Blaue Flecken

Blaue Flecken

Blaue Flecken können zunächst nur eine einfache Reaktion auf einen Stoß oder Schlag sein, aber auch Ursachen haben, mit denen nicht zu spaßen ist – vor allem dann, wenn sie gehäuft auftreten.

Wir erklären Ihnen, was es mit einem blauen Fleck auf sich hat, wie er entsteht und was Sie tun können, damit das störende Blessur wieder verschwindet.

Bluterguss, Hämatome: Das versteht man unter blauen Flecken

Blaue Flecken bezeichnen Ärzte auch als Hämatome oder Blutergüsse. Ein solcher Fleck, der sich auf der Haut abzeichnet, ist eine kleine Menge Blut, die aus den Blutgefäßen austritt, die bei einem Stoß verletzt wurden. Dabei können die blauen Flecken entweder kaum tastbar sein, oder auch anschwellen und zudem stark schmerzen.

Mit der Zeit verändern sie ihre Farbe und sie verblassen zunehmend, bis sie nach etwa drei Wochen komplett verschwunden sind. Ausschlaggebend dafür ist ein Abbau der Blutrückstände im Körper, der in verschiedenen Phasen abläuft.

So tritt nach einem Stoß zunächst Blut aus den Blutgefäßen aus und läuft in das umliegende Gewebe, dann gerinnt es, bis es von bestimmten Enzymen des Körpers wieder abgebaut wird. Ein typischer blauer Fleck durchläuft dabei einen Wechsel zwischen den folgenden Farben:

  • Rot
  • Dunkelrot-Blau
  • Braun-Schwarz
  • Dunkelgrün
  • Gelb-Braun

Blaue Flecken ohne Grund? Das sind die Ursachen

Viele blaue Flecken treten auf, wenn Sie sich gestoßen haben, gestürzt sind oder erscheinen nach einer Operation. Wer jedoch plötzlich und scheinbar ohne Grund auftretende Hämatome an sich feststellt oder diese an Stellen beobachtet, an denen er sich im Normalfall nicht stoßen kann (z. B. an der Innenseite der Oberschenkel oder dem Rücken), sollte der wahren Ursache für die Bildung solcher Blutergüsse auf den Grund gehen.

Sollten Sie schnell blaue Flecken bekommen, zudem übermannt Sie oft Müdigkeit überkommt und Sie leiden ohnehin unter weiteren gesundheitlichen Problemen, dann könnten eine Mangelerscheinung oder eine Schilddrüsenunterfunktion Grund für derartige Hämatome sein.

Lassen Sie daher dann die Funktion Ihrer Schilddrüse vom Arzt überprüfen. Ist eine solche Untersuchung ohne Befund, sollte der Arzt unbedingt weitere Ursachenforschung vornehmen, wie es zu der vermehrten Hämatombildung kommt.

Ständig blaue Flecken: Das können die Gründe sein

Meist entstehen blaue Flecken, weil Sie sich gestoßen haben. Daneben gibt es aber auch Menschen, die von Geburt aus schneller mit blauen Flecken auf Druck oder Stoß reagieren, als andere. Insbesondere Frauen neigen häufig dazu, bereits bei kleineren, unsanften Zusammenstößen blaue Flecken zu bilden.

Zudem kann auch das Alter einen Grund für das schnellere Auftreten von blauen Flecken sein. Die Haut dünnt mit zunehmendem Alter aus und kann den Körper nicht mehr in dem Maße vor Verletzungen schützen, wie noch in jüngeren Jahren.

Auch die Einnahme bestimmter Medikamente kann in einigen Fällen zu blauen Flecken führen. Dazu gehören vor allem Arzneimittel, die die Blutgerinnung hemmen oder verlangsamen (z. B. Aspirin). Auch der Genuss bestimmter Nahrungsmittel kann dazu führen, dass das Blut langsamer gerinnt und daher die Bildung von Blutergüssen fördert. Dazu gehören unter anderem:

  • Ingwer
  • Ginkgo
  • Fischöl
  • Knoblauch

Schnell blaue Flecken? Mangelerscheinungen als Ursache

Eine ungesunde Ernährung kann rasch zu einem Mangel an Nährstoffen und Vitaminen führen, der sich wiederum in körperlichen Problemen ausdrückt. So können auch blaue Flecken bereits Ausdruck einer solchen Mangelerscheinung sein, die zu einer Störung der Blutgerinnung geführt hat. Diese kann etwa infolge einer Unterversorgung mit Vitamin K entstehen.

Sie sollten daher auf eine ausreichende Einnahme dieser Vitamine mit der Nahrung achten. Vitamin K ist beispielsweise in folgenden Lebensmitteln enthalten:

  • Paprika
  • Knoblauch
  • Petersilie
  • Beeren
  • Sauerkraut
  • Blumenkohl
  • Sahne
  • Muskelfleisch bestimmter Tiere (Schwein, Rind, Kalb)

Es können jedoch auch konkrete Krankheiten dafür verantwortlich sein, dass Vitamin K nicht vom Körper aufgenommen werden kann. Ziehen Sie daher am besten einen Arzt zu Rate, um einen möglichen Mangel an Vitamin K festzustellen und Alternativen, wie Sie diesen Mangel ausgleichen können, zu beratschlagen.

Darüber hinaus kann auch ein Eisenmangel vorliegen. Diesem können Sie unter anderem durch die Aufnahme folgender Lebensmitteln vorbeugen:

  • Fleisch
  • Sojabohnen
  • Nüsse
  • Linsen
  • Orangensaft
  • Kürbiskerne

Blaue Flecken durch Krankheit: Das kann der Grund sein

Blaue Flecken können auch ein Symptom unterschiedlicher Krankheiten sein, vor allem dann, wenn darüber hinaus weitere körperliche Veränderungen auftreten, für die Sie keine Erklärung haben. Neben einer Unterfunktion der Schilddrüse kann etwa das sogenannte Willebrand-Syndrom für der Entstehung plötzlicher blauer Flecken sein.

Dabei handelt es sich um eine vererbbare Blutkrankheit, die nicht nur die Blutstillung stört und zu zahlreichen blauen Flecken, sondern auch zu Blutungen aus der Nase und dem Zahnfleisch führt. Darüber hinaus gibt es noch weitere Erkrankungen, die die Blutgerinnung beeinträchtigen.

Auch Menschen, deren Bindegewebe erkrankt ist (z. B. bei Lupus), beobachten vermehrt blaue Flecken. Zudem neigen Patienten mit erkrankter Leber zu einer vermehrten Hämatom-Bildung.

Blaue Flecken bei Leukämie

Blaue Flecken gelten auch als Symptom von Leukämie, weshalb sich nicht wenige Menschen Sorgen machen, wenn sie blaue Flecke an sich beobachten, die sie sich nicht durch Verletzungen erklären können. Auch wenn die Sorge darum nicht ganz grundlos ist, sollten Sie zunächst nicht vom schlimmsten Fall ausgehen.

Geht die vermehrte Anfälligkeit zu blauen Flecken mit weiteren Beschwerden einher, wie starke Müdigkeit, Schmerzen in den Knochen oder Appetitlosigkeit, dann sollten Sie die Ursache von einem Arzt abklären lassen.

Was gegen blaue Flecken hilft: So können blaue Flecken behandelt werden

Im Grunde genommen müssen blaue Flecken gar nicht behandelt werden, da sie typischerweise nach einigen Tagen oder Wochen von selbst wieder verschwinden. Möchten Sie den Heilungsprozess jedoch beschleunigen, dann gibt es einige Methoden, die Sie dabei anwenden können. Wir stellen Ihnen diese im Folgenden vor.

Gibt es eine Salbe gegen blaue Flecken?

Blaue Flecken können Sie mittels folgender Salben aus der Apotheke wirksam behandeln:

  • Pferdesalbe: Inhaltsstoffe wie Kampfer und Rosmarin sorgen dafür, dass die Haut stärker durchblutet wird, während Menthol kühlt und Arnika gegen Entzündungen hilft.
  • Arnika-Salbe: Arnika wird gegen Schmerzen und Entzündungen eingesetzt, hemmt Blutungen und hilft dadurch, die Entstehung von blauen Flecken zu vermeiden bzw. zu lindern.
  • Heparin-Salbe: Heparin fördert die Durchblutung der Haut an der Oberfläche und regt so den Rückgang des Gerinnsels, das den blauen Fleck verursacht, an.

Diese Hausmittel helfen bei blauen Flecken

Nicht nur Salben können gegen blaue Flecken helfen. Damit die Hämatome schnell wieder verschwinden, eignen sich dazu auch verschiedene Hausmittel.

Kühlen gegen blaue Flecken

Haben Sie sich gestoßen, sollten Sie die verletzte Stelle schnellstmöglich kühlen. Wickeln Sie diese mit einem Tuch ein, in das Sie Eiswürfel platziert haben oder legen Sie ein Kühlpad darauf, das zuvor im Tiefkühlfach aufbewahrt wurde.

Durch die Kälte ziehen sich die Blutgefäße zusammen und können so den Austritt von zu vielem Blut in das Gewebe mindern. Daneben helfen die kühlenden Auflagen auch gegen mögliche Schwellungen.

Warme Kompressen gegen blaue Flecken

Ebenso wie Kälte kann auch Wärme helfen, damit die blauen Flecken gar nicht erst entstehen bzw. schnell wieder verschwinden. Die Wärmemethode sollten Sie jedoch nur dann anwenden, wenn die betroffene Stelle noch nicht angeschwollen ist.

Legen Sie eine warme Kompresse – diese werden meist im Backofen oder in der Mikrowelle unkompliziert erhitzt – auf das Hämatom. So wird die Resorption des Blutes angeregt. Vorsicht ist jedoch im Umgang damit angeraten, damit Sie sich dabei nicht verbrennen.

Hochlagern gegen blaue Flecken

Haben Sie sich gestoßen, können Sie die betroffene Stelle hochlagern. Dadurch wird der Blutfluss vermindert und das Entstehen von Hämatomen wird reduziert. Diese Methode ist vor allem für blaue Flecke an Armen oder Beinen geeignet.

Druck gegen blaue Flecken

Halten Sie ihre Hand auf die betroffene Stelle – noch bevor das Hämatom entsteht – und üben Sie für etwa 60 Sekunden einen leichten Druck aus. Dadurch kann an der betreffenden Stelle die Ansammlung des Blutes und somit unter Umständen auch der blaue Fleck vermieden werden.

Make-up gegen blaue Flecken

Nicht immer müssen blaue Flecken auch schmerzen. Wem die Hämatome eher ein ästhetisches Problem bereiten, für den eignet sich beispielsweise eine Foundation, um die Stellen rasch zu verdecken. Es gilt dabei aber zu beachten: Verblenden Sie die Farbe mit der umliegenden Haut, um ein fleckiges Aussehen zu vermeiden.

Ausgewogene Ernährung gegen blaue Flecken

Wer blauen Flecken vorbeugen möchte, der sollte auf eine ausgewogene Ernährung achten. So spielt vor allem die Aufnahme von Vitaminen – beispielsweise Vitamin C, K und B12 – und Eisen eine große Rolle für das Verhindern bzw. Kleinhalten von Hämatomen.

Blaue Flecken gehen nicht weg: Was nun?

Die von uns vorgeschlagenen Hilfsmittel können das Auftreten von blauen Flecken teilweise verhindern oder zu deren schnelleren Heilung anregen. Führen diese Methoden jedoch zu keinem Ergebnis und verschwinden die blauen Flecken auch nach einem halben Monat nicht von selbst, kann auch ein Mangel an Nährstoffen und Vitaminen oder eine Krankheit Grund für das Auftreten der Hämatome sein. Klären Sie daher mit einem Arzt mögliche Ursachen ab.

Ebenfalls den Mediziner um Rat bitten sollten Sie, wenn die blauen Flecken scheinbar grundlos und in einer großen Anzahl auftreten. Dieser findet dann mit Ihnen gemeinsam die Ursache für die auftretenden Blutergüsse heraus.

Bedenken Sie zudem: Nicht jede der vorgestellten Methoden ist auch für jeden geeignet. Prüfen Sie vor der Anwendung, ob Sie auf das eine oder andere der angegebenen Hilfsmittel empfindlich reagieren oder etwa gegen einen Inhaltsstoff der genannten Cremes allergisch sind.

Quellen

  • Haaker, R.: Sportverletzungen – was tun? Prophylaxe und sportphysiotherapeutische Behandlung. Berlin/Heidelberg (Springer) 1998, S. 39.
  • Herold, G.: Innere Medizin. Köln (Selbstverlag) 2017.
  • Hirner, A. u. a.: Chirurgie. Stuttgart (Thieme) 2004, S. 388.
  • Horn, F.: Biochemie des Menschen. Lehrbuch für Medizinstudenten. 3. Aufl., Stuttgart (Thieme) 2005.
  • Niethard, F. U.; Pfeil, J.; Biberthaler, P.: Orthopädie und Unfallchirurgie. Stuttgart (Thieme) 2014.

 

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