ADHS: Omega-3 und Tipps für besorgte Eltern

ADHS: Omega-3 und Tipps für besorgte Eltern

Tipps und Übungen für das Plus an Konzentration

Viele Eltern halten es für eine Frage der Gene, ob ihr Nachwuchs immer gute Noten nach Hause bringt oder nur mit Mühe in der Schule besteht. Inzwischen weiß die Wissenschaft jedoch, wie sehr Umfeld und Lebensweise die geistige Entwicklung und Leistungsfähigkeit eines Kindes prägen. Vor allem Lernvermögen und Konzentrationsfähigkeit lassen sich durch einen klar strukturierten Alltag, gezielte Übungen sowie eine Ernährung, die ausreichend Omega-3-Fettsäuren liefert, nachweislich positiv beeinflussen – Tipps und Anregungen für engagierte Mütter und Väter gibt es in Hülle und Fülle.

Schule – das bedeutet heutzutage Schwerstarbeit für das kindliche Gehirn. Immer mehr Lernstoff muss in immer kürzerer Zeit aufgenommen und verarbeitet werden – ein Vorgang, der ohne Konzentration undenkbar ist. Mindestens zehn Minuten sollten sich 6-Jährige nach Expertenansicht mit einer Sache oder einem Problem beschäftigen können, ohne sich ablenken zu lassen – bei 10-Jährigen sind es 20 und bei 14-Jährigen 30 Minuten.

Allerdings: Müdigkeit, Über- oder Unterforderung und nicht zuletzt äußere Reize wie Licht oder Lärm können dazu beitragen, dass sich diese Zeiten erheblich verkürzen und Fehler häufen. Grund zur Sorge besteht aber erst, wenn ein Kind trotz optimaler Umstände dauerhaft nicht stillsitzen und konzentriert arbeiten kann. Fehlt auch für andere Beschäftigungen die Ausdauer, wirkt es obendrein unausgeglichen oder gar aggressiv und lässt sich leicht frustrieren, leidet es möglicherweise unter ADHS – einer Verhaltensstörung, die nur ein erfahrener Arzt oder Psychologe diagnostizieren kann.

Denken lässt sich trainieren

Ganz ohne Anstrengung funktioniert effektives Lernen nicht. Doch wie Sport fällt auch konzentriertes Denken auf Dauer umso leichter, je öfter wir es trainieren. „Denksport“ oder „Gehirn-Jogging“ nennt man daher Aufgaben, die das Gehirn gezielt stimulieren und Gedächtnis, Konzentration sowie logisches Denken intensiv schulen. Einige dieser Knobeleien lassen sich am Computer oder auf dem Papier lösen, andere können in Form spielerischer Übungen in den Alltag eingebaut werden. Das Schöne: Kinder empfinden die Lösungssuche nicht als Arbeit. Vielmehr haben die meisten großen Spaß an der gemeinsamen Beschäftigung und genießen es, sich ohne Leistungsdruck beweisen zu können. Positiver Nebeneffekt der Trainingseinheiten: Sie bringen auch die grauen Zellen der Eltern auf Touren – wobei diese mitunter sogar die eine oder andere Niederlage einstecken müssen, etwa weil ihnen die Kinder in puncto Schnelligkeit überlegen sind.

Clever essen: Fitmacher fürs Gehirn

Unverzichtbar für ein leistungsfähiges Gehirn ist ein kontinuierlicher Nachschub an Nährstoffen und Energie. Besonders bei Kindern ist die Zusammensetzung der Mahlzeiten entscheidend für die Funktion des Denkorgans. Bestimmte überwiegend in pflanzlichen Lebensmitteln zu findende Vitamine und Mineralstoffe dienen zum Beispiel dem Schutz der grauen Zellen, während die vor allem in fettem Seefisch enthaltenen Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA für den Aufbau des Gehirns sowie die Signalübertragung gebraucht werden. Ganz besonders wichtig ist die ausreichende Omega-3-Versorgung mit täglich mindestens 200 mg DHA und EPA.

DHA und EPA – die „fitten“  Omega-3-Fette

Gerade in jungen Jahren benötigt das Gehirn diese „fitten Fette“, da die geistigen und visuellen Fähigkeiten noch dabei sind, sich zu entwickeln. Omega-3-Fettsäuren sind für unsere geistige Fitness ein wichtiger Nährstoffturbo, der die grauen Zellen auf Trab bringt. Wie Studien in den letzten zehn Jahren gezeigt haben, profitieren Schulkinder von dem leistungsfördernden Potenzial der Omega 3-Fettsäuren, indem sie einen positiven Einfluss auf die Lern-, Denk- und Sprachkompetenzen ausüben. So können sich die Lese- und Rechtschreibfähigkeiten sowie die Konzentrationsfähigkeit bei ausreichender Versorgung mit DHA und EPA verbessern.

Omega 3-Fettsäuren – Schon in der Schwangerschaft und Stillzeit wichtig

Die guten Omega-3-Fette sind übrigens schon in Phasen frühster Entwicklung wichtig. Kinder sollten schon von Anfang an genügend Omega-3-Fettsäuren über die Plazenta bzw. Muttermilch bekommen: In wissenschaftlichen Untersuchungen zeigte sich, dass Kleinkinder, die schon im Mutterleib und während der Stillzeit gut mit diesen Fettsäuren versorgt wurden, später einen höheren Intelligenzquotienten aufwiesen und über ein reiferes Sozialverhalten verfügten. Außerdem profitierten die Kinder von dem Nährstoffplus, indem sie Informationen besser aufnehmen konnten und Probleme schneller lösten als Vergleichsgruppen mit schlechter Omega-3-Versorgung.

Wissenschaftliche Studien sehen positve Einflüsse von Omega-3 auf Kinder mit ADHS

Es zeigte sich ferner in wissenschaftlichen Studien, dass Omega-3-Fettsäuren einen positiven Einfluss auf Kinder mit Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) haben könnten. Denn von ADHS betroffene Kinder weisen häufig einen niedrigen Omega-3-Spiegel im Blut auf. Zudem stellte man fest, dass die Verhaltensprobleme und Lernschwierigkeiten von ADHS-Kindern zunehmen, je geringer der DHA-Wert ist. Man geht davon aus, dass ein aus dem Gleichgewicht geratener Gehirnstoffwechsel der Grund für dieses Syndrom ist. In einer anderen Studie, in denen Schulkinder mit ADHS über mehrere Monate hohe Dosen von Omega-3-Fettsäuren erhielten, gingen die typischen Symptome und Verhaltensauffälligkeiten deutlich zurück. Es verbesserten sich sogar die Lese- und Rechtschreibfähigkeiten durch die Gabe der gesunden Gehirnfettsäuren.

Eltern tun daher gut daran, ihren Sprösslingen von klein auf eine ausgewogene Ernährung nahezubringen – zumal in der Kindheit geprägte Essgewohnheiten oft bis ins Erwachsenenalter bestehen bleiben. Neben einer ausreichenden Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen über eine gesunde ausgewogene Ernährung sind Omega-3-Fettsäuren ein wichtiger Baustein, der die gesunde Entwicklung der Sprösslinge positiv beeinflusst. Gleiches gilt übrigens für das Bewegungsverhalten: Immerhin ist körperliche Aktivität ein weiterer wichtiger Fitmacher für das Gehirn, da sie die Durchblutung und Sauerstoffversorgung der Denkzentrale fördert, Stress abzubauen hilft und so den Kopf frei macht für geistige Aufgaben.

Tipps, wie Sie die Konzentration und Aufmerksamkeit Ihrer Jüngsten stärken können:

  • Beugen Sie durch regelmäßige Mahlzeiten Engpässen bei der Energieversorgung Ihres Kindes vor. Lassen Sie es morgens immer frühstücken, packen Sie einen Pausensnack in den Ranzen und bringen Sie nach der Schule sowie abends nach Möglichkeit frisch zubereitete Gerichte auf den Tisch.
  • Gute Energiespender sind die in Vollkornprodukten, Reis und Kartoffeln enthaltenen Kohlenhydrate. Gemüse und Salat wiederum liefern Vitamine und Mineralstoffe, die für die Funktion von Gehirn und Nervensystem benötigt werden. Bieten Sie zwischendurch zusätzlich Obst zum Naschen an – für eine Extra-Portion wertvoller Vitamine und damit Ihr Kind nicht zu viele Süßigkeiten isst.
  • Fisch sollte ernährungswissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge ein- bis zweimal wöchentlich auf dem Speiseplan stehen. Servieren Sie statt Fischstäbchen lieber fettreichen Meeresfisch wie Lachs oder Makrele, da in diesem Fall bereits eine 50- oder 100-Gramm-Portion den kindlichen Bedarf an Omega-3-Fettsäuren deckt. Eine Alternative ist die Gabe hochwertiger, speziell entwickelter Nahrungsergänzungsmittel für Kinder aus der Apotheke. In einer guten Online-Apotheke finden Sie darunter auch einnahmefreundliche Omega-3 Produkte für Kinder, deren Darreichungsform und Geschmack an Kinderwünsche angepasst sind.. Gut zu wissen: Um den Zufuhrempfehlungen für Kinder zu entsprechen, sollten sie mindestens 200 mg EPA und DHA pro Tagesportion enthalten.

 

Bild: © Oksana Kuzmina – stock.adobe.com