Mein Baby schläft nicht – Tipps zum Ein- und Durchschlafen

Mein Baby schläft nicht – Tipps zum Ein- und Durchschlafen

Ausreichender und erholsamer Schlaf ist eine wesentliche Stütze für die menschliche Gesundheit. Nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder und Babys ist Schlaf eine Notwendigkeit, um Energie für die Anstrengungen und Erlebnisse des nächsten Tages zu sammeln. Wo Erwachsene teilweise ohne Schlaf auskommen können, ist er für Babys essentiell: Denn eine qualitative Nachtruhe spielt für das Wachstum und die Entwicklung eine wichtige Rolle, da nachts Wachstumshormone in Aktion treten. Oft haben Neugeborene aber Schwierigkeiten einen festen Schlaf-Rhythmus zu finden und leiden unter Schlafproblemen. Lesen Sie in diesem Beitrag Wissenswertes zu den Themen Babyschlaf und Einschlafhilfen, um Ihrem Kind beim Durchschlafen zu helfen.

Wie viel Schlaf braucht ein Baby?

Häufig sind Eltern stark verunsichert, wenn es darum geht, wie viel Schlaf ein Baby benötigt, wie lange es am Tag und wie lange in der Nacht schlafen sollte. Nicht selten werden allein aus diesem Grund Kinder- und Jugendärzte aufgesucht und besorgt nach dem richtigen Schlafverhalten von Kleinkindern und Säuglingen befragt.
Grundsätzlich kennen Babys aber keinen Tag-Nacht-Rhythmus, sie schlafen einfach dann, wenn sie müde sind und sie das Bedürfnis zum Schlafen überkommt. Nichtsdestotrotz können sich Eltern an folgenden Fakten orientieren:

  1. Das Schlafbedürfnis von Kindern und Säuglingen ist altersabhängig, doch individuell recht unterschiedlich ausgeprägt. In der Regel schlafen Neugeborene 13 bis 20 Stunden pro Tag, wobei sich diese Zeitspanne auf ca. fünf Schlaf-Phasen aufteilen kann. Babys zwischen dem ersten und sechsten Lebensmonat brauchen durchschnittlich 15 Stunden Schlaf pro Tag, wobei meist fünf Stunden davon schon in die Nacht fallen. Nach etwa sechs Monaten schaffen es Babys auf rund 14 Stunden Schlaf am Tag, wie viel davon auf den Nachtschlaf entfallen, hängt vom Einzelfall ab: Der Durschnitt liegt bei 12,5 Stunden.
  2. Irgendwann nach einem Jahr haben die meisten Kinder einen Tag-Nacht-Rhythmus entwickelt: Das Kind schläft nachts länger und durchgehend, während es am Tag zwei kurze Nickerchen einlegt. Der Gesamtbedarf an Schlaf liegt bei 1-jährigen zwischen 12 und 14 Stunden. Generell weisen Kleinkinder zwischen einem und fünf Jahren einen Schlafbedarf von ungefähr 12 Stunden auf.
  3. Babys wachen häufig am Anfang alle zwei bis drei Stunden auf, weil sie Hunger haben. Die Schlaf- und Wachphasen werden nicht durch einen Tag-Nacht-Rhythmus bestimmt, sondern durch das Hungergefühl. Denn eine Milchmahlzeit sättigt nicht lange und das Neugeborene braucht neue Energie, um zu wachsen. Aus diesem Grund wachen Babys oft in der Nacht auf. Ab dem 3. Lebensmonat sind die meisten Babys so weit entwickelt, dass sie länger ohne Nahrung auskommen (ca. fünf bis acht Stunden), was zur Folge hat, dass die Kinder nachts länger durchschlafen.
  4. Hinzu kommt, dass Kinder in jungen Jahren weniger Tiefschlaf-Phasen durchleben, dafür aber länger und lebhafter träumen, um Erlebnisse und Erfahrungen zu verarbeiten. In Traumphasen können Babys aber sehr leicht aufschrecken, was dazu führt, dass ein schlafendes Baby sensibel auf jedes Geräusch und jeden Laut reagiert.

Da der zeitliche Bedarf an Schlaf sowie der Tag- und Nachtrhythmus sehr individuell ausfallen, ist es nicht weiter schlimm, wenn Ihr Baby oder Kleinkind im Vergleich zu anderen Kindern drei Stunden weniger schläft – solange es trotzdem eindeutig gesund und lebenslustig ist, bietet dieser Umstand keinen Grund zur Sorge.

Wann kann mein Baby endlich durchschlafen?

Wie lange am Stück ein Kleinkind bzw. ein Säugling in der Nacht schläft, hängt vom Entwicklungsstand des Gehirns ab – wobei sich individuelle Unterschiede bemerkbar machen. Die meisten Babys erlernen das nächtliche Durchschlafen sehr rasch, nur in Einzelfällen kommt es vor, dass Kinder erst ab dem 18. Lebensmonat die Nacht hindurch schlafen.

Neugeborene wachen hauptsächlich deshalb so oft in der Nacht auf, weil sie aufgrund ihres rasanten Wachstums einen erhöhten Nahrungsbedarf besitzen. Natürlicherweise dehnen sich die Schlafintervalle mit zunehmendem Alter aus, weil der Nährstoffbedarf sinkt. Meist ist das nächtliche Stillen ab dem fünften Lebensmonat nicht mehr notwendig – das zeigen zumindest Studien, die beweisen, dass sechs Monate alte Babys bereits lernen können, neun ganze Stunden durchgehend zu schlafen.

Wie kann ich meinem Baby beim Durchschlafen helfen?

So individuell das Schlafbedürfnis von Kindern auch ist, Eltern können selbst viel dafür tun, damit ihr kleiner Liebling gut und ausreichend schläft. Denn Schlafgewohnheiten hängen in erheblichem Maße von der Erziehung mit festen Strukturen, Wiederholungen und Ritualen ab. Vor allem abends sind wiederholende Vorgänge sinnvoll wie Baden, Massieren, Stillen, Gute-Nacht-Lied oder eine Nachtgeschichte vorlesen. Das Wichtigste ist dabei, dem Kind Schritt für Schritt beizubringen, von alleine durchzuschlafen. Dies funktioniert aber nur, wenn Sie Rituale und Gewohnheiten auch konsequent beibehalten.

Einige Mütter äußern nämlich ihren Unmut darüber, dass ihr Kind im Arm, Kinderwagen oder Auto wunderbar schläft, doch im Bettchen Schlafstörungen hat und zu schreien oder weinen beginnt. Diese Fälle zeugen von einem falsch eingeprägten Verhaltensschema: Das Baby setzt Bewegung nämlich mit Einschlafen gleich, weil es diese Assoziation in vergangen Situationen erlernt hat. Sobald ein Kind aber gewöhnt ist, die Fürsorge der Mutter beim Einschlafen zu erhalten, weiß es nicht, wie es selbstständig einschlafen kann.

Hier die gängigsten Tipps, um Babys beim Einschlafen zu unterstützen:

  • Achten Sie darauf, dass seit der letzten Mahlzeit Ihres Babys nicht länger als eine halbe Stunde vergangen ist, bevor Sie es zur Nachtruhe betten.
  • Wohltuende Rituale der Babypflege wie Wickeln mit frischen Windeln, ein Babybad oder eine sanfte Massage wirken beruhigend und einschläfernd auf das Baby, was wiederum ungemein zur Einschlafbereitschaft beiträgt. Auch kleine Mutter-Kind-Rituale wie eine schöne Gute-Nacht-Geschichte oder das Singen eines Gute-Nacht-Liedes können das Kind angenehm einlullen.
  • Sorgen Sie von Anfang an dafür, dass Ihr Kind die Nacht als Schlafenszeit wahrnimmt und den Tag als Wachzeit. Feste Schlafens- und Wachzeiten fördern einen festen Babyschlaf.
  • Halten Sie unter allen Umständen feste Bettzeiten ein! Nur so kann Ihr Kind einen Wach- und Schlafrhythmus entwickeln.
  • Lehren Sie dem Baby, eine Verbindung zwischen Bett und Schlafen aufzubauen. Darum sollten Sie spätestens ab dem dritten Lebensmonat dafür Sorge tragen, das Kind nicht mehr in Ihren Armen oder neben sich auf dem Sofa einschlafen zu lassen.
  • Nehmen Sie davon Abstand, Ihr Baby mit dem Fläschchen in den Schlaf zu füttern. Ansonsten lernt Ihr Kind schwer und spät, ohne Einschlaf-Hilfe auszukommen.
  • Niemals das Licht im Kinderzimmer brennen lassen, wenn Ihr Baby schlafen soll. Der Tag-Nacht-Rhythmus kann sich so nämlich gar nicht richtig ausbilden.
  • Gewöhnen Sie sich keinesfalls an, nachts mit dem Baby zu spielen oder viel mit ihm zu sprechen. Die Reize und Laute erwecken das Interesse des Kindes und halten es nur unnötig wach.
  • Schreit das Baby in der Nacht, dann sollten Sie möglichst entspannt reagieren. Sehen Sie nach dem Kind, beruhigen Sie es mit Worten und Streicheleinheiten, wechseln Sie volle Windeln – kurzum: Zeigen Sie dem Kind, dass es geborgen und geschützt ist. Doch machen Sie dabei nicht das Licht an und heben Sie das Baby nicht aus dem Bettchen.
  • Will sich das Baby trotz der aufgelisteten Maßnahmen nicht beruhigen, dann schaukeln Sie es sanft im Kinderwagen oder einer Wippe.
  • Sollte tatsächlich alles nichts mehr helfen, dann nehmen Sie das Kind mit in Ihr eigenes Bett, denn im Elternbett einzuschlafen gelingt fast immer. Diese Maßnahme sollte aber nur Notfällen vorbehalten bleiben, sonst wird es schwer, dem Baby diese Gewohnheit wieder auszutreiben.
  • Ist Ihr Baby möglicherweise unruhig und kann nicht durchschlafen, weil es zahnt, hilft es dem Kind etwas Gekühltes zum Beißen zu geben (Beißring, Schnuller) oder zu pflanzlichen Tinkturen zu greifen, die den Schmerz lindern.

Welche Schlafbedingungen sind gut für mein Baby?

Der Schlafplatz selbst spielt eigentlich keine große Rolle für einen guten Babyschlaf. Also ob allein im Zimmer, mit Geschwistern oder Eltern – das alles ist, abgesehen von den praktischen Gründen, reine Gewohnheitssache. Viel wichtiger als ein eigenes Bettchen oder Zimmer ist ein geregelter Schlaf-Wach-Rhythmus, der tagsüber und nachts für einen erholsamen Schlaf sorgt.
Aufgrund der körperlichen Empfindlichkeit des Babys, sollte auch auf eine geeignete Raumtemperatur von 16-18 Grad geachtet werden. Denn das Kind darf im Schlaf nicht schwitzen. Am besten Sie prüfen nach, ob der Nacken warm oder schweißig ist.

Von Relevanz ist auch, wie das Baby zur Ruhe gebettet wird: Babys sollten immer nur in Rückenlagen und ohne Kopfbedeckung schlafen. Um das Baby während der Nacht warm zu halten, empfiehlt sich ein Schlafsack für Sommer oder Winter. So bleiben Mund und Nase sicher unbedeckt, damit das Kind atmen kann – außerdem schlafen Kinder oft ruhig und besser, wenn sie gepuckt sind, da Assoziationen zum Mutterleib aufgerufen werden.

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