Sodbrennen – Ursachen vermeiden

Sodbrennen – Ursachen vermeiden

Ein brennendes und äußerst schmerzhaftes Gefühl hinter dem Brustbein, das vom Oberbauch aufsteigt und bei manchen Patienten bis in den Rachen und den gesamten Halsbereich ausstrahlt – das ist das so genannte Sodbrennen. Schätzungen zufolge leidet in Deutschland jeder Dritte unter Sodbrennen, das oft mit saurem oder bitterem Aufstoßen einhergeht. Abgeleitet ist das Wort von „Sod“, was so viel wie „das Sieden“ oder „das Siedende“ bedeutet und damit die Symptome sehr gut beschreibt.

Wie entsteht Sodbrennen?

Bei jedem Menschen fließt ein gewisser Teil des sauren Magensaftes, der unter anderem für die Verdauung der Speisen zuständig ist, in die Speiseröhre zurück. Dieser Reflux ist bei gesunden Menschen normal und muss nicht weiter behandelt werden. Anders ist es, wenn zu viel des Magensaftes in die Speiseröhre gelangt. Denn dann wird dieser Reflux auf ein deutlich höheres Maß als normal gesteigert. Ein Problem, das besonders häufig nach einer Überfüllung oder Übersäuerung des Magens oder in liegender Position auftritt, denn dann gelangt der Magensaft besonders einfach in die Speiseröhre. Ein typisches Anzeichen dieses erhöhten Refluxes, der auch als „gastroösophageale-Reflux-Erkrankung“ bezeichnet wird, ist dann das Sodbrennen. Das saure Aufstoßen beziehungsweise der salzige Geschmack im Mund, die typischerweise mit dem brennenden Gefühl einhergehen, entsteht, wenn die Magensäure nicht nur in die Speiseröhre, sondern bis weit in den Mund- und Rachenraum gelangt. Neben dem brennenden Gefühl im Brustbein sowie dem sauren Aufstoßen tritt bei Sodbrennen auch oft ein Völlegefühl oder ein Reizmagen als weiteres Symptom auf, ebenso wie ein unangenehmer Magendruck oder Magenschmerzen.

Was sind die Ursachen von Sodbrennen?

Sodbrennen kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Zu den häufigsten Auslösern zählt ein schwacher unterer Schließmuskel, der bei gesunden Menschen dafür sorgt, dass der im Magen vorverdaute Speisebrei zwischen Magen und Speiseröhre beziehungsweise zwischen Magen und Zwölffingerdarm in die richtige Richtung fließt. Sobald dieser Schließmuskel nicht mehr korrekt arbeitet, ist genau dies nicht mehr gegeben mit der Folge, dass zu viel Magensäure in die Speiseröhre zurückfließt und dieser verstärkte Reflux dann schließlich das Sodbrennen auslöst. Eine Schwächung des Schließmuskels ist übrigens auch der Grund dafür, warum 40 bis 80 Prozent der Schwangeren im letzten Trimester der Schwangerschaft an Sodbrennen leiden. Hier sind es vor allem die wachsende Gebärmutter und die erhöhte Produktion der Hormone Progestern und Östrogen, die zu einer nachlassenden Spannung des unteren Schließmuskels führen und damit das brennende Gefühl auslösen.

Darüber hinaus gibt es aber noch weitere Faktoren, die entweder unmittelbar für das Sodbrennen verantwortlich sind oder aber zu einer Schwächung des Schließmuskels beitragen und somit indirekt das Sodbrennen auslösen. Unter anderem gehören hierzu falsche Ess- und Ernährungsgewohnheiten. So können beispielsweise sowohl süße als auch fettreiche oder sehr scharf gewürzte Speisen dazu führen, dass der Magen übersäuert beziehungsweise der Schließmuskel geschwächt wird. Dies gilt vor allem dann, wenn diese falschen Ess- und Ernährungsgewohnheiten nicht die Ausnahme, sondern die Regel sind. Sodbrennen ist dann eine logische Konsequenz dieser Gewohnheiten.

Ein weiterer Auslöser für das Brennen kann der häufige Genuss von Alkohol und Nikotin, aber auch von Schokolade sein. Denn diese Genussmittel führen nicht nur zu einer Übersäuerung des Körpers, sondern sorgen auch für das Absinken der Muskelspannung des Schließmuskels und stören die Bewegungen der Speiseröhre. Übergewicht und erhöhter Stress gelten als weitere Auslöser für das Sodbrennen, aber auch bestimmte Medikamente, wie beispielsweise verschiedene Eisenpräparate, Kortikoide oder nicht steroidale Antirheumatika, können Sodbrennen auslösen, weil sie zu einer verminderten Spannkraft des Schließmuskels beitragen.

Wie wird Sodbrennen behandelt?

Die Behandlung des Sodbrennens hängt in erster Linie davon ab, wie häufig Patienten unter diesen Beschwerden leiden. Tritt das Sodbrennen nur gelegentlich auf, so helfen schon bestimmte Verhaltensregeln, das unangenehme Gefühl zu vermeiden. So sollte man möglichst immer in aufrechter Position essen, da so die Magensäure schwerer in die Speiseröhre gelangen kann. Darüber hinaus sollte man vor dem Schlafengehen opulentes Essen möglichst vermeiden, da beim Liegen der Magensaft ebenfalls besonders leicht in die Speiseröhre gelangt und so das Sodbrennen auslösen kann.

Darüber hinaus können Stressabbau oder bequeme Kleidung das Sodbrennen lindern. Und auch fette oder süße Speisen oder Getränke, die den Magen reizen könnten, sollten bei Sodbrennen möglichst vermieden werden, damit sich Magen und Schließmuskel wieder beruhigen können. Mit bestimmten Hausmitteln gegen Sodbrennen kann bei bestehendem Reflux eine Linderung erfolgen.

Auch säurebindende Medikamente, so genannte „Antazida“, können zur Beruhigung beitragen.

Tritt das Sodbrennen dagegen nicht nur gelegentlich, sondern regelmäßig auf, sollten Patienten unbedingt einen Arzt konsultieren. Denn in einem solchen Fall könnte das Sodbrennen ein Anzeichen für eine gastroösophageale Reflux-Erkrankung sein. Wird diese nicht behandelt, können sich nicht nur die Symptome verschlimmern, sondern es können auch ernsthafte gesundheitliche Probleme auftreten.

 

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