Heilpflanze des Jahres

Heilpflanze des Jahres

Was ist die „Heilpflanze des Jahres“?

Der Titel „Heilpflanze des Jahres“ wird seit dem Jahr 1990 vergeben – zunächst durch den Verband der Heilkräuterfreunde Deutschlands e. V., der 2004 aufgelöst wurde. Seit 2003 wird die Heilpflanze des Jahres durch den Verein zur Förderung der naturgemäßen Heilweise nach Theophrastus Bombastus von Hohenheim, gen. Paracelsus e.V. (NHV Theophrastus) ausgerufen, einem gemeinnützigen Verein zur Förderung der naturgemäßen Heilweise nach Theophrastus Bombastus von Hohenheim – jenem Arzt, der unter dem Namen Paracelsus in die Medizingeschichte einging. Hinter der Auszeichnung steht die Intention, auf die vielfältigen Heilwirkungen von Pflanzen und Kräutern sowie die medizinische Bedeutung der Phytotherapie aufmerksam zu machen.

Naturheilkunde trifft Schulmedizin

Der NHV Theophrastus zählt etwa 500 Mitglieder. Diese haben es sich zum Ziel gesetzt, naturheilkundliches Gedankengut bei Jung und Alt zu verbreiten. Dazu werden Informationsstände in botanischen Gärten organisiert, Vorträge gehalten und Projekte zu gesunder Ernährung in Kindergärten umgesetzt. Außerdem ist es dem Verein ein Anliegen, dass sich Naturheilkunde und Schulmedizin einander annähern. „Hier gibt es leider immer noch einige Gräben. Wir als Verein wollen dabei helfen, Brücken zu bauen“, erklärt Mitarbeiterin Maria Vogel, Diplom-Ingenieurin der Pharmazie.

Mit der Wahl der Heilpflanze des Jahres möchte der NHV Theophrastus die Kollegen aus der Wissenschaft dazu anregen, klinische Studien zu den jeweiligen Heilkräutern durchzuführen, um deren Heilwirkung zu bestätigen. Denn zu einigen Pflanzen, wie etwa dem Gänseblümchen, der Heilpflanze des Jahres 2017, liegen noch keine Forschungsergebnisse vor. Die Auswahl als Heilpflanze des Jahres erfolgte auf rein erfahrungsmedizinischen Berichten, die die milde Wirkung des Gänseblümchens bei Durchfall und Schwächezuständen bereits beschrieben haben.

Heilpflanze des Jahres von einer unabhängigen Fachjury gekürt

Ausgewählt wird die Heilpflanze des Jahres durch eine etwa zehnköpfige unabhängige Jury, die aus Ärzten, Heilpraktikern und Biologen besteht. Das ganze Jahr über werden Vorschläge gesammelt. „Wir freuen uns auch über Beiträge von interessierten Laien, die mit bestimmten Heilkräutern gute Erfahrungen gemacht haben“, sagt Maria Vogel. Nach der Abstimmung durch die Jury wird das Ergebnis Mitte des Jahres im Rahmen des vom Sächsischen Landeskuratorium Ländlicher Raum e. V. veanstalteten Heilkräuter-Fachsymposiums im Kloster St. Marienstern in der sächsischen Lausitz vorgestellt. Dabei erläutern verschiedene Referenten die Botanik, Inhaltsstoffe und Wirkungsweise der aktuellen Heilpflanze des Jahres. Durch eine Pressemitteilung, die vom NHV Theophrastus herausgegeben wird, findet das Thema auch in den Medien Verbreitung.

Positives Feedback auf die Heilpflanze des Jahres

Für jede Heilpflanze des Jahres wird eine Urkunde erstellt, die auf der Homepage des Vereins (www.nhv-theophrastus.de) zu sehen ist. Die Resonanz bei Ärzten und Apothekern, aber auch bei medizinischen Laien ist größtenteils positiv. Pharmafirmen, die Produkte mit der ausgezeichneten Pflanze im Programm haben, können anfragen, ob sie die Bezeichnung „Heilpflanze des Jahres“ auf die Verpackung drucken dürfen. Denn die Rechte an der Wortmarke „Heilpflanze des Jahres“ liegen beim NHV Theophrastus.

Unter den bisherigen Heilpflanzen des Jahres befinden sich bekannte heimische Gewächse wie der Spitzwegerich oder die Zwiebel. Es sind aber auch echte Exoten darunter, beispielsweise der Kubeben-Pfeffer oder die Koloquinte. Wir stellen Ihnen die vielfältigen Wirkungsweisen der Heilpflanzen des Jahres von 1990 bis 2017 im Folgenden näher vor.

Heilpflanze des Jahres 1990: Weißdorn

Der Weißdorn ist sommergrüner Strauch aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Er ist in zahlreichen Unterarten auf der gesamten Nordhalbkugel heimisch. Die therapeutische Wirkung seiner Zweige und Früchte wurde einst von den Chinesen entdeckt.

  • Beruhigend, durchblutungsfördernd und gefäßerweiternd
  • Erhöht die Kontraktionskraft und die Schlagfrequenz des Herzens
  • Wird gegen Herzinsuffizienz und bei nervösen Herzbeschwerden eingesetzt

Heilpflanze des Jahres 1991: Spitzwegerich

Man nimmt an, dass schon die Steinzeitmenschen die therapeutische Wirkung des Spitzwegerichs kannten. Später lobten Hildegard von Bingen und Albertus Magnus die heilsamen Eigenschaften der häufig als „Wiesenunkraut“ verschrienen Pflanze.

  • Dämpft Hustenreiz, fördert den Auswurf
  • Innere Anwendung bei Atemwegserkrankungen
  • Äußere Anwendung bei entzündlichen Veränderungen der Haut

Heilpflanze des Jahres 1992: keine Ausrufung

Heilpflanze des Jahres 1993: keine Ausrufung

Heilpflanze des Jahres 1994: Huflattich

Im Frühjahr ist diese zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) gehörende Pflanze eine der ersten, die ihre Blüte zeigt. Die gelbe, dem Löwenzahn ähnliche Blüte entwickelt sich noch bevor der Huflattich Laubblätter ausgebildet hat.

  • Antibakteriell, entzündungshemmend und blutstillend
  • Lindert Husten und Asthmabeschwerden
  • Stärkt den Appetit und fördert die Verdauung

Heilpflanze des Jahres 1995: Echtes Johanniskraut

Bereits die Ärzte im antiken Griechenland setzten das Echte Johanniskraut ein. Arzneiliche Verwendung findet das während der Blütezeit gesammelte Kraut. Es enthält pharmakologisch wirksame Inhaltsstoffe wie Hypericin und Pseudohypericin.

  • Innere Anwendung bei leichten bis mittelschweren Depressionen
  • Grund für die antidepressive Wirkung ist eine Beeinflussung von Botenstoffen im Gehirn
  • Die Wirksamkeit wurde in über 30 klinischen Studien bestätigt

Heilpflanze des Jahres 1996: Große Brennnessel

Die Blätter der Großen Brennnessel verursachen bei Hautkontakt ein unangenehmes Brennen, für das die enthaltene Ameisensäure verantwortlich ist. Trotzdem werden die vitamin- und mineralstoffreichen Blätter gesammelt und als Wildgemüse gekocht verzehrt.

  • Hemmt die Bildung von Entzündungsstoffen
  • Enthält schmerzlindernde Inhaltsstoffe
  • Wird bei rheumatischen Beschwerden und Harnwegsentzündungen eingesetzt

Heilpflanze des Jahres 1997: Acker-Schachtelhalm

Der Acker-Schachtelhalm wird auch Zinnkraut, Katzenwedel oder Scheuerkraut genannt. Er wird in Japan als Gemüse verzehrt und kann in Form eines Kaltwasserauszugs als natürliches Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden.

  • Innere Anwendung bei posttraumatischen oder statischen Ödemen
  • Linderung von Harnwegsentzündungen
  • Die enthaltene Kieselsäure unterstützt die Wundheilung

Heilpflanze des Jahres 1998: Salbei

Salbei gedeiht als immergrüner Halbstrauch an sonnigen, trockenen und windgeschützten Standorten. Er besitzt einen starken aromatischen Geruch und Geschmack und wird daher nicht nur als Heilpflanze, sondern auch als Küchenkraut sehr geschätzt.

  • Hemmt die Schweißbildung
  • Krampflösend, beispielsweise bei Menstruationsbeschwerden
  • Lindert Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut

Heilpflanze des Jahres 1999: Königskerze

Die majestätische Königskerze gehört zur Familie der Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae). Sie wird bis zu zwei Meter hoch und verfügt über ährige, rispige oder traubige Blütenstände mit leuchtend gelben Blüten.

  • Reizmildernd und auswurffördernd bei Husten und Heiserkeit
  • Keimhemmende Wirkung gegen Bakterien, zum Beispiel Streptokokken
  • Schmerzlindernd bei Bronchitis und anderen Atemwegserkrankungen

Heilpflanze des Jahres 2000: Rosmarin

Rosmarin gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) und wird bereits seit dem Altertum als Heilpflanze geschätzt. Aufgrund seines starken Aromas war Rosmarin im 16. Jahrhundert die Basis des ersten destillierten Parfüms.

  • Galle- und harntreibende Wirkung
  • Innere Anwendung bei Verdauungsbeschwerden
  • Äußere Anwendung bei rheumatischen Beschwerden und Durchblutungsstörungen

Heilpflanze des Jahres 2001: Thymian

Das ätherische Öl des Thymians weist einen hohen Thymol- und Carvacrolgehalt auf. Es handelt sich dabei um medizinisch wirksame Monoterpene, die auch für den typischen Geruch des Thymians sorgen.

  • Schleimlösend und auswurffördernd bei Bronchitis und Keuchhusten
  • Antiseptisch, wirkt gegen Hefe- und Schimmelpilzbefall
  • Hilft gegen Mundgeruch

Heilpflanze des Jahres 2002: Echte Kamille

Die Echte Kamille gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Heilpflanzen überhaupt. Sie wächst auf sonnigen Äckern, Wildwiesen und Brachflächen und ist in Höhen bis zu 1300 Meter anzutreffen.

  • Krampflösend bei Verdauungsproblemen wie Blähungen und Durchfall
  • Entzündungshemmend bei Haut- und Schleimhauterkrankungen
  • Beschleunigt die Wundheilung im Anal- und Genitalbereich

Heilpflanze des Jahres 2003: Mistel (Heilkräuterfreunde)

Die Mistel ist ein Schmarotzer, der auf Laub- oder Nadelbäumen wächst. Sie spielte in den Mythen vieler germanischer Völker eine große Rolle. Beispielsweise wurden Ställe und Häuser mit Mistelzweigen vor Blitzeinschlägen und Verhexung geschützt.

  • Stärkt das Immunsystem
  • Lindert entzündliche Gelenkerkrankungen
  • Wird als Begleittherapie bei Krebsleiden eingesetzt

Heilpflanze des Jahres 2003: Salbei (NHV Theophrastus)

Siehe: Heilpflanze des Jahres 1998

Heilpflanze des Jahres 2004: Gemeine Schafgarbe (Heilkräuterfreunde)

Die Gemeine Schafgarbe ist eine klassische Heilpflanze, deren Wirkung bereits von Dioskurides, Plinius und Hildegard von Bingen beschrieben wurde. Verwendet werden die Blüten und das frische oder getrocknete Kraut.

  • Fördert den Appetit
  • Krampflösend bei Unterbauchbeschwerden und Verdauungsproblemen
  • Lindert Durchblutungsprobleme und Kreislaufbeschwerden

Heilpflanze des Jahres 2004: Tausendgüldenkraut (NHV Theophrastus)

Das Tausendgüldenkraut stammt aus der Familie der Enziangewächse (Gentianaceae) und wächst auf trockenen Wiesen, Lichtungen und Schlagfluren. In Deutschland ist die Pflanze geschützt und darf deshalb nicht gepflückt werden.

  • Regt die Verdauung an
  • Lindert Blähungen, Völlegefühl, Übelkeit und Appetitlosigkeit
  • Die enthaltenen Bitterstoffe Swertiamarin und Swerosid bekämpfen Bakterien

Heilpflanze des Jahres 2005: Lein

Lein, auch Flachs genannt, wird seit Jahrhunderten als Heilpflanze, Öllieferant und Grundstoff für Textilien geschätzt. Die Pflanze wurde bereits in der Bibel sowie in vielen europäischen Märchen erwähnt.

  • Wirksam bei Verstopfung und Magen-Darm-Entzündungen
  • Kann den Cholesterinspiegel und den Blutzucker senken
  • Wird in der Volksheilkunde auch gegen Schmerzen und Krämpfe eingesetzt

Heilpflanze des Jahres 2006: Zitronenmelisse

Ihren Namen verdankt die Zitronenmelisse ihrem frischen Duft. Auf ihre vielfältige therapeutische Wirkung deuten bereits ihre volkstümlichen Namen Nervenkräutel, Frauenwohl und Herztrost hin.

  • Beruhigend bei Angespanntheit, Unruhe und Verwirrtheit
  • Hilft beim Einschlafen
  • Äußere Anwendung bei Lippenherpes

Heilpflanze des Jahres 2007: Duftveilchen

Das Duftveilchen ist eine beliebte Zier- und Nutzpflanze, die bereits seit der Antike angebaut wird. Die Heilpflanze wurde für religiöse Riten genutzt und taucht in vielen griechischen und römischen Mythen auf.

  • Senkt die Blutfettwerte und den Blutdruck
  • Schweißtreibend und fiebersenkend
  • Beruhigend und entspannend bei nervösen Herz- und Befindlichkeitsstörungen

Heilpflanze des Jahres 2008: Echter Lavendel

Für den charakteristischen, blumig-süßlichen Duft des Echten Lavendels ist das ätherische Öl verantwortlich, das in den Blüten der Heilpflanze steckt. Vor allem in der französischen Provence wird Lavendel als Duftpflanze für die Kosmetikindustrie kultiviert.

  • Schlaffördernd und entspannend
  • Wird als Beruhigungsmittel bei Angstzuständen und nervöser Unruhe eingesetzt
  • Schmerzstillende Wirkung bei Migräne und Spannungskopfschmerzen

Heilpflanze des Jahres 2009: Ringelblume

Von Juni bis Oktober zeigt die Ringelblume ihre dottergelben bis orangefarbenen Korbblüten. Danach entwickeln sich die krallenförmigen, geringelten Samen, denen diese Heilpflanze ihren Namen verdankt.

  • Lindert Hautentzündungen
  • Fördert die Wundheilung bei kleineren Riss-, Quetsch- und Brandwunden
  • Spülungen und Gurgellösungen helfen auch bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum

Heilpflanze des Jahres 2010: Gewürznelkenbaum

Der Gewürznelkenbaum gehört zur Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae) und gedeiht im tropischen Klima Indonesiens, Sansibars, Madagaskars und auf den Antillen. Den höchsten Wirkstoffgehalt besitzen die ungeöffneten Blütenknospen.

  • Schmerzstillende, entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung
  • Belebende Wirkung bei Konzentrationsproblemen
  • Fördert die Verdauung

Heilpflanze des Jahres 2011: Rosmarin

Siehe: Heilpflanze des Jahres 2000

Heilpflanze des Jahres 2012: Koloquinte

Die Koloquinte stammt ursprünglich aus Nordafrika, Arabien und Südwestasien. Es handelt sich um ein Kürbisgewächs (Cucurbitaceae), das in Steppen, Halbwüsten und auf Lehmböden gedeiht. Ihre fleischige Wurzel speichert Wasser und überdauert dadurch auch längere Trockenperioden.

  • Hoher Gehalt an Cucurbitacinen (Bitterstoffen)
  • Abführende und harntreibende Wirkung
  • Anwendung bei Leber- und Gallenleiden, Asthma und Wassersucht

Heilpflanze des Jahres 2013: Damaszener-Rose

Die Rose ist in vielen Kulturen ein Sinnbild für Schönheit, Liebe und Vollkommenheit. Besonders die Damaszener-Rose, eine Zuchtform aus Kleinasien, beeindruckt durch einen äußerst betörenden Duft und ihre edle Blüte.

  • Entzündungshemmend, krampflösend und fiebersenkend
  • Ihr ätherisches Öl hebt die Stimmung und lindert nervöse Herzbeschwerden
  • Ausgeprägte Anti-Aging-Eigenschaften

Heilpflanze des Jahres 2014: Anis

Anis gehört zur Familie der Doldenblütengewächse (Apiaceae). Der Geruch der Heilpflanze ist würzig, der Geschmack aromatisch süßlich. Medizinische Verwendung findet die graubraune Spaltfrucht der Anispflanze.

  • Fördert die Speichel- und Magensaftsekretion
  • Wirkt expektorierend (auswurffördernd) und schwach spasmolytisch (krampflösend)
  • In der Volksmedizin zur Förderung des Milchflusses bei stillenden Müttern eingesetzt

Heilpflanze des Jahres 2015: Zwiebel

Die Zwiebel ist eine beliebte Speisepflanze aus der Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae). Dabei bezeichnet der Begriff „Zwiebel“ sowohl die Art an sich als auch das Speicherorgan der Pflanze.

  • Wirkt verdauungs- und auswurffördernd, entzündungshemmend und blutdrucksenkend
  • Regt den Appetit an
  • Beugt Arterienverkalkung vor

Heilpflanze des Jahres 2016: Kubeben-Pfeffer

Der Kubeben-Pfeffer ist auf den indonesischen Inseln heimisch. Seine Früchte werden grün geerntet und anschließend an der Sonne getrocknet. Dadurch erhalten sie ihre dunkle Färbung.

  • Eingesetzt bei entzündlichen und bakteriellen Erkrankungen der Harnwege
  • Auswurffördernd bei chronischer Bronchitis
  • Lindert Schwindel und Kopfschmerzen

Heilpflanze des Jahres 2017: Gänseblümchen

Das Gänseblümchen zählt zu den bekanntesten Pflanzenarten Mitteleuropas und ist auf unzähligen Rasenflächen anzutreffen. Es blüht von März bis November und wird gelegentlich als Futterpflanze verwendet.

  • Anwendung vor allem in der Kinderheilkunde
  • Hilft bei Schwächezuständen, Erkältungen und Durchfall
  • Wird erfahrungsmedizinisch auch bei Hautausschlägen und Verletzungen eingesetzt

Heilpflanzen des Jahres Liste

Jahr der Prämierung Name Lat. Name Grund für die Auswahl
1990 Weißdorn Crataegus Die Wirkung ist eindeutig nachgewiesen, die Präparate sind praktisch frei von Nebenwirkungen
1991 Spitzwegerich Plantago lanceolata Schleimlösung und Reizmilderung bei Katarrhen der oberen Atemwege und bei Husten
1994 Huflattich Tussilago farfara Lange Tradition als Heilpflanze, bereits von den Römern genutzt
1995 Echtes Johanniskraut Hypericum perforatum Erwiesene Wirkung als natürliches Antidepressivum
1996 Große Brennnessel Urtica dioica Linderung von arthritischen und rheumatischen Beschwerden
1997 Acker-Schachtelhalm Equisetum arvense Eine der ältesten Pflanzen der Welt mit umfangreichen therapeutischen Eigenschaften
1998, 2003 Salbei Salvia officinalis Umfangreiches Wirkspektrum, das durch klinische Studien belegt ist
1999 Königskerze Verbascum Seit Jahrhunderten geschätzter pflanzlicher Hustenstiller
2000, 2011 Rosmarin Rosmarinus officinalis Durchblutungssteigernd bei Rheuma, Gicht und Kreislaufschwäche
2001 Thymian Thymus officinalis Vor allem für Kinder ein nebenwirkungsarmer natürlicher Hustenstiller
2002 Echte Kamille Matricaria recutita Klinische bestätigte Wirksamkeit bei Entzündungen, Krämpfen und Koliken
2003 Mistel Viscum album Wirksam bei entzündlich-degenerativen Gelenkerkrankungen, Arthrose und Bandscheibenerkrankungen
2004 Gemeine Schafgarbe Achillea millefolium Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten als Tee, Sitzbad oder Tinktur
2004 Tausendgüldenkraut Centaurium erythraea Unbekannte, meist im Verborgenen wachsende Pflanze mit heilsamer Wirkung
2005 Lein Linum usitatissimum Mildes Abführmittel, das bereits von Hippokrates erwähnt wurde
2006 Zitronenmelisse Melissa officinalis Vielgestaltige Verwendung in Vergangenheit und Gegenwart
2007 Duftveilchen Viola odorata Geschätzt als Frühlingsbote und Lieferant von ätherischen Ölen. Die therapeutische Wirkung ist jedoch weitgehend unbekannt
2008 Echter Lavendel Lavandula angustifolia Nervenpflanze, die gegen Stress, Angst und Burn-Out helfen kann
2009 Ringelblume Calendula officinalis Die Verwendung hat eine lange Tradition, die Wirksamkeit ist wissenschaftlich bestätigt
2010 Gewürznelkenbaum Syzygium aromaticum Natürliches Abwehrmittel gegen Insekten, Einsatzmöglichkeiten in der Zahnheilkunde
2012 Koloquinte Citrullus colocynthis Die hierzulande eher unbekannte Pflanze sollte in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt werden
2013 Damaszener-Rose Rosa damascena Die „Königin der Blumen“ verbreitet Freude und Wohlbefinden in vielfältiger Weise
2014 Anis Pimpinella anisum Ist eine der ältesten Gewürz- und Heilpflanzen
2015 Zwiebel Allium cepa Die vielfältigen heilenden Effekte der heimischen Pflanze sollen stärker ins Blickfeld gerückt werden
2016 Kubeben-Pfeffer Piper cubeba Selten verwendetes Gewürz mit erfahrungsmedizinisch interessanter Wirkung
2017 Gänseblümchen Bellis perennis Bekannte Wiesenblume mit weitgehend unbekannter therapeutischer Wirkung

Quellenverzeichnis:

  • Bohne, Burkhard: Taschenatlas Heilpflanzen – 130 Pflanzenporträts (Ulmer, 2005)
  • Grünwald, Jörg: Grüne Apotheke – Das Standardwerk zur Pflanzenheilkunde – Mit wissenschaftlich abgesicherten Empfehlungen (Gräfe und Unzer, 2015)
  • Laux, Hans E.: Heilpflanzen – Wie sie wachsen, blühen, wirken (Thomae, 1990)
  • Marbach, Eva: Heilkräuter Hausapotheke – Die wichtigsten Heilpflanzen für die Anwendung zu Hause (EvaMarbach Verlag, 2012)
  • Mayer, Johannes Gottfried: Handbuch der Klosterheilkunde – Neues Wissen über die Wirkung von Heilpflanzen (Zabert Sandmann, 2003)
  • Scherf, Gertrud: Der Heilgarten – Heilkräfte der Blütenpflanzen und Kräuter im eigenen Garten nutzen (W. Ludwig, 2002)
  • Schenk, Alexander: Klosterfrau Gesundheitsbuch – Heilpflanzen, Homöopathie, Vitalstoffe (Droemer-Knaur, 2003)
  • Schönfelder, Ingrid und Peter: Der Kosmos-Heilpflanzenführer – Über 600 Heil- und Giftpflanzen Europas (Kosmos, 2015)
  • Siewert, Aruna M.: Pflanzliche Antibiotika – Geheimwaffen aus der Natur (Gräfe und Unzer, 2013)
  • Wacker, Andreas: Heilpflanzen der Homöopathie – 159 Arten kennen und anwenden (Kosmos, 2008)
  • Wurzer, Walter: Die große Enzyklopädie der Heilpflanzen – Ihre Anwendung und ihre natürliche Heilkraft (Neuer Kaiser Verlag, 1994)

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