Drei verblüffende Tricks gegen Darmträgheit

Drei verblüffende Tricks gegen Darmträgheit

Regelmäßiger Stuhlgang wird als wohltuend entschlackend und befreiend empfunden. Darum streben viele Menschen spätestens jeden zweiten Tag einen „Entlassungstermin“ auf dem stillen Örtchen an. Doch nicht jeder Darm ist für so ein zeitlich engmaschiges Desiderat agil genug. Dann steht eine lästige Darmträgheit dem erwünschten Ausscheiden fester Stoffwechsel-Abfälle vereitelnd entgegen. Jetzt kann man der Darmträgheit mit milden und gut bewährten Abführmitteln den Kampf ansagen. Sennesblätter- oder Faulbaumrindentee, der getrocknete Saft der Manna-Esche, Abführtropfen oder Abführdragees würden ihre Wirkung gewiss nicht verfehlen. Es gibt aber auch noch ganz andere (und deutlich sinnenfrohere) Werkzeuge, mit denen man sich einer verstopfenden Darmträgheit entledigen kann: Yogaübungen, zuckerfreie Süßigkeiten und Federweißer.

Yogaübungen gegen Darmträgheit

Darmträgheit entsteht meist durch eine verlangsamte oder erschlaffte Darmperistaltik bei überwiegend sitzender Lebensweise. Deshalb sind alle Arten von regelmäßigem Bewegungssport (beispielsweise Walking oder Trampolin springen) immer auch gegen Darmträgheit gut. Will man allerdings ganz gezielt den ermüdeten Darm wieder flott machen, sollten sich die sportlichen Aktivitäten auch ganz bewusst auf diese Körperpartie konzentrieren. Dann kommen spezielle Yogaübungen gegen Darmträgheit auf den Plan: Die große Atembeuge, der Oberkörperlift, die Kniekugel, der Bauchfänger und das Baucheinziehen. Letzteres bewirkt buchstäblich eine innere Wellnessmassage für den Darm. Und so wird es gemacht:

  • Setzen oder stellen Sie sich mit kerzengerade aufgerichtetem Rücken hin.
  • Jetzt pressen Sie beim Ausatmen alle Luft aus Ihren Lungen und halten anschließend die Luft an.
  • Nun ziehen Sie Ihren Bauch so kräftig ein, wie Sie nur können. Da Ihre entlüfteten Lungen jetzt nur wenig Raum beanspruchen, könnten Sie sogar das Gefühl bekommen, dass der ganze Darm komplett nach innen oben gezogen wird. Halten Sie sich für einen Moment in dieser Position.
  • Dann lassen Sie den Bauch wieder locker „absacken“ und atmen kräftig durch. Wiederholen Sie diese Übung täglich drei bis viel Mal.

Maltit, Sorbit & Co. gegen Darmträgheit

Wer trotz eines rigorosen Verzichts auf raffinierten Zucker leckere Süßigkeiten dennoch nicht missen will, greift zu Gummibärchen, Schokolade oder Bonbons mit den Zuckeraustauschstoffen aus der chemischen Gruppe der Zuckeralkohole, auch Polyole genannt. Hierzu zählen so bekannten Substanzen wie Maltit, Mannit, Sorbit oder Isomalt. Alle diese chemischen Verbindungen sind stark hygroskopisch, haben also die Eigenschaft, viel Wasser zu sich zu holen und an sich zu binden. Aus diesem Grund wirken diese Zuckeraustauschstoffe auch bei übermäßigem Verzehr abführend; wie kleine Schwämme halten sie das Wasser fest, verhindern dadurch die übliche Wasserresorption durch die Darmwand und sorgen dadurch für einen außerordentlich hohen Flüssigkeitsgehalt im Darminhalt. Und genau diese völlig natürliche und harmlose physikalisch mechanische Wirkungsweise kann man ganz gezielt gegen Darmträgheit anwenden. Denn je wässriger der Stuhl, desto müheloser kann er gehen. Doch bitte Vorsicht beim behutsamen Herantasten an die individuell richtige Menge des süßen Darmpassagenbeschleunigers. Während der eine einen ganzen Kasten Maltit-Pralinen verputzen kann, bevor sich in seinen Eingeweiden etwas regt, genügen dem anderen vielleicht schon zwei kleine Maltit-Marshmallows zum raschen Erfolg. Von einem allzu großzügigen Genuss, auch und gerade unbeabsichtigt, muss daher wirklich dringend, und nicht nur aus Gründen der Kennzeichnungspflicht, abgeraten werden.

Junger Wein gegen Darmträgheit

Federweißer, Federroter, Sauser, Sturm oder Rauscher – so nennt man neuen Wein je nach seiner Obstbasis und nach seiner Farbe. Doch egal, ob man sich angegorenen Trauben- oder Apfelmost einschenkt – Hefen auf dem Höhepunkt ihrer Schaffenskraft sind grundsätzlich immer mit dabei. Schließlich sollen diese ja am Ende den mit dem Obst gelieferten Zucker im Zuge der alkoholischen Gärung in Ethanol umwandeln. Dazu kommt es allerdings nicht mehr, wenn man diese hoch aktiven Hefen als prickelfrische Energiedusche gegen Darmträgheit einsetzt. In Gemeinschaft mit den ebenso unverzichtbaren Milchsäurebakterien und mit hohen Anteilen an Vitamin B1 und Vitamin B2 kommt der neue Wein als munterer Darmausputzer daher. Wer die durchschlagende Wirkung dieses gesunden Gute-Laune-Getränkes bereits am eigenen Leib erfahren hat, wird nicht mehr fragen müssen, wie es dabei zu so treffenden Bezeichnungen wie „Sauser“ oder „Sturm“ kam. Darum bitte auch hier mit aller Vorsicht (und immer in Reichweite einer Toilette) an die persönlich optimale Dosis herantrinken.

Selbstverständlich kann man auch ohne Alkohol das Glas gegen die Darmträgheit erheben. Dann muss man allerdings den Geschmack von Kurmolke oder von Sauerkrautsaft mögen. Diese beiden urgesunden Tränke warten mit einem hohen Gehalt an Milchsäurebakterien auf, der sich höchst belebend und mobilisierend auf jede Darmflora auswirkt.

 

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