Mückenschutz ohne Chemie

Mückenschutz ohne Chemie

Es hätte so schön sein können. Ein lauschiger Abend auf dem Balkon, Kerzenschein, Sternenhimmel und ein kühles Getränk auf dem Tisch. Aber dann – Ssssssssss – ist es vorbei mit Ruhe und Romantik. Wie aus dem Nichts erscheinen die Mücken und setzen zur Attacke an. Schnaken, Staunsen, Stanzen, Gelsen: Wörter gibt es im Volksmund viele für die unerwünschten Gäste, die der Sommer leider mit sich bringt. Sie rauben uns mit ihrem lästigen Gesumme Nerven und Schlaf und bescheren uns dafür juckende Stiche, von denen man lange etwas hat. Schluss damit! Am besten lassen Sie es gar nicht erst so weit kommen. Aber was hilft gegen die fiesen Blutsauger? Was mögen sie und was können sie gar nicht leiden?

Ätherische Öle statt Chemie-Keule

Viele Mückenschutzmittel setzen auf chemische Substanzen, um Mücken fernzuhalten. Besonders wirksam und in den meisten Mitteln für tropische Regionen enthalten ist zum Beispiel Diethyltoluamid (DEET). Der Nachteil: In hoher Konzentration sind solche Mückenkeulen gesundheitlich nicht ganz unbedenklich. Vor allem im Kinderzimmer sollte man auf chemischen Mückenschutz deshalb besser ganz verzichten. Eine natürliche Alternative sind Produkte, die ätherische Öle einsetzen. Bewährt haben sich Sprays und Lotions mit Mischungen aus Citronella, Bergamotte, Minze oder Eukalyptus. Auch den Geruch von Gewürznelken, Lavendel, Salbei, Basilikum und Thymian mögen die Plagegeister nicht. Sie können ätherische Öle zum Beispiel mit Wasser verdünnen und in Schälchen geben. Oder Sie verdampfen sie mithilfe einer Duftlampe. Aber Achtung: Tragen Sie ätherische Öle nie direkt auf die Haut auf, das könnte zu Allergien und Hautreizungen führen.

Pflanzen als Mückenschutz

Auch einige Gartenpflanzen können dabei helfen, lästige Besucher fernzuhalten. Besonders wirksam gegen Mücken ist zum Beispiel die Katzenminze (Nepeta cataria). Die mehrjährige Pflanze gehört zu den Lippenblütlern und hat für uns Menschen einen angenehmen, herben, zitronig-minzigen Geruch – den Mücken überhaupt nicht leiden können. Ein Blumenkasten mit Katzenminze auf dem Balkon oder vor dem Fenster kann daher Wunder wirken. Auch der Duft von Tomatenpflanzen soll den Blutsaugern übrigens zuwider sein. Der leckere Nebeneffekt: Wenn die Früchte reif sind, haben Sie auf Balkon und Terrasse kleine Tomaten zum Naschen.

Mücken-Piepser

Eine elektronische Mücken-Schutz-Methode, die ohne chemische Substanzen auskommt, sind Mückenpiepser. Diese Geräte senden Hochfrequenz-Schallwellen aus, die fürs menschliche Ohr nicht zu hören sind, wohl aber für die Mückenweibchen. Denen soll der Ton das Summen der Männchen vorgaukeln. Der Trick: Nach der Begattung meiden die Weibchen die Männchen und halten sich deshalb auch von den Mücken-Piepsern fern. Was in der Theorie plausibel klingt, funktioniert in der Praxis jedoch nur bedingt. Viele Anwender berichten davon, dass sie trotz der Pieps-Abwehr gestochen wurden. Auch fürs Kinderzimmer sind die Geräte nicht geeignet, denn Babys haben ein empfindliches Gehör, das von den Schallwellen gestört werden könnte.

Was Mücken lieben

Mücken mögen es feucht und warm, dann können sie sich ideal vermehren. Wer in der Nähe von stehenden Gewässern oder sumpfigen Gebieten wohnt, kann ein Lied davon singen. Auch eine Regentonne kann, wenn sie selten geleert wird, eine wunderbare Brutstätte für die Plagegeister sein. In der Regel stechen uns hauptsächlich die Weibchen. Das hängt damit zusammen, dass sie eine Blutmahlzeit benötigen, um Eier zu bilden. Männliche Mücken ernähren sich dagegen meist von Pflanzensaft und Nektar. Angezogen werden die Blutsauger durch unseren Geruch – so machen sie schon über Kilometer hinweg ihre menschliche Beute aus. Die Duftstoffe auf der Haut werden von den Hautbakterien produziert und sind bei jedem Menschen individuell – deshalb finden Mücken manche Menschen „delikater“ als andere. Das hängt auch damit zusammen, was wir zuvor gegessen haben. Forscher haben zum Beispiel herausgefunden, dass Leute, die viel Fett und Zucker zu sich nehmen, bei Stechmücken besonders beliebt sind. Knoblauch essen schreckt die Insekten entgegen weit verbreiteter Meinung allerdings nicht ab.

 

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