrücken, an den Fingern und Zehen sowie an Hand- und Fußgelenken ist am häufigsten von Granuloma anulare betroffen. Gelegentlich kommt es auch zu Hautveränderungen an Unterarmen und Unterschenkeln.

Granuloma anulare tritt ausschließlich auf der Haut auf. Die inneren Organe sind nicht betroffen.

Wie wird Granuloma anulare diagnostiziert?

Aufgrund der leicht erkennbaren, ringförmig angeordneten Knötchen reicht dem Arzt in vielen Fällen ein Blick auf die äußerlich sichtbaren Krankheitssymptome, um Granuloma anulare diagnostizieren zu können. Ist noch keine deutliche Ringbildung zu erkennen, führt er eine feingewebliche (histologische) Untersuchung durch oder nimmt eine Hautprobe (Biospsie). In einigen Fällen wird auch ein Bluttest durchgeführt, um andere Erkrankungen auszuschließen.

Granuloma anulare – Behandlung & Therapie

Granuloma anulare ist aus ärztlicher Sicht eine völlig harmlose Hauterkrankung, die nicht unbedingt behandelt werden muss. Bei vielen jüngeren Betroffenen heilt Granuloma anulare zudem spontan im Laufe von mehreren Monaten bis wenigen Jahren komplett ab, ohne Spuren zu hinterlassen.

Erwachsene und Jugendliche stören sich jedoch häufig aus ästhetischen Gründen an dem Ausschlag – insbesondere, wenn er dort auftritt, wo er nicht durch Kleidung verdeckt wird. Zudem heilt die Krankheit bei Erwachsenen meist nicht spontan wieder ab.

Üblicherweise wird der Arzt in solchen Fällen eine Therapie mit Kortison-Präparaten (Glukokortikoiden) oder anderen antientzündlichen Wirkstoffen in Creme- oder Salbenform empfehlen. Mit speziellen Folienverbänden kann der Effekt der Wirkstoffe noch verstärkt werden – das nennt man okklusive Therapie. Häufig reicht diese Behandlung allerdings nicht aus.

Ebenfalls nur vereinzelt wirksam und darüber hinaus auch schmerzhaft ist die Vereisung mit flüssigem Stickstoff (Kryotherapie) und das Einspritzen von Kortison-Präparaten.

Als besonders erfolgsversprechend zur Behandlung von Granuloma anulare hat sich die Creme-PUVA-Therapie bewährt. Bei dieser Art der Lichtbehandlung (Phototherapie) wird in einer speziellen Kabine eine kontrollierte Bestrahlung mit UV-Licht durchgeführt. Vorher wird die betreffende Hautstelle mit einer speziellen Creme eingerieben. Diese unterstützt die antientzündliche Wirkung des UV-Lichts. Wenn die Therapie über mehrere Monate drei- bis viermal pro Woche durchgeführt wird, verschwinden die Knötchen oft dauerhaft.

Wenn die Creme-PUVA-Therapie beim Betroffenen nicht durchgeführt werden kann, ist auch eine innerliche Behandlung mit Tabletten denkbar. Allerdings ist die Wirksamkeit dieser Therapie umstritten. Vor jeder Behandlung sollten Arzt und Patient daher genau besprechen, welche Therapie angemessen ist und welche Risiken und Nebenwirkungen bestehen.

 

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