Stutenmilch – Wirkung, Anwendung, Tipps

Stutenmilch

Stutenmilch – Wirkung, Anwendung, Tipps

Stutenmilch wird in China bereits seit etwa 3000 Jahren nicht nur als Nahrungsmittel, sondern auch als Natur- und Heilmittel verwendet, die ägyptische Königin Kleopatra nutzte Stutenmilch in der Antike hauptsächlich für ihre Schönheitspflege. Über Jahrtausende hat sich Stutenmilch als Heil-, Pflege- und Nahrungsergänzungsmittel im Bereich der so genannten Volksmedizin bewährt. Zu den gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen gehören unter anderem Eiweiße (Immunglobuline), Vitamine und ungesättigten Fettsäuren. Aufgrund der vielen wertvollen Inhaltsstoffe ergeben sich verschiedene Wirkungen von Stutenmilch auf den Körper und Geist, die sich immer größerer Beliebtheit erfreuen: So reduziert ein entspannendes Bad in Stutenmilch sowohl Stress und pflegt zudem die Haut, eine Trinkkur mit Stutenmilch stärkt das Immunsystem und die Abwehrkräfte, sorgt für mehr körperliche Vitalität und wirkt lindernd bei Magen-Darm-Problemen, Allergien und Hautproblemen.

Im Vergleich zur Kuhmilch verfügt die fettärmere Stutenmilch mit ihrem natürlich niedrigeren Keimgehalt außerdem über einen leichteren und aufgrund des höheren Milchzuckergehaltes über einen süßlicheren Geschmack mit leichtem Nuss-Aroma.

Was aber genau macht Stutenmilch so wertvoll für die Gesundheit, Schönheit und das Wohlbefinden? Was sind die Inhaltsstoffe und Wirkmechanismen der Stutenmilch, die sich so positiv auf unseren Körper und Geist auswirken? Die Heilwirkung von Stutenmilch rückt inzwischen immer mehr in den Fokus von Wissenschaftlern, die in klinischen Studien die verschiedenen Wirkungen untersuchen und damit Antworten auf Fragen nach den Anwendungsgebieten und Indikationen geben, die für eine Behandlung mit Stutenmilch in Frage kommen. Stutenmilch soll in der Zusammensetzung der menschlichen Muttermilch sehr ähnlich sein und zählt deshalb mit zu den nahrhaftesten und aufbauendsten Nahrungsmitteln aus der Natur. Eignet sich eine Trinkkur oder Nahrungsergänzung mit Stutenmilch aber auch für Frühgeborene und Säuglinge? Und welche Rolle spielt fermentierte Stutenmilch, so genannte Kumys?

Stutenmilch: Geschichte der Stutenmilch als Heilmittel

Stutenmilch in der Antike

Die ägyptische Königin Kleopatra lebte und herrschte in der Zeit von 69 v. Chr. bis 30 v. Chr. und nicht nur der damalige römische Herrscher Cäsar war von ihrer Schönheit, ihrem Ehrgeiz und Willen betört, auch heute noch ist Kleopatra berühmtberüchtigt für ihre luxuriösen Pflege- und Schönheitsrituale. So soll die schöne Pharaonin täglich ein Bad in Stutenmilch eingenommen haben, um ihre jugendliche Schönheit zu erhalten. In der Antike wurde Stutenmilch außerdem auch für Heilzwecke getrunken, um Beschwerden zu lindern.

Stutenmilch in der Traditionellen Chinesischen Medizin

In China wurde Stutenmilch schon vor über 3000 Jahren als Nahrungsmittel und als Heilmedizin verwendet. In Zeiten der Ming-Dynastie von 1368 bis 1644 galt Stutenmilch unter den Kaisern als „göttlicher Nektar“ und es wurden große Stutenherden für die Gewinnung der heilenden Stutenmilch gehalten.

Stutenmilch in Russland

Insbesondere in Russland wird Stutenmilch im medizinischen Bereich ein hoher Stellenwert zugesprochen. So entstand im Jahre 1858 ein erstes Stutenmilch-Sanatorium in der russischen Stadt Samara. Die russischen Mediziner N. W. Postikow und Tschembulatow entdeckten die nährende, stärkende und erneuernde Wirkung von Stutenmilch auf den menschlichen Organismus und eröffneten daraufhin das Kumys-Therapiezentrum. In den Jahren danach folgten weitere Eröffnungen von Stutenmilch-Sanatorien und noch heute wird in russischen Krankenhäusern die stärkende und aufbauende Wirkung von Stutenmilch eingesetzt. Nicht nur russische Ärzte waren von der Kraft der Stutenmilch überzeugt, auch der berühmte Schriftsteller Lew Nikolajewitsch Tolstoi (1828-1910) schrieb über Stutenmilch: „Stutenmilch regeneriert meinen Körper und beflügelt meinen Geist„.

Stutenmilch in Deutschland

In Deutschland wurde die Wirkung von Stutenmilch erst nach dem 2. Weltkrieg durch den Arzt und Gründer des heutigen Kurgestüts Hoher Odenwald Dr. Rudolf Storch (1923-2014) bekannt. Dr. Storch lernte die Wirkungsweise und Qualität der Stutenmilch während seines Aufenthaltes in Russland im Krieg und während der Gefangenschaft kennen. Er war überzeugt von der Stutenmilchtherapie und setzte sich zum Ziel, die Behandlungsmethode auch in Deutschland bekannt zu machen, sollte er das Gefangenenlager lebend verlassen. Aufgrund seiner russischen Sprachkenntnisse konnte Dr. Storch wichtiges Informationsmaterial über Stutenmilch intensiv studieren, aktuelle Forschungen und die Entwicklungen der Stutenmilch in der damaligen UdSSR verfolgen. Im Jahr 1959 kehrte er dann nach Deutschland zurück und gründete das erste Stutenmilchgestüt. Die dort produzierte Stutenmilch wurde verkauft und für heilende Zwecke eingesetzt. Aus diesem Gestüt entwickelte sich das heutige Kurgestüt Hoher Odenwald in Waldbrunn.

Produktion und Verarbeitung von Stutenmilch

In Deutschland gibt es für die Stutenmilch-Produktion etwa 40 Betriebe. Für die Stutenmilchgewinnung werden hauptsächlich Haflinger, Warmblutpferde, Kaltblüter und Spezialrassen herangezogen. Die Fohlen benötigen ab ca. 2 Monaten nicht mehr die gesamte Muttermilch, dann erst wird auch mit dem Melken der Stuten begonnen.

Bis zu viermal am Tag werden die Stuten in den Betrieben mit speziellen Melkmaschinen gemolken und pro Melkvorgang können etwa ein bis zwei Liter Stutenmilch gewonnen werden. Daraus wird dann so genannte Vorzugsmilch unter strengen hygienischen Bedingungen im Sinne der Verordnung zur Durchführung von Vorschriften des gemeinschaftlichen Lebensmittelhygienerechts vom 8. August 2007, § 17 hergestellt. So muss die Gewinnung der Stutenmilch in einem separaten Melkhaus unter ständiger und strenger amtstierärztlicher Kontrolle erfolgen.

Vorzugsmilch gilt als besonders keimarm, sie wird nicht pasteurisiert und enthält dadurch weiterhin die hitzeempfindlichen Immunglobuline (Eiweiße), die für ihre Wirkung auf das menschliche Immunsystem von großer Bedeutung sind. Während bei der Pasteurisierung die Lebensmittel kurzzeitig erhitzt werden um viele enthaltenen Mikroorganismen abzutöten, wird Stutenmilch nach dem Melkvorgang zunächst auf 4 Grad Celsius abgekühlt und anschließend üblicherweise in 250 ml Portionen schockgefroren. Tiefgefrorenen Stutenmilch ist bei Minus 20 Grad Celsius etwa sechs Monate haltbar. In vielen Betrieben wird die Stutenmilch auch zu Milchpulver, Emulsionen, Tabletten, Kapseln und zu vergorener, fermentierter Stutenmilch (Kumys) weiterverarbeitet.

Stutenmilch: Inhaltsstoffe

Stutenmilch besteht zu 90, 05 Prozent aus Wasser und 9,95 Prozent aus Trockensubstanz. In der chemischen Zusammensetzung soll Stutenmilch der menschlichen Muttermilch sehr ähnlich sein, die Inhaltsstoffe der Trockensubstanz unterliegen jedoch immer natürlichen Schwankungen.

Zu den wertvollen Inhaltsstoffen von Stutenmilch gehören Eiweiße wie Kasein, Albumine und Globuline, hochwertige Fettsäuren wie Omega-3-Fettsäuren, z.B. alpha-Linolsäure, Milchzucker, Mineralstoffe und Spurenelemente wie Calcium, Magnesium, Phosphor, Chlor, Kupfer, Eisen, Mangan, Kobalt, Kalium, Natrium und Eisenoxyd. Auch die Vitamine A, E, C, B1, B2, B6 und B12 gehören zu den wichtigen Bestandteilen von Stutenmilch, wie auch Acetylcholin, Lecitin, Cholin, Cholesterin, Enzyme und Fermente.

Die wichtigsten Inhaltsstoffe der Stutenmilch im Überblick

Hoher Gehalt an hochwertigen Fettsäuren in der Stutenmilch

Insgesamt ist die Gesamtfettmenge der Stutenmilch gering bei einer gleichzeitig hohen, vitaminähnlichen Fettkonzentration. Stutenmilch verfügt aber über einen hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren wie die alpha-Linolsäure. Aufgrund der hohen Konzentration an hochwertigen Fettsäuren wie Linol- und Linolensäure wird Stutenmilch gerne mit der menschlichen Muttermilch verglichen. Ungesättigte Fettsäuren und ihre vitaminähnlichen Fettkomponenten sind für den menschlichen Organismus lebensnotwendig und können eine entzündungshemmende Wirkung (Linolensäure) aufweisen. Zudem sind die enthaltenden Fette und Fettsäuren der Stutenmilch leichter verdaulich als die der Kuhmilch.

Hoher Eiweißgehalt in der Stutenmilch

Der Gehalt an Eiweißen wie Albumine und Globuline ist mit 55 Prozent in der Stutenmilch im Vergleich zu 25 Prozent in der Kuhmilch deutlich höher. Diese Eiweiße spielen eine zentrale Rolle für das Funktionieren des menschlichen Immunsystems. Der Anteil von Eiweißen wie Kasein in der Stutenmilch ist mit der Konzentration in der menschlichen Muttermilch vergleichbar. Kasein ist leicht verdaulich, in wirksamen Mengen vorhanden und unterstützt die Eiweißverdauung und -verwertung im menschlichen Organismus.

Sekretorisches Immunglobulin A (sIgA) in der Stutenmilch

Auch das im Molkeneiweiß der Stutenmilch vorkommende Immunglobulin A zeigt einen höheren Wert als in der Kuhmilch. Insbesondere im Darm unterstützt Immunglobulin A aufgrund seiner spezifischen Struktur das Immunsystem. Es ist resistent gegenüber Verdauungsenzyme im Darm und behält deshalb seine Wirksamkeit bezüglich der Stärkung des Immunsystems.

Mineralstoffe und Spurenelemente in der Stutenmilch

Der Mineralstoffgehalt in Stutenmilch ist relativ gering was die Kochsalzkonzentration angelangt, der Anteil an Calcium, Phosphor und Magnesium hingehen ist hoch und in der Milch auch gut verfügbar, was sich insgesamt positiv auf den Mineralstoffgehalt des menschlichen Organismus auswirkt.

In der Stutenmilch sind neben Mineralstoffen und Vitaminen aber auch viele Spurenelemente vorhanden. So ist die Konzentration von Spurenelementen wie z.B. Kupfer und Eisen in Stutenmilch im Vergleich zur Kuhmilch viel höher bei gleichzeitig hoher Bioverfügbarkeit. Unter Bioverfügbarkeit wird eine pharmakologische Messgröße verstanden, die Auskunft über die Anteile an Wirkstoffen im Blutkreislauf gibt. Im Vergleich zur menschlichen Muttermilch zeigt die Stutenmilch höhere Konzentrationen von Calcium, Phosphor und Magnesium. Ein hoher Anteil an Mineralstoffen und Spurenelementen wirkt sich positiv z.B. bei Blutarmut und Eisenmangelzuständen (Kupfer und Eisen) aus. Auch für die Nerven, Haut, das Immunsystem und Blut ist ein ausgeglichener Haushalt an Mineralstoffen und Spurenelementen im Organismus unverzichtbar.

Kohlenhydrate (Milchzucker) in der Stutenmilch

Stutenmilch verfügt über einen hohen Milchzuckergehalt (Laktose) und damit über einen wirksamen Anteil an Mehrfachzucker (Oligosacchariden), was sich positiv auf die Darmflora auswirkt. Der Anteil von Milchzucker (Laktose) in der Stutenmilch wird im Vergleich zu Kuhmilch langsamer verdaut und damit steht Laktose als Nährstoff im Darm länger zur Verfügung. Auch die Flora der so genannten Bifidusbakterien im Darm wird durch den längeren Nährstoffverbleib unterstützt. Bei Bifidusbakterien handelt es sich um ganz spezielle Milchsäurebakterien, die für das Immunsystem unverzichtbar sind.

Vitamine in der Stutenmilch

Zu den wichtigen Vitaminen in der Stutenmilch gehören die Vitamine A, E, C, B1, B2, B6 und B12. Besonders der natürliche Anteil an Vitamin C ist in der Stutenmilch hoch, etwa dreimal so hoch wie in der menschlichen Muttermilch und neunmal so hoch wie in der Kuhmilch. Vitamine sind besonders wichtig für die Stärkung des Immunsystems.

Wirkung von Stutenmilch auf die Gesundheit

Die Stutenmilch ist ein nahrhaftes, aufbauendes und gesundes Naturprodukt und die Inhaltsstoffe der Stutenmilch werden sogar mit denen der menschlichen Muttermilch verglichen. Demnach enthält Stutenmilch viele verschiedene und für die Gesundheit wertvolle Inhaltsstoffe, die sich entsprechend positiv auf den menschlichen Körper und auf einen gesunden Stoffwechsel auswirken können. Stutenmilch ist reich an ungesättigten Fettsäuren, Eisen, Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen. Im direkten Vergleich mit Kuhmilch verfügt Stutenmilch nachweisbar über weniger allergieauslösende Eiweiße und aufgrund von antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften auch über weniger krankheitserregende Keime.

Stutenmilch ist aufgrund der geringeren Gesamtfettanteile außerdem verträglicher als Kuhmilch, sie stärkt das Immunsystem und die Körperabwehr, unterstützt die Förderung einer gesunden Darmflora und wirkt sich positiv auf die Haut aus, indem die Hautregeneration unterstützt wird. Eine gestörte Darmflora wird oft mit Hautproblemen in Zusammenhang gebracht und ist sehr häufig verantwortlich für einen Vitamin-, Mineralstoff- und Aminosäuremangel, wodurch dann wiederum das Immunsystem geschwächt wird. Das regelmäßige Trinken von Stutenmilch soll dem entgegenwirken. Aufgrund der wertvollen Inhaltstoffe in der Stutenmilch werden außerdem Herzmuskel, Muskelgewebe, Magen- und Darmschleimhäute, das zentrale Nervensystem und die hormonproduzierenden Drüsen positiv beeinflusst. Die allgemein stärkende Wirkung von Stutenmilch wirkt zudem allgemeinen Verschleißerscheinungen und starken Erschöpfungszuständen durch Krankheiten entgegen, sorgt für mehr Energie und Vitalität.

Stutenmilch: Nebenwirkungen und Verträglichkeit

Auch wenn im direkten Vergleich zur Kuhmilch die Stutenmilch einen nachweisbar geringeren Anteil an allergieauslösenden Eiweißen beinhaltet, können in seltenen Fällen Unverträglichkeiten und Allergien gegenüber Pferdehaaren, Stutenmilch oder gegenüber Milcheiweißen aller Säugetiermilchen auftreten.

Ebenso bei einer bestehenden Laktoseintoleranz sollte auf eine Trinkkur und auf die Einnahme von Stutenmilch sowohl in frischer als auch in getrockneter Form verzichtet werden, denn Stutenmilch verfügt über einen hohen Gehalt an Milchzucker (Laktose). Die vergorene Stutenmilch (Kumys) hingegen verfügt je nach Herstellungsverfahren über einen sehr geringen Laktosegehalt, der unbedenklich sein kann.

Stutenmilch: Anwendungsgebiete / Indikationen

Internationale Studienergebnisse deuten darauf hin, dass Stutenmilch eine heilsame Wirkung in der Vorsorge (Prophylaxe) und in der Therapie bei verschiedenen Gesundheitsproblemen aufweisen kann. So kann Stutenmilch unter anderem bei Fettstoffwechselstörungen, chronischen Lebererkrankungen, Magen- und Darmerkrankungen, bei Alkoholentwöhnung, bei der Nachbehandlung von Krebs, aber auch bei Stoffwechselproblemen, Leistungsabfall und Immunschwäche unterstützend zum Einsatz kommen. Stutenmilch als natürliche Kraftquelle wirkt sich positiv auf die allgemeine körperliche Gesundheit aus und unterstützt den Heilungs- und Wiederherstellungsprozess während und nach einer Krankheit.

Anwendungsgebiete und Indikationen für eine Therapie mit Stutenmilch im Überblick

Stärkende Stutenmilch bei allgemein körperlich erschöpfenden Erkrankungen

Die kräftigende Wirkung von Stutenmilch kann unterstützend zum Einsatz kommen bei starken körperlichen und seelischen Erschöpfungszuständen, nach schweren Operationen, Verletzungen und Verbrennungen, Herzerkrankungen wie z.B. Herzmuskelentzündungen, bei Krebserkrankungen während oder nach der kräftezehrenden Chemo- und Strahlentherapie oder bei angeborener oder erworbener Immunschwäche, z.B. AIDS oder Mukoviszidose. Die regelmäßige Einnahme von Stutenmilch soll bei zehrenden Erkrankungen für eine stimmungsaufhellende Wirkung, für mehr Lebensmut, Energie und Vitalität, einen erholsameren Schlaf und für mehr Tatendrang sorgen.

Entzündungshemmend wirkende Stutenmilch bei entzündlichen Erkrankungen der Gelenke und Weichteile

Bei entzündlichen Erkrankungen der Gelenke (Arthritiden), bei Weichteilrheumatismus und Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis kann die regelmäßige Einnahme von Stutenmilch lindernd wirken, gegen Gelenksteifigkeit und Muskelmüdigkeit helfen und die Beweglichkeit verbessern. Stutenmilch soll zudem die Knochen stärken und für einen guten Knochenaufbau sorgen.

Juckreizlindernd wirkende Stutenmilch bei Hauterkrankungen

Die regelmäßige Einnahme von Stutenmilch kann bei verschiedenen Hauterkrankungen und Hautbeschwerden wie beispielsweise Neurodermitis, Schuppenflechte (Psoriasis), Hautallergien, trockene und gereizte Haut, chronische Ekzeme und Akne juckreizlindernd wirken. Eine Stutenmilchtherapie bestehend aus Stutenmilch-Kapseln für die innere Anwendung und Stutenmilch-Pflegecremes für die äußere Behandlung hat sich bei Hautproblemen bewährt. Häufig werden Hautprobleme auch mit einer gestörten Darmflora in Zusammenhang gebracht, weshalb unterstützend zur Stutenmilch-Therapie eine Darmsanierung zum Einsatz kommen sollte. Insgesamt soll Stutenmilch die Haut reinigen, zu einem verbesserten Hautbild führen, lästigen Juckreiz lindern und für mehr Gelassenheit und innere Ruhe sorgen.

Entzündungshemmend, antibakteriell und lindernd wirkende Stutenmilch bei Erkrankungen der Lunge und Atemwege

Bei Lungen- und Atemwegserkrankungen wie z.B. Tuberkulose, Lungen- und Rippenfellentzündungen, akuter oder chronischer Bronchitiden (Entzündungen der Bronchien), allergisch bedingten Atemwegserkrankungen, bei COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankungen) und bei Mukoviszidose kann neben der medikamentösen Therapie die regelmäßige Einnahme von Stutenmilch zur Linderung und Heilung der Beschwerden beitragen. Häufig wiederkehrende Lungeninfektionen bei Infektanfälligkeit können durch Stutenmilch reduziert und die Atemkapazität gesteigert werden. Auch besteht die Möglichkeit einer Reduzierung der notwendigen Medikamenteneinnahme.

Kräftigende und entzündungshemmende Wirkung der Stutenmilch bei Lebererkrankungen

Die regelmäßige Einnahme von Stutenmilch kann unterstützend zur Ernährungs- und medikamentösen Therapie bei allen Erkrankungsformen der Leber wie z.B. bei akuten oder chronischen Leberentzündungen (Hepatitis), Leberkrebs, Leberzirrhose oder Fettstoffwechselstörungen mit erhöhtem Cholesterinspiegel die Beschwerden lindern und zur allgemeinen Kräftigung und Gewichtszunahme beitragen. Bei Lebererkrankungen sind eine fettarme und leicht verdauliche Ernährungsweise sowie absoluter Alkoholverzicht unabdingbar. Stutenmilch kann hier als Nahrungsmittel zum Einsatz kommen und den Organismus mit den wichtigen Nähr- und Mineralstoffen versorgen. Der hohe Anteil an (mehrfach) ungesättigten Fettsäuren in der Stutenmilch wirkt sich außerdem regulierend auf einen gestörten Fettstoffwechsel aus und kann bei regelmäßiger Einnahme sogar den Cholesterinspiegel im Blut senken.

Entzündungshemmende Wirkung der Stutenmilch bei Erkrankungen des Verdauungstraktes

Chronische Magenentzündungen oder Darmentzündungen wie Morbus Crohn und Colitis ulzerosa, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre, entzündete Divertikel (Divertikulitis), Erkrankungen der Galle und akute oder chronische Bauchspeicheldrüsenentzündungen sind weitere Anwendungsbereiche, bei denen die  regelmäßigen Einnahme von Stutenmilch zum Einsatz kommen kann. Stutenmilch wirkt sich schmerzlindernd auf die Symptome und Entzündungen aus, die Medikamenteneinnahme kann bei chronischen Verläufen gegebenenfalls reduziert werden wie auch die Schubhäufigkeit bei chronischen Erkrankungen wie z.B. Morbus Crohn. Stutenmilch wirkt sich positiv und stärkend auf die Magenfunktion aus, wirkt erleichternd bei Völlegefühl. Je nach Krankheitsbild ist eine angepasste Ernährungsumstellung zentral die Linderung der Beschwerden.

Positive Wirkung der Stutenmilch bei Herz- und Kreislaufstörungen

Die regemäßige Einnahme von Stutenmilch soll sich aufgrund einer blutreinigenden und kreislaufstimulierenden Wirkung günstig auf die Herz- und Blutgefäße auswirken. Bei Menschen mit Bluthochdruck (Hypertonie) sorgt Stutenmilch für eine Verbesserung des Wohlbefindens und Stutenmilch konnte unterstützend zur medikamentösen Therapie die Blutdruckwerte senken. Bei Blutarmut und bei Eisenmangelanämie kann Stutenmilch durch den hohen Eisengehalt ebenfalls zum Einsatz kommen.

Stutenmilch als natürliches Aphrodisiakum

Über diese Wirkung von Stutenmilch als Aphrodisiakum gibt es keine aussagekräftigen wissenschaftlichen Studien, in Russland wurde diese Wirkung von Stutenmilch als Potenzmittel aufgrund von Erfahrungsberichten weitergegeben und ist seit jeher fester Bestandteil der Volksmedizin.

Selbstbehandlung mit Stutenmilch: Anwendung und Dosierung

Eine Behandlung mit Stutenmilch kann sowohl innerlich als auch äußerlich durch das Auftragen auf die Haut erfolgen. Beide Formen ergänzen sich gegenseitig, als besonders wirksam jedoch wird die innere Anwendung angesehen. Die innerliche Anwendung wird in Form einer Trinkkur oder durch die Einnahme von Pulver, Kapseln, Granulaten oder Tabletten durchgeführt, die äußerliche Behandlung mit Stutenmilch erfolgt durch die Anwendung von Stutenmilch-Pflegeprodukten wie Cremes, Salben oder Badezusätzen.

Eine Selbstbehandlung mit Stutenmilch entweder als einzige Therapiemaßnahme oder zur Unterstützung anderer Therapien sollte immer von einem Arzt abgeklärt und begleitet werden, da ein ausgebildeter Arzt den Verlauf einer Erkrankung und den Erfolg oder Misserfolg der Stutenmilch-Therapie besser einschätzen und bewerten kann. Auch hinsichtlich der täglichen Dosierung und Dauer der Anwendung, die abhängig vom Schweregrad der Erkrankung ist, sollte ein erfahrener Therapeut zur Abklärung aufgesucht werden.

Nach Beginn einer Trinkkur mit Stutenmilch kann es anfänglich zu einer Verschlimmerung der Beschwerden, wie z.B. zu einem stärkeren Hautausschlag oder unruhigem Darm kommen. Eine Erstverschlimmerung sollte aber als eine positive und reinigende Wirkung durch die Stutenmilch verstanden werden und nicht länger als zwei Wochen andauern. Während einer Trinkkur mit Stutenmilch werden die vom Arzt verschriebenen weiterhin Medikamente eingenommen und verordnete Diätvorschriften eingehalten.

Übliche Dosierung von Stutenmilch bei Erwachsenen und Kindern

Eine Trinkkur mit Stutenmilch sollte über einen Zeitraum von vier bis acht Wochen erfolgen. Erwachsene sollen in der Regel am Tag mindestens 200 bis 250 ml Stutenmilch trinken. Die Dosis kann entsprechend auf 1 bis 3 Liter am Tag und bis zu 6 Gaben erhöht werden, wenn Stutenmilch als kurmäßige Hauptnahrungsquelle verwendet wird. Die empfohlene Dosis von Stutenmilchpulver beträgt 3 Teelöffel am Tag und die Einnahmemenge von Stutenmilchkapseln liegt bei 2 bis 6 Kapseln pro Tag. Kinder hingegen erhalten üblicherweise die Hälfte der hier beschriebenen Erwachsenendosis: 100 bis 125 ml pro Tag.

Stutenmilch als Badezusatz

„Kleopatra-Bäder“ gehören heute zum Standard vieler Kurhäuser. Dabei handelt es sich um Bäder oder Wickel mit einem Zusatz von Sahne oder Milch. Ein wohltuendes Bad in Stutenmilch kann nicht nur Stress abbauen, sondern auch Allergien lindern. Auch der Stoffwechsel der Haut wird aktiviert. Die optimale Badetemperatur beträgt 38° Grad Celsius, denn hierbei wird die Haut gut durchblutet. Die Badetemperatur sollte 40° Celsius nicht überschreiten. Da Stutenmilch einerseits eher schwierig zu beschaffen und aus diesem Grund auch etwas teurer ist, eignet sich ein Stutenmilchbad nicht unbedingt für die heimische Badewanne.

Anwendungsregeln bei der Einnahme von Stutenmilch

Gefrorene Stutenmilch sollte nie über 40° Grad Celsius erhitzt und auch nur sehr langsam und schonend aufgetaut werden, denn die wertvollen und sehr empfindlichen Inhaltsstoffe in der Stutenmilch können sehr leicht durch zu Hohe Temperaturen verloren gehen. Ein ideales (langsames) Auftauen erfolgt über Nacht bei Zimmertemperatur. Sollte es etwas schneller gehen, eignet sich auch ein Wasserbad mit Temperaturen unter 40° Celsius.

Gefriergetrocknete Stutenmilch sollte im lauwarmen Wasser, bei maximal 40 ° Celsius aufgelöst werden. Die Wasserqualität sollte sehr gut sein und ohne Kohlensäure.

Für therapeutische Zwecke sollte die Stutenmilch immer unmittelbar nach der Zubereitung verbraucht werden.

Lagerung von Stutenmilchprodukten

Auch hinsichtlich der Lagerung von Stutenmilch sollten einige wenige Aspekte berücksichtigt werden:

  • Tiefgefrorene Stutenmilch sollte im Gefrierschrank unter Luftabschluss bei mindestens -18° Grad Celsius gelagert werden.
  • Gefriergetrocknete Stutenmilch muss kühl und trocken gelagert werden, d.h. Heizungsnähe oder Sonneneinstrahlung sollte immer vermieden werden.

Fermentierte Stutenmilch: Kumys

Eine besondere Form der Stutenmilch stellt der fermentierte Kumys dar. In früheren Zeiten machten asiatische Reiter- und Nomadenvölker die Stutenmilch durch eine spezielle Gärung haltbar. Kumys bedeutet umgangssprachlich übersetzt „Sekt der Steppe“, denn es handelt sich dabei um eine kombinierte Milchsäure-Alkohol-Gärung. Basis für den Gärungsprozess bilden due Laktobazillen und milchsäurevergärende Hefen. Der Alkoholgehalt von Kumys liegt je nach Stärke zwischen etwas weniger als 1 Prozent bis 2,5 Prozent. Nach dem Gärungsprozess ist Kumys bis zu 6 Wochen im Kühlschrank haltbar. Durch die Gärung hat sich etwas Kohlensäure gebildet, weshalb die gelagerten Flaschen immer vorsichtig geöffnet werden sollten. Bei Kumys handelt es sich um ein leicht prickelndes Getränk mit einem leicht säuerlichen und angenehmen, aromatischen Geschmack. Je länger das Getränk gelagert wird, desto kräftiger und herber wird der Geschmack.

Kumys gilt als eines der stärksten Sauermilch-Fermentgetränke der Welt und wird gerne als „Getränk der Gesundheit und Langlebigkeit“ bezeichnet, was an den enthaltenen, wertvollen Vitalstoffen und bioaktiven Substanzen liegt. Eine Trinkkur mit Kumys sorgt dafür, dass der menschliche Organismus mit wichtigen Nähr- und Vitalstoffen versorgt wird.

Anwendung und Dosierung von Kumys

Eine Trinkkur von 200 ml Kumys täglich sollte etwa 3 Wochen andauern, damit sich eine anregende Wirkung entfalten kann. Je älter der Kumys ist, desto gesünder und länger anhaltend soll die Wirkung sein. Am besten wird Kumys zum Mittag oder Abend getrunken.

Stutenmilch für Frühgeborene und Säuglinge?

Die nahrhafte Stutenmilch ist der menschlichen Muttermilch bezüglich der Inhaltsstoffe sehr ähnlich. Im Vergleich zur menschlichen Muttermilch enthält die natürliche, unveränderte (native) Stutenmilch wesentlich weniger Fett, weshalb sie in dieser Form als Säuglingsnahrung ungeeignet ist. Erst die fettangereicherte (fettadaptierte) Stutenmilch wird in Deutschland seit 1985, z.B. in der Kinderklinik in Filderstadt als Frühgeborenen- und Säuglingsnahrung bei Unterernährung oder Nahrungsmittelallergien eingesetzt.

Gesetzlich ist Stutenmilcheiweiß als Nahrungsquelle für Säuglinge noch nicht zugelassen, weshalb eine schriftliche Einverständniserklärung der Eltern vor Anwendung nötig ist. Wissenschaftliche Studien und die langjährige praktische Erfahrung mit Stutenmilch als Säuglingsnahrung zeigen jedoch, dass Stutenmilch der kuhmilchbasierten Säuglingsnahrung im ernährungsphysiologischem Sinn ebenbürtig ist.

DGE und DGKJ lehnen Stutenmilch als Frühgeborenen- und Säuglingsnahrung ab

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) vertritt die Meinung, dass Stutenmilch als Babynahrung nicht geeignet ist, weil Babys unter Unverträglichkeiten gegenüber Kasein leiden können. Kasein ist ein Protein in der Milch, das ebenfalls in Kuhmilch vorhanden ist. Auch die Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) lehnt aus diesem Grund den Einsatz von alternativen Tiermilchnahrungen, darunter auch Ziegenmilch, in der Frühgeborenen- und Säuglingsnahrung ab.

Anwendungsgebiete von Stutenmilch in der Säuglings- und Frühgeborenenernährung
An Muttermilch angepasste (fettadaptierte) Stutenmilch wird bereits erfolgreich zur Säuglings- und Frühgeborenenernährung verwendet. Zu den Anwendungsgebieten gehört z.B. die (geschmackliche) Intoleranz gegenüber anderen hypoallergenen Säuglingsformelnahrungen. Auch bei dystrophen Säuglingen, d.h. reifungsgestörten bzw. mangelernährten Frühgeborenen, die auch unter Gabe anderer Säuglingsnahrung nicht an Gewicht zunehme, kann Stutenmilch zum Einsatz kommen.  Ebenso bei verschiedenen Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Nahrungsmittelallergien sowie bei schweren Ernährungsstörungen, könnte Stutenmilch als Nahrungsquelle eingesetzt werden. Therapeutisch kann Stutenmilch auch bei der so genannten Säuglingskolitis, einer Entzündung im Dickdarm sowie bei Durchfallerkrankungen und Allergien Linderung verschaffen. Zentral wichtig bei der Gabe von Stutenmilch bei Säuglingen ist, dass keine native, unveränderte Stutenmilch zum Einsatz kommt.

Stutenmilch: Kosmetik-, Pflegeprodukte und andere Erzeugnisse aus Stutenmilch

In Deutschland ist Stutenmilch hauptsächlich als gefriergetrocknetes Stutenmilch-Pulver erhältlich, weil durch die Gefriertrocknung die wertvollen und empfindlichen Inhaltsstoffe am besten erhalten bleiben. Ob als Pulver oder in Form von Reisflocken oder Dinkel kann gefriergetrocknetes Stutenmilch-Pulver als Aufbaunahrung zum Einsatz kommen. Stutenmilch ist aber auch als gefrorene, pasteurisierte Variante erhältlich, aber bezüglich Versand und Zwischenlagerung nicht ideal. Gefrorene Stutenmilch ist mindestens ein halbes Jahr haltbar. Gefriergetrocknetes Konzentrat ist länger haltbar und lässt sich mit Wasser einfach anrühren und ist sofort trinkfertig.Erhältlich sind Stutenmilch-Produkte in Apotheken, Drogerien, Reformhäusern und bei den Erzeugern.

Kosmetik- und Pflegeprodukte aus Stutenmilch

Es gibt eine Vielzahl an kosmetischen Produkten mit Stutenmilch, die äußerlich als Pflege- und Heilmittel zum Einsatz kommen können. Die Inhaltsstoffe in der Stutenmilch sollen sich positiv auf das Hautbild auswirken, den Stoffwechsel der Haut anregen, die Elastizität steigern und die Feuchtigkeit in der Haut binden. Zudem können Pflegeprodukte mit Stutenmilch wird die Hautheilung und Regeneration aktivieren. Es gibt Tages- und Nachtcremes, Seifen, Reinigungsmilch und Reinigungslotionen, Gesichtsmasken, Körperlotionen, Hauttonika, Haarshampoos, Duschgels, Badezusätze und Sonnenschutzmittel.

Produkte aus fermentierter Stutenmilch wie z.B. Bio-Kumys (Getränke)

Bio-Kumys sind bioaktive, leicht alkoholhaltige (2,5 % Alkohol), prickelnde Sauermilchgetränke, die als Wellnessgetränk pur oder in Kombination mit Säften getrunken werden können. Weiter gibt es Bio-Stutenmilch Fermentkapseln mit hochwertigen Milchsäuren und Hefebakterien sowie Fermentgetränke mit Hafer oder Dinkel, die für mehr Energie, Vitalität, Ausgeglichenheit und Wohlbefinden sorgen sollen.

Stutenmilch: Studienlage über die Wirkung von Stutenmilch

Ernährungswissenschaftler der Friedrich-Schiller-Universität Jena untersuchen seit etwa 10 Jahren in zahlreichen wissenschaftlichen Studien die Wirkungsweisen von Stutenmilch auf die menschliche Gesundheit. Im Rahmen zweier umfangreicher klinischen Studie mit Befragung von Patienten und Ärzten machten die Wissenschaftler wichtige Beobachtungen und kamen zu zwei zentralen Ergebnissen, dass regelmäßig und übe reinen längeren Zeitraum eingenommene Stutenmilch Darmprobleme und chronische Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulzerosa sowie Hauterkrankungen wie Neurodermitis lindern kann. Eine allgemeine Verbesserung der Beschwerden und Symptome während der Einnahme von Stutenmilch sahen etwa dreiviertel der Probanden mit Darm-, Atemwegs-, Leber-, Krebs-, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, was von den behandelnden Ärzten in den meisten Fällen bestätigt werden konnte.

Stutenmilch lindert Beschwerden von Darmerkrankungen

Laut wissenschaftlicher Studien kann das regelmäßige Trinken von Stutenmilch die Symptome von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulzerosa deutlich lindern. Bei der Erkrankung Morbus Crohn kann der gesamte Verdauungstrakt vom Mund bis zum After betroffen sein, bei der Colitis ulzerosa hingegen sind die Entzündungen und blutenden Geschwüre in den oberflächlichen Schleimhautschichten nur im Bereich des Dickdarms lokalisiert. Die Inhaltsstoffe in der Stutenmilch sorgen dafür, dass Entzündungszeichen, Schmerzen und Durchfallfrequenzen vermindert werden können. Bei längerfristiger Einnahme von Stutenmilch konnte zudem eine Reduzierung der Schubhäufigkeit und der Schubstärke der Erkrankungen beobachtet werden.

Stutenmilch lindert Hauterkrankungen wie Neurodermitis

In einer anonymisierten Befragung unter Studienleitung von PD Dr. Rainer Schubert von der Jenaer Universität wurden Erfahrungen und Empfindungen von über 100 Patienten mit Hauterkrankungen während und nach einer sechsmonatigen Trinkkur mit Stutenmilch dokumentiert. Die Probanden tranken dafür 250 ml Stutenmilch pro Tag und bereits nach etwa 2 Monaten wurde beobachtet, dass regelmäßig eingenommene Stutenmilch die Beschwerden der Neurodermitis deutlich lindern kann. Bei der Neurodermitis, auch atopische Dermatitis genannt, handelt es sich um eine chronische und in Schüben verlaufende Hauterkrankung. Die Neurodermitis gehört zum allergischen Formenkreis und zeigt sich in entzündlichen Hautveränderungen insbesondere an den Beugeseiten von Armen und Beinen, am Hals und an den Händen. Begleitet werden die Hautveränderungen von starkem Juckreiz und dadurch bedingten Schlafstörungen. Die Symptome der Neurodermitis haben sich unter Anwendung von Stutenmilch deutlich verbessert, was auch die behandelnden Ätzte bestätigen konnten.

Zu ähnlichen Ergebnissen kommt eine REHA-Klinik in Graal-Müritz, die ebenfalls die Wirkung von Stutenmilch auf die menschliche Gesundheit durchgeführt hat. Neurodermitis-Patienten der REHA-Klinik tranken nach dem Frühstück täglich bei Raumtemperatur aufgetaute Stutenmilch und bei allen konnte eine Verbesserung der Beschwerden und des Hautbildes festgestellt werden. Es wird vermutet, dass die positive Wirkung der Stutenmilch auf die Abwehrkräfte und das Immunsystem dafür verantwortlich ist, den Hauterkrankungen gehen oft mit geschwächten Abwehr und einem überschießenden Autoimmunsystem einher, wie es bei der Neurodermitis der Fall sein kann.

Stutenmilch wirkt antibakteriell und fördert das Immunsystem

Die Wissenschaftler der Friedrich-Schiller-Universität in Jena stellten in ihren Studien zur Stutenmilch und die Wirkung auf die menschliche Gesundheit außerdem fest, dass die Inhaltsstoffe in der Stutenmilch eine antibakterielle Wirkung aufweisen und zudem über das Immunsystem fördernden Substanzen verfügt. Studienleiter PD Dr. Rainer Schubert macht spezielle Eiweiße in der Stutenmilch wie Lysozym, Lactoferrin und sekretorisches Immunglobulin A für die positive Wirkung verantwortlich.

Quellen

Literatur

  • Johann Abfalter,: „Milk product comprising mare’s milk and goat’s milk and process for its production and its use“. European Patent EP1785037, 11/09/2006
  • DACH 2000, 2008: Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), Österreichische Gesellschaft für Ernährung (ÖGE), Schweizerische Gesellschaft für Ernährungsforschung (SGE), Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (SVE). Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr, Verl. Umschau Braus, Frankfurt am Main 2008
  • Maike Höffken: „Die heilende Kraft der Stutenmilch und ihre Anwendung in der naturheilkundlichen Praxis“, Vogt Verlag 2012
  • Dr. med. Petra Kittner: Rückblick auf das Zollmann Stutenmilch-Symposium vom 9. Mai 2013 mit dem Titel „Stutenmilch und Kumys – Einsatzgebiete und Wirksamkeit in der ganzheitlichen Ernährungstherapie.“ Erschienen als Beilage in der Zeitschrift „Die Naturheilkunde“, Ausgabe 03/2013
  • Dr. med. Lutz Koch: „Stutenmilch. Ein altbewährtes Naturheilmittel bei Haut und Darmerkrankung“, Haug Verlag
  • Werner Seidl, Thomas Derler-Töchterle: „Stutenmilch: Inhaltsstoffe – Anwendungen – Erfahrungsberichte“, Österreichischer Agrarverlag 2002

Internet

  • Bundesverband Deutscher Stutenmilcherzeuger: http://bvds.info
  • Deutscher Fachverband für Stutenmilch e.V.: http://www.stutenmilchfachverband.de
  • Publikation zur klinischen Studie mit Neurodermitis-Patienten: Foekel C, Schubert R, Kaatz M, Schmidt I, Bauer A, Hipler U-Ch, Vogelsang H, Rabe K, Jahreis G: Dietetic effects of oral intervention with mare’s milk on the Severity Scoring of Atopic Dermatitis, on faecal microbiota and on immunological parameters in patients with atopic dermatitis. International Journal of Food Sciences and Nutrition 60, (Issue S7) 2009, 41-52: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19462320
  • Publikation zur klinischen Studie mit Morbus Crohn- und Colitis Ulcerosa-Patienten: Schubert R, Kahle C, Kauf E, Hofmann J, Hobert I, Gruhn B, Häfer R, Vogelsang H, Jahreis G: Dietetic efficacy of mare’s milk for patients with chronic inflammatory bowel diseases – clinical study. (Diätetische Wirksamkeit von Stutenmilch für Patienten mit chronisch inflammatorischen Darmerkrankungen – klinische Studie): https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT00940576

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