Winterdepression

Winterdepression

Was ist eine Winterdepression?

Die Winterdepression ist die Unterform einer depressiven Störung. Depressionen werden grundsätzlich nach ihren Merkmalen in verschiedene Schweregrade eingeteilt.

Die Kategorien reichen von einer leichten depressiven Phase bis zu einer massiven Depression, die als schwere Krankheit gilt. Letztere ist die Form, die unbedingt behandelt werden muss, damit sie nicht in einen chronischen Verlauf mündet.

Bei einer Winterdepression handelt es sich um eine saisonal bedingte depressive Verstimmung, die sich meist nach den Wintermonaten wieder legt.

Ursachen – Wie entsteht eine Winterdepression?

Eine Winterdepression kann aus verschiedenen Gründen entstehen. Es ist oft der Fall, dass mehrere Komponenten zusammenspielen und die Entstehung begünstigen.

Vitamin D3 Mangel

Dieser wird durch die fehlende Sonneneinstrahlung verursacht. Im Normalfall werden circa 90 % des Vitamin D3 Bedarfs vom Körper durch die Haut selbst produziert. Dies ist aber nur durch Sonnenlicht als Aktivator möglich.

Kälte und schlechtes Wetter

Im Winter neigen viele Menschen dazu, sich in das eigene Zuhause zurückzuziehen und ihre Zeit eher allein als in Gesellschaft zu verbringen.

Stress und Überforderung

Viele Menschen leiden unter hohem Leistungsdruck im Beruf und oft auch im Privatleben. Bei permanentem Stress werden Hormone ausgeschüttet, die das körpereigenen Immunsystem schwächen.

Erhöhte Melatoninproduktion

In den düsteren Wintermonaten passt sich der Körper auch hormonell an die dunklen Tage an.

Der Körper produziert aufgrund der mangelnden Sonneneinstrahlung weniger Serotonin, umgangssprachlich auch als Glückshormon bekannt, und mehr Melatonin, welches auch als Schlafhormon bekannt ist.

Das Ergebnis ist eine starke Müdigkeit. Viele Menschen fühlen sich sehr antriebslos.

Vitamin D Mangel (Vitamin D3)

Wenn man von einem Vitamin D Mangel spricht, dann handelt es sich um Vitamin D3.

Im Winter fehlt dem Körper das wichtige Sonnenlicht, das er benötigt um Vitamin D3 zu aktivieren. Durch die Nahrung kann nur ein Teil des Grundbedarfs an Vitamin D3 gedeckt werden.

Der überwiegende Teil des Bedarfs wird durch den Körper selbst über die Haut produziert. Voraussetzung für diesen Prozess ist aber die UVB-Strahlung der Sonne, die in der Wintersaison nicht ausreichend oder gar nicht zur Verfügung steht. Vitamin D3 hat eine essentielle Bedeutung für den Stoffwechsel des Körpers. Außerdem dient das Vitamin der eigenen Muskelkraft und stärkt das Immunsystem.

Was sind die Symptome einer Winterdepression?

Die Anzeichen für eine Winterdepression sind eindeutig.

Wenn Sie folgende Fragen mit Ja beantworten können, dann sollten Sie aktiv werden. Dann ist es nämlich sehr wahrscheinlich, dass Sie bereits an einer Winterdepression leiden.

  • Fühlen Sie sich permanent überfordert?
  • Haben Sie sich in der letzten Zeit sehr zurückgezogen und soziale Kontakte stark vernachlässigt?
  • Fällt es Ihnen schwer alltägliche Dinge zu bewältigen?
  • Fühlen Sie sich ständig krank und schwach?
  • Haben Sie keinen Spaß mehr an Dingen, die Ihnen vorher viel Freude bereitet haben?
  • Können Sie sich schlecht konzentrieren?
  • Leiden Sie unter immer wiederkehrenden Kopfschmerzen?
  • Hat sich Ihre Schlaffrequenz deutlich erhöht?

Wenn Sie die Depression nicht behandeln, kann sich die Symptomatik verschlimmern und Sie können möglicherweise in eine schwere Depression abrutschen.

Welche Behandlung ist bei einer Winterdepression ratsam?

Wie Sie eine Winterdepression behandeln ist davon abhängig, wie schwer die Depression bzw. die depressive Phase ausgeprägt ist.

Was sollten Sie tun, wenn Sie befürchten an einer Winterdepression zu leiden?

Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie sich in einem vorübergehenden Stimmungstief befinden, können Sie eine Lichttherapie anwenden. Wenn Sie allerdings kaum Ihren Alltag bewältigen können, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen und sich über die Behandlungsmöglichkeiten informieren lassen.

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, eine Depression zu behandeln. Diese reichen von der medikamentösen Behandlung durch Antidepressiva bis hin zu unterschiedlichsten Therapieformen, wie einer Gesprächstherapie oder Ergotherapie.

Lichttherapie gegen Winterdepressionen

Deutliche Erfolge gegen eine Winterdepression können erzielt werden, wenn Sie eine Therapie mit Licht durchführen.

Seit einiger Zeit wird die Lichttherapie in der Behandlung von leichten bis mittelschweren saisonal bedingten Depressionen erfolgreich eingesetzt.

Der Körper reagiert positiv auf Licht, auf welches er in den Wintermonaten verzichten muss. Durch Licht lassen sich Symptome der Winterdepression abschwächen.

UV Lampe

Ultraviolettes Licht kann künstlich erzeugt werden. Wenn Sie es mögen, gehen Sie regelmäßig ins Solarium und versuchen Sie sich in dieser Zeit zu entspannen.

Im Solarium wird mit UV Licht gearbeitet. Wie lange man sich diesem Licht aussetzen sollte, ist von der Leuchtstärke der Lampe abhängig. Lassen Sie sich dazu im Solarium beraten.

Tageslichtlampe

Der Vorteil von Tageslichtlampen ist, dass Sie ohne UV Licht arbeiten. Die Lichtintensität einer Tageslichtlampe entspricht ungefähr der eines hellen Frühlingstages.

Sie sollten sich täglich circa 30 Minuten dem Licht der Tageslichtlampe unter Beleuchtungsstärke 10000 Lux aussetzen, damit sich Erfolge erzielen lassen.

Zeigt diese Behandlung keine deutliche antidepressive Wirkung, sollte die tägliche Behandlungsdauer auf bis zu vier Stunden gesteigert werden.

Homoöpathie gegen Winterdepressionen

Für die Behandlung von Winterdepressionen sind zwei Salze nach Schüßler besonders gut geeignet.

  • 1. Schüßler Salz Nr. 5 Kalium Phosphoricum für Psyche und Nerven
  • 2. Schüßler Salz Nr. 7 Magnesium Phosphoricum für Nerven und Muskeln

Anwendung: Sie können jeweils vier bis sechsmal täglich ein bis zwei Tabletten einnehmen. Es ist auch möglich beide Schüßlersalze miteinander zu kombinieren. Dann nehmen Sie von jedem Salz zwei bis viermal täglich eine Tablette ein. Lassen Sie die Tabletten im Mund zergehen und spülen Sie anschließend mit Wasser nach.

Johanniskraut gegen Winterdepression

Johanniskraut gilt als bestes pflanzliches MIttel gegen Depressionen. Präparate mit dem Wirkstoff Johanniskraut gibt es freiverkäuflich in der Apotheke in Tropfen- oder Tablettenform.

Aber Vorsicht: Johanniskraut erhöht die Lichtempfindlichkeit der Haut und kann die Wirksamkeit der Anti-Baby-Pille beeinträchtigen. Für die richtige Anwendung des jeweiligen Präparates halten Sie sich an die genauen Vorgaben in der Packungsbeilage.

Wie kann man einer Winterdepression vorbeugen?

Es gibt verschiedene Mittel und Methoden, um einer Winterdepression erfolgreich vorzubeugen.

In der Apotheke gibt es Tabletten, die Vitamin D3 enthalten. Durch das fehlende Sonnenlicht in der kalten Jahreszeit ist es dem Körper nicht möglich Vitamin D3 zu produzieren und die Zufuhr durch die Nahrung reicht nicht aus. Nehmen Sie daher täglich eine Tablette morgens zum Frühstück ein.

Lebensmittel, die reich an Vitamin D sind, sind

  • Hering,
  • Lachs und
  • Avocados.

Machen Sie regelmäßig Sport. Er hilft Ihnen nicht nur, sich abzulenken, sondern auch Hormone zu produzieren, die Glücksgefühle auslösen. Suchen Sie sich eine Sportart aus, die Ihnen Spaß macht. Das ist wichtig, damit Sie eine dauerhafte Sportroutine entwickeln. Treffen Sie sich mit Freunden und Familie für gemeinsame Unternehmungen.

Vermeiden Sie Stress und nehmen Sie sich ausreichend Zeit für Ihre Hobbys. Tun Sie so oft wie möglich Dinge, die Ihnen Freude bereiten.

Winterdepression – Wann zum Therapeuten?

Eine Winterdepression ist normalerweise saisonal bedingt und die Symptome klingen ab, sobald der Winter vorbei ist und sich die ersten Sonnenstrahlen zeigen.

Eine Winterdepression ist normalerweise nicht gefährlich, wenn Sie rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Ansonsten riskieren Sie, dass sie chronisch wird, in eine schwere Depression mündet und sich die Symptome verstärken.

Wenn Sie generell zu einer depressiven Stimmung neigen, sollten Sie gewisse Routinen entwickeln, um nicht ständig in ein Stimmungstief zu fallen. Hilfe, Erfahrungen und Tipps können Sie auch in Selbsthilfegruppen finden. In jeder größeren Stadt gibt es Selbsthilfegruppen mit Menschen, die an Depressionen leiden.

Warnhinweis

Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie alleine nicht mehr aus Ihrem Stimmungstief heraus finden und die Aufgaben des Alltags für Sie nicht mehr zu bewältigen sind, suchen Sie sich unbedingt professionelle Hilfe. Ein Arzt kann Sie ausführlich zu den Behandlungsmöglichkeiten beraten.

Bei einer mittelschweren bis schweren Depression kommt eine Kombination aus einer Gesprächstherapie mit einer medikamentösen Behandlung durch die Einnahme von Antidepressiva in Frage. Machen Sie sich keine Sorgen.

Depressionen rücken immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit und finden immer mehr Akzeptanz in der Gesellschaft. Wenn Sie bei sich Symptome bemerken, die auf eine schwere Depression hindeuten, holen Sie sich professionelle Hilfe und lassen Sie sich von Ihrem Arzt beraten.

Quellen

  • Stock, C., „Depression: Erkennen, verhindern, bewältigen“, 2013.
  • Kasper, S., Möller, H., Müller-Spahn, F.,“Depression – Diagnose und Pharmakotherapie“, 2002.
  • Heepen, G., „Schüßler-Salze: Das Basisbuch“, 2013.

 

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