Rasulbad

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Rasulbad – was ist das?

Dass Kinder es lieben, nach einer Regenschauer in Pfützen zu springen oder im Schlamm zu spielen, das wissen wohl nicht nur Eltern. Allerdings macht Schlamm nicht nur dreckig, sondern auch schön. Und das wussten bereits die alten Ägypter. Denn sie waren es, die schon vor mehreren tausend Jahren das Rasulbad erfunden haben. Heute gehört das Rasulbad, das mitunter auch als Rhassoulbad bezeichnet wird, zu den beliebtesten Wellness-Trends. Die Bezeichnung „Rhassoul“ kommt aus dem Arabischen und bedeutet so viel wie „waschen“.

Ein Rasulbad ist eine spezielle ägyptische Form des Kräuter-Dampfbades, in dem man im Rahmen einer Schönheits- und Reinigungszeremonie mit Heilerde bzw. Rasul-Schlamm eingerieben wird. Ein Rasulbad wirkt äußerst entspannend und sorgt dafür, dass die Haut entschlackt wird. Gleichzeitig stimuliert das Rasulbad den Stoffwechsel und regt die Durchblutung an. Dies wiederum sorgt dafür, dass das Immunsystem gestärkt und gleichzeitig das Bindegewebe gefestigt wird. Auf diese Weise wird die Haut nach einem solchen Rasulbad glatt und geschmeidig, während gleichzeitig das gesamte körperliche Wohlbefinden steigt.

Im alten Ägypten war das Rasulbad als eine der vielen Varianten des Dampfbades sehr beliebt. Da die Wirkungen auf den menschlichen Organismus erst deutlich später beschrieben wurden, diente das Rasulbad den Ägyptern zunächst ausschließlich zur Entspannung. Die hautglättenden Effekte waren bereits damals bekannt. Bereits Königin Kleopatra soll ein großer Fan dieses ägyptischen Baderituals gewesen sein.

Rasulbad Ablauf

Dass es sich beim Rasulbad zunächst um ein Baderitual handelte, ist bis heute erkennbar. Bevor die eigentliche Behandlung beginnt, duscht der Besucher sich zunächst kurz ab, ähnlich wie in einem Schwimmbad, bevor er das Becken betritt. Nach dem Duschen geht es in einen kleinen, runden Raum, den so genannten Rasul-Raum. In diesem Kräuterdunstraum beginnt dann die eigentliche Rasul-Behandlung. Hier wird der Körper mit Heilerde behandelt. Dabei werden die unterschiedlichen Körperpartien mit verschiedenen Pflegeschlämmen bestrichen. Neben diesen Pflegeschlämmen und Heilerden kommen bei einem Rasulbad auch Algen und Kreide zum Einsatz, die auf dem Körper verteilt werden. Beim Rasulbad wird, in Unterschied zum Beispiel zu einer Fangobehandlung, nur eine sehr dünne Schicht aufgetragen. Alle verwendeten Pflegeschlämme eignen sich auch für empfindliche Hauttypen.

Rasulbad Wirkung

Durch die verschiedenen Heilerden und Schlämme wirkt ein Rasulbad ähnlich wie ein Peeling. Der so genannte Rasul-Raum ist Behandlungsraum und gleichzeitig ein Kräuterdunstraum. Nach dem Auftragen der Schlämme werden in diesem Raum mit Hilfe eines speziellen Ofens Kräuterdampfschübe erzeugt, ähnlich wie in einer Sauna bei einem Aufguss. In dieser ersten Phase trocknen die aufgetragenen Heilerden durch die Wärme zunächst auf dem Körper an. In einer zweiten Phase werden die Kräuterdampfschübe dann erhöht, wodurch sowohl Temperatur als auch Luftfeuchtigkeit im Rasul-Raum deutlich ansteigen. Am Ende dieser Phase liegt die Temperatur bei etwa 45 – 50 Grad Celsius, die Luftfeuchtigkeit bei rund 80 Prozent. Dies sorgt für eine Öffnung sämtlicher Körperporen.

Zu diesem Zeitpunkt wird das auf die Haut aufgetragenen Gemisch aus Heilerden, Pflegeschlämmen, Algen und Kreiden mit kreisenden Bewegungen gründlich einmassiert. Die Öffnung der Poren durch die Hitze und die Feuchtigkeit hat zur Folge, dass die Haut bei der Aufnahme von Mineral- und Nährstoffen aus den Heilerden und Pflegeschlämmen optimal unterstützt wird. Auf diese Weise werden, wie beim Peeling, nicht nur abgestorbene Hautschuppen und Schmutz abgelöst, sondern die Mineral- und Nährstoffe wirken auch in tieferen Zellschichten und tragen so zu einem verbesserten Hautbild bei. Insgesamt dauert diese zweite Phase rund 35 Minuten. Ist das Einmassieren der Mischung beendet, kann man es sich zunächst in beheizten Sitznischen bequem machen.

Wie nach einem Saunagang, endet auch das Rasulbad mit einer Dusche, wobei der Schlamm vom Körper abgewaschen wird. Anders als beim Saunieren, ist die Dusche allerdings nicht eiskalt, sondern lauwarm. Danach wird der Körper zunächst mit Ölen eingerieben, danach folgt eine Ruhepause.

Ein Rasulbad

  • führt zu einer intensiven Hautreinigung
  • sorgt weiches und frisches Hautgefühl
  • belebt und fördert die Durchblutung
  • wirkt entschlackend
  • liefert der Haut gesunde Nährstoffe und Mineralien aus dem Heil-Schlamm
  • ist gut für das Immunsystem
  • hilft als Wellness-Ritual, die Seele baumeln zu lassen
  • macht einfach Spaß

Ist das Rasulbad für jeden geeignet?

Aufgrund der wohltuend entspannenden Wirkung ist das Rasulbad für nahezu jeden geeignet. Ein wenig Vorsicht geboten ist bei Herz- und Kreislaufpatienten oder bei Menschen mit Herzbeschwerden geboten. Hier kann es aufgrund der hohen Temperaturen und der hohen Luftfeuchtigkeit im Rasul-Raum, ähnlich wie bei einem Saunagang, zu Problemen kommen. Auch bei Problemen mit dem Blutdruck oder mit den Venen sollte ein Rasulbad mit Vorsicht genossen werden. Für Schwangere ist ein Rasulbad als Entspannungstechnik durchaus geeignet. Selten kann es auch hier zu Problemen kommen, da einige Kräutermischungen Wehen auslösen können. Wer unsicher ist, ob sich ein Rasulbad für die eigene Behandlung eignet, sollte im Vorfeld auf jeden Fall seinen Arzt konsultieren.

 

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