Lindenblüten

Lindenblüten

Linden Beschreibung

Es gibt zwei verschiedene Arten der großen Linden-Bäume (Tilia), dessen Blüten als Arzneimittel verwendet werden: die Sommerlinde (Tilia platyphyllos) und die Winterlinde (Tilia cordata). Beide Arten gehören zur Familie der Malvengewächse (Malvaceae) sowie zur Unterfamilie der Lindengewächse (Tiliaceae).

Der botanische Name „Tilia“ stammt aus von dem griechischen Wort „tilos“ und meint übersetzt „Faser“. Der Name bezieht sich auf die Baumrinde der Linde, die viele Bastfasern enthält. Linden sind in Europa und im westlichen Teil Asiens heimisch und werden als Straßenbaum angepflanzt oder kommen in Laubwäldern vor.

Die Winterlinde

Die Winterlinde (Tilia cordata) ist ein sommergrüner Laubbaum mit rundlicher Krone, der bis zu 25 Meter hoch wachsen kann und bis zu 1000 Jahre alt wird. Die jungen Triebe sind fein behaart. Die wechselständigen Blätter sehen leicht herzförmig aus, da sie im am vorderen Ende zugespitzt und am Rand scharf gesägt sind. An der Unterseite sind die Blätter rosarot und braunbärtig behaart, während die Oberfläche ganz kahl und dunkelgrün ist.

Am Grund ist der Blütenstand mit einem gelben Tragblatt verwachsen und besteht aus 3 bis 16 gestielten, rispenartigen Blüten, die weißgelblich-grün gefärbt sind. Die radiären Blüten haben bis zu 30 Staubblätter und die einsamige Frucht der Winterlinde ist eine kugelige Achäne, eine Sonderform der Nussfrucht, die einer kleinen Kugel ähnelt.

Die Sommerlinde

Die Sommerlinde (Tilia platyphyllos) hat im Vergleich zur Winterlinde größere Früchte und Blätter, die an der Unterseite weiß behaart sind. Die Winterlinde hingegen verfügt über reichhaltigere Blütenstände als die Sommerlinde. Die Blütenstände der Sommerlinde bestehen nur aus zwei bis acht Blüten. Der Baum wächst bis zu 30 Meter hoch und hat dunkelbraune Äste mit behaarten Trieben. Die grünen, herzförmigen Blätter sind auf der Unterseite weißbärig behaart und an der Oberfläche kurzhaarig.

Die gestielten Blütenstände mit 2 bis 8 gelblichweißen Blüten wachsen aus den Blattachseln und sind mit einem häutigen, zungenförmigen Hochblatt versehen. Die fünfzähligen, radiären Blüten verfügen über viele Staubblätter. Die Früchte der Sommerlinde sind filzige, rundliche und holzige Achänen, Sonderformen der Nussfrucht.

Aus jeder Lindenblüte entwickelt sich so ein kleines Nüsschen. Alle Nüsschen lösen sich zusammen mit dem Flügelblatt von den Zweigen ab und werden durch die Luft schwebend verbreitet. Die Blütezeit der Lindenblüten ist vom Juni bis August. Die Winterlinde blüht etwa zwei Wochen später als die Sommerlinde, ist aber häufiger anzutreffen.

Der Geschmack von Lindenblüten wird als sehr mild, süßlich und leicht aromatisch beschrieben. Der Geruch ist stark aromatisch. Die duftenden Blüten der Winter- und Sommerlinde werden aufgrund ihrer ähnlichen Eigenschaften für die gleichen medizinischen Zwecke verwendet.

Lindenblüten Inhaltsstoffe

Die wichtigsten Inhaltsstoffe der Lindenblüten sind ätherische Öle, Flavonoide, Schleim, Gerbstoffe, Farnesol, Saponine und Glykoside.

Inhaltsstoffe wie ätherische Öle oder Gerbstoffe verfügen über eine antibakterielle und antimikrobielle Wirkung. Sie bekämpfen krankheitserregende Bakterien, indem sie die Einzeller am Wachstum und an ihrer Vermehrung hindern oder das Eindringen in den Körper erschweren.

Den ätherische Ölen und Flavonoiden wird eine beruhigende (sedative), entzündungshemmende und auch eine durchblutungsfördernde Wirkung nachgesagt.

Saponine wirken wassertreibend (aquaretisch) und schleimlösend (sekretolytisch). Sie verflüssigen zähen Schleim in den Bronchien, damit dieser besser abgehustet werden kann.

Die enthaltenden Schleimstoffe der Lindenblüten haben eine schmerzlindernde und reizlindernde, die Gerbstoffe eine wundheilungsfördernde Wirkung.

Lindenblüten Drogengewinnung und Drogenbeschreibung

Die Erntezeit der Lindenblüten ist während der Blütezeit im Juni und Juli. Kurz nach dem Aufblühen werden die Blütenstände beider Lindenarten mit dem hauchdünnen Hochblatt an einem sonnigen Tag gepflückt und anschließend im Schatten getrocknet. Die Blüten sollten einen bis vier Tage nach dem Aufblühen geerntet werden, da in dieser Zeit der Wirkstoffgehalt am höchsten ist. Beim Trocknen müssen die Blüten häufiger gewendet werden und das Trocknen sollte auch nicht zu lange andauern. Die Temperatur bei Trockenen darf 45° Celsius nicht überschreiten, da Lindenblüten sehr empfindlich sind. Nach dem Trocknen werden die Blüten kleingeschnitten und in luftdicht verschlossenen Gefäßen aufbewahrt, weil sie sonst schnell ihren aromatischen Duft und die Wirksamkeit verlieren.

Die Droge besteht aus den getrockneten, grünlichgelben Lindenblütenständen der Sommer- und Winterlinde. Charakteristisch für die Schnittdroge sind die gelblichgrünen, netzaderigen Hochblätter und die sehr geschrumpften, gelblichweißen oder bräunlichweißen Blütenteile. Teilweise sind auch geschlossene Blütenknospen oder kugelige Fruchtknoten enthalten. Der Geschmack der Droge wird als süßlich und schleimig beschrieben und der Geruch ist schwach aromatisch.

Die Drogenbezeichnung der Lindenblüten lautet Tiliae flos, der Lindenblätter Tiliae folium, der Lindenrinde Tiliae cortex unf der Lindenholzkohle Ligni Tiliae carbo pulveratus.

Lindenblüten Wirkung

Die vielen Inhaltsstoffe der Lindenblüten sorgen im Gesamtkontext für eine schweißtreibende, reizlindernde, schleimlösende und auswurffördernde, krampflösende, entzündungshemmende, abwehrsteigernde und wassertreibende Wirkung. Zudem wirken Lindenblüten beruhigend und entspannend.

Lindenblüten bei Fieber

Lindenblüten kommen deshalb bei fiebrigen Erkältungskrankheiten mit Schnupfen und Husten, grippalen Infekten, bei Entzündungen von Blase und Darm oder bei Verstopfung zum Einsatz. Auch zur Steigerung der Immunabwehr werden Lindenblüten verwendet.

Weitere Anwendungsgebiete sind zudem rheumatische Beschwerden, Hexenschuss, Ischias, Bluthochdruck, Wassersucht und Ödeme sowie Migräne, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit und Angstzustände.

Die Kommission E und ESCOP empfehlen aufgrund der langjährigen, traditionellen Anwendung und der entzündungshemmenden Wirkung der Lindenblüten den Einsatz bei Erkältungskrankheiten und Reizhusten. Wie der Wirkmechanismus der Inhaltsstoffe im Detail funktioniert, konnte bisher nicht erforscht werden.

Lindenblüten Nebenwirkungen und Kontraindikationen

Es sind keine Nebenwirkungen bei der Anwendung von Lindenblüten bekannt. Die Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte allerdings nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen, da keine wissenschaftlichen Studien zu dem Thema vorliegen. Auch reichen die bisherigen Erkenntnisse nicht für die Anwendung bei Kindern unter vier Jahren aus. Aus diesem Grund sollten diese Personengruppen auf Präparate mit Linde verzichten.

Lindenblüten Anwendungsgebiete in der Phytotherapie und Volksmedizin

In der Phytotherapie und Volksmedizin werden Lindenblüten-Zubereitungen aufgrund ihrer schweißtreibenden Wirkung bei fiebrigen Erkältungskrankheiten in Form einer Schwitzkur angewendet. Lindenblüten werden auch zur Steigerung der Abwehrkräfte eingesetzt und als Magenmittel verwendet. Die Rinde kommt bei schmerzhaften, krampfartigen Beschwerden im Magen-Darm-Trakt zum Einsatz. Auch bei Stress- und Unruhezuständen oder Schlafbeschwerden bessern Lindenblüten das Wohlbefinden und verhelfen zu einem gesunden und erholsamen Schlaf. Äußerlich angewendet als Umschlag oder Tinktur sollen Lindenblüten die Heilung von Wunden fördern.

In der Volksmedizin werden Lindenblüten zudem als entwässerndes, krampflösendes und beruhigendes Mittel bei rheumatischen Beschwerden, Ischias, Krämpfen, Nierenentzündungen, Migräne und Arterienverkalkung (Arteriosklerose) eingesetzt. Für die Anwendungsgebiete fehlen aber wissenschaftliche Forschungsergebnisse, so ist die Wirksamkeit der Lindenblüten für diese Bereiche (noch) nicht belegt.

Eine Schwitzkur mit Lindenblüten wird jedoch vom BGA empfohlen. Die Kommission E und ESCOP empfehlen außerdem aufgrund der langjährigen, traditionellen Anwendung und der entzündungshemmenden Wirkung der Lindenblüten den Einsatz bei Erkältungskrankheiten und Reizhusten.

Anwendungsbeispiele von Lindenblüten-Medikamenten

Die getrockneten Lindenblüten werden hauptsächlich als Tee oder als Teemischung in Kombination mit anderen Heilpflanzen angewendet. Fertigpräparate, getrocknete Lindenblüten, Arzneitees sind in der Apotheke erhältlich.

Die häufigste Art, Lindenblüten anzuwenden, ist der bekannte Lindenblütentee. Aufgrund des Schleimstoffgehaltes wirken die Lindenblüten schmerz- und reizmildernd. Man kann ihn auch in Teemischungen mit anderen Heilpflanzen gegen Erkältung, Katarrhen der oberen Atemwege und bei Husten verwenden. Lindenblütentee führt bei Erkältungskrankheiten möglicherweise zu einer Aktivierung der Abwehrkräfte.
In der kalten Jahreszeit, wenn die Anfälligkeit für Erkältungen besonders hoch ist, kann ein regelmäßig getrunkener Lindenblüten-Tee zur Vorbeugung (Prophylaxe) von Erkältungen und grippalen Infekten ebenfalls gut eingesetzt werden.
Bei Atemwegserkrankungen mit Husten und Schnupfen bietet sich die Anwendung von Lindenblüten mit anderen Heilpflanzen in Form einer Inhalation an. Durch Inhalation lässt dich die Wirkung des Heilpflanzenaufgusses direkt zum Krankheitsort befördern.

Der Anwendungsbereich der Lindenblüten beschränkt sich nicht nur auf Erkältungskrankheiten. Krampflösende und harntreibende Eigenschaften machen den Einsatz auch bei zahlreichen anderen Beschwerden sinnvoll. So helfen sie Kopf- und Magenschmerzen zu lindern und sorgen bei Nieren- und Blasenerkrankungen für eine beschleunigte Harnausscheidung. Aufgrund ihrer beruhigenden Inhaltstoffe werden die Blüten zur Linderung von Unruhezuständen verwendet.
Lindenblüten werden auch in Badekonzentraten wegen der beruhigenden und einschlaffördernden Wirkung zugesetzt. Fertige Badezusätze sind in der Apotheke erhältlich.

Lindenblüten Dosierung und Einnahme

Akute Beschwerden, die länger als eine Woche andauern oder periodisch wiederkehren, sollten bei einem fachkundigen Arzt abgeklärt werden. Die empfohlene Tagesdosis liegt bei zwei bis vier Gramm getrockneten Lindenblüten.
Lindenblütentee sollte über den Tag verteilt 3- bis 5x angewendet und möglichst heiß getrunken werden. Zur Einleitung einer Schwitzkur mit einer höheren Dosis der getrockneten Lindenblüten reichen 2 bis 3 Tassen Tee aus.
Dosierung eines Lindenblüten-Tees: 1 bis 2 Teelöffel getrocknete Lindenblüten mit 250 ml kochendem Wasser übergießen, 7 bis 10 Minuten ziehen lassen, abseihen möglichst heiß drei- bis fünfmal eine Tasse Tee über den Tag verteilt trinken.

Vollbad mit Lindenblüten

Ein Vollbad mit getrockneten Lindenblüten sollte nicht länger als 15 Minuten andauern und die maximale Badetemperatur von 40° Celsius sollte nicht überschritten werden. Nach dem Bad ist eine Ruhepause von mindestens 30 Minuten ratsam. Vollbäder sollten nicht bei Herzerkrankungen, Bluthochdruck und akuten Venenentzündungen durchgeführt werden, weil die hohe Temperatur das Herz-Kreislaufsystem belastet. Die Dosierung für ein Vollbad: 50 Gramm getrocknete Lindenblüten mit 2 Liter heißem Wasser übergießen, bis 15 Minuten ziehen lassen und dem Badewasser zugeben.

Inhalationen bei Atemwegserkrankungen eignen sich nur für Jugendliche und Erwachsene, weil bei Kindern und Kleinkindern die Gefahr der Verbrühung besteht.

Dosierung

3 Esslöffel der Heilpflanzen-Mischung in einen Topf mit 1 Liter heißem Wasser übergießen und abdecken. Nach etwa 5 Minuten den Kopf mit einem Tuch bedecken und möglichst nahe über den heißen Sud die Dämpfe 10 bis 15 Minuten einatmen. Inhalieren Sie je nach Intensität der Beschwerden 2 bis 3-mal täglich.

Lindenblüten Zubereitungen

Tee-Zubereitung mit Lindenblüten

Nehmen Sie 1 bis 2 Teelöffel getrocknete Lindenblüten und übergießen diese mit 250 ml kochendem Wasser. Lassen Sie den Aufguss zugedeckt etwa 7 bis 10 Minuten ziehen, seihen Sie die Blüten ab und trinken Sie möglichst heiß drei- bis fünfmal eine Tasse Tee über den Tag verteilt.
Zur Einleitung einer Schwitzkur mit Lindenblüten erhöhen Sie die Menge der Droge auf 2 bis 3 Teelöffel getrocknete Lindenblüten.

Vollbäder mit Lindenblüten

Für ein Vollbad nehmen Sie 50 Gramm getrocknete Lindenblüten und übergießen diese mit 2 Liter heißem Wasser. Lassen Sie den Aufguss 10 bis 15 Minuten ziehen und geben es zu dem Badewasser. Bei akuten Beschwerden können Sie auch die doppelte Menge verwenden. Die Badedauer sollte nicht länger als 20 Minuten andauern bei einer maximalen Badetemperatur von 40° Celsius.

Tinktur mit Lindenblüten

Zubereitung einer alkoholische Lindenblüten-Tinktur

Sie benötigen zur Herstellung einer Tinktur verdünnten Weingeist, Korn oder Wodka. In eine Flasche oder einem Schraubdeckel-Glas geben Sie in einem Verhältnis von 20 Teilen Lindenblüten etwa 100 Teile des Alkohols und lassen alles etwa 5 bis 10 Tage ziehen. Anschließend wird die Mischung in eine dunkle Flasche abgeseiht und filtriert. Die alkoholische Tinktur ist bis zu 5 Jahre haltbar.

Zubereitung einer wässrigen Lindenblüten-Tinktur

Für den wässrigen Auszug nehmen Sie 2 bis 10 Teile der getrockneten Lindenblüten und 100 Teile kaltes Wasser und lassen alles etwa 5 bis 10 Tage ziehen. Anschließend wird die Mischung in eine dunkle Flasche abgeseiht und filtriert. Der wässrige Auszug verfügt über eine nicht so lange Haltbarkeit wie die alkoholische Variante.

Lindenblütenhonig

Linden werden von Imkern sehr geschätzt, da die Blüten als Bienenweide dienen und die fleißigen Bienen aus dem Nektar der Linde große Mengen an Lindenblütenhonig produzieren. Lindenblütenhonig hat das typische Lindenaroma, ist von hellgelber bis grünlichgelber Farbe und die Konsistenz ist flüssig, kandiert aber im Laufe der Zeit.

Lindenblüten Geschichte

Früher galt die Linde als Symbol für Frieden, Treue und Gerechtigkeit. Der Baum war der Mittelpunkt in jeder Ortschaft und zentraler Treffpunkt. Die Linde galt als Baum der Weisheit, der Zusammenkunft und der Gastfreundschaft. Unter den Linden fanden Feste statt, die Gemeinde hielt auch Gericht und Liebespaare schworen sich ewige Treue. Noch heute finden in manchen Dörfern sommerliche Tanzfeste traditionell unter einer alten Linde statt.
In der Antike galt die Linde dann als Symbol der Heiler. In der damaligen Zeit wurde die Heilkraft der Lindenblüten genutzt und so kamen die wertvollen Blüten mit ihrer schweißtreibenden, schleimlösenden und reizlindernden Wirkung bei Erkältungen zum Einsatz.

Im 12 Jahrhundert erwähnte Hildegard von Bingen (1098- 1179) die Lindenblüten als Heilpflanze. In den Kräuterbüchern aus dem 16. Und 17. Jahrhundert werden sowohl die Lindenblüten als auch die Knospen und Blätter als Arzneimittel erwähnt.

Als magische Verwendung galt die Linde im damaligen Europa in erster Linie als Schutz-Baum und wurde deshalb auch in den Garten gepflanzt oder die Äste über die Türen gehängt. Die Baumrinde soll Rauschzustände verhindern, wenn man sie bei sich trägt. Als Symbol für Unsterblichkeit wurden die Lindenblüten und –blättern in Zaubersprüchen verwendet.

Lindenblüten in Kombinationen mit anderen Heilpflanzen

Lindenblüten eignen sich gut zur Kombination mit Heilpflanzen wie Thymian, Weidenrinde, Holunderblüten, Weißdorn, Kamille, Mädesüß, Malve, Hagebutte und Süßholz.

Folgende Teemischungen aus verschiedenen Heilpflanzen haben sich zur Behandlung von Erkältungskrankheiten oder auch zur Prophylaxe bewährt:

Lindenblüten (20 Gramm), Hagebutten (10 Gramm), getrocknete Heidelbeeren (10 Gramm) und Kamillenblüten (10 Gramm). Dieser Kombination entnehmen Sie 1 Teelöffel und übergießen die Mischung mit 250 ml kochendem Wasser, lassen es 10 Minuten zugedeckt ziehen und seihen es anschließend ab und trinken 2 bis 3 Tassen täglich.

Malvenblüten (15 Gramm), Lindenblüten (15 Gramm), Pfefferminzblätter (10 Gramm) und Kamillenblüten (10 Gramm). Dieser Kombination entnehmen Sie 1 Teelöffel und übergießen die Mischung mit 250 ml kochendem Wasser, lassen es 10 Minuten zugedeckt ziehen und seihen es anschließend ab und trinken 2 bis 3 Tassen täglich.

Bei einer hartnäckigen Bronchitis, einer Schleimhautentzündung der Bronchien, hat sich eine Kombination aus Lindenblüten und Huflattichblättern zu gleichen Teilen gut bewährt. Dieser Kombination entnehmen Sie 1 Teelöffel und übergießen die Mischung mit 250 ml kochendem Wasser, lassen es 10 Minuten zugedeckt ziehen und seihen es anschließend ab und trinken 2 bis 3 Tassen täglich.

Eine besonders schweißtreibende und fiebersenkende Wirkung im Anfangsstadium einer Erkältung oder bei Unterkühlung erzielt eine Teemischung mit folgenden Heilpflanzen: Lindenblüten (30 Gramm), Holunderblüten (30 Gramm), Mädesüßblüten (20 Gramm) und Hagebuttenblüten (20 Gramm). Für eine Tasse Tee nehmen Sie 1 Esslöffel dieser Mischung und übergießen diese mit 150 ml kochendem Wasser, lassen den Aufguss 10 Minuten ziehen und trinken den Tee mehrmals am Tag.

Bei Fieber mit einer Körpertemperatur über 37,5 ° Celsius und Begleitsymptomen wie Schüttelfrost, Schweißausbrüche, Kopf- und Gliederschmerzen, Unruhe, schnellem Puls und glasigen Augen hat sich eine fiebersenkende, schweißtreibende, schleimlösende und reizlindernde Teemischung aus Lindenblüten (15 Gramm), Weidenrinde (15 Gramm), Spitzwegerichkraut (20 Gramm), Holunderblüten (10 Gramm), Thymiankraut (30 Gramm) und Scharfgarbenkraut (10 Gramm) bewährt. Dieser Kombination entnehmen Sie 1 Teelöffel und übergießen die Mischung mit 250 ml kochendem Wasser, lassen es 10 Minuten zugedeckt ziehen und seihen es anschließend ab und trinken 2 bis 3 Tassen täglich.

Für eine Inhalation bei Atemwegserkrankungen mit Husten und Schnupfen eignet sich eine Mischung aus Lindenblüten (40 Gramm), Kamillenblüten (30 Gramm), Salbeiblättern (15 Gramm) und Thymiankraut (15 Gramm). Geben Sie 3 Esslöffel der Heilpflanzen-Mischung in einen Topf und übergießen alles mit 1 Liter heißem Wasser und decken den Aufguss ab. Nach etwa 5 Minuten halten Sie ihren Kopf mit einem Tuch bedeckt möglichst nahe über den heißen Sud und atmen die Dämpfe 10 bis 15 Minuten ein.

Lindenblüten in der Homöopathie

Die Urtinktur für das homöopathische Mittel Tilia wird aus den frischen Lindenblüten hergestellt. Die Hauptanwendungsgebiete des Mittels in der Homöopathie sind rheumatische Beschwerden, allergischen Ausschläge (Nesselsucht), Heuschnupfen und Erkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane. Auch bei übermäßiger Schweißabsonderung kann die homöopathische Arznei zum Einsatz kommen.

Verschiedene Lindenblütensorten

Die häufigsten Lindenarten sind die in Mitteleuropa heimischen Sommerlinden (Tilia platyphyllos) und Winterlinden (Tilia cordata), die auch als Heilpflanze zum Einsatz kommen. Eine weitere Art ist die so genannte Silberlinde (Tilia tomentosa). Die silbrigen und behaarten Blüten der Silberlinde weisen im Vergleich zur Sommer- und Winterlinde jedoch einen anderen Geschmack und Geruch auf und ihr Nutzen als Heilpflanze ist unbedeutend.

Die Gattung Linden (Tilia) umfasst etwas 45 Arten. Alleine in China sind 9 bis 20 Lindenarten heimisch.

Tipps zum Anbau von Linden

Die Linde ist ein sehr großer Baum mit raschem Wuchs und sollte deshalb nur in größeren Gärten angebaut werden. In bestimmten Garten-Baumschulen werden inzwischen auch kleinere Arten der Winterlinde angeboten, die relativ langsam wachsen und auch nur 10 Meter hoch werden.

Lindenbäume sind sehr robust und pflegeleicht. Als winterharte Bäume überstehen sie sogar sehr strenge, kalte Winter.

Bei guter Pflege werden die laubabwerfenden Bäume fast tausend Jahre alt. Damit Linden wachsen und gedeihen können, benötigen sie viel Platz. Ideal ist ein ablegender Winkel des Gartens, wo die Linde sich ausbreiten kann.
Für die Anpflanzung benötigt der Baum ein relativ tiefes Erdreich. Der Standort sollte schattig sein und sie lieben einen nährstoffreichen, kühlen und feuchten Boden. Die perfekte Zeit zum Baumpflanzen ist der Herbst, damit eine direkte Sonneneinstrahlung vermieden wird.

Nach der Anpflanzung im Herbst sollte der Baum ab und dann mit Wasser begossen werden. Wichtig ist, dass die Wurzeln in der Erde nicht unter Wassermangel leiden. Im Frühling sollte die Erde regelmäßig gedüngt werden, damit ausreichend Nährstoffe aufgenommen werden können. Die pflegeleichten und robusten Linden sind nicht anfällig für Erkrankungen und Parasiten. Blattläuse können jedoch immer mal wieder den Baum befallen.

Quellen

Dr. Jörg Grünwald, Christof Jänicke: Grüne Apotheke – Das Standardwerk zur Pflanzenheilkunde. Gräfe und Unzer Verlag, München 2015

Apotheker M. Pahlow: Das große Buch der Heilpflanzen – Gesund durch die Heilkräfte der Natur. Nikol Verlag, Hamburg 2015

Diether Ennet, Hans D. Reuter: Lexikon der Heilpflanzen – Wirkung, Anwendung, Botanik, Geschichte. Nikol Verlag, Hamburg 2004

Penelope Ody: Praxishandbuch Heilpflanzen. Dorling Kindersley Verlag, München 2008

Prof. TCM Li Wu, Apotheker Jürgen Klitzner: Heiltees für Körper, Geist und Seele aus China und Europa. Weltbild Verlag 2014

Steffen Rabe, Ulf Riker, Beate Vollmer: Wickel, Tees und Globuli – Naturheilverfahren während der homöopathischen Behandlung. Deutscher Zentralverein Homöopathischer Ärzte, Bonn 2006

 

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