Eichenrinde

Eichenrinde

Eichenrinde

Eiche Beschreibung

Die Stieleiche (Quercus robur) ist ein sommergrüner, robuster und knorriger, sehr widerstandsfähiger Laubbaum aus der Gattung der Eichen (Quercus) und gehört zur Familie der Buchengewächse (Fagaceae). Der bis zu 40 Meter in die Höhe wachsende Baum ist in den gemäßigten Klimazonen Mitteleuropas, in Kleinasien um im Kaukasus heimisch und weltweit auf der Nordhalbkugel verbreitet. Die Stieleiche, auch Sommereiche genannt, bevorzugt karge, feuchte Böden und fühlt sich besonders wohl in Misch- oder Eichenwäldern, die Trauben- oder Wintereichen hingegen wachsen in hügeligen und gebirgigen Regionen. Stieleichen erreichen in seltenen Fällen ein Höchstalter von 1000 Jahren.

Aus dem tiefen Wurzelstock (Rhizom) des Baumes entwickelt sich zunächst eine glatte, schwach graugrün-glänzende Borke, die sich später zu einem braungrauen, längsrissigen und tief gefurchten Baumstamm entwickelt. Der Stamm kann einen Durchmesser von bis zu 3 Metern erreichen und teilt sich gewöhnlich am Anfang der mächtigen Baumkrone.

Die wechselständig angeordneten Blätter sitzen an kurzen, etwa 2 bis 7 Millimeter langen Blattstielen und sind gekennzeichnet durch eine eiförmige und ovale Form mit stark eingebuchteten, glattrandigen Blatträndern. Die 5 bis 7 rundliche Buchten sind fast bis zur Blattspreitenmitte eingeschnitten und am Blattgrund deutlich geöhrt. Die Eichenblätter werden bis zu 15 Zentimeter lang und etwa 8 Zentimeter breit. Die ledrigen Blätter erscheinen an der Oberfläche kräftig grün und leicht glänzend, auf den Blattnerven leicht behaart. Im Herbst verfärben sie sich in ein kräftiges gelb und werden dann bräunlich, bevor sie abfallen.

In der Blütezeit im Mai erscheinen die männlichen Blüten schlaff-hängend in männlichen Kätzchen am Grund vom Langtrieben und werden 2 bis 4 Zentimeter lang. Die 2 bis 5 weiblichen Blüten wachsen in langgestielten Ähren an den Triebenden. Die einhäusige Stieleiche ist getrenntgeschlechtlich.

Die Früchte der Stieleiche, die Eicheln, sind Nussfrüchte und reifen im Herbst in den Monaten September und Oktober. 3 bis 5 Eicheln sitzen an 2 bis 4 Zentimeter langen Stielen und erreichen eine Größe von etwa 4 Zentimeter. Die Verbreitung der Eicheln erfolgt durch Tiere, die Nahrungsdepots anlegen.

Die Stieleiche

Die Stieleiche war der erste „Baum des Jahres 1989“, der jedes Jahr in Deutschland im Oktober von der „Baum des Jahres – Dr. Silvius Wodarz Stiftung“ und den Fachbeirat „Kuratorium Baum des Jahres“ (KBJ) gewählt wird. Der Stieleiche hat eine wichtige Bedeutung als Futterpflanze, besonders für Nagetiere wie Mäuse und Eichhörnchen, Rotwild (Hirsche) und Wildschweine sind die Eicheln eine wichtige Kohlenhydrat- und Proteinquelle und werden deshalb auch gerne als Wintervorräte angelegt. Auch bieten die Bäume vielen Insekten sowohl einen Lebensraum als auch eine Futterquelle. Im Mai profitieren die Bienen von den zahlreichen Blütenpollen der Eiche. Auch stellt der Baum eine wichtige Holzquelle dar. Das Eichenholz gilt hart, zäh und gut zu bearbeiten und wird als gerne als Bauholz, Brennholz, für Parkett, Treppen und Möbel verwendet. Alle Pflanzenteile des Baumes gelten als giftig, besonders die unreifen Eicheln und führen aufgrund der enthaltenen Gerbstoffe zu Durchfällen und Erbrechen. Die Rinde der Stieleiche ist ebenfalls reich an Gerbstoffen, dient aber entsprechend dosiert als Heilmittel zur äußerlichen Behandlung bei entzündlichen Hauterkrankungen und innerlichen Anwendung bei chronischen Entzündungen des Magen-Darm-Trakts.

Eiche Inhaltsstoffe

Für pharmazeutische Zwecke wird die Rinde der Stieleiche verwendet. Die Qualität der Droge wird im Europäischen Arzneibuch (Ph.Eur.) festgelegt.

Eichenrinde enthält in großer Menge Gerbstoffe (Catechingerbstoffe), weshalb sie auch zu den Gerbstoffdrogen gehört. Neben der großen Menge an Gerbstoffen verfügen junge Eichenrinden über außerdem über Flavonoide, Harze und Phlobaphene.

Funktionalität

Die enthaltenen Gerbstoffe und Flavonoide binden Eiweißstoffe (Proteine) der Haut und Schleimhaut und verändern diese in unlösliche, widerstandsfähige Verbindungen, was wiederum für eine zusammenziehende (adstringierende) Wirkung sorgt. Dies führt zu einer Art Abdichtung kleiner oberflächlicher Wunden und entzieht Bakterien die Grundlage auf verletzter Haut.

Inhaltsstoffe wie Gerbstoffe verfügen außerdem über eine entzündungshemmende, antibakterielle und antimikrobielle Wirkung. Sie bekämpfen krankheitserregende Bakterien, indem sie die Einzeller am Wachstum und an ihrer Vermehrung hindern oder das Eindringen in den Körper erschweren. Zudem kommt eine leicht stopfende und kräftigende Wirkung auf den Darmtrakt, weshalb Zubereitungen aus Eichenrinde bei Durchfallerkrankungen zum Einsatz kommen. Flavonoiden wird zudem eine beruhigende (sedative), entzündungshemmende und auch eine durchblutungsfördernde Wirkung nachgesagt.

Eiche Drogengewinnung und Drogenbeschreibung

Für medizinische Zwecke werden die Rinden der jungen Zweige der Stieleiche verwendet, weil die besonders reich an Gerbstoffen sind. Zur Rindengewinnung werden die Eichen in Sträuchern kultiviert. Die Abholzung erfolgt alle 10 Jahre und durch Stockausschlag entwickeln sich wieder neue Sträucher. In der Erntezeit im Frühjahr werden die Rinden von den abgeschlagenen Ästen oder Zweigen mit einem Durchmesser von etwa 6 Zentimetern geschält. Wichtig ist, dass die Rinden frei von Flechten oder Algen sind, damit die Qualität der Wirkstoffe erhalten bleibt. Nach der Schälung sollte schnellstmöglich die Trocknung erfolgen. Eine Nachtrocknung mit künstlicher Wärme bei Temperaturen um die 50° Celsius ist außerdem möglich.

Die Droge besteht also aus der im Frühjahr gesammelten und getrockneten Rinde junger Zweige und Stockausschläge von Quercus robur.

Charakteristika

Charakteristisch für die Schnittdroge sind die meist viereckigen und bis zu 4 Millimeter dicken Rindenstücke. Die Außenseite erscheint leicht glänzend in hellgrauer oder graubrauner Farbe. Die Innenseite ist durch eine rotbraune, längsgestreifte Struktur gekennzeichnet.

Die Drogenbezeichnung der Eichenrinde lautet Quercus cortex. Der Geschmack der Droge wird als leicht bitter und stark zusammenziehend beschrieben, der Geruch als schwach und kaum wahrnehmbar. Die Qualität der Droge wird im Europäischen Arzneibuch (Ph.Eur.) festgelegt.

Eichenrinde Wirkung

Der Hauptinhaltstoff, die Gerbstoffe der Eichenrinde verfügen über eine zusammenziehende (adstringierende), entzündungshemmende und antibakterielle, antivirale (virusstatische) sowie eine leicht stopfende Wirkung.

Aufgrund der Wirkstoffe werden Zubereitungen aus der Eichenrinde hauptsächlich bei akuten Darmproblemen wie Durchfall (Diarrhoe), bei Entzündungen im Mund- und Rachenbereich, Zahnfleischentzündungen oder bei leichten Hauterkrankungen, Hämprrhoiden, Geschwüren, Abszessen, nässenden Ekzemen, Frostbeulen, oberflächlichen Wunden und Entzündungen eingesetzt.

Die Kommission E (Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte) und das BGA befürworten die äußerliche Anwendung von Eichenrinde bei entzündlichen Hauterkrankungen und die innerliche Anwendung von Eichenrinde bei unspezifischen, akuten Durchfallerkrankungen sowie zur lokalen Behandlung leichter Entzündungen im Mund- und Rachenraum oder im Genital- und Analbereich. Das BGA befürwortet zudem die äußerliche Behandlung bei vermehrter Fußschweißsekretion, und zur ergänzenden Behandlung bei Frostbeulen und Anal-Fissuren.

Traditionelle Anwendungsbereiche

Traditionelle Anwendungsbereiche innerhalb Volksmedizin basieren auf ärztlicher Erfahrungsheilkunde, deren Wirksamkeit bisher noch nicht in wissenschaftlichen Studien bewiesen wurde.

Eiche Nebenwirkungen und Kontraindikationen

Bei entsprechender Anwendung und Dosierung sind Nebenwirkungen durch die Anwendung mit Eichenrinde nicht bekannt. Trotzdem ist bei der Dosierung von Arzneien, die Eichenrinde enthalten Vorsicht geboten, denn durch den hohen Anteil an Gerbstoffen kann schon eine leichte Überdosierung giftig wirken und zu Reizungen des Magens und Erbrechen führen.

Verwendung bei großflächigen Hautschäden

Bestehen großflächige Hautschäden, sollte von einer äußerlichen Behandlung mit Eichenrinde abgesehen werden. Auf Vollbäder mit Eichenrinde sollte bei nässenden, großflächigen Ekzemen und Hautverletzungen, bei fieberhaften und infektiösen Erkrankungen, Herzschwäche (Herzinsuffizienz) im Stadium III und IV sowie bei Bluthochdruck (Hypertonie) im Stadium IV verzichtet werden.

Die Aufnahme (Resorption) von Alkaloiden und anderen basischen Arzneistoffen kann bei der innerlichen Einnahme von Eichenrinden-Präparaten verringert oder verhindert werden.

Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte auf eine innerliche Behandlung mit Eichenrinde verzichtet werden, weil es keine wissenschaftlichen Studien zur Unbedenklichkeit gibt. Das gleiche gilt für Säuglingen und Kinder unter 12 Jahren.

Eiche Anwendungsgebiete in der Phytotherapie und Volksmedizin

In der Volksmedizin fanden nicht nur die Eichenrinden Verwendung für medizinische Zwecke, sondern auch die Blätter und Eicheln. Mit ihrer zusammenziehenden Wirkung wurden Zubereitungen der Eiche gegen Durchfälle, bei übermäßiger Menstruationsblutung oder Blutspeien angewendet. Auch bei Zahnschmerzen und Zahnfleischentzündungen wurden Mundspüllösungen zum Gurgeln verwendet. Getrocknete und pulverisierte Eicheln kamen außerdem bei Steinleiden und Zubereitungen aus den Eichenblättern bei Fieber, Sodbrennen, Mundfäule und Zahnfleischentzündungen sowie als Hautpflegemittel zum Einsatz.

Weitere Anwendungsbereiche aus der Phytotherapie und traditionellen Volksheilkunde stimmen mit den Empfehlungen der Kommission E und dem BGA überein. So werden Zubereitungen der Eichenrinde zur Behandlung von bei akuten Darmproblemen wie Durchfall (Diarrhoe), bei Entzündungen im Mund- und Rachenbereich, Zahnfleischentzündungen oder bei leichten Hauterkrankungen, Hämprrhoiden, Geschwüren, Abszessen, nässenden Ekzemen, Frostbeulen, oberflächlichen Wunden und Entzündungen eingesetzt.

Die Kommission E (Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte) und das BGA befürworten die äußerliche Anwendung von Eichenrinde bei entzündlichen Hauterkrankungen und die innerliche Anwendung von Eichenrinde bei unspezifischen, akuten Durchfallerkrankungen sowie zur lokalen Behandlung leichter Entzündungen im Mund- und Rachenraum oder im Genital- und Analbereich. Das BGA befürwortet zudem die äußerliche Behandlung bei vermehrter Fußschweißsekretion, und zur ergänzenden Behandlung bei Frostbeulen und Anal-Fissuren.
Traditionelle Anwendungsbereiche innerhalb Volksmedizin basieren auf ärztlicher Erfahrungsheilkunde, deren Wirksamkeit bisher noch nicht in wissenschaftlichen Studien bewiesen wurde.

Anwendungsbeispiele von Eiche-Medikamenten

In der Apotheke werden viele Fertigpräparate mit den Inhaltsstoffen der Eichenrinde angeboten. Im Sortiment enthalten sind Kapseln, Dragees, Tropfen und Tinkturen. Auch in Form von Tee und Tee-Mischungen in Kombination mit anderen Heilpflanzen sowie Badezusätze sind in der Apotheke erhältlich.

Eichenrindenprodukte können sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet werden. Für die innerliche Anwendung eignen sich hauptsächlich Tee-Aufgüsse, Dragees oder Tropfen bei akuten und unspezifischen Durchfallerkrankungen oder als Mundwasser zum Gurgeln bei Zahnfleischentzündungen oder anderen entzündlichen Beschwerden im Mund- und Rachenraum.

Äußerliche Anwendungen erfolgen in Form von Bädern, Umschlägen, Auflagen oder Waschungen. Diese Anwendungsformen finden bei entzündlichen Hauterkrankungen (z.B. Neurodermitis), Ekzemen, schlecht heilenden Wunden, Fußpilz und Fußschweißen und Hämorrhoiden Verwendung.

Die Kommission E (Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte) und das BGA befürworten die äußerliche Anwendung von Eichenrinde bei entzündlichen Hauterkrankungen und die innerliche Anwendung von Eichenrinde bei unspezifischen, akuten Durchfallerkrankungen sowie zur lokalen Behandlung leichter Entzündungen im Mund- und Rachenraum oder im Genital- und Analbereich. Das BGA befürwortet zudem die äußerliche Behandlung bei vermehrter Fußschweißsekretion, und zur ergänzenden Behandlung bei Frostbeulen und Anal-Fissuren.

Traditionelle Anwendungsbereiche innerhalb Volksmedizin basieren auf ärztlicher Erfahrungsheilkunde, deren Wirksamkeit bisher noch nicht in wissenschaftlichen Studien bewiesen wurde.

Eiche Dosierung und Einnahme

Soweit nicht anders verordnet, beträgt die Tagesdosis der Droge den Zubereitungen entsprechend 3 Gramm. Für Spülungen, Umschläge und Gurgellösungen sollte die Tagesdosis der Droge den Zubereitungen entsprechend von 20 Gramm auf 1 Liter Wasser nicht überschritten werden.

Für Voll- und Teilbäder werden als Tagesdosis 5 Gramm der Droge auf 1 Liter Wasser angegeben.

Für eine Teezubereitung werden 1 bis 2 Teelöffel (1 bis 2 Gramm) der getrockneten Eichenrinde mit etwa 250 ml kaltem Wasser übergossen, zum Sieden erhitzt und etwa 3 bis 5 Minuten köcheln gelassen. Für die innerliche Anwendung bei Durchfall werden täglich 3 Tassen von dem Tee getrunken werden.

Für ein Mundwasser werden 2 Esslöffel der zerkleinerten, getrockneten Eichenrinde mit etwa 500 Milliliter kaltem Wasser angesetzt und etwa 20 Minuten geköchelt und anschließend durch ein Sieb abgeseiht. Nach dem Abkühlen kann der unverdünnte Aufguss als Mundwasser zum Gurgeln oder Spülen mehrmals täglich bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum angewendet werden.

Fertigpräparate aus der Apotheke sollten immer so eingenommen und dosiert werden, wie es in der Packungsbeilage angegeben wird oder wie es der behandelnde Arzt angeordnet hat. Bei der Einnahme sollte stets auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden.

Bleiben Beschwerden wie Durchfälle länger als 3 bis 4 Tage unter Anwendung von Eichenrinden-Präparaten bestehen, sollte ein Arzt konsultiert werden. Ansonsten beträgt die Anwendungsdauer bei den übrigen Anwendungsgebieten 2 bis 3 Wochen.

Für einen Badezusatz werden 30 Gramm Eichenrinden mit 5 bis 6 Liter kaltem Wasser übergossen. Der Aufguss wird zum Kochen gebracht und sollte 10 bis 15 Minuten ziehen. Anschließend werden die Eichenrinden durch ein Sieb abgeseiht und der Aufguss dem Badewasser hinzugefügt. Die Temperatur des Vollbades sollte etwa 35° Celsius betragen und die Badedauer von 20 Minuten nicht überschritten werden.

Vollbäder mit Eichenrinde sollten nicht bei nässenden und großflächigen Hautschäden und Ekzemen sowie bei fieberhaften Erkrankungen oder einer Herzschwäche und Bluthochdruck angewendet werden.

Eiche Zubereitungen

Es gibt eine Vielzahl an Zubereitungen aus Eichenrinde, die für verschiedene Erkrankungen und Beschwerden zum Einsatz kommen können. Ein Tee-Aufguss oder eine Abkochung kann innerlich bei Darmproblemen wie Durchfall oder als Mundwasser zum Gurgeln bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum sowie Zahnfleischentzündungen verwendet werden. Umschläge oder Auflagen mit einer Eichenrinde-Abkochung können bei Hautproblemen wie nässende Ekzeme, infizierte Unterschenkelgeschwüre oder anderen entzündlichen Beschwerden der Haut sowie bei entzündeten Augen angewendet werden. Für Voll- oder Teilbäder können Badezusatzes mit Eichenrinde bei Hämorrhoiden, Frostbeulen oder Schweißfüßen eingesetzt werden.

Tee-Zubereitung mit der Eichenrinde

Für eine Teezubereitung werden 1 bis 2 Teelöffel (1 bis 2 Gramm) der getrockneten Eichenrinde mit etwa 250 ml kaltem Wasser übergossen und dann zum Sieden erhitzt und etwa 3 bis 5 Minuten köcheln gelassen. Der Aufguss sollte insgesamt etwa 10 Minuten ziehen und anschließend durch ein Sieb abgeseiht werden. Für die innerliche Anwendung bei Durchfall werden täglich 3 Tassen von dem Tee getrunken werden.

Mundwasser zum Gurgeln mit Eichenrinde

Für ein Mundwasser werden 2 Esslöffel der zerkleinerten, getrockneten Eichenrinde mit etwa 500 Milliliter kaltem Wasser angesetzt und etwa 20 Minuten geköchelt und anschließend durch ein Sieb abgeseiht. Nach dem Abkühlen kann der unverdünnte Aufguss als Mundwasser zum Gurgeln oder Spülen mehrmals täglich bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum angewendet werden.

Umschläge und Auflagen mit Eichenrinde

Aufguss für Umschläge oder Auflagen: 4 Esslöffel oder eine Handvoll getrocknete Eichenrinden werden mit 1 Liter kochenden Wasser übergossen und 5 Minuten köcheln gelassen. Nach dem Abkühlen kann eine Mullbinde mit dem Aufguss getränkt und dann auf die betroffenen Stellen gegeben werden. Über die Mullbinde wird ein trockener Verband gewickelt und 2-3x täglich gewechselt. Bei Unterschenkelgeschwüren sollte der Verband durchlässig und locker angelegt werden.

Badezusatz mit Eichenrinde

Für einen Badezusatz werden 30 Gramm Eichenrinden in einen größeren Topf gegeben und mit 5 bis 6 Liter kaltem Wasser übergossen. Der Aufguss wird zum Kochen gebracht und sollte 10 bis 15 Minuten ziehen. Anschließend werden die Eichenrinden durch ein Sieb abgeseiht und der Aufguss dem Badewasser hinzugefügt. Die Temperatur des Vollbades sollte etwa 35° Celsius betragen und die Badedauer von 20 Minuten nicht überschritten werden. Ein Vollbad eignet sich gut bei entzündlichen Hauterkrankungen, Neurodermitis, Frostbeulen und entzündlichen Beschwerden im Genital- und Analbereich.

Vollbäder mit Eichenrinde sollten nicht bei nässenden und großflächigen Hautschäden und Ekzemen sowie bei fieberhaften Erkrankungen oder einer Herzschwäche und Bluthochdruck angewendet werden.

Eiche Geschichte

Die über 1000 Jahre alt werdende Eiche (Quercus) aus der Familie der Buchengewächse (Fagaceae) ist ein Symbol der Ewigkeit und gilt in vielen europäischen Kulturen als Sinnbild für Standhaftigkeit, Weisheit und Treue.

Bereits in der Antike galt die Eiche als ein heiliger Baum bei den Griechen, Römern und Germanen. In Griechenland war die Eiche Zeus geweiht und für die Germanen symbolisierte der Baum Fruchtbarkeit und Potenz.

In der Antike wurden die heilenden Eigenschaften von Pflanzen aus der Gattung in den Schriften des griechischen Arztes Dioskurides erwähnt. Er beschrieb die adstringierende und austrocknende Kraft der Eiche und setzte Abkochungen von Rinde und Eichel bei Magenbeschwerden und Blutspeien ein.

In der Heilkunde des Mittelalters spielte die Eiche eine magische Rolle: Bei heftigem Fieber sollte man in den Wald gehen und dreimal eine Eiche zu umrunden. Im Mittelalter war die heilende Wirkung der Eichel allgemein bekannt. Auch die Blätter und die Rinde wurde als Aufguss gegen Blut im Urin, Ruhrerkrankungen und Weißfluss verwendet.

Im 16. Jahrhundert empfahlen die Mediziner und Heilkundigen die Eichenrinde bei starken Menstruationsbeschwerden und auch bei Entzündungen im Mund und Schleimhäuten.

Ab dem 17. Jahrhundert wurde die Rinde zudem in Bädern, als Gurgelmittel und Salbe verwendet.

Die Stieleiche wurde zum ersten „Baum des Jahres 1989“, der jedes Jahr in Deutschland im Oktober von der „Baum des Jahres – Dr. Silvius Wodarz Stiftung“ und den Fachbeirat „Kuratorium Baum des Jahres“ (KBJ) gewählt. Nicht nur in der damaligen, auch in der heutigen hat die Stieleiche außerdem eine wichtige Bedeutung als Futterpflanze, besonders für Nagetiere wie Mäuse und Eichhörnchen, Rotwild (Hirsche) und Wildschweine sind die Eicheln eine wichtige Kohlenhydrat- und Proteinquelle und werden deshalb auch gerne als Wintervorräte angelegt. Auch stellt der Baum eine wichtige Holzquelle dar. Das Eichenholz gilt hart, zäh und gut zu bearbeiten und wird als gerne als Bauholz, Brennholz, für Parkett, Treppen und Möbel verwendet. Alle Pflanzenteile des Baumes gelten als giftig, besonders die unreifen Eicheln und führen aufgrund der enthaltenen Gerbstoffe zu Durchfällen und Erbrechen. Die Rinde der Stieleiche ist ebenfalls reich an Gerbstoffen, dient aber entsprechend dosiert als Heilmittel zur äußerlichen Behandlung bei entzündlichen Hauterkrankungen und innerlichen Anwendung bei chronischen Entzündungen des Magen-Darm-Trakts.

Eiche in Kombinationen mit anderen Heilpflanzen

Gerne werden Heilpflanzen mit einer ähnlichen Wirkung oder mit gleichen Anwendungsgebieten kombiniert, um die Wirkung zu ergänzen, unterstützen oder zu intensivieren. Zu den Heilpflanzen, die gut mit Eichenrinde kombiniert werden können, gehören zum Beispiel Eibisch, Kamille, Schachtelhalm, Walnuss, Melisse, Schafgarbe und Löwenzahn.

Bei Durchfall (Diarrhoe) mit häufigem Abgang von zu flüssigem Stuhl, Blähungen, Bauchkrämpfen und kolikartigen Schmerzen, teilweise begleitet von Fieber, Übelkeit und Erbrechen könnte folgende Tee-Mischung aus je 20 Gramm Kamillenblüten, Blutwurzwurzel, Eichenrinde, Tausendgüldenkraut und Birkenkohle Linderung verschaffen. Der Tee wirkt stopfend, desinfizierend und beruhigend.

Bei Ekzemen der Haut mit symmetrischen, gelblich-roten Herden wirkt eine abheilende, desinfizierende und reinigende Salbe aus 25 Gramm Birkenblätter, 15 Gramm Ringelblumenblüten, 25 Gramm Kamillenblüten, 30 Gramm Eichenrinde, 10 Gramm Hamamelisblätter, 10 Gramm Zinnkraut und 10 Gramm Schafgarbenkraut.

Herstellung der Salbe: 10 Milliliter des Tee-Aufgusses werden mit 90 Gramm lauwarmen Melkfett verrührt und mehrmals auf die Hautflächen aufgetragen.

Zur unterstützenden Behandlung bei Fußpilz mit Hautrötungen, Hautnässen, Schuppen, Blasenbildung und Juckreiz kann eine Tee-Mischung aus 70 Gramm Eichenrinde, 15 Gramm Kamillenblüten und 15 Gramm Melissenblättern zum Einsatz kommen. Der Tee entfaltet eine adstringierende, desinfizierende und antimykotische (gegen Pilze) Wirkung.

Eiche in der Homöopathie

Homöopathische Mittel Quercus e cortice

Das homöopathische Mittel Quercus e cortice wird aus der frischen Rinde junger Zweige von der Stieleiche (Quercus robur) hergestellt. Die Anwendungsgebiete in der Homöopathie sind nicht ausreichend belegt. Die Zubereitungen aus Quercus e cortice werden in den Aufbereitungsmonographien der Kommission D am Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) negativ bewertet (Negativmonogaphie).

Homöopathische Mittel Quercus e glandibus

Das homöopathische Mittel Quercus e glandibus wird aus den Eicheln der Stieleiche hergestellt und kommt hauptsächlich bei Schwindel, Tinnitus und Leberschwäche zum Einsatz. Auch bei Folgen von Alkoholmissbrauch wird die homöopathische Arznei angewendet. Zu den weiteren Anwendungsgebieten von Quercus e glandibus gehören außerdem Blähungen, Flatulenz, Gicht, Ohrensausen, Taubheit und Ödeme. Derzeit liegt für das homöopathische Mittel Quercus e glandibus noch keine homöopathische Arzneimittelprüfung (AMP) vor, was für eine homöopathische Verordnung jedoch immer eine zwingende Voraussetzung darstellt.

Verschiedene Eichensorten

Die Gattung der Eichen (Quercus) gehört zur Familie der Buchengewächse (Fagaceae) und besteht aus etwa 400 Eichenarten. Die hier beschriebene Stieleiche (Quercus robur) gehört zusammen mit der Trauben- oder Wintereiche (Quercus petraea) zu den am häufigsten vorkommenden Arten in Deutschland. Beide Eichenarten sind reich an medizinisch wirksamen Gerbstoffen und bereits seit dem Mittelalter als Heilpflanze bekannt.

Von der hier beschriebenen Stieleiche (Quercus robur) sind vier Unterarten bekannt: Quercus robur brutia wächst in Süditalien und der westlichen Balkanhalbinsel, Quercus robur imeretina kommt im westlichen Kaukasusgebiet vor, Quercus robur pedunculiflora ist auf der Balkanhalbinsel, auf Kreta und der Krim heimisch und Quercus robur robur kommt von Europa bis Transkaukasien vor.

Tipps zum Anbau von Eiche

Die hier beschriebene Stieleiche (Quercus robur) ist ein sommergrüner, robuster und knorriger, sehr widerstandsfähiger Laubbaum aus der Gattung der Eichen (Quercus) und gehört zur Familie der Buchengewächse (Fagaceae). Der Baum kann bis 40 Meter in die Höhe wachsen und beansprucht bei der Anpflanzung einen etwas größeren Platz. Eichen kommen weltweit in den gemäßigten Klimazonen vor.

Eichen sind sehr anspruchslose, robuste und bodentolerante Bäume. Trotzdem gibt es bei der Kultivierung und Pflege einiges zu beachten. Ein ideales Wachstum erfolgt auf tiefgründigen, frischen, feuchten und nährstoffreichen Böden, die sauer bis alkalisch sind. Eichen gedeihen aber auch auf trockenen Normalböden. Als frostharte, wärmeliebende Bäume bevorzugen sie als Standort sonnige und halbsonnige Plätze. Eichen vertagen problemlos sommerliche Trockenperioden, Fröste im Winter, Stauwasser und Überschwemmungen, die über einen Monat anhalten können.

Zum Anpflanzen eignen sich sowohl die Früchte (Eicheln) oder Jungbäume. Das Anpflanzen von Jungbäumen gestaltet sich als etwas einfacher. Die Pflanzung sollte im Herbst erfolgen. Besonders die jungen Bäume benötigen dann viel Wasser für ihr Wachstum.

Eichen können besonders durch Pilze (Eichenmehltau) befallen werden. Die jungen Triebe werden dann befallen und die Blätter beginnen zu welken und fallen schließlich ab. Auch Schmetterlingslarven des Eichenwicklers sowie des Eichen-Prozessionsspinners gefährden Eichenbäume durch ihren massiven Blattfraß. Bei guter Pflege stellen diese jedoch kein Problem dar.

Eiche-Produkte aus der Apotheke

Fertigpräparate

In der Apotheke werden viele Fertigpräparate mit den Inhaltsstoffen der Eichenrinde angeboten. Im Sortiment enthalten sind Kapseln, Dragees, Tropfen und Tinkturen. Auch in Form von Tee und Tee-Mischungen in Kombination mit anderen Heilpflanzen sowie Badezusätze sind in der Apotheke erhältlich.

Eichenrindenprodukte

Eichenrindenprodukte können sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet werden. Für die innerliche Anwendung eignen sich hauptsächlich Tee-Aufgüsse, Dragees oder Tropfen bei akuten und unspezifischen Durchfallerkrankungen oder als Mundwasser zum Gurgeln bei Zahnfleischentzündungen oder anderen entzündlichen Beschwerden im Mund- und Rachenraum.

Äußerliche Anwendungen

Äußerliche Anwendungen erfolgen in Form von Bädern, Umschlägen, Auflagen oder Waschungen. Diese Anwendungsformen finden bei entzündlichen Hauterkrankungen (z.B. Neurodermitis), Ekzemen, schlecht heilenden Wunden, Fußpilz und Fußschweißen und Hämorrhoiden Verwendung.

Eiche-Produkte aus der Apotheke

Eichenrinden-Tee

Der Eichenrinden-Tee ist ein pflanzliches Arzneimittel zum Einnehmen. Der Arzneitee kann innerlich eingenommen, aber auch zum Spülen oder Gurgeln verwendet werden und eignet sich für Umschläge oder Vollbäder. Die Der Eichenrinden-Tee kommt bei Durchfall, bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum sowie zur Wundbehandlung für Kinder ab 12 Jahren und Erwachsene zum Einsatz. Bei Durchfällen, die länger als 2 Tage andauern oder mit Blutbeimengungen oder Temperaturerhöhungen einhergehen, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Durchfallerkrankungen bei Säuglingen und Kleinkindern erfordern grundsätzlich die Rücksprache mit einem Arzt.

Erkältungsmittel als Tropfen oder Dragees

Ein Erkältungsmittel mit Eichenrinde ist ein traditionelles pflanzliches Arzneimittel bei den ersten Anzeichen oder während einer Erkältung, z.B. bei Kratzen im Hals, Halsschmerzen Schluckbeschwerden und Hustenreiz. In Form von Tropfen oder Dragees wird es zur Behandlung von häufig wiederkehrenden Atemwegsinfekten sowie bei Halsschmerzen empfohlen. Das Mittel soll laut einigen Herstellern die Abwehrleistung des Körpers verbessern und einen vorbeugenden Effekt gegen die typischen Erkältungskrankheiten haben. Das Mittel enthält einen Wirkstoffkomplex aus sieben verschiedenen Pflanzenextrakten, der das angeschlagene Immunsystem bei der Abwehr von Viren und Bakterien unterstützen soll. Enthalten sind Eibischwurzel, Kamillenblüten, Schachtelhalmkraut, Walnussblättern, Schafgarbenkraut, Eichenrinde und Löwenzahnkraut. Die in den Pflanzenextrakten enthaltenen Flavonoide, ätherischen Öle, Gerbstoffe, Schleimstoffe und Saponine unterstützen die körpereigene Abwehr und wirken antimikrobiell und antientzündlich.

Schaum-Creme gegen schwitzende Füße

Eine Schaum-Creme mit Eichenrindenextrakt kann bei schwitzenden Füßen helfen. Die atmungsaktive Schaum-Creme reduziert die übermäßige Schweißproduktion wirksam, ohne die natürlichen Funktionen der Haut zu beeinträchtigen. Das enthaltene Glycerin und wertvolle Lipide pflegen intensiv und beruhigen die Haut. Die Haut soll sich wieder angenehm trocken und geschmeidig anfühlen und wird vor übermäßiger Feuchtigkeitsbelastung geschützt. Die Creme zieht schnell ein und fettet nicht. Strümpfe können sofort angezogen werden. Bei der Produktauswahl ist zu beachten, dass die Hautverträglichkeit dermatologisch bestätigt wurde.

Salbe und Zäpfchen bei Hämorrhoiden

Eine Salbe oder Zäpfchen mit Eichenrindenauszug können ein wirksames Mittel gegen Hämorrhoiden, mit Krampfadern einhergehende Erkrankungen (variköser Symptomenkomplex) und Stauungsekzeme sein.

Hämorrhoiden sind kleine, knotige Erweiterungen im und am Darmausgang, die jucken, bluten und in vielen Lebenslagen stören können. Für eine schnelle Linderung können Zäpchen oder alternativ eine Salbe sorgen.

Enthalten sind häufig Auszüge aus Eichenrinde, Rosskastanie, Zaubernuss und Borretsch mit einer zusammenziehenden und entzündungshemmenden Wirkung.

Quellen

Apotheker M. Pahlow: Das große Buch der Heilpflanzen – Gesund durch die Heilkräfte der Natur. Nikol Verlag, Hamburg 2015

Diether Ennet, Hans D. Reuter: Lexikon der Heilpflanzen – Wirkung, Anwendung, Botanik, Geschichte. Nikol Verlag, Hamburg 2004

Dr. med. Franziska Rubin: Meine besten Hausmittel. Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. Zabert Sandmann Verlag, München 2013

Prof. TCM Li Wu, Apotheker Jürgen Klitzner: Heiltees für Körper, Geist und Seele aus China und Europa. Weltbild Verlag 2014

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