Paraffinbad

Paraffinbad

Wo normalerweise nur eine fettreiche Haut-, Hand- oder Fußcreme hilft, hat sich nun eine weitere Methode bei derma- und rheumatologischen Problemen erfolgreich etabliert: das Paraffinbad.

Was ist Paraffin?

Ein Gemisch aus gesättigten Kohlenwasserstoffen trägt die Bezeichnung Paraffin (lat.: parum affinis, übersetzt: wenig reaktionsfähig).

Sie benutzen Paraffin fast täglich, ohne es vielleicht wahrzunehmen. Paraffin, ein Abfallprodukt aus der Erdölindustrie, kommt nicht etwa nur als Trägerstoff in diversen Cremes oder Kosmetika vor. Sie finden diesen Stoff auch in weiteren Produkten wie zum Beispiel Süßigkeiten, Schuhcremes oder Putzmittel.

Welche Wirkung hat ein Paraffinbad?

Durch die entstehende Wärme des Paraffinbades öffnen sich die Poren der Haut, Feuchtigkeit tritt aus, kann aber – aufgrund der sich bildenden Wachsschicht – nicht entweichen und wird schließlich von der Haut erneut aufgenommen.

Dieser Vorgang belebt die Haut an Händen, Füßen, Ellenbogen oder Knien, sorgt insgesamt für eine bessere Durchblutung der Derma, entspannt die Muskeln, spendet der Haut ergiebige Feuchtigkeit und wirkt zudem schmerzlindernd.

Paraffinbäder zur Wärmetherapie

Anzumerken ist, dass Paraffin eine hervorragende Wärmekapazität besitzt und schon allein aus diesem Grund für eine Wärmetherapie regelrecht prädestiniert ist.

Paraffinwachs ist aufgrund seiner Eigenschaften (leichtflüssig, brennbar, ungiftig, wachsartig, elektrisch isolierend und mit Fetten sowie Wachsen gemeinsam verschmelzbar) wie gemacht für eine optimale Wärmetherapie.

Eine Behandlung mit Paraffin kurbelt den Selbstheilungsmechanismus des Körpers an und pflegt Ihre Haut auf besonders achtsame sowie nachhaltige Weise.

Diese Wärmetherapie basierend auf medizinischen Paraffinbädern bewirkt außerdem bei Verspannungen des Muskel-Sehnen-Apparates, bei Muskel- und Gelenkschmerzen oder bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises kleine Wunder.

Nach der Wärmeanwendung fühlen sich viele Anwender und Anwenderinnen wie neugeboren – sowohl in Bezug auf ihre Haut, als auch auf ihren Muskel- und Sehnenapparat.

Wie wird ein Paraffinbad angewendet?

Das Paraffinbad ist für kleine Körperpartien, hauptsächlich für Hände und Füße, aber auch für Knie sowie Ellenbogen bestimmt. Die Behandlung ganzer Extremitäten ist leider nicht möglich.

Die Anwendung selbst beruht auf einem im Handel erhältlichen Wärmegerät, welches das medizinische Paraffinwachs zum Schmelzen bringt. In das geschmolzene Paraffin werden die gewünschten Körperteile (siehe oben) mehrmals hintereinander eingetaucht und danach sorgsam umwickelt (Knie und Ellenbogen) oder in Füßlinge oder Handschuhe (Füße und Hände) gepackt.

Anleitung zur Anwendung von Paraffinbädern

Für ein gut wirksames Paraffinbad braucht es ein spezielles Wärmegerät, Paraffinwachs, (Mull-)Binden, Füßlinge oder Handschuhe.

Vor der Behandlung reinigen und pflegen (Maniküre und Pediküre bei Händen und Füßen) Sie bitte das entsprechende Körperteil – denn nur so hat das Paraffinbad die Chance, Ihrer Haut die Wellness zukommen zu lassen, die sie verdient.

Für ein besonders intensives Paraffinbad-Erlebnis dürfen Sie Hände oder Füße (je nachdem, welche Körperteile Sie behandeln wollen) mit Cremes oder Salben vorbehandeln. Achten Sie darauf, dass sich ungefähr vier Paraffinblöcke im Gerät befinden.

Schalten Sie nun Ihr Wärmegerät an und stellen Sie das Paraffinbad auf höchste Stufe ein. Dieser Vorgang dauert in etwa eine Stunde. Sobald die Paraffinblöcke geschmolzen sind, dürfen Sie die Wärme leicht herabregulieren.

Lassen Sie nun Ihre Hände (Beispiel) vorsichtig in das wärmende Bad gleiten und ziehen Sie sie wieder heraus. Wiederholen Sie dies bitte mehrmals (bei Rheuma zum Beispiel bis zu 15 Mal).

Mit dem ersten Eintauchen entsteht eine dünne Paraffinschicht, welche bei Wiederholung des Aktes dicker und dicker wird. Gönnen Sie sich und Ihren behandlungsbedürftigen Körperarealen 15 Minuten beglückende Entspannung und beenden Sie das Wärmebad, indem Sie Ihre Hände mit schützenden Handschuhen umhüllen.

Lassen Sie Ihr Paraffinbad für etwa 15 bis 20 Minuten nachwirken. Dann entfernen Sie sowohl die Handschuhe als auch die Paraffin-Schicht und freuen sich über eine streichelzarte Haut.

Kann ein Paraffinbad ohne spezielles Gerät durchgeführt werden?

Theoretisch kann das Paraffinbad auch ohne geeignetes Gerät angewandt werden – zum Beispiel mit einem Kochtopf mit Paraffinwachsblöcken. Es gestaltet sich jedoch schwierig, eine genaue Temperatur von 50 Grad Celsius zu erreichen.

Da diese etwas unsichere Methode einige Gefahren in sich birgt, sollten Sie besser bei der Anwendung auf ein geprüftes Gerät zurückgreifen.

Wofür wird ein Paraffinbad angewendet?

Ein Paraffinbad eignet sich zur Hautpflege und zur Wärmetherapie, zum Beispiel bei Muskelverspannungen, Arthrose, Schleimbeutelentzündung, Zerrungen und Prellungen. Es wirkt entspannend, durchblutungsfördernd und zeigt sogar einen schmerzlindernden Effekt.

Paraffinbäder zur Anwendung bei Arthrose

Arthrose zählt zu einer der häufigsten Gelenkerkrankungen, die mit Abnutzungserscheinungen und der kontinuierlichen Zerstörung der Knorpelschicht eines Gelenks einhergeht.

Folge: Das Gelenk entzündet sich, wird dick und beginnt heftig zu schmerzen. Patienten, bei denen die Kältetherapie nicht oder nur wenig anspricht – welche also Wärme besser als Kälte vertragen – dürfen gerne ein Paraffinbad ausprobieren.

Die durchblutungsfördernde Wirkung des Bades lockert das Gewebe rund um das entsprechende Gelenk auf, führt zur Entspannung verhärteter Muskelpartien und mindert den Schmerz.

Paraffinbäder in der Ergotherapie

Eine gut ausgeführte Ergotherapie („Gesundung durch Handeln und Arbeiten“) sorgt unter anderem für die Verbesserung der Bewegungsabläufe. Aufgezeigte Übungen erfolgen mit hoher Konzentration sowie Motivation – was schnellstmöglich zu einer fühlbar positiven Entwicklung führen kann.

Sie können Ihre schmerzenden Körperglieder (Arme, Beine, Knie oder Ellenbogen) auf die Therapie vorbereiten, indem Sie ihnen vorher ein Paraffinbad gönnen – denn wie wir wissen, trägt diese medizinische „Kur“ zur Auflockerung des Gewebes und der Muskeln bei.

Dies bedeutet: Sie dürfen entspannt und schmerzärmer Therapieerfolge verzeichnen, da die schmerzenden Regionen im Paraffinbad bereits für ihre anstehende Aufgabe (Ergo-Training) fit gemacht wurden.

Welche Körperregionen werden mit Paraffinbädern behandelt?

Fuß, Knie, Ellenbogen und Hand sind die Körperregionen, welche ein Paraffinbad für gewöhnlich bedient. Auch sind die erhältlichen Geräte extra handlich gehalten – wäre es anders, könnten Sie ein Paraffinbad kaum bis gar nicht bei sich zu Hause genießen.

Paraffinbäder zur Anwendung an Händen und Füßen

Haut, Gelenke, Muskeln und Sehnen, auch das umliegende Gewebe von Händen und Füßen braucht eine regelmäßige Pflege und Anregung, um den täglichen Herausforderungen gewachsen zu sein.

Langes Stehen oder Gehen, Computerarbeit oder Abwaschdienste greifen das natürliche Wohlbefinden von Hand und Fuß an und sorgen auf Dauer für Beschwerden wie zum Beispiel spürbar trockene, rissige Haut sowie eventuelle Schmerzen beim Ausführen jahrelang getätigter Bewegungsabläufe.

Oft entstehen urplötzlich Allergien oder sonstige Hautprobleme oder es kommt (zusammen mit dem Alter) allmählich zu Muskel- und Gelenkerkrankungen, welche uns in unserem Tun beschweren beziehungsweise einschränken.

Das Paraffinbad entlastet gestresste Hände und Füße, indem es sie in achtsame, schmerzlindernde, zudem pflegende Wärme hüllt und ihnen auf diesem schonenden Weg Spannkraft, Widerstandskraft, Feuchtigkeit und Beweglichkeit zurückbringt.

Wo kann man Paraffinbäder kaufen?

Sie haben sich für ein Paraffinbad entschieden und machen sich nun auf die Suche nach einem Geschäft, welches Paraffinbäder führt. Ganz gewiss spielt der Preis eine entscheidende Rolle. Zu teuer, aber auch nicht zu billig soll das Gerät sein.

Hohe Qualität, Langlebigkeit sowie eine vorzugsweise einfache Bedienung erwarten Sie von dem Paraffinbad, welches Ihnen zukünftig Wohlbehagen spenden soll. Die Paraffinbad-Preise sind recht unterschiedlich gestaffelt. Oft hängen sie von der Ausstattung des jeweiligen Gerätes ab.

Geräte mit weiterem Zubehör kosten selbstredend mehr als zum Beispiel Paraffinbäder ohne Zusatzteile. Wer ein Paraffinbad erwerben möchte, darf sich gerne in Apotheken, Drogerien, Fitness- oder Elektronikgeschäften allgemein eine gewisse Übersicht verschaffen.

Der Vorteil beim Kauf in einer Apotheke: Hier erhalten Sie kompetente Beratung vor Ort und genießen den Bonus, bei Fragen immer wieder auf vertrautes Personal – im Zweifel auf den Apotheker – zurückgreifen zu können.

Das schafft Vertrauen und Sicherheit beim Kauf eines hochwertigen Gerätes. Die Preise der handelsüblichen Paraffinbäder liegen im untersten Bereich bei etwa 15 bis 60 Euro und erreichen ihre Obergrenze bei circa 220 Euro.

Welche Erfahrungen wurden mit Paraffinbädern gemacht?

Zusammengefasst gibt es sehr viele Befürworter dieser leistungsstarken Methode. Patienten, welchen ein Paraffinbad zugute kam, berichten von zeitnahen positiven Ergebnissen, welche durch weitere Bäder intensiviert werden können.

Tatsächlich braucht es etwas Geduld, Ruhe und einen kleinen finanziellen Einsatz, um die bestmöglichen Heilerfolge aus der Paraffinbad-Therapie ziehen zu können. Entscheiden Sie bitte selbst, ob es ein Heimgerät sein darf oder ob Sie lieber in einer Praxis das Verwöhnbad „einnehmen“.

Manchmal werden die Kosten infolge einer genehmigten Ergotherapie-Maßnahme von den Krankenkassen mitgetragen. Fragen Sie gerne mal nach.

Ist ein Paraffinbad schädlich?

Eine berechtigte Frage, schaut man sich all die Berichte über Umweltverschmutzung, Bakterienbefall und Hautreizungen an. Fakt ist: Paraffin alleine schädigt weder Umwelt noch Haut.

Auch kommt es nicht zum unnötigen Verbrauch kostbarer Ressourcen, da Paraffin bereits als selbständiges Nebenprodukt des Erdöls natürlich vorkommt und nicht erst neu erschaffen werden muss. Immer wieder heißt es: Paraffin erstickt die Haut oder forciert Allergien.

Das übliche Paraffinbad dauert etwa 15 Minuten. In dieser kurzen Zeit ist ein angebliches „Ersticken“ gar nicht möglich. Weiter behandeln Patienten Ihre Hände oder Füße vor der Anwendung mit Creme.

Die Paraffinschicht, die sich über die Creme legt, kommt nicht mit der Derma in Berührung, vielmehr sorgt der Paraffinschutzmantel für eine positive Verstärkung der Creme-Wirkung.

Auch Bakterien und Keime haben keine Chance, sich im Paraffinwachs zu tummeln oder gar zu vermehren. Vergessen wir bitte nicht: Bei Paraffin handelt es sich um ein rein chemisches Produkt, mit welchem Keime beziehungsweise Bakterien wahrlich nichts anzufangen wissen.

Diese Tests wurden mit Paraffinbädern durchgeführt

2018 wurden zum Beispiel einige Tests mit Paraffinbädern verschiedener Preisklassen erfolgreich durchgeführt.
11 Geräte verschiedener Hersteller wurden mit allen Funktionen auf Herz und Nieren getestet und bewertet.

Fazit: Paraffinbäder – sofern sie ordnungsgemäß geprüft wurden und eine vernünftige Qualität aufweisen – zeigen im Praxis- und Hausgebrauch gute Ergebnisse und bringen ihren Benutzern einen echten Mehrwert.

Quellen

 

Bild: © AlexOakenman – stock.adobe.com