Bockshornklee

Bockshornklee

Bockshornklee Beschreibung

Die Heilpflanze Bockshornklee (Trigonella foenum-graecum) aus der Gattung Trigonella ist eine einjährige, ausdauernde, krautige Pflanze aus der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae).

Der Name „Trigonella“ stammt von dem lateinischen Wort „trigonus“ und heißt übersetzt „dreieckig“ oder „dreikantig“ was sich auf die Blüte mit ihren 3 Kronblättern bezieht. „Foenum-graecum“ bedeutet „griechisches Heu“, weil die Pflanze in Griechenland sehr verbreitet auf Wiesen vorkommt und die deutsche Bezeichnung „Bockshornklee“ bezieht sich auf die Form der Früchte, die ähnlich wie „Ziegenhörner“ aussehen.

Der bis zu 50 Zentimeter in die Höhe wachsende Bockshornklee ist in der östlichen Mittelmeerregion sowie in Asien heimisch. Die Hauptanbaugebiete sind Marokko und Indien.

Aus einer tief in den Boden entwickelten, langen Pfahlwurzel mit faserigen Seitenwurzeln wächst ein aufrechter, runder, hohler und verzweigter Stängel bis etwa 50 Zentimeter in die Höhe.

Pflanzenbau

Die langgestielten, kleeartigen Laubblätter haben 3 gleich große Blättchen mit einem, etwa 6 bis 15 Millimeter langen, mittleren Blattstiel. Die Blätter erscheinen länglich, verkehrt eiförmig-oval und sind im oberen Abschnitt an den Rändern gezähnt. Am Grund befinden sich 2 größere, lanzettliche Nebenblätter mit einer auslaufenden, kurzen Spitze. Sie sind von hellgrüner Farbe und stark, aber weich behaart.

In der Blütezeit im Juni und Juli stehen die Blüten einzeln oder zu zweit an einem kurzen Stiel in den Blattachseln. Die Blüten werden etwa 1 bis 2 Zentimeter lang und erscheinen mit einer blassen, gelblichen oder gelb-bräunlichen Blütenkrone und hellviolettem Grund. Der 7 bis 8 Zentimeter lange Blütenkelch ist behaart und enthält viele Samenanlagen. Die Blüten des Bockshornklees gelten als gute Bienenweide, weil sie oft von Bienen und Hummeln angeflogen werden.

In der Reifezeit von Juli bis September bildet die Pflanze etwa 7 bis 10 Zentimeter lange und bis zu 1 Zentimeter breite Hülsenfrüchte mit einem 3 Zentimeter langen Schnabel aus. Die leicht gekrümmten Hülsen stehen aufrecht und bilden bis zu 20 flachgedrückte, schmale und eiförmige Samen mit einer zähen Haut aus. Die Samen verfügen über einen Durchmesser von 2 bis 3 Millimeter und haben eine ockergelbe bis hellbraune Farbe mit leicht rötlichen oder grünlichen Schattierungen.

Die gesamte Pflanze verströmt beim Zerreiben einen aromatisch-intensiven Geruch nach Kumarin.

Bockshornklee gehört zu den weniger bekannten Gewürz- und Heilpflanzen. Als Küchengewürz sind die getrockneten Blätter der Pflanze wichtiger Bestandteil in Currygerichten. Als Heilpflanze kommen die Samen hauptsächlich äußerlich bei Hauterkrankungen und innerlich bei Appetitlosigkeit zum Einsatz.

Bockshornklee Inhaltsstoffe

Für pharmazeutische Zwecke werden die reifen, getrockneten Samen des Bockshornklees (Trigonella Foenugiraeci semen) verwendet. Die Qualität des Bockshornsamens ist im Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur.) festgeschrieben.

Hauptinhaltsstoffe

Die Hauptinhaltsstoffe der Samen sind Bitterstoffe, Schleimstoffe, Saponine, Flavonoide, ätherisches Öl, fettes Öl und Proteine.

Bitterstoffanteile

Bitterstoffanteile einer Heilpflanze sorgen für eine verdauungs- und gallenflussfördernde (cholagoge) Wirkung und regen damit die Produktion von Gallen- und anderen Verdauungssäften an. Stehen bei den Inhaltstoffen also die Bitterstoffe im Vordergrund, eignen sich die Pflanzen zur Behandlung von Störungen im Magen-Darm-Trakt oder bei Beschwerden in der Galle. Die Bitterstoffe sorgen außerdem auch für den stark bitteren Geschmack der Droge.

Inhaltsstoffe wie ätherische Öle oder Gerbstoffe verfügen über eine antibakterielle und antimikrobielle Wirkung. Sie bekämpfen krankheitserregende Bakterien, indem sie die Einzeller am Wachstum und an ihrer Vermehrung hindern oder das Eindringen in den Körper erschweren.

Den ätherischen Ölen und Flavonoiden

Den ätherischen Ölen und Flavonoiden wird eine beruhigende (sedative), entzündungshemmende und auch eine durchblutungsfördernde Wirkung nachgesagt. Eine durchblutungsfördernde (hyperämisierende) Wirkung ist auf Inhaltstoffe wie Bitterstoffe, einigen Flavonoiden oder ätherischen Ölen zurückzuführen. Eine durchblutungsfördernde Wirkung ist häufig bei rheumatischen Erkrankungen und bei Beschwerden des Gelenk- und Bewegungsapparates wie auch bei arteriellen Beschwerden erwünscht.

Saponine

Saponine besitzen wassertreibende (aquaretisch) und schleimlösende (sekretolytisch) Eigenschaften und wirken antibiotisch sowie verdauungsfördernd. Sie verflüssigen zähen Schleim in den Bronchien, damit dieser besser abgehustet werden kann.
Die enthaltenden Schleimstoffe haben eine schmerzlindernde, wundheilungsfördernde Wirkung und werden hauptsächlich bei entzündlichen Magen-Darmerkrankungen oder bei Schleimhautentzündungen der Bronchien (Bronchitis) eingesetzt, weil sie eine Art Schutzschicht auf die entzündeten Schleimhäute bilden.

Bockshornklee Drogengewinnung und Drogenbeschreibung

Die Erntezeit der reifen Hülsenfrüchte des Bockshornklees ist im Sommermonat August. Sobald die Früchte beginnen, sich gelb zu verfärben, werden sie gesammelt und getrocknet.

Nach der Trocknung werden dann die für medizinische Zwecke wertvollen Samen aus der Pflanze ausgedroschen und nachgetrocknet.

Die Droge besteht demnach aus den reifen, getrockneten Samen von Trigonella foenum graecum. Charakteristisch für die getrockneten Samen ist die rautenförmige, flachgedrückte Form mit abgerundeten Ecken und Kanten. Die harten Samen sind um die 5 Millimeter lang und etwa 2 bis 3 Millimeter breit. Sie erscheinen in hellbrauner, rötlicher oder gelblichbrauner Farbe.

Die Drogenbezeichnung der Bockshornsamen lautet Trigonella Foenugiraeci semen. Der Geruch wird als eigenartig und würzig beschrieben und der Geschmack als leicht bitter und schleimig.

Bockshornklee Wirkung

Die Inhaltsstoffe in den getrockneten Samen des Bockshornklees sorgen im Zusammenspiel für eine cholesterin- und blutzuckersenkende, reizlindernde, entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung. Sie wirken außerdem adstringierend (zusammenziehend), schmerzlindernd und den Stoffwechsel anregend.

Aufgrund der Wirkweisen werden Zubereitungen aus Bockshornsamen äußerlich bei lokalen, entzündlichen Hauterkrankungen, Ekzemen, Geschwüren und Furunkeln in Form von Brei-Umschlägen angewendet. Die innerliche Anwendung erfolgt bei Appetitlosigkeit sowie zur diätetischen Unterstützung bei Diabetes oder Fettstoffwechselstörungen (Dyslipidämie).

Die Kommission E (Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte) und ESCOP (Europäischer Dachverband der nationalen Gesellschaften für Phytotherapie) befürworten eine innerliche Anwendung von Bockshornsamen bei Appetitlosigkeit und eine äußerliche Anwendung bei lokalen Entzündungen, Ekzemen, Furunkeln und Geschwüren.

Diätische Therapie

Die ESCOP empfiehlt darüber hinaus eine Anwendung von Bockshornsamen als begleitende, diätetische Therapiemaßnahme zur Senkung des Cholesterin- und Blutzuckerspiegels im Blut und kann damit unterstützend bei Diabetes und Hypercholesterinämie zum Einsatz kommen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) befürwortet außerdem die therapeutische Anwendung von Bockshornsamen „zur Unterstützung bei Hypercholesterinämie, Hyperglykämie sowie zur Prävention und Behandlung der Höhenkrankheit.“

Traditionelle Anwendungsbereiche innerhalb Volksmedizin basieren auf ärztlicher Erfahrungsheilkunde, deren Wirksamkeit bisher noch nicht in wissenschaftlichen Studien bewiesen wurde.

Nicht gesichert und wenig überzeugend sind experimentelle Studien hinsichtlich der Wirksamkeit bei der traditionellen Behandlung einer Bronchitis mit Husten, bei Menstruations- und Wechseljahrsbeschwerden, Magenschmerzen, Ödemen und Schmerzen durch Hexenschuss oder muskulären Verspannungen oder rheumatischen Beschwerden. Nicht gesichert ist außerdem die Anwendung bei Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Verstopfungen und Durchfall.

Bockshornklee Nebenwirkungen und Kontraindikationen

Bei entsprechender Dosierung und Einnahme sind keine Gegenanzeichen bekannt. Auch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind unbekannt.

Bei einer wiederholten äußerlichen Anwendung können als Nebenwirkung allerdings unerwünschte, allergische Hautreaktionen auftreten. Eine zu hohe Dosis der Bockshornsamen, ab 100 Gramm täglich, führt zu Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen und Durchfall.

Während der der Schwangerschaft und Stillzeit sollte auf eine Anwendung mit Bockshornsamen verzichtet werden, weil keine wissenschaftlichen Studien zur Unbedenklichkeit vorliegen.

Das gleiche gilt für eine Anwendung bei Säuglingen und Kleinkindern unter 12 Jahren.

Bockshornklee Anwendungsgebiete in der Phytotherapie und Volksmedizin

Die heilende Wirkung der Bockshornsamen wurde bereits in der Antike genutzt. In der traditionellen Volksmedizin werden Zubereitungen aus den getrockneten Samen des Bockshornklees sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet.

Äußerliche Anwendung

Eine äußerliche Anwendung der gemahlenen Samen in Form einer breiigen Auflage kommt gerne bei rheumatischen Beschwerden, Hexenschuss, muskulären Verspannungen oder Gelenksbeschwerden durch Arthritis zum Einsatz. Auch bei Hautinfektionen, Ekzemen, Furunkeln, Geschwüren und lokalen Entzündungen werden gerne breiige Umschläge für die Behandlung verwendet.

Innerlich

Innerlich werden Bockshornsamen bei entzündlichen Erkrankungen der oberen Luftwege, bei Husten und Bronchitis angewendet.

Weitere Anwendungsbereiche innerhalb der Volksmedizin sind Menstruations- und Wechseljahrsbeschwerden, mangelnde Milchbildung, Magenschmerzen, Ödeme und Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Verstopfungen und Durchfall.

Untergewichtige

Untergewichtige oder magersüchtige Menschen, die unter Appetitlosigkeit leiden, werden traditionell mit einem appetitanregenden Tee behandelt.

Im Bereich der Chinesischen Medizin gehören Bockshornsamen schon lange Zeit zu den klassischen und traditionellen Heilpflanzen gegen Diabetes und Hypercholesterinämie.

Bockshornklee diente zudem als eine Art Schönheitsmittel und soll für eine dichtere, dickere und lockigere Haarpracht sorgen sowie gegen Schuppen, Haarausfall und vorzeitigem Ergrauen helfen.

Die Samen werden traditionell auch als Aphrodisiakum verwendet, weil sie die Nieren und Fortpflanzungsorgane erwärmen. Eingesetzt werden die Samen auch zur Behandlung von Impotenz bei Männern.

Traditionelle Anwendungsbereiche innerhalb Volksmedizin basieren auf ärztlicher Erfahrungsheilkunde, deren Wirksamkeit bisher noch nicht in wissenschaftlichen Studien bewiesen wurde.

Nicht gesichert und wenig überzeugend sind experimentelle Studien hinsichtlich der Wirksamkeit bei der traditionellen Behandlung einer Bronchitis mit Husten, bei Menstruations- und Wechseljahrsbeschwerden, Magenschmerzen, Ödemen und Schmerzen durch Hexenschuss oder muskulären Verspannungen oder rheumatischen Beschwerden. Nicht gesichert ist außerdem die Anwendung bei Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Verstopfungen und Durchfall.

Anwendungsbeispiele von Bockshornklee-Medikamenten

In Deutschland sind bis auf Bockshornklee-Kapseln keine Fertigpräparate in der Apotheke erhältlich. In der Apotheke werden die Samen hauptsächlich in Form von losen Bockshornsamen, als Pulver oder als Teebeutel in Teemischungen angeboten.

Für die äußerliche Anwendung eigen sich neben Kompressen oder Umschlägen aus einem hergestellten Brei auch Salben oder Gele.

Bockshornsamen werden äußerlich bei lokalen, entzündlichen Hauterkrankungen, Ekzemen, Geschwüren und Furunkeln in Form von Brei-Umschlägen, Salben oder Gele angewendet. Die innerliche Anwendung erfolgt bei Appetitlosigkeit sowie zur diätetischen Unterstützung bei Diabetes oder Fettstoffwechselstörungen (Dyslipidämie)

Die Kommission E (Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte) und ESCOP (Europäischer Dachverband der nationalen Gesellschaften für Phytotherapie) befürworten eine innerliche Anwendung von Bockshornsamen bei Appetitlosigkeit und eine äußerliche Anwendung bei lokalen Entzündungen, Ekzemen, Furunkeln und Geschwüren.

Die ESCOP empfiehlt darüber hinaus eine Anwendung von Bockshornsamen als begleitende, diätetische Therapiemaßnahme zur Senkung des Cholesterin- und Blutzuckerspiegels im Blut und kann damit unterstützend bei Diabetes und Hypercholesterinämie zum Einsatz kommen.

Anwendungsgebiet der Hypercholesterinämie

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) befürwortet außerdem die therapeutische Anwendung von Bockshornsamen „zur Unterstützung bei Hypercholesterinämie, Hyperglykämie sowie zur Prävention und Behandlung der Höhenkrankheit.“

Traditionelle Anwendungsbereiche innerhalb Volksmedizin basieren auf ärztlicher Erfahrungsheilkunde, deren Wirksamkeit bisher noch nicht in wissenschaftlichen Studien bewiesen wurde.

Nicht gesichert und wenig überzeugend sind experimentelle Studien hinsichtlich der Wirksamkeit bei der traditionellen Behandlung einer Bronchitis mit Husten, bei Menstruations- und Wechseljahrsbeschwerden, Magenschmerzen, Ödemen und Schmerzen durch Hexenschuss oder muskulären Verspannungen oder rheumatischen Beschwerden. Nicht gesichert ist außerdem die Anwendung bei Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Verstopfungen und Durchfall.

Bockshornklee Dosierung und Einnahme

Die Arzneimittel bestehen aus den reifen, getrockneten Samen von Trigonella foenum graecum sowie aus dessen Zubereitungen in wirksamer Dosierung.

Soweit nicht anders verordnet, beträgt die Tagesdosis bei der innerlichen Einnahme der Bockshornklee-Samen mit Wasser 6 Gramm den Zubereitungen entsprechend.

Für eine Tee-Zubereitung werden 2 gehäufte Esslöffel gepulverte Bockshornsamen mit 250 ml kaltem Wasser übergossen und für 2 bis 3 Stunden ziehen gelassen. Danach wird der Aufguss nur kurz zum Sieden gebracht und durch ein Sieb abgeseiht oder durch einen Filter filtriert. 3 bis 4x täglich soll eine Tasse Tee getrunken werden.

Bei Appetitlosigkeit

Bei Appetitlosigkeit werden für eine Zubereitung 1/2 bis 3 Teelöffel der pulverisierten Samen mit etwas Flüssigkeit übergossen und 3x täglich etwa 30 Minuten vor den Mahlzeiten getrunken.

Zur Senkung des Cholesterin- und Blutzuckerspiegels

Zur unterstützenden Senkung des Cholesterin- und Blutzuckerspiegels im Blut sollen die pulverisierten Samen des losen Bockshornklees täglich eingenommen werden.

Pro Tasse wird 1/2 Teelöffel (0,5 Gramm) der pulverisierten Bockshornsamen mit etwa 150 ml kaltem Wasser übergossen und nach etwa 2 Stunden durch ein Papierfilter filtriert.

Für feucht-warme Breiumschläge oder Kompressen werden 50 Gramm der gepulverten Droge mit 250 ml heißem Wasser übergossen und zu einem Brei für etwa 5 Minuten eingeköchelt. Anschließend kann eine Mullbinde oder ein Leinentuch mit dem warmen Brei bestrichen werden und dann auf die betroffenen Stellen gelegt werden. Über die Mullbinde wird dann ein Verband gewickelt.

Fertigpräparate aus der Apotheke sollten immer so eingenommen und dosiert werden, wie es in der Packungsbeilage angegeben wird oder wie es der behandelnde Arzt angeordnet hat. Bei der Einnahme sollte stets auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden.

Bockshornklee Zubereitungen

Tee-Zubereitung mit der Bockshornkleedroge

Für die innerliche Anwendung wird gerne ein Tee aus den getrockneten Bockshornsamen zubereitet. Aufgrund der enthaltenen Bitterstoffe wird ein Tee bei Appetitlosigkeit angewendet.

Für eine Tee-Zubereitung werden 2 gehäufte Esslöffel gepulverte Bockshornsamen mit 250 ml kaltem Wasser übergossen und für 2 bis 3 Stunden ziehen gelassen. Danach wird der Aufguss nur kurz zum Sieden gebracht und durch ein Sieb abgeseiht oder durch einen Filter filtriert.

Bei Appetitlosigkeit werden für eine Zubereitung 1/2 bis 3 Teelöffel der pulverisierten Samen mit etwas Flüssigkeit übergossen und 3x täglich vor den Mahlzeiten getrunken.

Zur unterstützenden Senkung des Cholesterin- und Blutzuckerspiegels im Blut sollen 25 Gramm der pulverisierten Samen des losen Bockshornklees täglich eingenommen werden.

Pro Tasse wird 1/2 Teelöffel (0,5 Gramm) der pulverisierten Bockshornsamen mit etwa 150 ml kaltem Wasser übergossen und nach etwa 2 Stunden durch ein Papierfilter filtriert.

Breiumschläge oder Kompressen mit der gepulverten Bockshornkleedroge

Aufgrund ihres Schleimgehalts und Wärmespeicherungsvermögen werden gerne Umschläge aus dem Brei der gepulverten Bockshornsamen bei Hauterkrankungen wie Furunkel oder Geschwüren äußerlich angewendet.

Zubereitung feucht-warmer Breiumschläge: 50 Gramm der gepulverten Droge werden mit 250 ml heißem Wasser übergossen und zu einem Brei für etwa 5 Minuten eingeköchelt. Anschließend kann eine Mullbinde oder ein Leinentuch mit dem warmen Brei bestrichen werden und dann auf die betroffenen Stellen gelegt werden. Über die Mullbinde wird dann ein Verband gewickelt.

Bockshornklee Geschichte

Trigonella foenum graecum ist eine sehr alte Arznei- und Kulturpflanze. Schon 3000 Jahre vor Christi Geburt wurde der Bockshornklee bereits im alten Ägypten kultiviert. Die heilenden Eigenschaften von den Samen des Bockshornklees wurden schon in der Antike verwendet. In Ägypten fanden die Samen sowohl für medizinische Zwecke als auch in religiösen Zeremonien Anwendung. In der Landwirtschaft spielte die Pflanze in dieser Zeit ebenfalls eine wichtige Rolle.

Hippokrates (5. Bis 4. Jahrhundert v. Chr.), der berühmteste, griechische Arzt des Altertums, empfahl die Heilpflanze zur Behandlung von Geschwüren.

Im Mittelalter wurden die Samen von Trigonella foenum graecum bei vielen verschiedenen Leiden verwendet und wurde zur Behandlung von Schwindsucht, Milzleiden und Blähungen eingesetzt.

Die Verbreitung der Pflanze nördlich der Alpen beruht auf dem „Capitulare de villis“ von Karl des Großen (810 n. Chr.). Dabei handelt es sich um die erste Land- und Wirtschaftsordnung des Mittelalters, die als eine berühmte Quelle für die Agrar- und Gartenbaugeschichte galt. Besonders in den Klostergärten der Benediktinermönche nördlich der Alpen wurde Bockshornklee abgebaut.

Die heilige Äbtissin Hildegart von Bingen (1098-1179) erwähnte die Heilpflanze in ihren Schriften und verwendetet die Samen zur Behandlung von Fieber und Hautkrankheiten.

In den Kräuterbüchern aus dem 16. und 17. Jahrhundert wurde die Verwendung der Samen in Form von schmerzstillenden und erweichenden Umschlägen oder zu Klistieren empfohlen. Weiter wurde der durch die Abkochung der Samen entstandene Schleim zur Behandlung bei Augenentzündungen, Schuppen oder Kopfgrind erwähnt. Das aus den Samen gepresste Öl sollte gegen Kopfleiden und harte Geschwüre zum Einsatz kommen.

Auch der Pfarrer Sebastian Kneipp (1821-1897) sah die Heilpflanze als das beste Heilmittel zum Auflösen von Geschwülsten und Geschwüren und setzte sich für ihren Anbau ein. Außerdem verwendetet Kneipp die Samen in breiiger Form bei Hauterkrankungen und Ekzemen.

Für pharmazeutische Zwecke werden heute die Bockshornsamen hauptsächlich zur Behandlung von entzündlichen Hauterkrankungen, Appetitlosigkeit und unterstützend bei Diabetes und Hypercholesterinämie verwendet.

Bockshornklee in Kombinationen mit anderen Heilpflanzen

Gerne werden Heilpflanzen mit einer ähnlichen Wirkung oder mit gleichen Anwendungsgebieten kombiniert, um die Wirkung zu ergänzen, unterstützen oder zu intensivieren. Zu den Heilpflanzen, die gut mit Bockshornklee kombiniert werden können, gehören Anis, Kümmel oder Fenchel, wie zum Beispiel in einem Tee.

Bei rissiger Haut kann eine breiige Auflage oder ein Umschlag aus Bockshornsamen und Honig ein weitere Austrocknen verhindern, weil besonders der Honig das Wasser in der Haut binden kann. Die Inhaltsstoffe des Bockshornklees wirken zudem antibakteriell und entzündungshemmend.

Die Zubereitung erfolgt wie oben beschrieben, nur das 2 Esslöffel gemahlene Samen mit etwas Wasser zum Brei verrührt und zusätzlich mit 1 Esslöffel Honig vermengt werden. Der Brei wird in einer dicken Schicht auf eine Mullbinde oder ein Leinentuch gestrichen und dann auf die betroffenen Stellen gelegt. Über die Mullbinde wird dann ein Verband zum Fixieren gewickelt. Der Umschlag soll über Nacht in Ruhe einwirken.

Bei Appetitlosigkeit durch chronische Erkrankungen, Stree oder Schwäche kann eine anregende und den Verdauungstrakt regulierende Teemischung aus Bockshornsamen und Mariendistelsamen mit einer Prise Ingwerpulver zum Einsatz kommen. In stressigen Phasen kann der Bockshornklee mit Heilpflanzen wie Kamille oder Eisenkraut kombiniert werden.

Bockshornklee in der Homöopathie

Das homöopathische Mittel Trigonella foenum-graecum wird aus den reifen, getrockneten Bockshornsamen hergestellt und kommt bei Stoffwechselstörungen zum Einsatz. Die Anwendungsgebiete in der Homöopathie sind nicht ausreichend belegt. Die Zubereitungen werden in den Aufbereitungsmonographien der Kommission D am Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) negativ bewertet (Negativmonogaphie).

Verschiedene Bockshornkleesorten

In der Gattung Trigonella aus der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) gibt es etwa 55 bis 70 Arten, die sich hauptsächlich bezüglich ihrer Herkunftsländer unterscheiden.

Die beiden bekanntesten Arten aus der Gattung sind das hier beschriebene Bockshornklee (Trigonella foenum-graecum) und das Schabzigerklee (Trigonella caerulea).

Im Gegensatz zum Bockshornklee kommt der etwas mildere Schabzigerklee ausschließlich als Küchengewürz zum Einsatz. In der Schweiz wird der stark würzig riechende Schabzigerklee zur Käse- und Brotherstellung verwendet.

Tipps zum Anbau von Bockshornklee

Bockshornklee (Trigonella foenum-graecum) aus der Gattung Trigonella ist eine einjährige, ausdauernde, krautige Pflanze aus der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae).

Die Pflanze kann auch im heimischen Garten ausgesät oder angepflanzt werden, denn die Pflanze stellt keine besonderen Ansprüche an Boden und Klima. Für ein ideales Wachsen und Gedeihen sollten trotzdem einige Aspekte bezüglich der Bodenbeschaffenheit und des Standortes berücksichtigt werden.

Standort

Als Standort bevorzugt der Bockshornklee sonnige, windgeschützte und warme Plätze. Ideal zum Wachsen sind fruchtbare, humose, trockene und durchlässige Böden.

Aussaat

Die Aussaat sollte im Frühling in den Monaten Ende März bis Mai erfolgen, wenn die Temperaturen wieder steigen und keine frostigen Nächte mehr zu erwarten sind. Die Samen werden etwa 1 Zentimeter tief in die Erde gedrückt. Wichtig ist ein Abstand zwischen den Samen von etwa 20 bis 25 Zentimetern. Der Boden sollte in der Anfangsphase stets feucht gehalten werden. Staunässe verträgt der Bockshornklee aber nicht. Nach 1 bis 2 Wochen erscheinen bereits die Keimlinge. Im Sommer sollte die Pflanze nur bei extremer Trockenheit gegossen werden.

Ernte

Bis zur Reife der Früchte vergehen etwa 4 Monate, dann können die Bockshornsamen von August bis September geerntet werden.

Bockshornklee-Produkte aus der Apotheke

In Deutschland sind bis auf Bockshornklee-Kapseln keine Fertigpräparate in der Apotheke erhältlich. In der Apotheke werden Bockshornsamen hauptsächlich in Form von losen Bockshornsamen, als Pulver oder als Teebeutel in Teemischungen angeboten.

Für die äußerliche Anwendung eigen sich neben Kompressen oder Umschlägen aus einem hergestellten Brei auch Salben oder Gele.

Bockshornsamen werden äußerlich bei lokalen, entzündlichen Hauterkrankungen, Ekzemen, Geschwüren und Furunkeln in Form von Brei-Umschlägen, Salben oder Gele angewendet. Die innerliche Anwendung erfolgt bei Appetitlosigkeit sowie zur diätetischen Unterstützung bei Diabetes oder Fettstoffwechselstörungen (Dyslipidämie)

Bockshornklee-Produkte aus der Apotheke

Stilltee mit Bockshornkleesamen

Ein Stilltee mit Bockshornkleesamen ist eine Kräuterteemischung zur Förderung der Stillbeziehung. In der Teemischung enthalten sind etwa Zitronenverbene, Bockshornkleesamen, Anisfrüchte, Fenchelfrüchte und Kümmelfrüchte. Die Zutaten sollten am besten aus kontrolliert biologischem Anbau stammen. Damit die wertvollen ätherischen Öle erhalten bleiben, sind die Teebeutel mit einer besonders dichten Aromaschutzhülle abgepackt. Für einen Tee werden 200 ml kochendes Wasser über einen Aufgussbeutel übergossen und zugedeckt 5 Minuten ziehen gelassen. Täglich sollen dann 3 Tassen davon getrunken werden.

Aktivierte Kapseln mit Bockshornklee

Aktiviert Kapseln mit Bockshornkleesamen sind ein Nahrungsergänzungsmittel aus Bockshornkleesamenpulver, Weizenkeimöl, Rosmarinblätterpulver, Rote-Rüben-Pulver und Gerstenkleieöl. Die Zutaten sollten am besten aus kontrolliert biologischem Anbau stammen. In einem speziellen Verfahren werden die Samen der urheimischen Gewürzpflanzen „aktiviert“, weshalb sie als besonders bekömmlich gelten.

Bockshornklee unterstützt die Milchproduktion, die Erholung nach der Geburt und bringt den Zyklus wieder ins Gleichgewicht. Zudem reguliert es den Insulin- und Blutzuckerspiegel und unterstützt den Fettstoffwechsel.

Bockshornklee-Haarkapseln

Bockshornklee-Haarkapseln werden zur diätetischen Behandlung von hormonell-erblich bedingtem Haarausfall, Haarwachstumsstörungen und dünner werdendem Haar bei Frauen angewendet. Einige Präparate enthalten auch zusätzliche Mikronährstoffe. Die Kapseln sollen für eine Steigerung der Haarqualität und zur Normalisierung des Haarausfalls führen. Die Anwendungsdauer der Kapseln sollte mindestens über einen Zeitraum von 4 Monaten erfolgen. Dafür wird täglich die empfohlene Dosierung eingenommen – am besten mit den Mahlzeiten des Tages. Es wird eine die 4-monatige Einnahme zweimal im Jahr über das Frühjahr und den Herbst empfohlen. Die Bockshorn-Haarkapseln können unbedenklich auch über einen längeren Zeitraum oder dauerhaft eingenommen werden.

Bockshorn-Haarshampoo

Bockshorn-Haarshampoo ist eine Reinigung und Pflege für das Haar. Im Haarshampoo enthalten ist ein Bockshornsamen-Konzentrat, und z.B. auch Kornprotein und ProVitamin B5.

Kornprotein ist ein natürliches Pflanzenprotein und erhöht den Feuchtigkeitsgehalt des Haares und des Haarbodens. Kornprotein verbessert die Haarstruktur und verleiht dem Haar seidigen Glanz.

Das ProVitamin B5 ist ebenfalls ein natürliches Feuchthaltemittel mit starkem Pflegecharakter für Haut und Haar. Bockshorn- Haarshampoo ist durch seine regenerierenden Eigenschaften für jeden Haartyp sowie zur täglichen Haarwäsche geeignet.

Quellen

Dr. Jörg Grünwald, Christof Jänicke: Grüne Apotheke – Das Standardwerk zur Pflanzenheilkunde. Gräfe und Unzer Verlag, München 2015

Apotheker M. Pahlow: Das große Buch der Heilpflanzen – Gesund durch die Heilkräfte der Natur. Nikol Verlag, Hamburg 2015

Diether Ennet, Hans D. Reuter: Lexikon der Heilpflanzen – Wirkung, Anwendung, Botanik, Geschichte. Nikol Verlag, Hamburg 2004

Penelope Ody: Praxishandbuch Heilpflanzen. Dorling Kindersley Verlag, München 2008

Dr. med. Franziska Rubin: Meine besten Hausmittel. Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. Zabert Sandmann Verlag, München 2013

Dr. med. Heike Buess-Kovács: Heilen mit Hausmitteln – Kräuter, Wärme, Quark & Co. BLV Verlag München 2014

Edzard Ernst: Praxis Naturheilverfahren – Wissenschaftliche Bewertung, Nutzen-Risiko-Analyse und Entscheidungshilfen. Springer Verlag 2001

 

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