Apfelessig und seine vielseitige Anwendung

Apfelessig und seine vielseitige Anwendung

„An apple a day keeps the doctor away“ (übersetzt etwa „Wer jeden Tag einen Apfel isst, der spart sich den Arzt“) – das sagt zumindest ein englisches Sprichwort. Und wie an vielen alten Sprichwörtern, steckt auch in diesem ein Körnchen Wahrheit. Mittlerweile erfreuen sich nicht nur Äpfel und Apfelsaft großer Beliebtheit, sondern auch der so genannte Apfelessig. Dem Apfelessig werden viele positive Wirkungen auf den menschlichen Organismus nachgesagt.

Was ist Apfelessig?

Bei Apfelessig handelt es sich um einen Speiseessig, also um ein sauer schmeckendes Würz- und Konservierungsmittel. Gewonnen wird der Speiseessig aus Fermentation von alkoholischen Flüssigkeiten mit Essigsäurebakterien. Im Falle von Apfelessig dient Apfelwein als alkoholische Grundlage für den Fermentationsprozess. Aus diesem Grund wird der Apfelessig nicht nur als Speiseessig, sondern auch als Obstessig bezeichnet. Unter dem Oberbegriff Obstessig werden alle Essigsorten zusammengefasst, bei denen Obstweine als Ausgangsprodukt dienen.

Da der Apfelessig nicht nur sauer ist, sondern auch einen gewissen Eigengeschmack hat, wird er unter anderem als Würzmittel eingesetzt. Beliebt ist er beispielsweise als Zutat für Rohkostsalate sowie Geflügel- und Fischgerichte. Darüber hinaus wird der Obstessig auch als Ausgangspunkt für verschiedene Getränke genutzt, wie etwa für Limonaden oder Fruchtschorlen. Auch als natürliches Konservierungsmittel kommt er zum Einsatz.

Medizinische Anwendung von Apfelessig

Ähnlich wie andere Essigsorten, gilt auch der Apfelessig unter medizinischen Gesichtspunkten als ein Mittel aus der Naturheilkunde. Vor allem als frisches, unfiltriertes Produkt gilt dieser spezielle Obstessig als sehr gesund, da er unter anderem viel natürliches Kalium sowie eine hohe Anzahl an Spurenelementen enthält. Vor allem der hohe Kaliumgehalt ist dabei entscheidend, denn Kalium ist für den menschlichen Körper ein wichtiger Stoff. Er wird unter anderem gebraucht für die Funktion von Nerven und Muskelzellen.

Zwar kann der Obstessig eine gesunde Ernährung mit Obst und Gemüse nicht ersetzen, doch er kann dazu dienen, die Ernährung zu ergänzen. Schließlich achtet man bei der täglichen Ernährung nicht immer auf eine ausreichende Zufuhr von Obst und Gemüse.

Wie wird Apfelessig konkret angewendet?

Die Anwendungsbereiche für Apfelessig sind vielfältig. So kommt der Obstessig unter anderem bei der Körperhygiene, also beispielsweise beim Baden oder bei der Haarwäsche zum Einsatz. Wenn Haut mit Apfelessig abgerieben wird, fördert das die Durchblutung und beugt unter anderem Hautpilzen vor. Auch in der Mundhygiene hat der Obstessig seinen Platz. Weitere äußerliche Anwendungsmöglichkeiten von Apfelessig sind Akne, Schuppenflechte oder Hautverletzungen. Darüber hinaus wirkt der Obstessig auch bei Heiserkeit und Halsschmerzen. In diesem Fall einfach einen Teelöffel voll Obstessig mit einem Glas warmem Wasser vermischen und dann mit diesem Gemisch gurgeln. Der Nachteil dieser Methode: Um ihre Wirksamkeit zu entfalten, muss das Gurgeln jede Stunde wiederholt werden. Tritt eine erste Besserung ein, können die Abstände allerdings wieder vergrößert werden.

Bei der innerlichen Anwendung des Obstessigs gibt es zwei große Anwendungsbereiche. So wird eine so genannte „Essigtunke“ unter anderem dafür verwendet, den Körper zu entgiften und zu entschlacken. Darüber hinaus kommt der Apfelessig auch bei verschiedenen Diäten zum Einsatz.

Kritiker weisen darauf hin, dass insbesondere im Thema Gewichtsabnahme seriöse Studien zur Wirksamkeit von Apfelessig fehlen. Allerdings gibt es Hinweise darauf, dass der Obstessig bei bestimmten Menschen tatsächlich Sättigungsgefühle hervorrufen kann. Laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung (DGE) gehören zu dieser Personengruppe unter anderem Menschen, die über zuwenig Magensäure verfügen.

Darüber hinaus kann die Säure des Essigs im Zwölffingerdarm die Produktion von Cholecystokinin stimulieren. Dieser Stoff ist ein wichtiges so genanntes Peptidhormon im Magen-Darm-Trakt und löst unter anderem das Sättigungsgefühl aus. Da Apfelessig außerdem reich an Kalium ist, kann der Obstessig zur Entwässerung beitragen. Im Gegensatz zur Gewichtsabnahme ist die antibakterielle Wirkung von Apfelessig wissenschaftlich bereits erwiesen.

Wie sollte man Apfelessig zu sich nehmen?

Zwar kann man Apfelessig auch pur trinken, ohne dass es dem Körper schadet oder gar das Säure-Basen-Gleichgewicht durcheinander bringt, doch pur schmeckt der Obstessig vielen nicht. Viel besser und auch bekömmlicher ist es darum, einen Schluck Apfelessig in einem Glas Wasser oder Sprudelwasser zu verrühren und dieses Gemisch in kleinen Schlucken zu trinken. Wer es etwas süßer mag, der kann zusätzlich einen Löffel Honig im Glas verrühren. In vielen Supermärkten kann man mittlerweile zudem bereits ein fertiges Apfelessig-Honig-Gemisch kaufen, so dass man dann nur noch Wasser hinzufügen muss.

Um eine optimale Wirkung zu erzielen, sollte man das Apfelessig-Wasser-Gemisch am besten vor dem Frühstück trinken. So erhält der Körper bereits am Morgen das wichtige Kalium sowie Vitamine und Spurenelemente und wird mit Flüssigkeit versorgt.

 

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