Eibisch, echter

Eibisch, echter

Eibisch Beschreibung

Der Echte Eibisch (Althaea officinalis) gehört zur Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Der botanische Name Althaea officinalis stammt aus dem griechischen althäeis und meint „fördern“, officinalis bezieht sich dabei auf die Heilkräfte der Pflanze und bedeutet „Arznei“.

Der Echte Eibisch ist eine mehrjährige, ausdauernde Pflanzenstaude und gehört zu den so genannten Halbgehölzen, einer Form zwischen einziehenden Stauden und Laub abwerfenden Gehölzen. Im Herbst und Winter treibt er also das Laub und im Frühjahr das alte Holz aus. An bevorzugten Standorten kann der Echte Eibisch bis zu 2 Meter hoch wachsen und 1,5 Meter breit werden. Alle Teile der Pflanze sind schleimhaltig und filzig behaart. In der Tiefe bildet der Eibisch einfache oder verzweigte, etwa fingerdicke Wurzeln und Nebenwurzeln. Auffällig ist der an der Basis verholzte und aufrechte unverzweigte Stängel, der weißfilzig behaart ist.

Heilpflanze befinden sich am oberen Stängelteil und stehen in end- oder achselständigen Trauben zusammen. Sie werden von einem silbrig behaarten, filzigen, grünen, doppelten Kelch gebildet und verfügen über fünf hellrosa, hellviolett oder fast weißen Blütenblättern, die zur Mitte dunkler drei bis fünf Zentimeter breit werden. Die Staubbeutel sind purpurn und dunkellila gefärbt. Sie stehen büschelartig gehäuft in den Achseln der Blätter. Die Blütezeit erstreckt sich von Juli bis September. Die gestielten Blätter sind drei- bis fünflappig und an den Rändern gezähnt und wie der Stängel weißfilzig behaart. Die scheibenförmige Frucht besteht aus vielen, 10 bis 18, kreisrund angeordneten einsamigen Teilfrüchten.

Regionen

Der in Europa, Sibirien, Nordafrika und Südwest- und Zentralasien beheimatete Echte Eibisch wächst auf trockenen bis nassfeuchten Böden. Die Pflanze bevorzugt lehm-tonige Ackerflächen und salzhaltige Böden. Er wächst aber auch an Gräben, auf feuchten Wiesen und in Ufernähe. In den gemäßigten Zonen ist der Echte Eibisch als Gartenpflanze und an feuchten Standorten verwildert. Der arzneilich verwendete Eibisch stammt heute überwiegend aus Kulturen osteuropäischer Länder wie Bulgarien, Jugoslawien, UdSSR, Ungarn, Rumänien, Albanien; daneben auch Belgien, Frankreich, Italien und Österreich.

Geschmack

Der Geschmack der Blätter der Heilpflanze wird als schleimig, die Wurzeln als schleimig und leicht süß beschrieben. Die Eibischblätter hingegen sind geruchlos, während die Wurzen schwach mehlig riechen.

Eibisch Inhaltsstoffe

In der gesamten Pflanze, in den Wurzeln, Blättern und auch in den Blüten sind Schleimstoffe die wichtigsten Bestandteile. Die Schleimstoffe setzten sich aus größtenteils sauren Mehrfachzuckern, den so genannten Polysacchariden (Glucose, Galaktose, Glucuronsäure, Galacturonsäure, Arabinose und Glucane) zusammen. In der Wurzel beträgt der Schleimanteil 10 bis 15 Prozent, in den Blättern und Blüten fünf bis zehn Prozent.

In den Wurzeln befinden sich zudem Zucker, Pektin und Stärke, in den Blättern eine geringe Menge Gerbstoffe und beide enthalten auch Flavonoide. Pektine und Stärke dienen als Reservepolysaccharid.

Eibisch Drogengewinnung und Drogenbeschreibung

Die zweijährigen Wurzeln des Eibischs werden für die Drogengewinnung in den Monaten Oktober und November, wenn der Schleimgehalt besonders hoch ist, gerodet. Zunächst wird die holzige Hauptwurzel entfernt, stärkere Wurzeln werden längsgespalten und dann werden die Wurzeln gründlich gewaschen, um anschließend bei einer Temperatur bis 35 ° Celsius getrocknet zu werden. In einigen Ländern wird auch die Rinde der Wurzeln abgeschält, um die Trockenzeit der Droge zu verkürzen und ein schöneres Aussehen zu erzielen.

Ernte der Blätter

Die Blätter hingegen werden in den Monaten Mai und Juni gesammelt und an schattigen, warmen und gut belüfteten Plätzen getrocknet. Als künstliche Wärmezufuhr werden Temperaturen bis 40 ° Celsius empfohlen. Zur Drogengewinnung werden nur Blätter ohne Rostpilzbefall verwendet. Ein Rostpilzbefall zeigt sich in Form kleiner brauner Flecke.

Der arzneilich verwendete Eibisch stammt heute überwiegend aus Kulturen osteuropäischer Länder wie Bulgarien, Jugoslawien, UdSSR, Ungarn, Rumänien, Albanien; daneben auch Belgien, Frankreich, Italien und Österreich.

Droge der Wurzeln

Die Droge aus den Wurzeln heißt Althaeae radix und besteht sowohl aus einer graubraunen ungeschälten Droge als auch aus einer gelblichweißen geschälten Droge. Charakteristisch für die Schnittdroge sind gelblichweiße, würfelige Wurzelstücke. Das faserige Aussehen der Droge kommt von den sich ablösenden Bastfasergruppen. Der Geruch der Wurzel ist schwach und dennoch eigentümlich, der Geschmack süßlich-mehlig.

Die Droge aus den getrockneten Blättern, Althaeae folium, ist gekennzeichnet durch graugrünliche Blattstücke, die eine deutliche Struktur auf der Unterseite zum Vorschein bringen und auf beiden Seiten samtartig behaart sind. Die Droge ist geruchlos und verfügt über einen faden, schleimigen Geschmack.

Eibisch Wirkung

Die heilsamen Wirkstoffe des Echten Eibischs sind nicht wie bei den meisten Heilpflanzen die ätherischen Öle oder Gerb- und Bitterstoffe, sondern vielmehr die Schleimstoffe und Polysaccharide. Besonders in den Wurzeln ist der Schleimgehalt besonders hoch und eignen sich damit besser zur Herstellung von Heilmitteln. Die Eibischwurzel ist eine der wichtigsten Schleimdrogen in der Phytotherapie. Die Hauptwirkung der Schleimstoffe wird durch seine reizlindernden, entzündungshemmenden und schleimhautschützenden Eigenschaften erzielt.

Sie werden deshalb vor allem zur Linderung von Reizhusten und Entzündungen im Mund- und Rachenraum verwendet. Auch bei Schleimhautreizungen des Magen-Darm-Traktes oder bei äußerlichen Entzündungen oder Verbrennungen der Haut kann Eibisch seine Wirkung entfalten.

Gelangen die Schleimstoffe der Heilpflanze auf die Schleimhäute in Mund, Rachen, Hals und Magen, haften diese sich an die entzündeten Wände und bilden eine Art Schutzschicht.

Die Wirksamkeit von Eibisch ist bei einigen Anwendungsgebieten gesichert, andere basieren auf Erfahrungswerten oder sind gar nicht wissenschaftlich untermauert.

Klinische Studien zur Wirkung von Eibisch liegen bei leichten Entzündungen der Magenschleimhaut (Gastritis), bei Reizhusten sowie bei Schleimhautreizungen im Mund und Rachen vor und wurden von mindestens einer der Bewertungskommissionen E, ESCOP oder WHO verbindlich bestätigt.

Eibisch Nebenwirkungen und Kontraindikationen

Nebenwirkungen bei der Anwendung mit Eibisch sind nicht bekannt. Menschen, die an Diabetes erkrankt sind, sollten jedoch den hohen Zuckergehalts von Eibischwurzeln berücksichtigen. Auch sollte Eibisch möglichst nicht mit anderen Medikamenten eingenommen werden, weil die Schleimstoffe die Aufnahme von anderen Medikamentenwirkstoffen im Körper hemmen können.

Für die Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit liegen zudem keine ausreichenden wissenschaftlichen Studien vor.

Eibisch Anwendung in der Phytotherapie und Volksmedizin

In der Phytotherapie wird die Heilpflanze Eibisch aufgrund ihrer reizlindernden, schleimhautschützenden und entzündungshemmenden Eigenschaften sehr geschätzt. Indikationen für die Anwendung der Heilpflanze sind Erkältungen und Husten, trockener Reizhusten, Entzündungen im Mund- und Rachenraum sowie der Luftwege, Schleimhautreizungen und -entzündungen, Entzündungen der Magenschleimhaut und Durchfall. Auch bei Geschwüren, Abszessen und Entzündungen der Haut kann Eibisch seine lindernde Wirkung entfalten.

Keine wesentlichen Unterschiede in der Volksheilkunde

Die Anwendungsgebiete in der Volksheilkunde unterscheiden sich nicht wesentlich von den medizinischen Indikationen aus der Phytotherapie. Volkstümlich werden bei Husten die Eibisch-Blüten als Tee und bei Schleimhautentzündungen im Mund- und Rachenbereich als Gurgelwasser angewendet. Weiter werden in der Volksheilkunde die Blätter zu einem Brei eingekocht und zur äußeren Anwendung bei Hautentzündungen oder äußeren Schleimhautentzündungen in Form von Umschlägen aufgelegt. Zubereitungen aus Blüten und Wurzeln zu einem Sirup oder einer Paste können ebenfalls Erkältungskrankheiten und Husten lindern. Bei inneren entzündlichen Prozessen im Magen-Darm-Bereich findet eher eine Tee-Zubereitung aus Eibischwurzeln Anwendung.

Frisch gequetschte Eibischblätter werden bei Insektenstichen aufgelegt, um die Symptome zu lindern.

Anwendung von Eibisch-Medikamenten

Die Anwendung der Eibischpflanze in der Medizin hat sich über alle Jahrhunderte nicht verändert. Die Schleimstoffe wirken reizlindernd und schleimhautschützend und kommen hauptsächlich bei inneren Entzündungen des Magen-Darm-Trakts oder äußerlich auf der Haut und an den Schleimhäuten von Mund und Rachen zum Einsatz. Besonders bewährt hat sich Eibisch als Hustenmittel, weil die Schleimstoffe den Hustenreiz lindern und das Abhusten erleichtern.

In der Apotheke gibt es eine Vielzahl an Produkten mit Eibisch-Inhaltsstoffen, die bei trockenem Reizhusten und Husten, Schleimhautreizungen und Entzündungen im Mund- und Rachenraum oder bei gereizter und entzündeter Magenschleimhaut zum Einsatz kommen. So gibt es ein vielfältiges Angebot an fertigen Teemischungen, Säften und Sirupprodukten, aber auch einzelne Eibischblätter sowie Eibischwurzel-Extrakte und –Pulver für die eigene Herstellung eines Sirups oder Tees erhalten Sie in der Apotheke. Weiter werden Produkte in Form von Hustenbonbons, Tabletten, Pastillen, Dragees sowie Cremes, Haarspülungen mit Eibischinhaltsstoffen angeboten.

Unbedenlichkeit von Eibischprodukten

Die Anwendung von Eibisch ist unbedenklich. Es sollte jedoch immer auf einwandfreie Eibischprodukte geachtet werden, ohne angeschimmelte Pflanzenteile. Die Ware in den Apotheken ist geprüft und einwandfrei.

Eibisch Dosierung und Einnahme

Die häufigste Anwendungsform von Eibisch ist der Tee. Wie bei allen Heilmitteln sollte die empfohlene Tageshöchstdosis nicht überschritten werden. Bei Tee-Zubereitungen wird die Tagesdosis mit fünf bis sechs Gramm angegeben und es werden bis zu drei Tassen Tee täglich empfohlen. Bei Sirup-Zubereitungen beträgt die Dosis bis 10 Gramm pro Tag. Bei trockenem Husten oder Reizhusten werden dreimal täglich ein bis zwei Esslöffel von dem Sirup eingenommen.

Eibisch Zubereitungen

Es gibt eine Vielzahl an Zubereitungsformen der Heilpflanze. Am bekanntesten sind Tee- und Sirup-Zubereitungen aus den Wurzeln oder Blättern sowie ein Brei aus den Blättern für Umschläge. Um einen hohen Gehalt an den wertvollen Schleimstoffen zu erhalten, ist die Anwendung in Form eines kalt angesetzten Tees, der erst vor dem Trinken erwärmt werden sollte, zu bevorzugen.

Tee-Zubereitung mit der Eibischwurzel

Nehmen Sie für die Tee-Zubereitung 1-2 Teelöffel getrocknete Eibischwurzel und übergießen Sie die Droge mit einer großen Tasse kaltem Wasser (etwa 250 ml). Lassen Sie die Zubereitung etwa 30 Minuten abgedeckt ziehen, rühren Sie alles gründlich durch und danach erwärmen Sie es auf Trinktemperatur und seihen alles ab. Trinken Sie täglich dreimal eine Tasse.

Tee-Zubereitung mit Eibischblättern

Nehmen Sie 2 Teelöffel lose Blätter, übergießen Sie die Blätter mit 250 ml heißem Wasser und lassen Sie die den Tee 10 Minuten ziehen. Ungesüßt wird der Tee bei Magen- und Darmbeschwerden getrunken, zum Gurgeln verwendet oder als Umschlag auf Wunden gelegt. Gesüßt mit Honig ist der Tee empfehlenswert bei Husten.

Eibischsirup bei trockenem Husten

Für die Herstellung eines Eibischsirups verwenden Sie erst einmal 30 Gramm Eibischwurzeln und übergießen diese mit 600 ml kaltem Wasser und lassen es zwei Stunden unter gelegentlichem Umrühren ziehen.

Pressen Sie nun die kalte Flüssigkeit durch ein Tuch in einen Topf und drücken die Pflanzenteile dabei gründlich aus. Gegen Sie nun 900 Gramm Zucker oder Honig zur Flüssigkeit hinzu und kochen Sie alles auf, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Der Sirup wird erneut durch ein Tuch in eine saubere Flasche abgeseiht und luftdicht verschlossen. Nehmen Sie dreimal täglich ein bis zwei Esslöffel von dem Sirup ein. Aufgrund des hohen Zuckergehalts konserviert sich der Sirup selbst und ist bis zu einem Jahr haltbar.

Voll- oder Teilbäder mit Eibisch bei Haut- und Schleimhautreizungen

Für ein Voll- oder Teilbad nehmen Sie 50 Gramm getrocknete Pflanzenteile (z.B. Eibischblüten- oder wurzeln), übergießen diese mit zwei Liter heißem Wasser und lassen es 10 bis 15 Minuten ziehen. Geben Sie die Zubereitung in das Vollbad. Die Badedauer sollte bei einer Temperatur von etwa 40° Celsius etwa 20 Minuten dauern.

Eibisch Geschichte

Der Echte Eibisch (Althaea officinalis) gehört zur Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Der botanische Name Althaea officinalis stammt aus dem griechischen althäeis und meint „fördern“, officinalis bezieht sich dabei auf die Heilkräfte der Pflanze und bedeutet „Arznei“. Im Englischen nennt sich der Eibisch marshmallow, denn zu früheren Zeiten stellten Konditoren aus der zuckerhaltigen Wurzel des Eibisch eine Süßigkeit her, die im Deutschen als Mäusespeck bezeichnet wird.

Der Echte Eibisch wurde bereits in der Antike als Arznei zu Heilzwecken genutzt und galt zu der Zeit als eines der wichtigsten Heilkräuter. Schon der griechische Arzt Dioskurides erwähnte die Heilpflanze in seiner „Materia medica“ zur Behandlung von verschiedensten Krankheiten. So kam Eibisch in Form von inneren und äußeren Anwendungen bei Zahnbeschwerden, Harn- und Darmerkrankungen, Steinleiden sowie Brandwunden, Stichen und Abszessen zum Einsatz. Auch der griechische Arzt Hippokrates wendet Eibisch zur Wundheilung an. Der griechische Naturforscher und Philosoph Theophrastos erwähnte die Heilpflanze als Hustenmittel.

Auch im Mittelalter wurde der Eibisch von bekannten Autoren wie Plinius, Matthiolus, Lonicerus und Tabernaemontanus hoch geschätzt und als hustenstillendes, reizlinderndes Mittel beschrieben.

Seit Beginn des 20. Jahrhunderts ist Althaea officinalis ein häufig verwendetes Mittel bei Erkrankungen der Atemwege wie Husten, Keuchhusten (Pertussis), Entzündungen der Bronchien und Lungen, Heiserkeit und Asthma bronchiale. Auch bei inneren entzündlichen Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes und des Urogenitaltraktes, z.B. bei einer Blasenentzündung (Zystitis) wurde Eibisch angewendet. Äußerliche Verwendung erfolge in Form von Mundspülungen oder bei Entzündungen der Augen, Haut oder bei Verbrennungen.

Die medizinische Anwendung von Eibisch ist letztendlich über die Jahrhunderte gleichgeblieben.

Eibisch in Kombinationen mit anderen Heilpflanzen

Bei trockenem Husten oder Reizhusten ohne Auswurf eignet sich für eine gemischte Tee-Zubereitung eine Kombination mit den Heilpflanzen Salbei, Thymian, Holunderblüten, Sonnentaukraut und der Primelwurzel. Die Kombination einfaltet eine schleimlösende, reizlindernde und entzündungshemmende Wirkung.

Bei Insektenstichen

Bei Insektenstichen, die mit Schwellungen, Rötungen, Juckreiz, Quaddeln und Schmerzen einhergehen, kann die Kombination aus Eibischwurzel, Anisfrüchten, Salbeiblättern und Zwiebelschalen eine desinfizierende und Juckreiz lindernde Wirkung erzielen.

Bei Verbrennungen

Bei Verbrennungen empfiehlt sich eine Kombination aus Eibischwurzeln, Holunderbeeren und Klettenwurzel. Ihnen wird eine entgiftende, reizlindernde und Hitzeableitende Wirkung nachgesagt.
Schmerzen im Brustkorb, ein raues Gefühl im Kehlkopf, heftiger Reizhusten sind charakteristisch für eine Entzündung der Bronchien Bronchitis). Ein Heiltee aus Eibischwurzeln, Lungenkraut, Efeublättern und Königskerzenblättern wirkt auswurffördernd, entkrampfend und verflüssigt den Bronchialschleim.

Eibisch in der Homöopathie

Auch im Bereich der Homöopathie findet das homöopathische Einzelmittel Althaea officinalis Anwendung bei den bereits erwähnten Anwendungsfeldern. Zur Herstellung der homöopathischen Arznei werden die frischen, unterirdischen Pflanzenteile, die Wurzeln, verwendet. Nach einem ausführlichen Erstgespräch (Anamnese) und Repertorisation kann Althaea officinalis bei Erkrankungen der Atemwege, bei trockenem Reizhusten, Schleimhautreizungen im Mund-Rachenraum und im Magen-Darm-Trakt in Frage kommen. In der Homöopathie findes Eibisch zudem Anwendung zur Stärkung des Immunsystems.

Verschiedene Eibischsorten

Eibisch (Althaea), eine Gattung der Malvengewächse besteht aus etwa 25 Arten in den gemäßigten Zonen Eurasiens. Neben dem bekannten Echten Eibisch (Althaea officinalis) gibt es in Mitteleuropa noch den Rauhen Eibisch (Althaea hirsuta) und die Stockrose (Althaea rosea).

Der Rauhe Eibisch mit seinen einzeln stehenden rosa Blüten ist in Deutschland bestandsgefährdet. Die Stockrose ist eine 2- bis mehrjährige Kulturpflanze mit einer Vielzahl von Sorten. Sie wächst bis zu 3 Meter hoch und verfügt über runzelige, fünf- bis siebenlapprige Blätter und einer Ähre aus zahlreichen, bis zu 10 cm breiten, scheibenförmigen, weißgelben, rosafarbenen oder dunkelroten Blüten. Wie auch der Echte Eibisch enthalten die Blättern und Blüten viele Schleimstoffe, die zu Heilzwecken genutzt werden können. Darüber hinaus wurden die Blüten auch zum Färben von Speisen und Getränken, besonders von Wein, benutzt.

Tipps zum Anbau von Eibisch

Der Eibisch gilt als Mitglied der Malvenfamilie zu den Sonnenanbetern und ist aufgrund seiner Wuchshöhe empfindlich gegenüber Wind. Was die Bodenbeschaffenheit anbelangt, ist die Eibischpflanze aber unkompliziert mit nur wenigen Ansprüchen.

Der Eibisch wächst vornehmlich in trockenen bis feuchten Böden und in warmen Lagen. Die für einen Anbau idealen und bevorzugten Böden sind nassfeucht, eher salzhaltig und tonig. Geeignet ist ein mäßig feuchter und humoser Gartenboden in sonniger, windgeschützter Lage. In einem Pflanzentopf reicht zur Anpflanzung handelsübliche Blumenerde.

Vermehren kann man den Eibisch auch sehr gut im Frühjahr über Aussaat oder im Herbst über Wurzelteilung. Teilweise sät er sich aber auch selber aus. Die Anpflanzung der Wurzel erfolgt im Frühjahr oder Herbst. Da der Echte Eibisch nur in geringen Mengen gebraucht wird, werden meist nur Einzelpflanzen gepflanzt. Dies erfolgt etwa von Mai bis Juni.

Geerntet werden können die Blätter und Blüten vor allem in den Sommermonaten, die Wurzeln dann im Herbst. Die Blütezeit geht vom Juli bis in den September rein.

Quellen

Prof. TCM Li Wu, Apotheker Jürgen Klitzner: Heiltees für Körper, Geist und Seele – Über 300 wirksame Rezepturen aus China und Europa. Weltbild Verlag 2014, S. 48,109, 113, 128, 178

Dr. med. Volker Schmiedel: Natürlich gesund! Das Selbstbehandlungsbuch. Haug Verlag in MSV Medizinverlage, Stuttgart 2009 S.197

Dr. med. Heike Buess-Kovács: Heilen mit Hausmitteln – Kräuter, Wärme, Quark & Co. BLV Verlag München 2014, S.17

Christian Zehenter: Heilkräuter kurz und bündig. Haug Verlag 2008, S. 24

Dr. Jörg Grünwald, Christof Jänicke: Grüne Apotheke – Das Standardwerk zur Pflanzenheilkunde. Gräfe und Unzer Verlag, München 2015

Apotheker M. Pahlow: Das große Buch der Heilpflanzen – Gesund durch die Heilkräfte der Natur. Nikol Verlag, Hamburg 2015, S.111-112

Diether Ennet, Hans D. Reuter: Lexikon der Heilpflanzen – Wirkung, Anwendung, Botanik, Geschichte. Nikol Verlag, Hamburg 2004, S. 93-95

Penelope Ody: Praxishandbuch Heilpflanzen. Dorling Kindersley Verlag, München 2008

Dr. med. Franziska Rubin: Meine besten Hausmittel. Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. Zabert Sandmann Verlag, München 2013, 45-46

S.R. Phatak: Homöopathische Arzneimittellehre. Urban & Fischer Verlag, 2004, S.602

 

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