Grippeimfpung – wann ist der beste Zeitpunkt?

Grippeimfpung – wann ist der beste Zeitpunkt?

Erst kommt das Frösteln, dann folgen die Gliederschmerzen. Sie fühlen sich matt und krank und die Nase läuft. Und zu allem Überfluss bekommen Sie jetzt auch noch Fieber. Widerstand zwecklos – die Grippe hat Sie gepackt und jetzt heißt es erst einmal ab ins Bett. Dabei haben Sie genau dafür nun wirklich keine Zeit. Hätte ich mich doch gegen Grippe impfen lassen, denken Sie sich dann vielleicht. Aber wann ist eigentlich der beste Zeitpunkt für eine Grippeimpfung, wer sollte sich impfen lassen und bringt das wirklich etwas?

Was ist eine Grippe?

Eine Grippe – auch Influenza genannt – wird durch Influenza-Viren hervorgerufen. Sie wird durch Tröpfcheninfektion, zum Beispiel beim Niesen, übertragen. Die Symptome einer Grippe ähneln denen einer Erkältungskrankheit, man nennt eine Erkältung deshalb auch einen grippalen Infekt. Eine „echte“ Grippe geht jedoch meist mit Fieber, Gliederschmerzen und Schüttelfrost einher und kann für Senioren, Schwangere und andere Risikopatienten einen schweren Verlauf haben. Auswirkungen können zum Beispiel eine Lungenentzündung oder eine Herzmuskelentzündung sein, im Ernstfall kann eine Grippe sogar tödlich enden. Deshalb rufen Gesundheitsbehörden jedes Jahr im Herbst zur Grippeimpfung auf.

Wann sollte man sich impfen lassen?

Die klassische Grippezeit in Deutschland beginnt im Dezember und reicht bis in den April. Damit Sie rechtzeitig geschützt sind, empfehlen Ärzte deshalb den Herbst bis spätestens November als beste Zeit für die Grippeimpfung. Ein einmaliger Pieks, und die Sache ist erledigt. Nach der Impfung dauert es zirka zwei Wochen, bis der Schutz komplett aufgebaut ist. Anschließend sind Sie für zirka 6 Monate vor den fiesen Viren sicher. Lästig, aber wahr: Gegen Grippe muss man sich jedes Jahr neu impfen lassen. Das liegt daran, dass sich die Influenza-Viren ständig verändern und es immer wieder zu neuen Mutationen kommt. Wissenschaftler entwickeln deshalb jedes Jahr einen neuen Impfstoff, der genau auf die aktuellen Krankheitserreger abgestimmt ist.

Hilft die Impfung wirklich?

Wie gut der Impfschutz wirkt, hängt davon ab, wie stark das Immunsystem auf den Impfstoff reagiert. Generell ist das mit zunehmenden Alter weniger der Fall. Während junge Menschen rund 90 Prozent Schutz gegen die Viren aufbauen, erreichen Senioren meist nur noch 60 bis 70 Prozent. Das ist in jedem Fall aber besser, als gar nicht geschützt zu sein. Geimpft wird mit einem sogenannten Totimpfstoff – so nennt man Erreger, die keine Krankheit mehr auslösen können. Sie veranlassen unser Immunsystem, Abwehrkräfte gegen die Viren aufzubauen. Gefährliche Nebenwirkungen hat der vorbeugende Pieks übrigens keine. Eventuell kommt es zu einer Rötung oder Schwellung um die Einstichstelle, in Einzelfällen kann ein leichtes Fieber auftreten. Gegen einen grippalen Infekt hilft die Grippeimpfung allerdings nicht. Er wird durch eine Reihe von anderen Viren hervorgerufen. Krank werden mit Husten, Schnupfen und Heiserkeit kann man also auch trotz Grippeimpfung.

Wer sollte sich impfen lassen?

Gegen Grippe impfen lassen sollten sich vor allem Menschen, bei denen die Krankheit einen schweren Verlauf haben kann. Das trifft generell auf Menschen ab einem Alter von 60 Jahren zu, denn mit zunehmenden Alter lässt die Leistungsfähigkeit unseres Immunsystem nach. Auch Kinder und Erwachsene mit chronischen Erkrankungen wie Asthma, Diabetes oder Immunstörungen gelten als Risikogruppe und sollten sich impfen lassen. Für Schwangere wird eine Grippeimpfung ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel empfohlen. Darüber hinaus sind alle Menschen, die beruflich viel mit anderen Menschen in Kontakt kommen, einem verstärkten Infektionsrisiko ausgesetzt und sollten über eine Impfung nachdenken. Das trifft zum Beispiel auf Busfahrer, Lehrer oder Mitarbeiter in einem Pflegeheim oder Krankenhaus zu.

Muss ich für die Impfung selbst bezahlen?

Für Menschen, die älter sind als 60 Jahre, für Schwangere und für chronisch Kranke ist die Grippeimpfung kostenlos. Sofern keine weiteren Untersuchungen nötig sind, müssen Sie auch keine Praxisgebühr zahlen. Viele Krankenkassen übernehmen darüber hinaus generell die Kosten für die Grippeimpfung – egal ob Sie zu einer Risikogruppe gehören oder nicht. Am besten informieren Sie sich direkt bei Ihrer Krankenkasse.

 

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