Reiseapotheke

Reiseapotheke

Von Jahr zu Jahr geben die Deutschen mehr Geld für Reisen aus und buchen öfter Urlaub. Es werden Preise verglichen, Ausflüge koordiniert und Sprachkurse besucht. Doch in Punkto Gesundheit lässt die Vorbeitung oft noch zu wünschen übrig. Dabei gehört die richtige Ausstattung der Reiseapotheke genauso zur Urlaubsplanung wie die Organisation, wer während der Reise die Blume gießt oder den Briefkasten leert. Denn mit einer Reiseapotheke im Gepäck verreist es sich gleich viel entspannter. Daher finden Sie in unserem Themen-Special Reiseapotheke alle Infos, die Sie brauchen, um im Urlaub gut ausgestattet zu sein bzw. gesund zu bleiben.

Nützliche Infos und eine praktische Checkliste für den Inhalt der Reiseapotheke

Jeder wünscht sich einen unbeschwerten Urlaub mit viel Spaß und Entspannung. Leider holt man sich gerade auf Reisen nur zu schnell einen Infekt oder einen verdorbenen Magen. Deshalb ist eine gut gefüllte Reiseapotheke im Gepäck eine wichtige Voraussetzung dafür, dass der Erholungsurlaub gelingt. Keine zeitraubende Apothekensuche, keine Verständigungsprobleme: Die wichtigsten Medikamente sind immer mit dabei. Auch auf Geschäftsreisen leisten mitgebrachte Wirkstoffe oft wertvolle Dienste, denn bei wichtigen Terminen oder Meetings ist volle Konzentration gefragt, die nicht durch Kopfschmerz oder Magendrücken beeinträchtigt wird. Wer mit Kindern verreist, der sollte ganz besonders auf eine gut ausgestattete Reiseapotheke achten. Leichte Infekte, Durchfall oder kleine Wunden können gut selbst versorgt werden, ohne einen Arzt zu Rate zu ziehen. Mit der richtigen Versorgung erholen sich Kinder meist schnell und sind oft schon am nächsten Tag wieder fit.

Erfahren Sie hier, was in eine gut ausgestattete Reiseapotheke gehört und was Sie vor Antritt Ihres Urlaubs beachten sollten:

Weniger Stress dank Reiseapotheke

Bereits auf der Fahrt zum Urlaubsort können die Probleme losgehen. Viele Kinder vertragen lange Autofahrten nicht und klagen über Übelkeit, manche müssen sich sogar erbrechen. Auch Start und Landung im Flugzeug machen sich bei empfindlichen Menschen unangenehm bemerkbar. Ganz zu schweigen von Schiffssreisen. Wer das Schaukeln nicht gewöhnt ist, dem wird auf See bei unruhigen Wellen oft schlecht. Gut, wenn sich in der Reiseapotheke Tabletten oder Kaugummis gegen die Übelkeit befinden. Damit läuft die Anreise ruhig und ohne Hindernisse ab.

Eine Reiseapotheke spart auch am Urlaubsort Energie und Zeit. Nicht immer gibt es eine Apotheke in der Nähe und im Notfall steht man vielleicht vor verschlossener Tür. Außerdem sollte man nicht unterschätzen, dass die Kommunikation in einer fremden Sprache schwierig werden kann. Wer weiß denn schon, was Sodbrennen auf Englisch heißt? Geschweige denn auf Französisch oder Spanisch. Wer Pantomime nicht zu seiner Lieblingsbeschäftigung zählt, der ist froh um den schnellen Griff in die Reiseapotheke. Es gibt aber auch noch andere Aspekte, die für eine Selbstversorgung sprechen: Zum einen können manche Medikamente im Ausland unverhältnismäßig teuer sein. Oder, in Ländern mit einer weniger ausgebauten Gesundheitsversorgung, sind manche Wirkstoffe gar nicht erhältlich oder von minderer Qualität. Denn die Gesetzgebung in manchen Ländern lässt große Lücken zu. Herkunft, Lagerung und Haltbarkeit sind nicht überall so streng geregelt wie in Deutschland. Auch so genannte „Fake“-Produkte, gefälschte Arzneimittel, werden in einigen Regionen ohne Skrupel an ahnungslose Touristen verkauft. Oft wirken diese Medikamente gar nicht, im schlimmsten Fall schaden sie sogar. Dehalb ist es sehr ratsam, sich vor einer Reise mit den wichtigsten Arzneien auszustatten.

Was muss in die Reiseapotheke?

Im Grunde enthält eine Reiseapotheke die gleichen Medikamente wie eine Hausapotheke. Nämlich Arzneien, die man sich gefahrlos selbst verabreichen kann, wenn sich die ersten Anzeichen einer Krankheit zeigen oder das Wohlbefinden beeinträchtigt ist. Dazu zählen Mittel gegen Kopf-, Zahn- oder Regelschmerzen sowie gegen Magen- und Darmbeschwerden. Auch Verbandszeug gehört in die Reiseapotheke, etwa in dem gleichen Umfang wie im Erste-Hilfe-Kasten im Auto. Elastische Binden, Mullbinden, sterile Kompressen, Pflaster zur Versorgung kleinerer Wunden, Desinfektionsmittel, Wund- und Heilsalbe, Schmerzgel und Einmalhandschuhe sowie eine Schere und Sicherheitsnadeln sind die wichtigsten Bestandteile. Wer sich in Erster Hilfe und Erstversorgung nach Unfällen gar nicht auskennt, kann sich eine entsprechende Anleitung besorgen und beifügen.

Ein digitales Fieberthermometer muss ebenso in die Reiseapotheke, denn erhöhte Temperatur ist ein wichtiger Indikator für den Gesundheitszustand. Ein weiteres praktisches Hilfsmittel, das nicht fehlen sollte, ist eine Pinzette. Damit sind Dornen oder Splitter leicht aus der Haut zu ziehen, die sich sonst entzünden könnten. Auch Zecken lassen sich mit einer Pinzette oder – noch besser – mit einer Zeckenzange entfernen. Nützlich sind außerdem Kühlpads oder Wärmekompressen, die einfach durch Knicken aktiviert werden. So können kleine Verbrennungen oder Schwellungen gekühlt – oder Rückenschmerzen und Bauchkrämpfe mit Wärme beruhigt werden.

Arzneimittel in der Reiseapotheke

Das wichtigste Medikament ist ein gutes Schmerzmittel wie Ibuprofen, Paracetamol oder ASS. Denn eine Zahnschmerzattacke oder ein Migräneanfall können einem den Urlaub so richtig vermiesen. Außerdem wirken diese Arzneimittel fiebersenkend und können auch bei einem Infekt verabreicht werden. Aber: ASS (Acetylsalicylsäure bzw. Aspirin) darf man Kindern und Jugendlichen auf keinen Fall geben, hier können schwerste Nebenwirkungen auftreten. Besonders praktisch sind Schmerzmittel, die einfach oder ohne Wasser geschluckt werden können, zum Beispiel als Tropfen oder als Granulat. Für Kinder gibt es spezielle Schmerz- und Fiebersäfte, die gut schmecken und daher leicht zu verabreichen sind. Zäpfchen eignen sich am besten für die ganz Kleinen, sie wirken schnell und sind gut verträglich, da der Wirkstoff nicht den Weg über den Magen nimmt.

Leider nehmen Viren keine Rücksicht darauf, ob man sich gerade im Urlaub befindet, und lösen genau dann oft eine Erkältung aus. Ungewohnte Anstrengung, Hitze oder Zugluft können den Körper schwächen, so dass er gegen einen Virenangriff nicht gewappnet ist. Deshalb gehören Arzneien, die Halsweh, Husten und Schnupfen lindern, unbedingt in die Reiseapotheke: zum Beispiel Nasenspray, Halswehtabletten oder Augentropfen. Ebenso hilfreich sind rezeptfreie Mittel gegen Verstopfung, Durchfall, Blähungen und Sodbrennen. Diese bieten schnelle Erleichterung, damit Sie Ihren Urlaub ohne lästige Beeinträchtung genießen können. Bei der Auswahl der Medikamente können Sie entweder zu jenen greifen, mit denen Sie schon gute Erfahrungen gemacht haben. Oder Sie lassen sich von einem Apotheker beraten. Auch im Internet kann man mittlerweile alle rezeptfreien Medikamente schnell und einfach bestellen und sich nach Hause liefern lassen. Bei der Auswahl helfen Kommentare von anderen Nutzern der Online-Apotheke, die empfehlungen aussprechen und Medikamente bewerten.

Reiseapotheke für bestimmte Reiseziele

Bei der Ausstattung Ihrer Reiseapotheke kommt es auch auf Ihr Reiseziel an. Die häufigste Krankheit im Urlaub ist die Reisediarrhoe. Fast die Hälfte aller Urlauber auf Reisen in Afrika, Asien und Südamerika leidet unter dem berüchtigten Reisedurchfall. Wer eine Kreuzfahrt auf dem Nil macht, wird sogar mit 80% Wahrscheinlichkeit Opfer des „Fluchs des Pharao“, wie der Durchfall auch gerne bezeichnet wird. Ursache sind ungewohnte Bakterien, die die Darmflora aus dem Gleichgewicht bringen. Deshalb dürfen entsprechende Durchfallmittel sowie Elektrolytmischungen zum Ausgleich des Mineralienverlusts nicht in der Reiseapotheke fehlen – gerade wenn man nach Ägypten oder in ein anderes Land mit hohem Reisedurchfall-Risiko reist. Zur Vorbeugung kann man die Darmflora durch ein Medikament wie zum Beispiel Perenterol unterstützen. Wer vorher schon weiß, dass die Ernährung im Urlaubsland weniger gehaltvoll oder schwer verdaulich ist, der kann sich mit Nahrungsergänzungsmitteln wie Mineralien und Vitaminpräparaten ausrüsten.

Ein hohes Gesundheitsrisiko auf Reisen birgt das Trinken von verunreinigtem Wasser. Denn darin befinden sich häufig bakterielle Krankheitserreger. Wenn Sie in ein Land mit schlechter Trinkwasser-Versorgung reisen, dann nehmen Sie vorbeugend Tabletten zur Wasser-Entkeimung mit. Achten Sie darauf, dass Sie bei der Nutzung genau nach Anleitung vorgehen. Denn: Bei falscher Verwendung drohen gesundheitliche Schäden. Bakterien können aber auch in öffentlichen Toiletten, Hotelzimmern oder Verkehrsmittel lauern, deshalb empfiehlt sich die Mitnahme eines Desinfektionsmittels zum Sprühen oder speziell getränkte Tücher.

In einigen Ländern in Afrika oder Asien besteht die Gefahr, sich durch Mückenstiche mit einer Krankheit zu infizieren. Degegen helfen so genannte Repellents oder Repellentien. Dies sind Substanzen, die direkt auf die Haut aufgetragen werden und die Mücken davon abhalten sollen, sich dort niederzulassen. Einfach und wirkungsvoll – besonders nachts – ist ein engmaschiges Moskitonetz, das auf keiner Reise fehlen sollte.

Was im Reisegepäck außerdem nicht fehlen sollte

Neben den Medikamenten in der Reiseapotheke gibt es noch mehr Ausrüstung, die Sie unbedingt in die Reisetasche packen sollten. Winter wie Sommer gilt es, die Haut vor zu viel Sonneneinstrahlung zu schützen. Ob Ski-Urlaub oder Badeferien: Sie benötigen immer einen ausreichenden Sonnenschutz in Form von guten Sonnenschutzmitteln und einem Sonnenhut. Ein gebräunter Teint steht zwar für Vitalität, aber zu ausgiebige Sonnenbäder sind keineswegs gesund. Im Gegenteil, sie fördern die Entstehung von Hautkrebs und lassen die Haut schneller altern. Deshalb: Meiden Sie die pralle Sonne, vor allem in den Mittagsstunden. Tragen Sie immer Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor auf, und vergessen Sie nicht die Ohren, das Dekolleté, Hand- und Fußrücken und Nacken. Sonst droht ein Sonnenbrand, der je nach Stärkegrad sehr schmerzhaft werden kann. In die Reiseapotheke gehört also auch eine Sonnencreme mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 25, für Babys und Kinder von LSF 50. Nach einem Tag am Strand verwöhnt eine Après-Sun-Lotion die Haut mit viel Feuchtigkeit. Falls es doch einmal zu einem Sonnenbrand kommt, hilft ein kühlendes, schmerzstillendes Gel. Nicht vergessen: Eine gute Sonnenbrille, die die Augen vor UVA- und UVB-Strahlung schützt.

Singles, die im Urlaub einem Flirt nicht abgeneigt sind, sollten an Safer Sex denken. Deshalb: Ergänzen Sie Ihre Reiseapotheke um einige Kondome. Denn beim Geschlechtsverkehr können Sie sich mit einer Vielzahl von Krankheiten anstecken. Einige davon sind bis heute nicht heilbar oder verursachen dauerhafte Schäden im Körper. Wenn Sie vorsichtig sind und nur geschützten Sexualverkehr zulassen, steht einem Urlaubsabenteuer nichts im Wege.

Natürlich brauchen Sie im Urlaub alles, was Sie auch zu Hause für Ihre Gesundheit benötigen. Diabetiker dürfen das Blutzucker-Messgerät nicht vergessen; und sollten Sie unter Bluthochdruck leiden, dann stecken Sie auch hier das Messgerät ein. Brillenträger sind mit einer Ersatzbrille gut bedient, denn nichts geht schneller zu Bruch als dünnes Brillenglas oder zarte Bügel. Für ruhigen, erholsamen Schlaf wirken Ohrstöpsel oft wahre Wunder, wenn die Hotelnachbarn laute Feste feiern. Und wer auswärts ohnehin nicht so gut schläft wie zuhause, dem können Baldrian-Kapseln beim Einschlafen helfen. Baldrian ist ein bewährter Helfer, um schneller einzuschlafen.

Hilfreiche Tipps zur Reiseapotheke

Ist einmal die Reiseapotheke eingerichtet, dann neigt man dazu, sie Jahr für Jahr ungeprüft wieder einzupacken. Checken Sie trotzdem immer vor Urlaubsantritt die Vollständigkeit – und vor allem die Haltbarkeit der Medikamente. Verfallene Arzneimittel bringen Sie am besten zur Entsorgung in Ihre Apotheke, dort können Sie die fehlenden Mittel auch gleich aufstocken.

Halten Sie sich bei der Selbstmedikation immer an die Packungsbeilage. Hier steht genau, wie oft und wie viel Sie einnehmen dürfen. Ohne ärztliche Rücksprache sollten Sie kein Medikament über einen längeren Zeitraum einnehmen. Klingen die Symptome nicht nach einigen Tagen ab, suchen Sie besser einen Arzt auf und lassen sich untersuchen. Denn in fernen Ländern ist Ihr Körper mit Erregern konfrontiert, die ihm völlig unbekannt sind. Das muss nicht, aber das kann ernste Folgen haben. Achten Sie bei der Aufbewahrung der Medikamente außerdem darauf, dass Sie sie nicht in der Sonne liegen lassen, und berücksichtigen Sie immer die Lagerungsempfehlungen in der Packungsbeilage. Manche Arzneien müssen zu einer bestimmten Zeit genommen werden wie zum Beispiel die Pille. Versuchen Sie, den Rhythmus trotz Reisestress oder Zeitverschiebung einzuhalten.

Wenn Sie verschreibungspflichtige Medikamente nehmen müssen, dann machen Sie sich vor der Reise schlau, ob es hier bestimmte Einfuhrbestimmungen gibt. Sonst könnten Sie an der Grenze das Medikament einbüßen und im Reiseland nicht wieder bekommen. Dies gilt vor allem für Substanzen, die unter das Betäubungsmittelgesetz fallen. Sollten Sie ein solches Medikament unbedingt brauchen, dann führen Sie ein ärztliches Attest auf Englisch mit, das die Diagnose und die Therapie bestätigt. Mehr Informationen finden Sie beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArm) unter www.bfarm.de. Außerdem können Ihnen die Botschaften des jeweiligen Landes rechtsverbindliche Auskunft geben. Am besten notieren Sie sich die Adresse, damit Sie bei etwaigen Notfällen darauf zurückgreifen können.

So bleiben Sie im Urlaub gesund!

Wenn Sie ein fernes Land bereisen möchten, dann sollten Sie sich vorher gut über die speziellen Krankheiten, die dort auftreten können, informieren. Erkundigen Sie sich außerdem, ob Sie ein spezielles Medikament benötgen, das unbedingt in die Reiseapotheke gehört. Das Auswärtige Amt hält dazu und auch über die Impfvorschriften, die für manche Länder gelten, viele Informationen bereit. Achten Sie immer auf einen ausreichenden Impfschutz, der sich am aktuellen Kalender des Robert-Koch-Instituts orientiert. Die größte Gesundheitsgefahr, die von den Tropen ausgeht, ist das Malaria-Risiko. Unbehandelt kann diese Krankheit, die auch Wechselfieber genannt wird, zum Tode führen. Deshalb wird allen Tropenreisenden eine Prophylaxe empfohlen. Dafür nimmt man bereits einige Zeit vor der Reise regelmäßig Tabletten ein und setzt diese Behandlung auch auf der Reise fort. Ausführliche Informationen und Beratung kann ein Reisemediziner geben, der alle Risiken kennt und entsprechende empfehlungen aussprechen kann. Wichtig: Sollten Sie nach Ihrer Reise an Fieber oder anderen Symptomen leiden, sollten Sie unbedingt auch bei einem Reisemediziner vorstellig werden.

Mit ein bisschen Glück bleibt Ihre Reiseapotheke während des Urlaubs voll und ganz unangetastet. Sie können aber auch durch umsichtiges und vorsichtiges Verhalten viel dazu beitragen, dass Sie die Medikamententasche gar nicht erst öffnen müssen.

Wie das geht? Achten Sie besonders auf Hygiene! Waschen Sie sich mehrmals am Tag die Hände, wenn Sie sich in der Öffentlichkeit aufhalten, denn Bakterien befinden sich häufig auf Türklinken, Tasten und Aufzügen. Gehen Sie niemals barfuß und baden Sie nicht in unbekannten Gewässern. Beim Essen gibt es eine simple und einprägsame Regel: „peel it, cook it or leave it“. Entweder schälen oder kochen Sie das Lebensmittel, und wenn beides nicht geht, dann lieber Finger weg. Erkundigen Sie sich nach der Leitungswasserqualität Ihres Urlaubslandes. Im Zweifel putzen Sie die Zähne und waschen sich das Gesicht lieber mit Wasser aus der Flasche. Auch Eiswürfel können heikel sein, also verzichten Sie besser darauf. Wenn Sie Lebensmittel oder Getränke einkaufen, dann achten Sie darauf, dass die Behälter verschlossen und original verpackt sind. Und schauen Sie vor einem Restaurant-Besuch genau hin, ob dort nicht nur Touristen, sondern auch Einheimische tafeln. Wenn ja, ist das ein gutes Zeichen für die Verträglichkeit der Speisen. Ein aussagekräftiger Hinweis auf die hygienischen Verhältnisse eines Lokals sind außerdem die sanitären Einrichtungen.

Weitere Reisevorbereitungen

Vergessen Sie nicht, sich vor dem Antritt Ihrer Reise um eine Reisekrankenversicherung zu kümmern. Eine medizinische Behandlung vor Ort kann sehr teuer werden. Außerdem finden Sie dort meist nicht die gleiche Versorgung vor wie in Deutschland. Da kann es von höchster Bedeutung sein, dass Sie nach einem Unfall oder bei einer schlimmen Krankheit zurücktransportiert werden. Bedenken Sie, dass wir Deutsche zum Beispiel nicht an den chaotischen Verkehr in manchen Ländern gewöhnt sind. Und wenn es wirklich kracht, benötigen Sie möglicherweise eine Versorgung, die mit dem Inhalt Ihrer Reiseapotheke nicht mehr zu bewerkstelligen ist. Achten Sie aber auf die Vertragsbedingungen, gerade, wenn Sie die Krankenversicherung über Ihr Kreditkarteninstitut abschließen.

Eine gute Vorbereitung ist der erste Schritt für einen rundum gelungenen Urlaub! Je mehr Sie über Ihr Urlaubsland wissen, desto besser. Machen Sie sich mit den Gepflogenheiten der Einheimischen vertraut, damit Sie keine Missverständnisse verursachen. In manchen Ländern ist zum Beispiel das Baden „oben ohne“ streng verboten und ein absolutes No-Go, im Bikini in den Supermarkt zu gehen. Respektieren Sie unbedingt die Verhaltensregeln in dem Land, in dem Sie zu Gast sind – das gehört zu einer Reise einfach dazu. Ebenso nützlich kann es sein, sich die wichtigsten Redewendung in der Sprache des Urlaubslandes einzuprägen oder aufzuschreiben. Informieren Sie sich aber vorher über die richtige Aussprache.

Ebenso wichtig wie die kulturellen sind die praktischen Vorbereitungen. Schreiben Sie sich Checklisten, was Sie alles mitnehmen möchten:

  • Unterlagen (Tickets, gültige Pässe, Buchungsbestätigungen, wichtige Adressen, Versicherungsunterlagen etc)
  • persönliche Dinge (Bücher, Kuscheltiere, Handy etc)
  • Strand- und/oder Sportsachen, Regenschutz uvm.

Checkliste für Ihre Reiseapotheke

Damit Sie in Ihrer Reiseapotheke nichts vergessen, finden Sie hier eine übersichtliche Checkliste für die Ausstattung:

  • Arzneimittel gegen Fieber und Schmerzen
  • Arzneimittel gegen Husten
  • Arzneimittel gegen Schnupfen / abschwellendes Nasenspray
  • Arzneimittel gegen Verstopfung
  • Arzneimittel gegen Durchfall (!)
  • Arzneimittel gegen Sodbrennen
  • Arzneimittel gegen Insektenstiche, Juckreiz, Sonnenbrand
  • Arzneimittel gegen Reisekrankheit/Kinetose (!)
  • Schmerzgel
  • Wund- und Heilsalbe
  • Augentropfen
  • Sonnenschutzmittel (!)
  • Insektenschutzmittel (!)
  • Nahrungsergänzungen
  • Beruhigungsmittel
  • Weitere Mittel nach persönlichem Bedarf
  • Vom Arzt verschriebene Medikamente
  • Elastische Binden/Mullbinden
  • Sterile Kompressen/Wundauflagen
  • Verbandpäckchen
  • Wundschnellverbände
  • Dreiecktücher
  • Heftpflaster/Pflasterstrips
  • Sicherheitsnadeln/Verbandklammern
  • Schere/Pinzette
  • Einmalhandschuhe
  • Hautdesinfektionsmittel
  • Oberflächendesinfektionsmittel
  • Fieberthermometer
  • Kühlkompressen
  • Wärmekompressen
  • Verhütungsmittel
  • Ersatzbrille
  • Thermometer
  • Blutdruckmessgerät/Pulsmesser
  • Blutzuckermessgerät
  • Wasserentkeimer
  • Vorgeschriebene/empfohlene Impfungen?
  • Medizinische Hinweise?

Besondere Reiseimpfungen und Malariaprophylaxe

Sorglos in den Urlaub mit der richtigen Gesundheitsvorsorge

In fernen Ländern gibt es andere, teilweise lebensbedrohliche Krankheiten, auf die unser Immunsystem nicht eingestellt ist. Für Ihren Traumurlaub sollten Sie auf jeden Fall daran denken, sich rechtzeitig impfen zu lassen! Vergessen Sie nicht, Ihre Standardimpfungen auch im Erwachsenenalter alle 10 Jahre aufzufrischen. Für Fernreisende sind vor allem die Impfungen gegen Tetanus und Diphtherie unabdingbar.

Gegen Malaria ist noch kein wirksamer Impfstoff auf dem Markt. Dem Sumpffieber kann aber mit Hilfe einer Medikamentenprophylaxe vorgebeugt werden. Für viele Reiseziele reicht es jedoch aus, für den tatsächlichen Krankheitsfall Medikamente zur Eigenbehandlung, der sogenannten Stand-by-Therapie, mitzuführen. Eine Übertragung des Erregers durch Moskitostiche können Sie mit einem zuverlässigen Insektenschutz mittels Mückennetzen, Insektensprays und bedeckender Kleidung vermeiden.

Hier finden Sie eine Liste, welche Impfungen für die Lieblingsurlaubsländer der Deutschen erforderlich sind und wie hoch das Malariarisiko dort ist. Die gefetteten Impfungen sind für die Reise zu Ihrer Traumdestination unbedingt notwendig. Welche empfohlenen Impfungen für Ihre individuelle Reise nötig sind, können Sie bei Ihrem Hausarzt, einem Reise- und Tropenmediziner oder beim Auswärtigen Amt erfragen.

AFRIKA

Ägypten

  • Standardimpfungen, Hepatitis A
  • Polio, Typhus

Nur im Governorat El Faiyum tritt Malaria saisonal bedingt auf. Das dortige Ansteckungsrisiko ist gering. Die übrigen Teile Ägyptens gelten als malariafrei.

Ghana

  • Standardimpfungen,  Hepatitis A, Gelbfieber
  • Polio, Cholera, Typhus, Hepatitis B, Tollwut, Meningitis

In ganz Ghana besteht ganzjährig ein hohes Malariarisiko.

Kenia

  • Standardimpfungen, Hepatitis A, Polio, Gelbfieber
  • Cholera, Typhus, Hepatitis B, Tollwut, Meningitis

Je nach Region variiert das Malariarisiko. Ein hohes Risiko besteht in den Regenwäldern und den Touristengegenden an der Küste Kenias. Die Höhenlagen über 2000m werden als malariafrei angesehen. Die Malariamücke tritt in Kenia ganzjährig, jedoch verstärkt während der Regenzeit auf.

Marokko

  • Standardimpfungen, Hepatitis A
  • Polio, Typhus, Hepatitis B, Tollwut

Marokko gilt als malariafrei.

Tunesien

  • Standardimpfungen, Hepatitis A
  • Polio, Typhus, Hepatitis B, Tollwut

Tunesien ist malariafrei.

Südafrika

  • Standardimpfungen
  • Polio, Hepatitis A, Cholera, Hepatitis B, Tollwut

Das Malariarisiko in Südafrika unterscheidet sich je nach Region. Ein hohes Risiko, an der bakteriellen Infektion zu erkranken, besteht besonders im nördlichen und östlichen Tiefland der Limpopo-Provinz, den Küstengebieten von KwaZuli-Natal und im Krüger-Park. Die Überträgermücke tritt verstärkt in der Regenzeit von Oktober bis Mai auf.

Tansania

  • Standardimpfungen, Gelbfieber, Polio
  • Cholera, Typhus, Hepatitis B, Tollwut

Die Gefahr, an Malaria zu erkranken, ist in Tansania landesweit unterhalb von 1800m über dem Meeresspiegel hoch.

SÜDAMERIKA

Argentinien

  • Standardimpfungen
  • Hepatitis A, Typhus, Hepatitis B, Tollwut, Gelbfieber

Ausschließlich in den ländlichen Grenzgebieten im Norden Argentiniens besteht ein geringes Risiko, sich mit Malaria zu infizieren. Ansonsten gilt das Land als malariafrei.

Bolivien

  • Standardimpfungen, Hepatitis A, Gelbfieber
  • Typhus, Hepatitis B, Tollwut

Besonders in den ländlichen Landesteilen des Nordostens, die unterhalb von 2500 m liegen, ist ein mittleres Malariarisiko ganzjährig gegeben. Die Städte und höher gelegene Gebiete Boliviens sind malariafrei.

Brasilien

  • Standardimpfungen, Hepatitis A, Gelbfieber
  • Typhus, Hepatitis B, Tollwut

Das Übertragungsrisiko des Sumpffiebers ist je nach Landesteil verschieden. Die Moskitos treten in Brasilien vorrangig in der Amazonasregion auf. Besonders in den dortigen Flusstälern, Regenwäldern und in Gebieten unterhalb einer Höhe von 900m herrscht ein sehr hohes Malariarisiko.

Chile

  • Standardimpfungen, Hepatitis A
  • Typhus, Hepatitis B, Tollwut

Chile gilt als malariafrei.

Peru

  • Standardimpfungen, Hepatitis A, Gelbfieber
  • Typhus, Hepatitis B, Tollwut

Malariamücken kommen in Peru in erster Linie im oberen Amazonasbecken, im Loreto-Department, vor. 98% der Malariafälle wurden hier registriert. Es besteht ein mittleres Ansteckungsrisiko.

Ecuador

  • Standardimpfungen, Hepatitis A, Gelbfieber
  • Typhus, Hepatitis B, Tollwut

In den Landstrichen Ecuadors unterhalb von 1500m über dem Meeresspiegel, besteht ein mittleres bis geringes Risiko an Malaria zu erkranken. Am häufigsten treten Krankheitsfälle im östlichen Tiefland von Sucumbios und Pastaza auf, insbesondere in den Flusstälern.

NORDAMERIKA

USA

  • Standardimpfungen
  • Hepatitis B, Tollwut

Es besteht keine Malariagefahr.

Kanada

  • Standardimpfungen
  • Hepatitis B

Kanada ist malariafrei.

AUSTRALIEN/NEUSEELAND

  • Standardimpfungen
  • Hepatitis A, Hepatitis B

Australien und Neuseeland sind malariafrei.

EUROPA

Frankreich

  • Standardimpfungen
  • Hepatitis A, Hepatitis B, FSME

Frankreich ist malariafrei.

Italien

  • Standardimpfungen
  • Hepatitis A, Hepatitis B

In Italien besteht keine Malaria-Gefahr.

Spanien / Kanarische Inseln

  • Standardimpfungen
  • Hepatitis A, Hepatitis B

Sowohl Spanien als auch die Kanarischen Inseln gelten als malariafrei.

Griechenland

  • Standardimpfungen
  • Hepatitis A, Hepatitis B

In Griechenland besteht kein Malariarisiko.

Kroatien

  • Standardimpfungen
  • Hepatitis A, Hepatitis B, FSME; Tollwut

Kroatien wird als malariafrei angesehen.

ASIEN

China

  • Standardimpfungen, Hepatitis A
  • Cholera, Typhus, Polio, Hepatitis B, Tollwut, Japanische Enzephalitis, FSME

Abhängig von der Reiseregion besteht in China ein mittleres bis sehr geringes saisonal bedingtes Risiko, sich mit dem Malariaerreger zu infizieren. Am häufigsten treten Malariafälle in den Provinzen Hainan und in den tief gelegenen Landstrichen im Süden von Yunnan auf.

Indien

  • Standardimpfung, Hepatitis A, Polio, Typhus
  • Cholera, Hepatitis B, Tollwut, Japanische Enzephalitis, Meningitis

Das geringe bis mittlere Übertragungsrisiko des Malariaerregers in Indien ist an die jeweilige Ökologie und das Klima gebunden. Die Monsunregen fördern das Auftreten der Malariamücken. Die Gefahr, an Malaria zu erkranken, ist in Indien während des Monsunregens zwischen Mai und November am höchsten. Denn die Regenfälle begünstigen die Verbreitung der Überträgermücke.

Indonesien

  • Standardimpfungen, Hepatitis A
  • Cholera, Polio, Hepatitis B, Tollwut, Japanische Enzephalitis

Das Malariarisiko in Indonesien differiert je nach Region. Besonders hohe Ansteckungsgefahr droht in den tiefer gelegenen Gebieten von Papua, den Molukken und auf allen Inseln östlich von Bali.

Japan

  • Standardimpfungen
  • Hepatitis B, Japanische Enzephalitis, FSME

Im Japan besteht keine Malariagefahr.

Thailand

  • Standardimpfungen, Hepatitis A
  • Typhus, Cholera, Hepatitis B, Tollwut, Japanische Enzephalitis

In Thailand ist das Malariarisiko eher gering. In den Wäldern des mittleren Westens und im Norden und Osten des Landes, sowie auf einigen Inseln wie Ko Chang oder den Similan-Inseln, tritt Malaria häufiger auf. Die Ansteckungsgefahr steigt in der Regenzeit.

Türkei

  • Standardimpfungen, Hepatitis A
  • Typhus, Hepatitis B, Tollwut

Von Mai bis Oktober besteht in den südöstlichen Grenzgebieten Anatoliens ein mittleres Malariarisiko, eine geringe Gefahr in den tiefer gelegenen Gebieten östlich von Adana. Die übrigen Landesteile gelten als malariafrei.

Malediven

  • Standardimpfungen, Hepatitis A
  • Typhus, Hepatitis B

Auf der Maledivischen Inselgruppe besteht keine Malariagefahr.

Alle Angaben in diesem Blog dienen lediglich der Information. Die in diesem Blog zur Verfügung gestellten Inhalte können und dürfen nicht zur Erstellung eigenständiger Diagnosen und/oder einer Eigenmedikation verwendet werden, noch ersetzen sie die Behandlung durch einen Arzt.

Welche Impfungen aktuell für Ihre individuelle Reise nötig sind, erfragen Sie bitte bei Ihrem Hausarzt, einem Reise- und Tropenmediziner oder beim Auswärtigen Amt.

Wichtiger Hinweis: Für die Aktualität der Impfempfehlungen kann keine Gewähr übernommen werden.

Quelle: Deutsches Auswärtiges Amt, Stand der Information: Juli 2012

 

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