Die Mundflora aufbauen und verbessern

Die Mundflora aufbauen und verbessern

Wer seine Mundflora verbessert, beugt nicht nur unangenehmem Mundgeruch vor, sondern tut auch seinen Zähnen etwas Gutes. Denn sie sind es, die letztendlich die Folgen einer schlechten Mundflora tragen und eine schmerzhafte Behandlung beim Zahnarzt nötig machen. Eine schlechte Mundflora macht sich oft durch Mundgeruch bemerkbar und führt zu Zahn- und Zahnfleischerkrankungen. Eine ungesunde Mundflora liegt vor, wenn der normalerweise leicht basische pH-Werts des Speichels übersäuert ist. Mit einem Teststreifen aus der Apotheke können Sie den pH-Wert Ihres Speichels überprüfen.

Eine gesunde Mundflora bedeutet, eine ausgeglichene Anzahl verschiedener Bakterienstämme im Mund zu haben. Eine grundlegende Voraussetzung für eine gesunde Bakterienflora ist die regelmäßige Mund- und Zahnhygiene. Aber auch einige Hausmittel können die Mundflora verbessern. Erfahren Sie hier, was Sie tun müssen, um dies zu erreichen.

Was ist die Bakterienflora und welche Funktionen hat sie?

Wenn von der Bakterienflora die Rede ist, dann sind damit die im menschlichen Speichel lebenden Bakterien gemeint. Über den Speichel gelangen Sie auf Zähne, Schleimhäute und Zunge. Sie haben die Funktion, aufgenommene Nahrungsmittel schon im Mund zu zersetzen, noch während sie zerkaut werden. Somit sind sie Teil des gesamten Verdauungsprozesses.

Es gibt jedoch auch Bakterien in der Mundflora, die die Entstehung von Karies begünstigen und Entzündungen am Zahnfleisch hervorrufen können. Sie sitzen in erster Line auf den Zähnen und ernähren sich dort von zuckerhaltigen Speiseresten. Je mehr Zucker gegessen wird, desto schneller können sie sich vermehren. Diese bösartige Form von Bakterien greift sowohl die Zähne als auch das Zahnfleisch an. Ganz fernhalten können wir uns von solchen Bakterien nicht, und das ist auch nicht nötig – die richtige Balance aus verschiedenen Bakterien ist entscheidend.

Eine weitere Gruppe besteht aus solchen Bakterien, die sich vor allem auf der Zunge verbreiten und von dort aus für einen schlecht riechenden Atem sorgen. Sie sind hauptverantwortlich für Mundgeruch. In 90 % aller Fälle entstammt dieser nämlich der Mundhöhle und nicht dem Magen. Daher sind kaputte Zähne und entzündetes Zahnfleisch die häufigsten Ursachen für Mundgeruch.

Mund- und Zahnhygiene – aber richtig

Zu einer guten Mund- und Zahnhygiene gehören gründliches Zähneputzen morgens und abends, regelmäßige Checks beim Zahnarzt und je nach Bedarf eine antibakterielle Mundspülung. Mit einer professionell vom Zahnarzt durchgeführten Zahnreinigung sind Sie auf der sicheren Seite. Sie können sich die Zähne auch nach jeder Mahlzeit putzen, wenn Sie Mundgeruch vorbeugen wollen. Warten Sie damit jedoch bis zu eine halbe Stunde nach der Mahlzeit, um den Zahnschmelz zu schonen. Wenn Sie die Zähne morgens und abends gründlich putzen, ist das jedoch ausreichend.

Die in allen gängigen Zahnpastas enthaltenden Fluoride schützen die Zähne vor Bakterienbefall, härten den Zahnschmelz und kräftigen das Zahnfleisch. Verwenden Sie nicht zu harte Borsten und wechseln Sie die Zahnbürste alle zwei Monate aus. Zu alte Zahnbürsten erhöhen das Keimrisiko. Drücken Sie beim Putzen die Bürste nur leicht auf den Zahn, um Zahnschmelz und Zahnfleisch zu schonen. Ein zu hoher Druck beim Putzen drückt sich am ehesten durch zurückgebildetes Zahnfleisch an den Zahnhälsen aus.

Achten Sie beim Putzen darauf, dass Sie alle Zähne, auch die weit hinten liegenden, von allen Seiten erreichen. Dies gelingt Ihnen am leichtesten mit einer elektrischen Zahnbürste. Als die derzeit besten elektrischen Modelle gelten Schallzahnbürsten. Aber auch mit nicht-elektrischen Zahnbürsten kann bei regelmäßiger und sorgfältiger Anwendung eine gute Mundhygiene sichergestellt werden. Die Zahnbürste soll den Zahnbelag entfernen, der sich aus Speichel, Nahrungsrückständen und Bakterien zusammensetzt. Wird dieser nicht entfernt, bildet sich Zahnstein. Daher findet der Zahnarzt den Zahnstein typischerweise dort, wie die Zahnbürste nicht oder nicht richtig hingekommen ist.

Wer vermehrt mit Mundgeruch zu kämpfen hat, sollte die Gründlichkeit und Regelmäßigkeit seiner Zahnpflege überprüfen und sie mit einer Mundspülung ergänzen. Da diese antibakteriell wirkt und der Mundgeruch von Fäulnisbakterien im Mund stammt, kann der schlechte Geruch in aller Regel mit der richtigen Zahnhygiene bekämpft werden. Wenn sie den Mundgeruch auch mit der Mundspülung nicht in den Griff bekommen, dann sollten Sie nach dem Zähneputzen auch Ihre Zunge mitputzen. Im Drogeriemarkt können Sie spezielle Zungenreiniger kaufen, mit denen die Bakterien von der Zunge abgeschabt werden. Anstatt dieses Zungenschabers können Sie jedoch auch Ihre normale Zahnbürste verwenden und mit dieser sanft über die Zungenoberseite schrubben.

Eine sinnvolle Ergänzung zur gewöhnlichen Zahnpflege sind spezielle Mundpflege-Kaugummis. Diese enthalten basische Mineralsalze und den Birkenrindenzucker Xylit, der keine Karies verursachen kann. Die Mineralsalze geben dem Zahnschmelz die Mineralstoffe, die er braucht, und reduzieren während des Kauens außerdem die Zahnbeläge. Zwar kann der Zahnpflege-Kaugummi das tägliche Zähneputzen nicht ersetzen, er eignet sich jedoch hervorragend für unterwegs oder für die Zahnpflege im Büro.

Hausmittel für eine gute Mundflora

Getränke mit Milchsäurebakterien: Der häufige Genuss von beispielsweise Kefir oder Naturjoghurt bremst das Wachstum von geruchsbildenden Bakterien im Mund aus.

Teebaumöl: Das ätherische Öl hat eine antibakterielle Wirkung und kann daher die Geruchserreger im Mund abtöten. Geben Sie drei Tropen Teebaumöl in ein Glas Wasser und benutzen Sie die Mischung als tägliche Mundspülung.

Schwarztee: Schwarzer Tee ist reichhaltig an Polyphenole, die das Wachstum von Plaquebakterien unterdrücken. Kochen Sie sich einen kräftigen schwarzen Tee, lassen Sie ihn abkühlen und nutzen Sie ihn dann als eine tägliche Mundspülung.

 

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