Was sind Moxa-Zigarren?

Moxa Zigarre

Was sind Moxa-Zigarren?

Moxa-Therapie oder Moxibustion

Die Moxa-Therapie, auch Moxibustion genannt, ist eine Therapieform der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Von China aus hat sie sich in Nachbarländer verbreitet. Vor allem in Japan fand sie großen Anklang und wurde dort weiterentwickelt. In der asiatischen Volksmedizin ist die Moxa-Therapie weit verbreitet, in Europa ist die „Wärme- und Brenntherapie“ dagegen wenig bekannt.

Mit Moxa-Zigarren das Qi ins Gleichgewicht bringen

Moxibustion und Akkupunktur sind Grundlagen einer energetischen Therapie. Denn nach den Vorstellungen der chinesischen Medizin treten durch einen gestörten Fluss der Lebensenergie „Qi“ Krankheiten auf. Ein ausgeglichener Energiezustand und ein ungehinderter Energiefluss bewirken demnach Heilung.

Akkupunktur und Moxa-Therapie sollen die westliche Medizin vor allem ergänzen. Ihre Aufgabenschwerpunkte liegen in:

  • der Stärkung der Körperenergie
  • der Vertreibung von Krankheitsauslösern – innerlich und äußerlich
  • der Harmonie von Yin und Yang
  • der Begrenzung von pathologischen Prozessen

Alle Formen der Moxa-Therapie haben eins gemeinsam: Über einem bestimmten Punkt der Haut wird feines Beifußkraut, die sogenannte Moxa, abgebrannt. Dadurch wird die Stelle erwärmt und ein kräftiger Reiz ausgelöst. Dieser mobilisiert die körpereigenen Selbstheilungskräfte. Das Abbrennen der Moxa wird als Moxibustion bezeichnet. Woher der Name stammt, ist nicht überliefert. Weit verbreitet ist die Meinung, dass der Name an das japanische Wort Moje Kuosa (gesprochen Mogusa) angelehnt ist, was so viel wie „Kraut verbrennen“ bedeutet. Durch eine nachlässige Aussprache sei daraus im Laufe der Jahre der Begriff „Moxa“ entstanden.

Heute kommen in der Praxis fast nur noch Moxa-Zigarren zum Einsatz, doch eigentlich gibt es neben dieser Anwendung auch noch Moxa-Kegel, -Nadeln und -Pflaster. Die Formen lassen sich einzeln wie auch in Kombination verwenden.

Mit Moxa-Zigarren vielfältige Beschwerden lindern

Ein gestörter Qi-Fluss ist in der chinesischen Medizin der Grund für gesundheitliche Beschwerden. Die Moxa-Therapie soll diese Energieblockaden lösen und dadurch Gesundheitsprobleme beseitigen.

Die zu behandelnden Hautpunkte liegen auf sogenannten Meridianen. Dabei handelt es sich um  Energiebahnen, die durch den gesamten Körper verlaufen. In ihnen fließt das Qi. Werden diese Punkte nun durch Hitze gereizt, lösen sich die Energieblockaden und das Qi wird wieder zum Fließen gebracht.

Die Anhänger der Moxibustion glauben, dass die Anwendung gegen folgende Beschwerden hilfreich ist:

  • Abwehrschwäche
  • Durchblutungsstörungen
  • niedriger Blutdruck
  • Kältegefühl im Körper, beispielsweise Frieren und kalte Füße
  • chronische Atemwegserkrankungen wie chronische Bronchitis, Asthma bronchiale
  • Durchfall
  • Depressionen
  • Reizdarm
  • Rückenschmerzen
  • Chronische Erschöpfung

Eine Moxa-Behandlung dauert zwischen 15 und 30 Minuten. Üblich sind Therapien über mehrere Wochen mit mehreren Sitzungen. Im Laufe der Behandlung werden vom Therapeuten immer wieder bestimmte Hautpunkte erwärmt. In Europa wird die Moxibustion indirekt ausgeführt, das heißt, das glimmende Moxa berührt nicht die Haut. Im asiatischen Raum ist auch die direkte Anwendung noch üblich.

Moxibustion mit Moxa-Zigarren – Beschwerdefreie Heilmethode

Moxa-Zigarren werden gerne für die indirekte Moxibustion eingesetzt. Bei den Zigarren handelt es sich um etwa 20 Zentimeter lange Stangen aus geriebenem Beifußkraut, die in dünnes Papier gewickelt sind. Ihr Durchmesser beträgt ungefähr 1 Zentimeter. Beziehen lassen sich die Moxa-Zigarren über den Fachhandel.

Mit den Zigarren lassen sich die Hautpunkte besonders gut reizen. Dafür hält der Therapeut die glühende Moxa-Zigarre nahe an die Haut, bis der Patient ein Hitzegefühl spürt. Diese Prozedur wird so lange wiederholt (etwa 6- bis 8-Mal), bis sich die Haut an der betroffenen Stelle sichtbar rötet. Die Stangen lassen sich auch portionieren.

Wenn der Therapeut die Moxa-Therapie ordentlich durchführt, sollten normalerweise keine Beschwerden auftreten. Einige Patienten klagen jedoch über Kopfschmerzen oder Einschlafprobleme. In diesen Fällen sollte die Behandlung abgebrochen werden.

Zu Verbrennungen bis hin zu Brandblasen kommt es vor allem bei der direkten Moxibustion – hierbei werden sie aber in Kauf genommen. Bei der indirekten Variante sollten solche Verletzungen nicht vorkommen. Allerdings kann es bei zu starker beziehungsweise zu langer Anwendung oder ungenügender Kontrolle auch hier zu solchen Verletzungen kommen.

Vorsicht ist bei Diabetes-Patienten geboten, bei denen auch diabetische Polyneuropathie vorliegt. Diese leiden unter einer Sensibilitätsstörung in den Füßen. Dadurch wird die Moxa-Hitze nicht richtig wahrgenommen, sodass es schneller zu Verbrennungen kommen kann.

Wann sollte eine Moxa-Therapie nicht durchgeführt werden?

Bei bestimmten Gesundheitszuständen ist eine Therapie mit Moxa-Zigarren nicht zu empfehlen, weil sie den Krankheitsverlauf verschlechtern kann:

  • Bluthochdruck (Hypertonie)
  • Fieber
  • Hitzegefühle
  • akute Infekte und Entzündungen
  • Blutungen (auch Menstruationsblutungen)
  • starke Nervosität oder innere Unruhe
  • Schlaflosigkeit
  • Hauterkrankungen

Ein geschulter Therapeut weiß genau, welche Punkte mit Moxa-Zigarren stimuliert und welche niemals gemoxt werden dürfen. Es existieren Listen, auf denen alle verzeichnet sind. Beispiele dafür sind Punkte, die im Bereich der Augen, im Nacken, in der Nähe von Krampfadern oder anderen oberflächlichen Gefäßen, im Vaginalbereich und über offenen Wunden liegen. Außerdem ist die Moxa-Therapie für Kleinkinder ungeeignet. Kinder sollten erst dann mit Moxa-Zigarren behandelt werden, wenn sie verstehen, was passiert und stillhalten können.

 

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