Medizinische Hefe für eine gesunde Verdauung und schöne Haut

Medizinische Hefe für eine gesunde Verdauung und schöne Haut

Hefen waren schon bei den alten Ägyptern bekannt, denn nur mit ihrer Hilfe gelang die Herstellung von Genuss- und Lebensmittel wie Bier, Wein und Brot. Im Alten Testament findet sich sogar eine detailgetreue Beschreibung, wie sich mit Hefe Sauerteigbrot herstellen lässt. Dass die Hefe auch über medizinischen Nutzen verfügt, wussten unsere Vorfahren ebenso. In Ägypten wurden zum Beispiel Hautprobleme und Verdauungsstörungen damit behandelt. Und in der heutigen Medizin hat sich nichts an diesen traditionellen Anwendungsbereichen geändert.

Medizinische Hefe: Kleinstlebewesen als ideale Nährstoffbombe

Hefen sind einzellige Mikroorganismen, die zu den niederen Pilzen gehören. In der freien Natur sind sie so gut wie überall zu finden. Allerdings hat das Kleinstlebewesen auch gewissen Ansprüche an seinen Lebensraum: Es verabscheut Kälte, Salz und Fett. Dafür bevorzugt es mollige Wärme und frisst viel Stärke und Zucker, die es schließlich in Alkohol und Kohlendioxid umwandelt.

Hefe ist aber nicht gleich Hefe. Medizinische Hefe besitzt nämlich ein anderes Wirkprofil als die Trockenhefe oder Back-Hefe, die in der Lebensmittelherstellung gebraucht werden. Die medizinische Hefe trägt im medizinischen Fachjargon den lateinischen Namen Faex medicinalis. Sie wird aus frischen bzw. getrockneten Zellen hergestellt, die von den Hefe-Sorten Saccharomyes cerevisiae MEYEN (Backhefe) oder Candida utilis (HENNEBERG) stammen.

Die medizinische Hefe gehört zu den soggenannten Probiotika. Das sind Stoffe, die von Mikroorganismen ausgesondert werden, aber dem Wachstum von anderen Lebewesen zugute kommen. Probiotika sind also Arzneimittel aus lebenden Zellen, die eine positive Wirkung auf die Gesundheit anderer Organsimen entfalten. Die medizinische Hefe ist reich an Vitaminen der B-Gruppe, Polysacchariden, Proteinen und Steroiden. Ihre Qualität wird im Deutschen Arzneibuch (DAB) reglementiert.

Die Wirksamkeit medizinischer Hefe konnte in mehreren Studien nachgewiesen werden. Anwendungsgebiete sind Verdauungsprobleme (Bsp. Durchfall), Furunkulose und als Begleittherapie bei Akne.

Medizinische Hefe: Appetitanregend durch Regulierung der Verdauungsfunktion

Die medizinische Hefe ist die einzige natürliche Substanz, die positive Effekte auf das Verdauungssystem hat und gleichzeitig den Appetit anregt. Bemerkenswert ist vor allem, dass dies über die Stärkung des Immunsystems geschieht: Die Einnahme von medizinischer Hefe führt nämlich zu einer gesteigerten Produktion von sekretorischen Immunglobulinen. Immunglobuline haben die wichtige Aufgabe, unseren Magen-Darm-Trakt vor Krankheitskeimen und Schadstoffen zu schützen.

Außerdem ist medizinische Hefe in der Lage, die Festsetzung und Vermehrung von Bakterien im Körper zu verhindern. Einige Bakterien haben Werkzeuge, mit denen sie sich an der Gewebeoberfläche (Bsp. Haut, Schleimhaut etc.) festhaken können (sogenannte Fimbrien). Sobald der Krankheitskeim mit dem Gewebe verbunden ist, kann er sich vermehren und gesundheitliche Probleme auslösen. Die medizinische Hefe unterbindet diesen Vorgang jedoch, indem sie die Fimbrien verklebt und bindet. Die Bakterien können sich dadurch nicht mehr festhaken.

Appetitlosigkeit ist meist ein Begleitsymptom von Verdauungsstörungen wie sie im Rahmen von Darmerkrankungen (Bsp. Morbus Crohn), Antibiotika-Behandlungen oder HIV-Infektionen auftreten. Auch andere, leichte Erkrankungen können den Verdauungsapparat so sehr belasten, dass er aus dem Gleichgewicht gerät. Die medizinische Hefe reguliert die Verdauungsfunktion wieder, indem sie eine immunsteigernde, schützende und antibakterielle Wirkung entfaltet.

Medizinische Hefe: Entzündungshemmend und beruhigend bei chronischen Hauterkrankungen

Die antibakterielle Wirkung der medizinischen Hefe wird vorrangig zur Gesundheit des Darms und der Harnwege genutzt. Dennoch kann der Arzneistoff auch gegen einzelne Krankheitskeime wirken, welche die Haut befallen und Entzündungen hervorrufen. Medikamente mit medizinischer Hefe helfen daher auch bei Akne und Furunkulose, denn beide Krankheiten werden meist von Bakterien hervorgerufen.

Der Wirkstoff stimuliert das Immunsystem, was vor allem die Aktivität von Fresszellen ankurbelt. Fresszellen benötigt unser Körper, um krankmachende Keime zu erkennen, anzugreifen und zu zerstören. Doch auch die hohe Konzentration an B-Vitaminen wie beispielsweise Folsäure und Panthotensäure trägt zur Verbesserung des Hautbildes bei: Sie beeinflussen den gesamten Stoffwechsel unseres Organismus und wirken so auf sämtliche Körperfunktionen ein, unter anderem die Haut.

Medizinische Hefe Wirkung

  • antibakteriell
  • immunstimulierend
  • appetitanregend
  • entzündungshemmend

Medizinische Hefe Anwendungsgebiete

Medizinische Hefe in der Schulmedizin:

  • Akne und Furunkulose
  • Aufbau der Darmflora nach einer Behandlung mit Antibiotika
  • Vorbeugung von Durchfall
  • Behandlung von Durchfall

Medizinische Hefe in der Naturheilkunde:

  • Infektionen des Verdauungstrakts mit Viren, Bakterien, Amöben- und Geißeltierchen
  • Verdauungsschwäche in Bezug auf Kohlehydrate
  • Vitamin-B-Mangel
  • Hauterkrankungen
  • Juckreiz und Ekzeme
  • Entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa)
  • Verstopfung
  • Regulation der Verdauung
  • Immunschwäche

Medizinische Hefe Inhaltsstoffe

Medizinische Hefe enthält: Zucker, Ballaststoffe, Kohlenhydrate, Aminosäuren, Folsäure, Nicotinsäureamid, Panthotensäure, Pyridoxin, Riboflavin, Thiamin, Ubichinon (Q10), Lipide (Sterole, Phopholipide), Natrium, Calcium, Kalium, Magnesium, Phosphor, Chrom, Eisen, Mangan, Zink, Kupfer, Kobalt.

 

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