Mariendistel

Mariendistel

Mariendistel Beschreibung

Die ein- oder zweijährige Mariendistel (Silybum marianum) gehört zur Familie der Korbblütengewächse (Asteraceae). Der Name Mariendistel bezieht sich auf eine alte Legende: Die heilige Jungfrau Maria hat während des Stillens etwas Milch verloren und die Tropfen fielen dabei auf die Blätter der Mariendistel, die tatsächlich mit weißlichen Flecken versehen sind. Der botanische Namen „Silibum“ stammt ursprünglich von dem griechischen Wort „silibon“ ab und bedeutet übersetzt „Quaste“.

Heimisch ist die bis zu 1,50 Meter in die Höhe wachsende Mariendistel in der Mittelmeerregion, Westasien und in Nordafrika. Sie wächst bevorzugt an sonnigen, trockenen Plätzen wie an Wegrändern oder auf Schuttplätzen.

An dem aufrechten, verzweigten Stängeln der distelartigen Pflanze, die rundlich und behaart sind, sitzen die ungestielten Blätter der Mariendistel. Die glänzenden Blätter sind dunkelgrün verfärbt und an den Blattnerven mit weißen Flecken versehen. Charakteristisch für die stark gezähnten Blätter sind die kleinen, festen, dornigen Lappen am Ende.

In der Blütezeit von Juni bis September blühen die kugelförmigen Blütenstände in purpurroter Farbe. Die Blüten werden von spitzförmigen und dornigen Hüllschuppen ummantelt und werden 5 bis 8 Zentimeter lang. Die leicht eingerollten Hüllblätter stehen etwas ab und sind mit gelblichen, scharfen Dornen versehen.

Mariendistel Früchte

Die an der Oberfläche glatten Früchte sind oval-länglich und glänzen in dunkelbrauner Farbe. Die Schließfrüchte bilden einen weiß-glänzenden Haarkranz (Pappus), wie es typisch für Vertreter der Pflanzenfamilie der Korbblütler ist.

Die Mariendistel zählt zu den schönsten und größten Disteln und wird deshalb häufig als Zierpflanze in Gärten angepflanzt oder auch als Arzneipflanze kultiviert. Fertigpräparate aus Mariendistel stehen auf Platz 9 der europäischen und auf Platz 6 der deutschen Top-10-Liste der am meisten gekauften und konsumierten arzneilichen Heilpflanzen.

Mariendistel Inhaltsstoffe

Die Inhaltsstoffe der Mariendistel-Früchte sind Flavonolignane wie Silibinin, Silydianin, Isosilibinin und Silychristin, die als Silymarin zusammengefasst werden. Außerdem in der Fruchtschale enthalten sind Flavonoide, fettes Öl (Linol- und Palmitinsäure), Vitamin E, Sterole, Eiweiß, Bitter- und Schleimstoffe. Die wichtigsten und pharmakologisch relevantesten Inhaltsstoffe sind die Flavonoide, Flavonolignane (Silymarin) und fettes Öl.

Die wertvollen Inhaltstoffe des Silymarins verfügen über eine krampflösende, leberschützende Wirkung und fördern die Produktion und Ausscheidung von Gallensaft. Silymarin wirkt sich positiv aus bei Schädigungen der Leber durch giftige (toxische) Stoffe wie Alkohol, Medikamente oder andere Umweltgifte. Der isolierte Inhaltsstoff Silybinin wird zudem als Antidot bei einer Knollenblätterpilzvergiftung eingesetzt.

Wirkung der Flavonoide der Mariendistel

Flavonoiden wird eine beruhigende (sedative), entzündungshemmende und durchblutungsfördernde Wirkung nachgesagt. Die meisten Flavonoide sind zudem für die auffallende gelbliche Färbung der Pflanzen und Früchte verantwortlich.

Die enthaltenden Schleimstoffe haben eine schmerzlindernde Wirkung, hohe Bitterstoffanteile einer Heilpflanze sorgen für eine verdauungs- und gallenflussfördernde (cholagoge) Wirkung und regen damit die Produktion von Gallen- und anderen Verdauungssäften an.

Mariendistel Drogengewinnung und Drogenbeschreibung

Die Erntezeit der reifen Früchte der Mariendistel ist in den Monaten August und September.

In dieser Zeit werden die Früchte geerntet und von dem weiß-glänzenden Haarkranz (Pappus) befreit. Anschließend werden die Pflanzenteile an der Luft gründlich getrocknet

Die Mariendistel-Droge besteht aus den ovalen, länglichen und leicht flachgedrückten, dicken Schließfrüchten. Die Früchte sind 6 bis 7 Millimeter lang, bis 3 Millimeter breit und verfügen über einen 1,5 Millimeter dicken Umfang. Der Rand am oberen Ende erscheint leicht gelblich, ringförmig und vorspringend, am unteren Rand befindet sich der rinnenförmige Nabel. Die Frucht ist braunschwarz und glänzend, kann aber auch eine matte graubraune oder dunkelgraue bis weißgraue Farbe hervorbringen.

Der Geruch der Droge ist geruchlos. Der Geschmack der Fruchtschale wird als bitter beschrieben und der Geschmack der Keimblätter als ölig.

Die Drogenbezeichnung der Mariendistelfrüchte lautet Cardui Mariae fructus, die des Mariendistelkrauts Cardui Mariae herba.

Mariendistel Wirkung

Den Inhaltsstoffen der Mariendistel werden im Zusammenspiel eine adstringierende, anregende, entgiftende, harntreibende, krampflösende, leberstärkende und tonisierende Wirkung zugeschrieben.

Positive Wirkung für die Leber

Die wichtigen Inhaltsstoffe aus dem Silymarin wirken sich günstig auf die Membran der Leberzellen aus und stäken ihre Regenerationsfähigkeit. Dadurch können einerseits giftige Stoffe (Toxine) nicht mehr in die Leberzellen (Hepatozyten) eindringen und andererseits können wichtige Leberenzyme auch nicht mehr entweichen und damit verloren gehen. Die Wirkstoffe der Mariendistel binden sich an Rezeptoren für die Lebertoxine und wirken dadurch als Radikalfänger. Ihnen wird zudem auch eine cholesterinsenkende Wirkung nachgesagt.

Aufgrund dieser Wirkmechanismen wird die Droge aus Mariendistel zur unterstützenden Behandlung bei chronisch-entzündlichen Lebererkrankungen, Leberzirrhose und toxischen Leberschäden eingesetzt. Die geschädigte Leber kann sich unter Anwendung von Mariendistel-Präparaten schneller regenerieren und Studien deuten daraufhin, dass ein Fortschreiten einiger Lebererkrankungen wie zum Beispiel bei einer Fettleber verlangsamt werden kann.

Auch bei funktionellen Verdauungsbeschwerden (dyspeptische Beschwerden) wie Blähungen oder Völlegefühl können die Inhaltsstoffe der Mariendistel lindernd wirken. Der isolierte Inhaltsstoff Silybinin wird zudem als Antidot bei einer Knollenblätterpilzvergiftung eingesetzt.

Die Kommission E (Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte) empfiehlt die Anwendung mit Mariendistel-Zubereitungen zur Therapie von toxischen Leberschäden und zur Unterstützung einer Behandlung von chronisch-entzündlichen Lebererkrankungen sowie bei einer Leberzirrhose. Diese Anwendungsgebiete wurden auch in vielen wissenschaftlichen Studien gut belegt.

Traditionelle Anwendungsbereiche innerhalb Volksmedizin basieren auf ärztlicher Erfahrungsheilkunde, deren Wirksamkeit bisher noch nicht in wissenschaftlichen Studien bewiesen wurde.

Mariendistel Nebenwirkungen und Kontraindikationen

Die Einnahme von Mariendistel-Zubereitungen und Präparaten kann in einzelnen Fällen zu Magen-Darm-Beschwerden wie zu Übelkeit oder einer Stuhlverflüssigung führen. Auch können gelegentlich Überempfindlichkeitsreaktionen wie zum Beispiel Hautausschläge, Juckreiz oder Atembeschwerden auftreten, wenn eine Allergie gegen Korbblütler besteht.

Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte auf eine Behandlung mit Mariendistel verzichtet werden oder mit dem behandelnden Arzt besprochen werden, da keine ausreichenden wissenschaftlichen Studien dazu vorliegen.

Bei einer Knollenblätterpilzvergiftung niemals eine Selbstbehandlung durchführen. Es besteht Lebensgefahr und ist damit ein Notfall. Schnellstmögliche ärztliche Hilfe ist erforderlich!

Mariendistel Anwendung in der Phytotherapie und Volksmedizin

Bereits im antiken Griechenland wurde die Mariendistel für Heilzwecke genutzt. In der Volksmedizin kam die Heilpflanze als Stärkungsmittel für stillende Mütter oder als leberreinigendes Mittel für die Entgiftung zum Einsatz sowie als Gegengift (Antidot) bei Pilzvergiftungen. Weitere Anwendungsbereiche in der Volksmedizin sind außerdem Hauterkrankungen wie Schuppenflechte (Psoriasis), Seitenstechen infolge von Rippenfell- oder Lungenentzündungen, Milzleiden, Malaria, Migräne, Krampfadern, Magen-Darm-Beschwerden, Gallenbeschwerden sowie toxische Lebererkrankungen, Hepatitis (Leberentzündung), Fettleber und Leberzirrhose.

Traditionelle Anwendungsbereiche innerhalb Volksmedizin basieren auf ärztlicher Erfahrungsheilkunde, deren Wirksamkeit bisher noch nicht in wissenschaftlichen Studien bewiesen wurde.

Anwendung von Mariendistel-Medikamenten

In der Apotheke sind viele Fertigpräparate aus Mariendistelfrüchten erhältlich. Hauptsächlich werden Kapseln, Dragees, Tabletten oder Tropfen angeboten. Industriell hergestellte Mariendistel-Präparate in Form von Tabletten, Kapseln, Dragees und Tropfen haben sich als pflanzliche Lebertherapeutika bewährt. Tee-Zubereitungen aus den Mariendistelfrüchten hingegen eignen sich nicht zur unterstützenden Behandlung bei Lebererkrankungen, denn die dafür wichtigen Inhaltsstoffe aus dem Gemisch des Silymarins lassen sich kaum im Wasser lösen und dadurch ist die Konzentration der wirksamen Inhaltsstoffe zu gering. Eine niedrige Konzentration in einer Tee-Zubereitung reicht aber aus, um funktionelle Verdauungsbeschwerden wie Blähungen oder Völlegefühl zu lindern. Viele käufliche Gallen- und Lebertees enthalten neben der Mariendistelfrüchten weitere Heilpflanzen wie z.B. Artischocke, Pfefferminze, Schafgarbe, Löwenzahn und Kamille.

Zubereitungen aus Mariendistel erweisen sich auch aufgrund des Silymarins als Antidot bei einer Knollenblätterpilzvergiftung als besonders effektiv.

Die Kommission E (Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte) empfiehlt die Anwendung mit Mariendistel-Zubereitungen zur Therapie von toxischen Leberschäden und zur Unterstützung einer Behandlung von chronisch-entzündlichen Lebererkrankungen sowie bei einer Leberzirrhose. Diese Anwendungsgebiete wurden auch in vielen wissenschaftlichen Studien gut belegt.

Traditionelle Anwendungsbereiche innerhalb Volksmedizin basieren auf ärztlicher Erfahrungsheilkunde, deren Wirksamkeit bisher noch nicht in wissenschaftlichen Studien bewiesen wurde.

Mariendistel Dosierung und Einnahme

Die Tagesdosis sollte 200 bis 400 Milligramm des Silymarins betragen.

Für einen Tee-Aufguss bei funktionellen Verdauungsbeschwerden wir Blähungen und Völlegefühl werden 1 bis 2 gehäufte Teelöffel oder 3 bis 5 Gramm der zerstoßenen Droge mit 150 ml heißem, kochendem Wasser übergossen und für 10 bis 15 Minuten ziehen gelassen. Der frisch bereitete Tee wird 3 bis 4 mal täglich etwa 30 Minuten vor den Mahlzeiten getrunken.

Die Anwendung wird über einen längeren Zeitraum empfohlen, um die entsprechende Wirkung zu erreichen.
Tee-Zubereitungen aus den Mariendistelfrüchten eignen sich nicht zur unterstützenden Behandlung bei Lebererkrankungen, denn die dafür wichtigen Inhaltsstoffe aus dem Gemisch des Silymarins lassen sich kaum im Wasser lösen und dadurch ist die Konzentration der wirksamen Inhaltsstoffe zu gering. Eine niedrige Konzentration in einer Tee-Zubereitung reicht aber aus, um funktionelle Verdauungsbeschwerden wie Blähungen oder Völlegefühl zu lindern.

Als wirksamer gelten industriell hergestellte Mariendistel-Präparate aus der Apotheke mit einer Tagesdosis von 200 bis 420 Milligramm Silymarin. Diese Präparate garantieren einen gleichbleibenden Wirkstoffgehalt, der sich exakt dosieren lässt.

Fertigpräparate aus der Apotheke sollten immer so eingenommen und dosiert werden, wie es in der Packungsbeilage angegeben wird oder wie es der behandelnde Arzt angeordnet hat. Bei der Einnahme sollte stets auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden.

Für Potenzen, Dosierungen und Einnahme homöopathischer Mittel gibt es keine allgemeingültigen Richtlinien. Für eine Selbstbehandlung werden oftmals die Potenzen D6 bis D12 und als Dosierung 3x täglich 5 bis 15 Tropfen empfohlen. Die Einnahme von Potenzen ab D30, LM- oder Q-Potenzen sowie eine chronische Behandlung sollte immer ein Homöopath oder homöopathischer Arzt anordnen. Im Idealfall sollte die Einnahme homöopathischer Arzneien in Abstimmung mit einem Homöopathen oder homöopathischen Arzt erfolgen.

Mariendistel Zubereitungen

Tee-Zubereitungen aus den Mariendistelfrüchten eignen sich nicht zur unterstützenden Behandlung bei Lebererkrankungen, denn die dafür wichtigen Inhaltsstoffe aus dem Gemisch des Silymarins lassen sich kaum im Wasser lösen und dadurch ist die Konzentration der wirksamen Inhaltsstoffe zu gering. Eine niedrige Konzentration in einer Tee-Zubereitung reicht aber aus, um funktionelle Verdauungsbeschwerden wie Blähungen oder Völlegefühl zu lindern.

Tee-Zubereitung mit der Mariendisteldroge

Für einen Tee-Aufguss nehmen Sie 1 bis 2 gehäufte Teelöffel oder 3 bis 5 Gramm der zerstoßenen Droge, übergießen diese mit 150 ml heißem, kochendem Wasser und lassen den Aufguss für 10 bis 15 Minuten ziehen. Anschließend seihen Sie das Kraut durch ein Sieb ab und trinken den frisch bereiteten Tee 3x bis 4x täglich etwa 30 Minuten vor den Mahlzeiten.

Mariendistel Geschichte

Der Name Mariendistel bezieht sich auf eine uralte Legende: Die heilige Jungfrau Maria hat während des Stillens etwas Milch verloren und die Tropfen fielen dabei auf die Blätter der Mariendistel, die tatsächlich mit weißlichen Flecken versehen sind. Die Mariendistel als Heilpflanze war bereits in der Antike bekannt und wurde von dem griechischen Arzt Dioskurides in seinen Schriften erwähnt.

Im Mittelalter wurde die Pflanze in Klostergärten für Arzneizwecke angebaut. Die Äbtissin Hildegard von Bingen empfahl die Mariendistel damals schon gegen Vergiftungen und Gelbsucht. In den Kräuterbüchern aus dem 16. und 17. Jahrhundert wurde die Mariendistel bereits als Arznei zur Behandlung von Leberentzündungen, Wasser- und Gelbsucht und Steinleiden empfohlen. Die heutige Verwendung der Heilpflanze zur Behandlung von Lebererkrankungen geht auf den deutschen Arzt und medizinischen Autor Johann Gottfried Rademacher, der von 1772 bis 1850 lebte, zurück.

Mariendistel in Kombinationen mit anderen Heilpflanzen

Bei Leber- und Gallenschwäche, die mit einer Neigung zu Verstopfung und Blähungen einhergehen, kann eine Kombination aus Mariendistel mit Eisenkraut, Löwenzahnwurzel, Enzian oder Artischocke zum Einsatz kommen.

Mariendistel in der Homöopathie

Das homöopathische Pflanzenmittel Carduus marianus wird aus den Früchten (Samen) der Mariendistel hergestellt. Die Hauptanwendungsbereiche in der Homöopathie sind Leber- und Gallenerkrankungen, Fettleibigkeit, Diabetes und Gicht. Auch bei Hämorrhoiden, Krampfadern oder rheumatischen Erkrankungen kann die homöopathische Arznei zum Einsatz kommen. Die Schmerzen werden als stechend, ziehend und brennend beschrieben. Typische Symptome sind Schmerzen im rechten Oberbauch mit einer Schwellung der Leber, Übelkeit und Appetitlosigkeit. Begleitend können eine Gelbsucht (Ikterus) und Magenschmerzen auftreten.

Menschen, die Carduus marianus benötigen, sind oft traurig und ängstlich, vergesslich oder apathisch. Besonders nach dem Essen tritt eine starke Mattigkeit und Müdigkeit auf. Eine Verschlimmerung der Beschwerden entsteht durch Liegen auf der linken Seite, bei Berührung oder Bewegung. Auch Essen und Biertrinken führt zu einer Verschlechterung des Zustandes wie auch feuchtwarme Wetterbedingungen. Eine Verbesserung der Beschwerden kann im Liegen auf der schmerzlosen Seite und bei Ruhe eintreten.

Verwendet werden hauptsächlich die Urtinktur und niedrige Potenzen von D1 bis D6.
Für Potenzen, Dosierungen und Einnahme homöopathischer Mittel gibt es keine allgemeingültigen Richtlinien. Für eine Selbstbehandlung werden oftmals die Potenzen D6 bis D12 und als Dosierung 3x täglich 5 bis 15 Tropfen empfohlen. Die Einnahme von Potenzen ab D30, LM- oder Q-Potenzen sowie eine chronische Behandlung sollte immer ein Homöopath oder homöopathischer Arzt anordnen. Im Idealfall sollte die Einnahme homöopathischer Arzneien in Abstimmung mit einem Homöopathen oder homöopathischen Arzt erfolgen.

Verschiedene Mariendistelsorten

Innerhalb Gattung der Mariendisteln (Silybum) aus der Familie der Korbblütengewächse (Asteraceae) gibt es nur zwei Arten. Die hier beschriebene Silybum marianum und die bis zu 3 Meter in die Höhe wachsende Silybum eburneum, die vorwiegend in Spanien, Marokko, Algerien und Tunesien heimisch ist.

Tipps zum Anbau von Mariendistel

Mariendisteln (Silybum marianum) aus der Familie der Korbblütengewächse ist eine ein- oder zweijährige Pflanze und in der Mittelmeerregion, Westasien und in Nordafrika heimisch. Die Mariendistel zählt zu den schönsten und größten Disteln und wird deshalb häufig als Zierpflanze in Gärten angepflanzt. Die Pflanze liebt sonnige, trockene Plätze, gerne an Wegrändern oder auf Schuttplätzen.

Bei der Aussaat oder Anpflanzung sollte auf einen nährstoffreichen, humosen, feuchten und warmen Boden geachtet werden. Die beste Zeit für die Aussaat ist der Monat März, die Anpflanzung sollte von April bis Mai erfolgen. Wichtig bei der Aussaat oder Anpflanzung ist das einhalten eines ausreichenden Abstandes zwischen den Pflanzen, weil die Mariendistel sehr groß werden kann. Abhängig von der Pflanzenart sollte der Abstand etwa 40 Zentimeter bis 1 Meter betragen. Bei einem zu geringen Abstand kann es passieren, dass die Stängel der Pflanze zu lang und dünn werden und dadurch bei schlechten Wetterbedingungen abbrechen können. Die Mariendistel ist eine eher anspruchslose Pflanze und benötigt nicht viel Wasser zum gedeihen. Die Pflanze ist frosthart. Im Winter sollte allerdings darauf geachtet werden, dass sie vor zu viel Feuchtigkeit geschützt wird. Die ersten Keimlinge nach der Aussaat erscheinen nach etwa zwei Wochen. Im ersten Jahr bildet die Pflanze nur eine Grundblattrosette aus. Im zweiten Jahr wächst schnell die Distelpflanze dann heran.

Typische Schädlinge der Mariendistel sind Blattläuse, Schnecken, Grauschimmelpilz und der echte Mehltau.

Mariendistel-Produkte aus der Apotheke

In der Apotheke sind viele Fertigpräparate aus Mariendistelfrüchten erhältlich. Hauptsächlich werden Kapseln, Dragees, Tabletten oder Tropfen angeboten. Industriell hergestellte Mariendistel-Präparate in Form von Tabletten, Kapseln, Dragees und Tropfen haben sich als pflanzliche Lebertherapeutika bewährt. Tee-Zubereitungen aus den Mariendistelfrüchten hingegen eignen sich nicht zur unterstützenden Behandlung bei Lebererkrankungen, denn die dafür wichtigen Inhaltsstoffe aus dem Gemisch des Silymarins lassen sich kaum im Wasser lösen und dadurch ist die Konzentration der wirksamen Inhaltsstoffe zu gering. Eine niedrige Konzentration in einer Tee-Zubereitung reicht aber aus, um funktionelle Verdauungsbeschwerden wie Blähungen oder Völlegefühl zu lindern. Viele käufliche Gallen- und Lebertees enthalten neben der Mariendistelfrüchten z.B. Artischocke, Pfefferminze, Schafgarbe, Löwenzahn und Kamille.

Zubereitungen aus Mariendistel erweisen sich auch aufgrund des Silymarins als Antidot bei einer Knollenblätterpilzvergiftung als besonders effektiv.

Mariendistel-Produkte aus der Apotheke

Mariendistel-Hartkapseln

Die Hartkapseln sind ein pflanzliches Arzneimittel aus einem Mariendistelfrüchte-Trockenextrakt. Das apothekenpflichtige Mittel dient der Behandlung von Lebererkrankungen sowie zur unterstützenden Therapie bei chronisch-entzündlichen Lebererkrankungen, Leberzirrhose und toxischen (durch Lebergifte verursachten) Leberschäden.

Zur Behandlung von akuten Vergiftungen eignet sich das Arzneimittel nicht. Bei der Einnahme können gelegentlich Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit oder einer abführende Wirkung auftreten.

Hartkapseln mit Mariendistel

Eine andere Form von Hartkapseln mit Mariendistel ist ein pflanzliches Lebertherapeutikum zur unterstützenden Behandlung bei chronisch-entzündlichen Lebererkrankungen und Leberzirrhose.

Mariendistel-Filmtabletten

Die Filmtabletten enthalten den Trockenextrakt aus Mariendistelfrüchten mit dem Inhaltsstoff Silymarin. Die Tabletten kommen zur unterstützenden Behandlung bei chronisch-entzündlichen Lebererkrankungen, Leberzirrhose und toxischen Leberschäden zum Einsatz. Bei Gelbsucht, d.h. es kommt zu einer hell- bis dunkelgelben Hautfärbung und / oder Gelbfärbung des Augenweiß sollte ein Arzt aufgesucht werden. Es wird auch darauf hingewiesen, dass die Arznei nicht zur Behandlung von akuten Vergiftungen geeignet ist.

Mariendistel-Tropfen

Mariendistel-Tropfen sind eine Tinktur aus dem Mistelkraut (Herba Visci albi) und wird traditionell angewendet zur Unterstützung der Kreislauf-Funktion. Die Tropfen eignet sich auch für eine Langzeittherapie. Die Angabe zu der pflanzlichen Arznei beruht allerdings ausschließlich auf Überlieferung und langjähriger Erfahrung.

Mariendistel-Kapseln

Mariendistel-Kapseln sind ein traditionelles pflanzliches Arzneimittel zur Unterstützung der Verdauungsfunktion. Der Wirkstoff der Arznei ist das Trockenextrakt aus Mariendistelfrüchten. Diese Angabe beruht ausschließlich auf Überlieferung und langjähriger Erfahrung.

<h3Mariendisteldragees

Mariendisteldragees sind ein pflanzliches Arzneimittel und kommen bei Lebererkrankungen wie chronisch-entzündliche Lebererkrankungen, Leberzirrhose und toxischen (durch Lebergifte verursachten) Leberschäden zum Einsatz. Der Wirkstoff ist das Mariendistelfrüchte-Trockenextrakt. Das Arzneimittel eignet sich nicht zur Behandlung von akuten Vergiftungen und auch nicht als Ersatz zur Vermeidung leberschädigender Ursachen wir z.B. übermäßiger Alkoholgenuss.

Rezeptpflichtige Arzneimittel aus der Apotheke

In der Apotheke gibt es auch einige rezeptpflichtige Arzneimittel mit dem Trockenextrakt der Mariendistelfrüchte.

Quellen

Dr. Jörg Grünwald, Christof Jänicke: Grüne Apotheke – Das Standardwerk zur Pflanzenheilkunde. Gräfe und Unzer Verlag, München 2015

Apotheker M. Pahlow: Das große Buch der Heilpflanzen – Gesund durch die Heilkräfte der Natur. Nikol Verlag, Hamburg 2015

Diether Ennet, Hans D. Reuter: Lexikon der Heilpflanzen – Wirkung, Anwendung, Botanik, Geschichte. Nikol Verlag, Hamburg 2004

Penelope Ody: Praxishandbuch Heilpflanzen. Dorling Kindersley Verlag, München 2008

Dr. med. Franziska Rubin: Meine besten Hausmittel. Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. Zabert Sandmann Verlag, München 2013

Tobias Matreitz: Naturheilverfahren. Urban & Fischer Verlag 2007

Edzard Ernst: Praxis Naturheilverfahren – Wissenschaftliche Bewertung, Nutzen-Risiko-Analyse und Entscheidungshilfen. Springer Verlag 2001

S.R. Phatak: Homöopathische Arzneimittellehre. Urban & Fischer Verlag, 2004

Henry C. Allen: Leitsymptome homöopathischer Arzneimittel. Urban & Fischer Verlag 2005

 

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