Frauenmantel

Frauenmantel

Frauenmantel Beschreibung

Der Frauenmantel (Alchemilla xanthochlora) ist eine mehrjährige Pflanze aus der Gattung Frauenmantel (Alchemilla) und gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Der wissenschaftliche Name „Alchemilla“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet übersetzt „Alchemistenkraut“, was auf die unmittelbare Beziehung zum alchemistischem Forschen und Experimentieren hindeutet. Das Wort „Xanthochlora“ setzt sich aus den Wörtern „xantho“ und „chlora“ zusammen und bezieht sich auf die eher unscheinbaren Farben der Blüten: „xantho“ bedeutet „gelb“ und „chlora“ wird mit „grün“ übersetzt. Den deutschen Namen „Frauenmantel“ erhielt die Pflanze aufgrund der mantelförmigen Blätter.

Heimisch ist der bis zu 50 Zentimeter in die Höhe wachsende Frauenmantel in ganz Europa und fühlt sich wohl in Höhenlagen bis 2600 Meter. Die Pflanze wächst und gedeiht besonders gut an sonnigen und feuchten Plätzen wie Gebüsche, Bachufern, Wiesen oder lichte Wälder.

Aus einem holzigen Wurzelstock (Rhizom), der am unteren Ende rötlich gefärbt ist, wachsen aufrechte, behaarte Stängel.

Charakteristisch für die 5- bis 11-lappigen, rundlichen, langgestielten und grundständigen Blätter ist die kreis- bis nierenartige („mantelartige“) Form mit behaarten, gesägten bis gezähnten Rändern. An der Unterseite erscheinen die Blätter silbrig behaart. Typisch für den Frauenmantel ist ein glitzernder Tropfen, der so genannte Guttationstropfen, der sich in der Mittel des Blattes befindet. Bei dem Tropfen handelt es sich nicht um einen Tautropfen: Über die Wurzeln nimmt die Pflanze die Feuchtigkeit aus der Erde auf und reichert sie mit wasserlöslichen Stoffen wie Zucker, Mineral- und Nährstoffen an und verteilt die Flüssigkeit bis zu den Blättern, wo sie dann in Form eines Guttationstropfens ausgeschieden wird und sich in der Blattmittel sammelt.

In der Blütezeit von Mai bis August erscheinen die kleinen, dreispitzigen, unscheinbaren Blüten in grünlich-gelber Farbe. Die Blüten stehen auf gestielten Blütentrieben und sind in knäuelförmigen, ringdoldigen Blütenständen angeordnet. Sie verfügen über einen glockigen Kelch mit 4 Zähnen, die so lang sind wie die Kelchblätter. Die Fortpflanzung erfolgt meistens nicht durch die Bestäubung von Insekten, so dass der Frauenmantel sich eingeschlechtlich fortpflanzt, d.h. die Samen werden ohne Befruchtung ausgebildet.

Früchte des Frauenmantels

Die Früchte des Frauenmantels sind einsamige Nüsschen.

Das Glitzern des Guttationstropfens der Pflanze deutet auch auf eine Mond-Signatur hin. So genannte Mond-Pflanzen wie Alchemilla wirken besonders auf die Haut, Schleimhaut und den Menstruationszyklus, der wiederum einen Bezug zum weiblichen Schoß und der heranreifenden Leibesfrucht herstellt. Der Frauenmantel zählt als Venus- und Mondpflanze schon lange Zeit zu einer der wichtigsten Heilpflanzen im Bereich der Frauenheilkunde. Die pharmakologischen Wirkungen der Pflanze im Bereich der Frauenheilkunde konnten Wissenschaftler bisher nicht bestätigen. Lediglich der Einsatz als Adstringens bei leichten Durchfallerkrankungen und Weißfluss ist wissenschaftlich abgesichert.

Frauenmantel Inhaltsstoffe

Für pharmazeutische Zwecke wird das ganze Kraut des Frauenmantels verwendet. Die Wurzel hingegen findet keine Verwendung. Die Pflanzenteile verfügen über Inhaltsstoffe wie Gerbstoffe (Ellagitannine), Bitterstoffe, Flavonoide, Phytosterin, Saponine, Linolsäure, Lecithin, Glykoside und ätherisches Öl.

Die enthaltenen Gerbstoffe wie Ellagitannine und die Flavonoide binden Eiweißstoffe (Proteine) der Haut und Schleimhaut und verändern diese in unlösliche, widerstandsfähige Verbindungen, was wiederum für eine zusammenziehende (adstringierende) Wirkung sorgt. Dies führt zu einer Art Abdichtung kleiner oberflächlicher Wunden und entzieht Bakterien die Grundlage auf verletzter Haut.

Inhaltsstoffe wie ätherische Öle oder Gerbstoffe verfügen über eine antibakterielle und antimikrobielle Wirkung. Sie bekämpfen krankheitserregende Bakterien, indem sie die Einzeller am Wachstum und an ihrer Vermehrung hindern oder das Eindringen in den Körper erschweren. Auch im Magen-Darm-Trakt verdichten Gerbstoffe die Oberfläche und verhindern dadurch das Eindringen von Krankheitserregern.

Beruhigende Wirkung

Den ätherischen Ölen und Flavonoiden wird eine beruhigende (sedative), entzündungshemmende und auch eine durchblutungsfördernde Wirkung nachgesagt. Eine durchblutungsfördernde (hyperämisierende) Wirkung ist auf Inhaltstoffe wie Bitterstoffe, einigen Flavonoiden oder ätherischen Ölen zurückzuführen. Eine durchblutungsfördernde Wirkung ist häufig bei rheumatischen Erkrankungen und bei Beschwerden des Gelenk- und Bewegungsapparates wie auch bei arteriellen Beschwerden erwünscht. Weiter ätherische Öle zudem für eine krampflösende (spasmolytische) Wirkung verantwortlich.
Saponine besitzen wassertreibende (aquaretisch) und schleimlösende (sekretolytisch) Eigenschaften und wirken antibiotisch sowie verdauungsfördernd. Sie verflüssigen zähen Schleim in den Bronchien, damit dieser besser abgehustet werden kann.

Hohe Bitterstoffanteile einer Heilpflanze sorgen für eine verdauungs- und gallenflussfördernde (cholagoge) Wirkung und regen damit die Produktion von Gallen- und anderen Verdauungssäften an. Stehen bei den Inhaltstoffen also die Bitterstoffe im Vordergrund, eignen sich die Pflanzen zur Behandlung von Störungen im Magen-Darm-Trakt oder bei Beschwerden in der Galle.

Bitterstoffen wird außerdem eine kräftigende Allgemeinwirkung nachgesagt, weshalb sie bei vermindertem Appetit und bei nervösen, erschöpften Menschen während der Rekonvaleszenz nach durchgemachter Krankheit wirksam sein können.

Frauenmantel Drogengewinnung und Drogenbeschreibung

Für medizinische Zwecke wird das ganze, blühende Kraut des Frauenmantels verwendet. Die Erntezeit ist zwischen Mai und Juli, dann sollte das blühende Kraut gesammelt werden, denn gegen Ende des Sommers sind die Blätter häufig schon von Rostpilz befallen. Die beste Tageszeit zum Sammeln ist der frühe Morgen, wenn sich die glitzernden Guttationstropfen in der Blattmitte sammeln. Nach dem Sammeln werden die Pflanzenteile in dünner Schicht an einem schattigen und luftigen Platz getrocknet.

Die Droge besteht also aus dem getrockneten, blühenden Kraut des Frauenmantels. Charakteristisch für die Droge sind die mehr oder weniger ineinander gefalteten, behaarten oder unbehaarten Blattstücke, die hellgrau oder braungrün gefärbt sind. An der Unterseite der Blätter sind die Hauptnerven deutlich sichtbar. An einigen Blattstücken sind zudem die gezähnten Ränder zu erkennen. Weiterer Bestandteil der Droge sind behaarte Stängelstücke sowie kleine Blüten.

Die Drogenbezeichnung des Frauenmantelkrauts lautet Alchemillae herba (syn. Herba Alchemillae).

Der Geruch der Droge wird als geruchlos beschrieben, der Geschmack als etwas bitter.

Frauenmantel Wirkung

Aufgrund seiner vielen wertvollen Inhaltsstoffe, insbesondere die wirksamkeitsbestimmenden Gerbstoffe, verfügt das Frauenmantelkraut über eine entzündungshemmende, adstringierende, antioxidative, antibakterielle, krampflösende Wirkung.

Die enthaltenen Gerbstoffe und die Flavonoide binden Eiweißstoffe (Proteine) der Haut und Schleimhaut und verändern diese in unlösliche, widerstandsfähige Verbindungen, was wiederum für eine zusammenziehende (adstringierende) Wirkung sorgt. Frauenmantelkraut kann bei kleinen, oberflächlichen Wunden der Haut oder Mundschleimhaut eingesetzt werden und auch im Magen-Darm-Trakt verdichten Gerbstoffe die Oberfläche und verhindern dadurch das Eindringen von Krankheitserregern. Anwendungsgebiete sind leichte Magen-Darm-Beschwerden und leichte Durchfallerkrankungen, dann können sich die adstringierenden, entzündungshemmenden, antibakteriellen und leicht stopfenden Eigenschaften des Frauenmantelkrauts entfalten.

Die Bitterstoffanteile sorgen für eine verdauungs- und gallenflussfördernde (cholagoge) Wirkung und regen damit die Produktion von Gallen- und anderen Verdauungssäften an und eignen sich damit zur Behandlung von Störungen im Magen-Darm-Trakt wie Blähungen und Durchfall oder bei Beschwerden in der Galle.

Bitterstoffen wird außerdem eine kräftigende Allgemeinwirkung nachgesagt, weshalb sie bei vermindertem Appetit und bei nervösen, erschöpften Menschen während der Rekonvaleszenz nach durchgemachter Krankheit wirksam sein können.

Die Kommission E (Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte) und die ESCOP (Europäischer Dachverband der nationalen Gesellschaften für Phytotherapie) befürworten die Anwendung von Zubereitungen aus dem Frauenmantelkraut bei leichten und unspezifischen Durchfallerkrankungen. Die ESCOP empfiehlt darüberhinaus Frauenmantelkraut zur Behandlung von gastrointestinalen Beschwerden und Menstruationsschmerzen (Dysmenorrhoe).

Traditionelle Anwendungsbereiche innerhalb Volksmedizin basieren auf ärztlicher Erfahrungsheilkunde, deren Wirksamkeit bisher noch nicht in wissenschaftlichen Studien bewiesen wurde. Dazu gehören Krankheitsbilder wie Halsschmerzen, Entzündungen im Mund- und Rachenraum sowie die adstringierende und blutstillende Wirkung bei Wunden.

Als nicht gesichert gelten die traditionellen Anwendungsbereiche des Frauenmantelkrauts bei

Bindegewebsschwäche, Gefäßleiden, Menstruationsstörungen, Dysmenorrhoe und Unterleibserkrankungen.

Frauenmantel Nebenwirkungen und Kontraindikationen

Bei richtiger Dosierung und Anwendung sind Nebenwirkungen nicht zu erwarten. In seltenen Fällen kann es bei einer Überdosierung oder bei einer zu langen Anwendungsdauer zu Leberschäden kommen, wofür die enthaltenen Gerbstoffe verantwortlich sind. Die mittlere Tagesdosis beträgt 5 bis 10 Gramm der Droge und sollte nicht überschritten werden.

Menschen, die empfindlich auf Heilpflanzen mit einem hohen Gerbstoffgehalt reagieren, sollten auf die Anwendung mit Frauenmantel verzichten, denn es könnten Magenbeschwerden wie Übelkeit auftreten.

Achtung bei der Einnahme anderer Medikamente

Gerbstoffe können im Darm dafür sorgen, dass die Aufnahme von Medikamenten gestört wird. Aus diesem Grund sollten Frauenmantel-Präparate nicht zusammen mit anderen Medikamenten eingenommen werden.

Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte auf eine Behandlung verzichtet werden, weil es keine wissenschaftlichen Studien zur Unbedenklichkeit gibt.

Das gleiche gilt auch für Säuglinge und Kleinkinder unter 12 Jahren.

Frauenmantel Anwendung in der Phytotherapie und Volksmedizin

In der traditionellen Volksmedizin wird die Heilpflanze hauptsächlich im Bereich der Frauenheilkunde zur Behandlung von schmerzhafter Menstruationen (Dysmenorrhoe), Zusatzblutungen (Metrorrhagie), prämenstruellen Stimmungsschwankungen, verstärkter Absonderung von Sekret aus der Vagina (Weißfluss) und Fruchtbarkeitsstörungen angewendet. Auch unterstützend zur Geburtsvorbereitung, bei einer bestehenden Neigung zu Fehlgeburten oder zur Nachbehandlung im Wochenbett sowie zur Laktationsförderung wird Frauenmantelkraut als traditionelle Heilanwendung genutzt.

Weitere Anwendungsbereiche sind außerdem Magen-Darm-Beschwerden, Durchfallerkrankungen, entzündlichen Erkrankungen im Mund- und Rachenbereich.

Zudem wurde Frauenmantelkraut gerne zur äußerlichen Behandlung in Form von Umschlägen, Bädern und Sitzbädern bei Hautausschlägen, Geschwüren, Ekzemen und Unterleibbeschwerden verwendet.

Traditionelle Anwendungsbereiche innerhalb Volksmedizin basieren auf ärztlicher Erfahrungsheilkunde, deren Wirksamkeit bisher noch nicht in wissenschaftlichen Studien bewiesen wurde. Dazu gehören Krankheitsbilder wie Halsschmerzen, Entzündungen im Mund- und Rachenraum sowie die adstringierende und blutstillende Wirkung bei Wunden.

Als nicht gesichert gelten die traditionellen Anwendungsbereiche des Frauenmantelkrauts bei

Bindegewebsschwäche, Gefäßleiden, Menstruationsstörungen, Dysmenorrhoe und Unterleibserkrankungen.

Anwendungsbeispiele von Frauenmantel-Medikamenten

In der Apotheke werden viele Fertigpräparate und Arzneitees mit den wertvollen Inhaltsstoffen des Frauenmantelkrauts angeboten. Neben der losen Droge wird Frauenmantelkraut auch als Tee in Kombination mit anderen Heilpflanzen angeboten.

Frauenmantelkraut-Präparate sind in Form von Tabletten, Kapseln, Dragees, Tropfen, Tinkturen, Salben, Mundwässern und Lutschpastillen erhältlich.

Die Hauptanwendungsgebiete von Frauenmantel-Präparaten zur innerlichen Anwendung sind leichte Durchfallerkrankungen unbekannter Ursache und Menstruationsbeschwerden.

Eine äußerliche Anwendung kommt zur unterstützenden Wundheilung und Regeneration bei kleinen Hautverletzungen und zur Unterdrückung von lästigem Juckreiz zum Einsatz. Für den positiven Effekt von Frauenmantel auf kleine Hautverletzungen ist besonders die zusammenziehende (adstringierende) Wirkung verantwortlich. Eine Mundspülung oder ein Frauenmanteltee zum Gurgeln wird unter anderem nach Zahnextraktionen empfohlen.

Die Kommission E (Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte) und die ESCOP (Europäischer Dachverband der nationalen Gesellschaften für Phytotherapie) befürworten die Anwendung von Zubereitungen aus dem Frauenmantelkraut bei leichten und unspezifischen Durchfallerkrankungen. Die ESCOP empfiehlt darüberhinaus Frauenmantelkraut zur Behandlung von gastrointestinalen Beschwerden und Menstruationsschmerzen (Dysmenorrhoe).

Traditionelle Anwendungsbereiche innerhalb Volksmedizin basieren auf ärztlicher Erfahrungsheilkunde, deren Wirksamkeit bisher noch nicht in wissenschaftlichen Studien bewiesen wurde. Dazu gehören Krankheitsbilder wie Halsschmerzen, Entzündungen im Mund- und Rachenraum sowie die adstringierende und blutstillende Wirkung bei Wunden.

Als nicht gesichert gelten die traditionellen Anwendungsbereiche des Frauenmantelkrauts bei Bindegewebsschwäche, Gefäßleiden, Menstruationsstörungen, Dysmenorrhoe und Unterleibserkrankungen.

Frauenmantel Dosierung und Einnahme

Die mittlere Tagesdosis des getrockneten Frauenmantelkrauts beträgt den Zubereitungen entsprechend 5 bis 10 Gramm.

Für eine Teezubereitung werden 2 bis 4 Teelöffel (2 bis 4 Gramm) des getrockneten Frauenmantelkrauts mit etwa 250 ml kochendem Wasser übergossen. Der Aufguss sollte etwa 10 Minuten ziehen, dann wird das Kraut durch ein Sieb abgeseiht. Täglich sollten 3 Tassen von dem Tee zwischen den Mahlzeiten getrunken werden.

Für einen Teeaufguss, der für eine äußerliche Anwendung in Form von Umschlägen verwendet wird, werden 8 Teelöffel (8 Gramm) des getrockneten Frauenmantelkrauts mit kochendem Wasser übergossen und etwa 10 Minuten ziehen gelassen. Nach dem Abkühlen kann eine Mullbinde oder ein Umschlag mit dem Aufguss getränkt und dann auf die betroffenen Stellen gegeben werden. Über die Mullbinde wird ein trockener Verband gewickelt und 2-3x täglich gewechselt. Der Sud eignet sich auch als Mundspülung zum Gurgeln.

Einnahme

Fertigpräparate aus der Apotheke sollten immer so eingenommen und dosiert werden, wie es in der Packungsbeilage angegeben wird oder wie es der behandelnde Arzt angeordnet hat. Bei der Einnahme sollte stets auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Dauern die Durchfallerkrankungen länger als 3 Tage an oder treten weitere Krankheitsgefühle wie zum Beispiel Fieber begleitend zum Durchfall auf, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Frauenmantel Zubereitungen

Tee-Zubereitungen mit Frauenmantelkraut kommen gerne zur Behandlung von bei leichten Durchfallerkrankungen und bei Magen-Darmbeschwerden zum Einsatz.

Empfehlenswert ist auch eine hautpflegende Anwendung des Teeaufgusses als Badezusatz. Dadurch soll die Haut gestrafft, gestärkt, geklärt und erfrischt werden. Außerdem kann ein Teeaufguss als Zusatz für Waschungen und Kompressen genutzt werden.

Tee-Zubereitung mit Frauenmantelkraut

Für eine Teezubereitung werden 2 bis 4 Teelöffel (2 bis 4 Gramm) des getrockneten Frauenmantelkrauts mit etwa 250 ml kochendem Wasser übergossen. Der Aufguss sollte etwa 10 Minuten ziehen, dann wird das Kraut durch ein Sieb abgeseiht. Täglich sollten 3 Tassen von dem Tee zwischen den Mahlzeiten getrunken werden.

Umschläge und Mundspülungen mit Frauenmantelkraut

Für einen Teeaufguss, der für eine äußerliche Anwendung in Form von Umschlägen verwendet wird, werden 8 Teelöffel (8 Gramm) des getrockneten Frauenmantelkrauts mit kochendem Wasser übergossen und etwa 10 Minuten ziehen gelassen. Nach dem Abkühlen kann eine Mullbinde oder ein Umschlag mit dem Aufguss getränkt und dann auf die betroffenen Stellen gegeben werden. Über die Mullbinde wird ein trockener Verband gewickelt und 2-3x täglich gewechselt. Der Sud eignet sich auch als Mundspülung zum Gurgeln.

Kompressen mit Frauenmantelkraut

Für eine Kompresse benötigen Sie ein Stofftuch und ein Schüssel oder Glasschale. Nehmen Sie einen Frauenmantel-Standartaufguss, einen Frauenmantel-Absud oder etwa 5 bis 20 ml Frauenmantel-Tinktur und geben Sie es in 500 ml heißes Wasser. Danach tränken Sie ein sauberes, weiches Stofftuch aus Baumwolle oder Leinen in dem heißen Aufguss und drücken die Flüssigkeit aus. Das Tuch wird dann auf die betroffene Stelle gelegt und sobald es abkühlt oder trocknet wird der Vorgang wiederholt.

Sitz- und Vollbäder mit Frauenmantelkraut

Für Sitzbäder werden 20 Esslöffel des getrockneten Frauenmantelkrauts mit etwa 5 Liter Wasser übergossen und über Nacht zum Ziehen stehe gelassen. Am Morgen wird der Aufguss kurz aufgekocht und dann durch ein Sieb abgeseiht. Im lauwarmen Zustand kann der Aufguss als Sitzbad bei oberflächlichen Reizungen und Infektionen der Genital- und Afterregion verwendet werden.

Für ein Vollbad werden die 5 Liter des Aufgusses für 1 Vollbad direkt als Badezusatz zum Badewasser hinzugegeben. Das Vollbad ist wohltuend bei gereizter Haut oder juckenden Ekzemen.

Frauenmantel Geschichte

Der Frauenmantel gehört seit jeher zu den bedeutesten Frauenheilpflanzen in der traditionellen Heilkunde. Der wissenschaftliche Name „Alchemilla“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet übersetzt „Alchemistenkraut“, was auf die unmittelbare Beziehung zum alchemistischem Forschen und Experimentieren hindeutet. Das Wort „Xanthochlora“ setzt sich aus den Wörtern „xantho“ und „chlora“ zusammen und bezieht sich auf die eher unscheinbaren Farben der Blüten: „xantho“ bedeutet „gelb“ und „chlora“ wird mit „grün“ übersetzt. Den deutschen Namen „Frauenmantel“ erhielt die Pflanze aufgrund der mantelförmigen Blätter. Der Frauenmantel galt lange Zeit als das Sinnbild für Liebe, Jungfräulichkeit und Fruchtbarkeit. Schon die Germanen betrachteten den Frauenmantel als eine heilige Pflanze, die sie ihrer Göttin Freya weihten.

Die ältesten bekannten Aufzeichnungen über den Frauenmantel bezüglich seiner Verwendung als Heilpflanze finden sich in den Schriften der frühen Alchemisten. Die frühe Alchemie stammt aus dem alten Ägypten und dem antiken Griechenland.

In der Antike wurden die heilenden Eigenschaften vom Frauenmantel in den Schriften des griechischen Arztes Dioskurides erwähnt. Er verwendete die Pflanze in erster Linie aufgrund seiner zusammenziehenden (adstringierenden) Wirkung als Wundkraut, um Wunden zu behandeln und Blutungen zu stoppen.

Im Mittelalter erwähnte die heilige Äbtissin Hildegart von Bingen (1098-1179) die Heilpflanze in ihren Schriften und setzte sie besonders bei Frauenleiden ein.

Der berühmte schweizer Arzt und Alchemist Paracelsus (1493-1541) hat Frauenmantelkraut für die Wundheilung und gegen Entzündungen eingesetzt.

Im Kräuterbuch von P. A. Matthioli (1585) wurde die Heilpflanze zur Behandlung von Wunden beschrieben. Erwähnung fand der Frauenmantel aber auch zur Behandlung von Epilepsie (Fallsucht). Verwendung fanden sowohl die Blätter als auch die Wurzeln des Krauts, häufig in Form von Salben, Pflaster oder Tinkturen.

In der heutigen traditionellen Naturheilkunde wird Frauenmantelkraut vielseitig bei Menstruationsbeschwerden, Wechseljahresbeschwerden, leichteren Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall und Blähungen, bei Schleimhautentzündungen der Mundschleimhaut und äußeren Wunden eingesetzt. Lediglich bei leichten Durchfallerkrankungen und Weißfluss wird die Anwendung durch die Kommission E und ESCOP befürwortet.

Frauenmantel in Kombinationen mit anderen Heilpflanzen

Gerne werden Heilpflanzen mit einer ähnlichen Wirkung oder mit gleichen Anwendungsgebieten kombiniert, um die Wirkung zu ergänzen, unterstützen oder zu intensivieren. Zu den Heilpflanzen, die gut mit Frauenmantel kombiniert werden können, gehören zum Beispiel Pestwurz, Mädesüß, Schafgarbe, Melissenblätter, Mönchspfeffer und Traubensilberkerze.

Zur Behandlung einer schmerzhaften Menstruation (Dysmenorrhoe) kann eine Tee-Mischung aus Heilpflanzen wie Frauenmantelkraut, Pestwurz, Himbeere, Mädesüß und Beinwell zum Einsatz kommen und die Beschwerden lindern. In der Apotheke kann die Rezeptur zu gleichen Teilen hergestellt werden.

Bei übermäßigem Weißfluss durch eine Entzündung der Vagina (Vaginitis), die sich durch unangenehm riechenden Ausfluss, Juckreiz, Rötungen und Schwellungen sowie brennenden Schmerzen äußert, kann eine desinfizierende, normalisierende und entgiftende Tee-Mischung aus je 25 Gramm Kamillenblüten, Salbeiblätter, Malvenblätter und Frauenmantelkraut zum Einsatz kommen.

Bei Osteoporose mit der Gefahr spontaner Knochenbrüche kann eine östrogenstabilisierende, Kalzium zuführende und gegen Knochenschwund wirkende Tee-Kombination aus je 25 Gramm Traubensilberkerzenwurzel, getrockneten Grünkohlblättern, Frauenmantelkraut und Mönchspfeffersamen zum Einsatz kommen.

Bei Frigidität durch langanhaltendes, mangelndes, sexuelles Verlangen, Erregungs- und Orgasmusstörungen oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr könnte eine Kombination aus je 25 Gramm Frauenmantelkraut, Schafgarbenkraut, Ginsengwurzel und Kakaobohne eingenommen werden. Die Tee-Mischung entfaltet eine durchblutungsfördernde und sexuell anregende Wirkung.

Eine Creme bestehend aus einer Heilpflanzen-Kombination mit Malve, Pfefferminze, Schlüsselblume, Frauenmantelkraut, Ehrenpreis, Melisse und Scharfgarbe kann bei Pigmentflecken zum Einsatz kommen und das Erscheinungsbild der Haut verbessern.

Frauenmantel in der Homöopathie

Das homöopathische Mittel Alchemilla vulgaris wird aus dem frischen, blühenden Kraut des Frauenmantels hergestellt. Die Zubereitungen des homöopathischen Mittels Alchemilla vulgaris werden in den Aufbereitungsmonographien der Kommission D am Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bewertet. Die Kommission D befürwortet die homöopathische Anwendung bei chronischem Durchfall (Diarrhoe) bei Lebererkrankungen und bei Weißfluss, einer verstärkten Absonderung von Sekret aus der Vagina.

Die Hauptanwendungsgebiete in der Homöopathie sind außerdem schmerzhafte Menstruationen (Dysmenorrhoe), Wechseljahrsbeschwerden, unerfüllter Kinderwunsch sowie zur Erleichterung der Geburt.

Für Potenzen, Dosierungen und Einnahme homöopathischer Mittel gibt es keine allgemeingültigen Richtlinien. Für eine Selbstbehandlung werden oftmals die Potenzen D6 bis D12 und als Dosierung 3x täglich 5 bis 15 Tropfen empfohlen. Die Einnahme von Potenzen ab D30, LM- oder Q-Potenzen sowie eine chronische Behandlung sollte immer ein Homöopath oder homöopathischer Arzt anordnen. Im Idealfall sollte die Einnahme homöopathischer Arzneien in Abstimmung mit einem Homöopathen oder homöopathischen Arzt erfolgen.

Verschiedene Frauenmantelsorten

Der Frauenmantel (Alchemilla xanthochlora) ist eine mehrjährige Pflanze aus der Gattung Frauenmantel (Alchemilla) und gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae).

Weltweit gibt es in der Pflanzengattung des Frauenmantels über 1.000 verschiedenen Arten. In Europa sind um die 300 Alchemilla-Arten vertreten, davon wachsen um die 100 in der Alpenregion. Alchemilla xanthochlora ist eine formenreiche Sammelart mit schwer voneinander unterscheidbaren Arten. Die verschiedenen Arten lassen sich teilweise nur anhand ihrer Blüten unterscheiden. Die bekannteste Verwandte des Frauenmantels ist das Silbermänteli (Alchemilla alpina), das zwischen den Felsen in den Alpen wächst und ebenfalls für medizinische Heilzwecke angewendet wird wie auch der Ackerfrauenmantel (Aphanes arvensis).

Tipps zum Anbau von Frauenmantel

Alchemilla xanthochlora ist eine genügsame, anspruchslose und winterharte Pflanze aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae), die sich relativ einfach im heimischen Garten anpflanzen lässt.

Die Pflanzen bevorzugen einen sonnigen Standort, denn in der Sonne gedeiht der Frauenmantel gut. Halbschattige Plätze innerhalb des Gartens sind notfalls aber auch ausreichend sein.

Der Boden sollte feucht, nährstoffreich und humushaltig mit einem neutralen pH-Wert von 7 sein.

Die Vermehrung der Pflanze kann sowohl durch Aussaat als auch durch Wurzelteilung erfolgen. Auf einen Rückschnitt kann nach der Blütezeit verzichtet werden, wenn die Pflanze sich von selbst aussäen soll. Die Teilung der älteren Wurzelstöcke sollte im Frühjahr mit einem scharfen Messer stattfinden. Wichtig bei der Teilung ist, dass die feinen Faserwurzeln nicht mit dem Messer verletzt werden. Um das Wachstum zu unterstützen, sollte ein organischer Dünger verwendet werden, dafür reicht ein Dünger in Form von Kompost oder Mulch aus. Dieser wird um den Frauenmantel herum in die Erde eingearbeitet.

Für die Anpflanzung ist die Teilung einer Aussaat vorzuziehen, da es sich bei Frauenmantelsamen um Frostkeimer handelt, d.h. die Samen benötigen eine längere Kälteperiode, um überhaupt keimen zu können. Die Aussaat sollte deshalb in den Herbst- und Wintermonaten von Oktober bis Januar in einer Schale an einem geschützten Platz erfolgen. Es muss immer darauf geachtet werden, dass die Schale über genügend Feuchtigkeit verfügt. Im Frühjahr erscheinen dann die Keimlinge, die dann in den Garten angepflanzt werde können.

Der Frauenmantel liebt feuchte Böden, verträgt aber keine Staunässe. Bei Staunässe kann es relativ schnell zu Wurzelfäule und Pilzbefall kommen und die Pflanze stirbt dann ab.

Frauenmantel-Produkte aus der Apotheke

In der Apotheke werden viele Fertigpräparate und Arzneitees mit den wertvollen Inhaltsstoffen des Frauenmantelkrauts angeboten. Neben der losen Droge wird Frauenmantelkraut auch als Tee in Kombination mit anderen Heilpflanzen angeboten.

Frauenmantelkraut-Präparate sind in Form von Tabletten, Kapseln, Dragees, Tropfen, Tinkturen, Salben, Mundwässern und Lutschpastillen erhältlich.

Die Hauptanwendungsgebiete von Frauenmantel-Präparaten zur innerlichen Anwendung sind leichte Durchfallerkrankungen unbekannter Ursache und Menstruationsbeschwerden.

Eine äußerliche Anwendung kommt zur unterstützenden Wundheilung und Regeneration bei kleinen Hautverletzungen und zur Unterdrückung von lästigem Juckreiz zum Einsatz. Für den positiven Effekt von Frauenmantel auf kleine Hautverletzungen ist besonders die zusammenziehende (adstringierende) Wirkung verantwortlich. Eine Mundspülung oder ein Frauenmanteltee zum Gurgeln wird unter anderem nach Zahnextraktionen empfohlen.

Frauenmantel-Produkte aus der Apotheke

Frauenmantelkraut-Tee

Ein Frauenmantelkraut-Tee ist ein pflanzliches Magen-Darm-Mittel und wird angewendet bei unspezifischen leichten Durchfallerkrankungen. Der Arzneitee lindert unspezifische, leichte Durchfallerkrankungen und ist zum Trinken nach Bereitung eines Aufgusses. Die Wirkung von Frauenmantelkraut bei unspezifischen leichten Durchfallerkrankungen beruht im Wesentlichen auf den enthaltenen Gerbstoffen, die adstringierend wirken. Täglich sollen 3 bis 5 Tassen des Teeaufgusses getrunken werden.

Schwangerschaftstee

Ein Schwangerschaftstee ist eine Kräutertee-Mischung und eignet sich für die schwangere Frau bis zur 28. Schwangerschaftswoche. Die Tee-Mischung kann aus Brennnesselblättern, Frauenmantelkraut, Himbeerblättern, Johanniskraut, Zitronenmelissenblättern und Schafgarbenkraut bestehen. Alle Zutaten unterstützen das Wohlbefinden der Frau. Eine Teemischung aus kontrolliert biologischem Anbau ist zu empfehlen.

Frauenmantelkraut-Arzneitee

Ein Frauenmantelkraut-Arzneitee kommt zur Unterstützung bei der Therapie unspezifischer leichter Durchfallerkrankungen bei Erwachsenen und Schulkindern zum Einsatz.

Ein Arzt sollte aufgesucht werden, wenn zusätzlich zu den leichten Durchfällen, Beschwerden mit Blutbeimengungen oder Temperaturerhöhungen auftreten.

Die Anwendungsdauer des Frauenmantelkraut-Arzneitees ist nicht begrenzt. Ohne ärztlichen Rat sollten das Arzneimittel aber nicht länger als 2 Tage angewendet werden, wenn keine Besserung der Beschwerden nach dieser Zeit eingetreten ist.

Nahrungsergänzungsmittel mit Frauenmantel

Ein Nahrungsergänzungsmittel mit Frauenmantel kann ausgleichend in den Wechseljahren wirken, das Schwitzen regulieren und die Knochen und Nerven stärken. Weitere Bestandteile können etwa Pflanzenextrakte aus Salbei und Hopfen, Vitaminen und den Mineralstoffen Calcium und Magnesium sein. Das Nahrungsergänzungsmittel soll den Körper mit wertvollen Pflanzen- und Vitalstoffen versorgen, die in der unruhigen Zeit der Wechseljahre ausgleichend wirken und ein stabiles Wohlbefinden unterstützen können.

Täglich sollen 1-2 Tabletten mit etwas Flüssigkeit zu einer Mahlzeit geschluckt werden. Die angegebene empfohlene tägliche Verzehrmenge darf nicht überschritten werden.

Quellen

Apotheker M. Pahlow: Das große Buch der Heilpflanzen – Gesund durch die Heilkräfte der Natur. Nikol Verlag, Hamburg 2015

Diether Ennet, Hans D. Reuter: Lexikon der Heilpflanzen – Wirkung, Anwendung, Botanik, Geschichte. Nikol Verlag, Hamburg 2004

Penelope Ody: Praxishandbuch Heilpflanzen. Dorling Kindersley Verlag, München 2008

Dr. med. Franziska Rubin: Meine besten Hausmittel. Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. Zabert Sandmann Verlag, München 2013

Prof. TCM Li Wu, Apotheker Jürgen Klitzner: Heiltees für Körper, Geist und Seele aus China und Europa. Weltbild Verlag 2014

Dr. med. Heike Buess-Kovács: Heilen mit Hausmitteln – Kräuter, Wärme, Quark & Co. BLV Verlag München 2014

 

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