16 Hausmittel gegen Gerstenkörner

16 Hausmittel gegen Gerstenkörner

Wenn das Augenlid anschwillt – was tun bei einem Gerstenkorn?

Beim Zubettgehen war noch alles gut, am Morgen prangt hingegen eine dicke Beule direkt auf dem Augenlid. Wenn ein Gerstenkorn zuschlägt, ist das Ergebnis nicht nur unschön anzusehen, sondern auch schmerzhaft.

Hinzu kommt, dass die Behandlung durch die direkte Nähe zum Auge erschwert wird. Möglich ist die Anwendung von Hausmitteln zur Linderung der Beschwerden dennoch. Wir verraten Ihnen, wie und womit Sie bei einem Gerstenkorn für Erleichterung sorgen können und was lieber nicht in die Nähe des Auges gelangen sollte.

Zuvor geben wir Ihnen aber noch eine Übersicht darüber, wieso die Gerstenkörner überhaupt entstehen und welche Maßnahmen vorbeugend wirken können.

Was steckt hinter dem Gerstenkorn?

Kurz gesagt: Eine, meist bakterielle, Infektion der Drüsen am Augenlid. Die Entzündung führt zu einer Schwellung, zur Bildung von Eiter und zur Entwicklung eines Abszesses.

In der Regel heilt diese Infektion aber von alleine wieder ab. Ein Arztbesuch und eine Behandlung sind also in vielen Fällen gar nicht von Nöten. Hausmittel können aber trotzdem für Erleichterung und Linderung sorgen. Und zudem die Heilung beschleunigen.

Auch eine Vorbeugung ist mit geeigneten Maßnahmen möglich. Dazu müssen Sie natürlich erst einmal die Ursachen und bedingenden Risikofaktoren kennen.

Risikofaktoren für ein Gerstenkorn

Da es sich bei Gerstenkörnern um nichts anderes als eine Infektion handelt, sind auch die Risiken und Ursachen ähnlich der anderer Entzündungen. Dabei handelt es sich unter anderem um:

  • Ein geschwächtes Immunsystem: Zugrundeliegende chronische Erkrankungen, wie Diabetes, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, HIV und Medikamente können zu einer eingeschränkten Immunabwehr führen. Die Entzündungsneigung ist dann generell erhöht. Es betrifft also nicht nur das Risiko Gerstenkörner zu entwickeln.
  • Falsche Hygiene: Ob Sie Ihre Schminkutensilien nie reinigen oder diese sogar mit anderen teilen, das Abschminken aufgrund von Müdigkeit häufiger ausfallen lassen oder ständig mit aggressiven beziehungsweise belastenden Pflegemitteln Ihre Haut behandeln – beide Extreme können sich negativ auf den natürlichen Hautschutz auswirken. Dadurch wird die Haut anfälliger für Verletzungen, Keime und damit für Infektionen.
  • Reizungen: Eine Allergie, trockene Kontaktlinsen, schuppende Lider – wenn Sie immer wieder an den Augen reiben, darüber wischen oder diese fortwährend gereizt sind, entstehen schneller winzige Verletzungen und der Hautschutz wird geschwächt. Auch hierdurch kann das Infektionsrisiko steigen.
  • Erbliche Veranlagung: Wie bei so vielen gesundheitlichen Beschwerden und Krankheitsneigungen kann ein vermehrtes Auftreten auf die Gene zurückzuführen sein. Hieran lässt sich wenig bis gar nichts ändern, mit den richtigen Maßnahmen kann das Risiko aber dennoch verringert werden.

Können Sie einem Gerstenkorn vorbeugen?

In bedingtem Maße ist das durchaus möglich. Nötig sind dafür aber die richtigen Maßnahmen. Dazu gehören unter anderem:

  • Angemessene und gesunde Sauberkeit: Waschen Sie auch die Augenlider mit sanften Reinigungsprodukten oder, sofern Sie kein Make-up entfernen müssen, schlicht mit purem Wasser. Tupfen Sie die Haut im Anschluss trocken, anstatt zu reiben und tragen Sie lediglich leichte Pflegeprodukte ohne belastende Wirkstoffe oder Zusätze auf. Achten Sie zudem auf eine gründliche Reinigung der Kontaktlinsen und aller anderen Gegenstände und Utensilien, die direkten Kontakt zu der Haut der Augenlider haben.
  • Augenpflege: Ob Sie Kontaktlinsen tragen, den ganzen Tag auf einen Bildschirm schauen oder die zarte Haut der Augenlider durch Allergien belastet ist, betreiben Sie angemessene Augenpflege. Dazu zählt unter anderem ausreichend Schlaf, eine gesunde Ernährung, die reich an den Vitamin A, Vitamin E sowie Eiweiß und Omega-3-Fettsäure ist. Schauen Sie öfter mal ins Grüne – auch wenn es nur eine Zimmerpflanze ist. Zwinkern Sie häufiger, setzen Sie zur Not befeuchtende Augentropfen ein und achten Sie auf die Luftfeuchtigkeit in Räumen. Abhängig von der jeweiligen Temperatur sind 40 bis 60 Prozent Luftfeuchte ideal. Bei werten darunter sollten Sie über die Anschaffung eines Luftbefeuchters nachdenken oder zumindest ein feuchtes Tuch über die Heizung hängen. Auch das Besprühen von Wasser in Ihrer unmittelbaren Umgebung, das Anwenden von Thermalwasser zur Gesichtserfrischung und gelegentliche Dampfbäder sind empfehlenswert.
  • Gesunde Lebensweise: Ausreichend Schlaf, Entspannung und gesundes Essen stärken das Immunsystem und damit die körpereigene Abwehr von Krankheitserregern. Beachten Sie zudem, dass Rauchen und auch passives Rauchen die Augen belastet. Schränken Sie Ihren Nikotinkonsum also zumindest ein, gehen Sie zum Rauchen nach draußen oder lüften Sie dabei ausreichend. Reduzieren Sie weiterhin den Alkoholkonsum und trinken Sie stattdessen mehr Wasser, Tee und ungesüßte Säfte oder Smoothies.
  • Übertragung verhindern: Gerstenkörner sind ansteckend. Reiben Sie also nicht darüber, waschen Sie sich häufig die Hände und teilen Sie keine Utensilien, die direkten Hautkontakt haben. Vor allem bei Hilfsmitteln zum Auftragen von Make-up sollten Sie weder freigiebig noch teilungsbereit sein.
  • Krankheiten behandeln: Gerstenkörner treten vor allem dann auf, wenn Ihr Immunsystem geschwächt ist. Ist dies auf eine chronische Krankheit zurückzuführen, kann eine angepasste Therapie Abhilfe schaffen.

Dürfen Sie ein Gerstenkorn ausdrücken?

Nein. Die Versuchung ist verständlich. Das Gerstenkorn drückt, die Haut darüber spannt und kann brennen oder jucken. Dazu kommt eventuell noch eine klar sichtbare Ansammlung von Eiter. Dennoch sollten Sie keinesfalls daran herumdrücken oder gar versuchen, das Eiter mit Gewalt auszudrücken.

Zum einen können Sie den Eiter und die Bakterien in tiefer liegende Gewebeschichten drücken und Entzündung damit noch verschlimmern. Auch der Eintritt der Erreger in die Blutbahn ist möglich. Zum anderen könnten selbst bei einem erfolgreichen Ausdrücken die in dem Sekret enthaltenen Keime ins Auge gelangen und hier eine weitere Infektion verursachen.

Kratzen, Drücken und Reiben sollten Sie also dringend unterlassen.

Wie erkennen Sie ein Gerstenkorn?

Die Symptome eines Gerstenkorns lassen auch ohne Arzt eine recht zügige Diagnose zu. Zu den Anzeichen gehören:

  • Rötung und Schwellung am Augenlid
  • Juckreiz und Brennen
  • möglicher (eitriger) Ausfluss und Verkrustung im Bereich der Entzündung
  • Druck und Spannungsgefühle
  • Wärmeentwicklung
  • Schmerzen

Das innere Gerstenkorn erkennen

Die häufigere und dadurch auch bekanntere Form des Gerstenkorns ist das äußere Gerstenkorn – auch als Hordeolum externum bezeichnet. Dieses ist gut sichtbar auf der Oberseite des Augenlids lokalisiert und daher einfach zu erkennen.

Es gibt jedoch auch das innere Gerstenkorn beziehungsweise Hordeolum internum. Dieses befindet sich auf der Innenseite des Augenlids, ist dadurch weniger sichtbar aber ebenso schmerzhaft. Zu erkennen ist es im Prinzip nur, wenn Sie das Lid anheben und hier eine Rötung und Schwellung erkennen. Auch ist es möglich, dass sich ein eitriger Ausfluss im Auge bemerkbar macht.

Hausmittel gegen das Gerstenkorn

Ein Tipp vornweg: Die meisten Gerstenkörner heilen ganz von alleine aus und benötigen dafür keine Behandlung. Die damit einhergehenden Beschwerden sind aber oftmals so unangenehm, dass zumindest Hausmittel angeraten sind. Im Folgenden stellen wir Ihnen natürliche und wirksame Mittel und Maßnahmen gegen Gerstenkörner vor und zeigen auch auf, was dem Auge lieber fernbleiben sollte.

Apfelessig gegen das Gerstenkorn

Naturtrüber Apfelessig kann innerlich und äußerlich gegen das Gerstenkorn eingesetzt werden und zeigt sich dagegen sehr wirksam.

Für die innerliche Anwendung geben Sie zwei Esslöffel Apfelessig auf ein Glas Wasser und süßen Sie das Gemisch gegebenenfalls mit Honig (besser noch Manuka-Honig). Trinken Sie den verdünnten Apfelessig ein bis drei Mal täglich. Der Drink reguliert die Verdauung und hilft dem Immunsystem auf die Sprünge.

Die innerliche Anwendung kann also zur Vorbeugung eingesetzt werden und die Heilung beschleunigen. Dazu können Sie naturtrüben Apfelessig aber auch zur topischen Anwendung – also äußerlich – nutzen. Betupfen Sie das Gerstenkorn dafür schlicht mit dem Essig und lassen Sie es lufttrocknen. Wiederholen Sie den Vorgang bis zu fünf Mal täglich. Achten Sie dabei darauf, dass der Essig nichts ins Auge gelangt. Die darin enthaltene Säure kann nicht nur zu einem schmerzhaften Brennen führen, sondern auch das Auge stark reizen.

Wählen Sie zudem einen naturtrüben Apfelessig in hochwertiger Bio-Qualität und mit einem niedrigen Zuckergehalt. Dieser ist nicht mit Zusätzen belastet, wirkt effizienter und verklebt die Haut nicht mit gelöstem Zucker.

Augentrost gegen das Gerstenkorn

Die Wirkung steckt schon im Namen: Der Augentrost lindert Schmerzen und beruhigt Reizungen. Dazu bietet er gleich mehrere Möglichkeiten der Anwendung.

Die einfachste, schnellste und zeitsparendste Methode ist die Verwendung von Augentrost-Augentropfen. Träufeln Sie drei bis vier Mal täglich einen Tropfen davon in das betroffene Auge. Benetzen Sie zudem auch das Augenlid mit den Augentropfen.

Etwas aufwendiger aber sehr wirksam ist die Verwendung als Augenkompresse. Auch hier stehen Ihnen wiederum zwei verschiedene Anwendungen zur Auswahl:

  1. Mischen Sie einen Teil Augentrostkraut mit einem Teil Kamille und einer Prise Salz. Brühen Sie die Mischung mit einer Tasse kochendem Wasser auf.
  2. Lassen Sie den Sud für einige Minuten abkühlen und tränken Sie dann eine fusselfreie Kompresse damit. Verwenden Sie hierfür eine sterile Wundkompresse, ein Baumwolltaschentuch oder einen Wattebausch.
  3. Legen Sie die warme, nasse Kompresse auf das betroffene Auge und belassen Sie sie hier für etwa zehn Minuten.
  4. Wechseln Sie die Augentrost Kompresse pro Sitzung bis zu zwei Mal.

Als Alternative zu der Kräuter und Salz Mischung können Sie auch puren Augentrost verwenden. Wiederholen Sie die Augentrost Anwendung täglich drei bis vier Mal.

Bockshornkleesamen gegen das Gerstenkorn

Ein Teelöffel gemahlene Samen des Bockshornklees mit etwas abgekochtem und abgekühltem Wasser vermischen und gut rühren, bis ein dicker Brei beziehungsweise eine Paste daraus entsteht. Auf ein kleines Tuch oder eine sterile Kompresse auftragen, den Stoff umschlagen und als Auflage auf dem entzündeten Augenlid nutzen.

Belassen Sie die Kompresse auf dem Lid, bis die Paste getrocknet ist. Die Bockshornkleesamen ziehen die Entzündung nach oben und sorgen somit dafür, dass der Eiter schneller ablaufen kann. Zudem werden die Schmerzen und der Juckreiz gelindert.

Butter gegen das Gerstenkorn

Butter klingt zunächst nicht nach dem besten Hausmittel, schon gar nicht, wenn es eine Entzündung in Augennähe zu behandeln gilt. Dennoch enthält eines der verbreitetsten Rezepte gegen Gerstenkörner nicht nur Butter, sondern auch Leinöl und ein Eiweiß.

Die Wirkung ist umstritten, die Erfahrungsberichte sprechen aber für sich. Wichtig ist, dass Sie die Mischung nicht zu nah an den Lidrand bringen und sie eine nicht zu durchlässige Kompresse oder ein engmaschiges Tuch verwenden.

Das Rezept: Vermengen Sie 25 Gramm weiche Butter und 25 Gramm Leinöl mit einem Eiklar. Rühren Sie die Mischung so lange, bis eine gleichmäßige Masse entsteht.

Die Anwendung: Geben Sie die Butter Masse auf ein fusselfreies Tuch, wie ein Stofftaschentuch oder eine sterile Wundkompresse. Schlagen Sie das Tuch um die fettige Mischung und legen Sie die Kompresse auf das Gerstenkorn. Belassen Sie sie hier für mindestens zehn Minuten.

Die Wirkung: Das Fett soll die Haut elastischer machen und damit Spannungsgefühlen vorbeugen oder diese lindern. Das kann in geringem Maße auch die Druckgefühle erträglicher machen. Zu viel Wirkung sollten Sie sich von diesem Hausmittel gegen das Gerstenkorn aber nicht versprechen.

Achten Sie zudem peinlich genau darauf, dass der Inhalt des Wickels nicht ins Auge gelangt. Sowohl das Fett als auch das Eiweiß sorgen für eine „verschleierte“ Sicht und können das Auge noch weiter reizen.

Heilerde gegen das Gerstenkorn

Heilerde ist ein wunderbares Hausmittel gegen Entzündungen der Haut. Die Heilerde wirkt zum einen als eine Art Zugsalbe. Sie zieht die Entzündung nach außen, bewirkt damit eine schnellere Öffnung des Abszesses und in der Folge ein schnelleres Abheilen.

Zudem wirkt Heilerde kühlend und antiseptisch, kann den Juckreiz lindern und die Infektion austrocknen. Für die Anwendung stehen Ihnen drei Varianten zur Verfügung:

1. Vermischen Sie einen Teelöffel Heilerde mit ein paar Tropfen Wasser und rühren Sie die Kombination kräftig um, bis eine dickliche Paste entsteht.

2. Geben Sie den Heilerde Brei auf ein dünnes aber undurchlässiges Tuch, beispielsweise eine Wundkompresse, ein Stoff- oder Papiertaschentuch.

3. Legen Sie den so angefertigten Wickel auf das schmerzende Auge und belassen Sie ihn da, bis die Erde getrocknet und fest ist.

Als Alternative zum Wasser können Sie auch Augentroft-Aufguss, Leinöl oder Kamillentee verwenden.

Hygiene gegen das Gerstenkorn

Das oberste Gebot bei einem Gerstenkorn: Hygiene. Die Entzündung kommt durch Erreger zustande, die sich durch Wischen, Reiben, Kratzen oder Drücken auf der umliegenden Haut und auch auf andere Personen verteilen können.

Wenn Sie unter einem Gerstenkorn leiden, sollten Sie daher die folgenden Regeln beachten:

  • Vermeiden Sie es, Hände zu schütteln. Gerstenkörner brennen und jucken oftmals sehr stark. Die Hand wird daher häufig unbemerkt ans Auge gehoben. Schütteln Sie zum Gruß Hände, verteilen Sie die Erreger an Ihre Bekannten, Verwandten und Geschäftspartner. Oder eben auf Ihrer eigenen Haut.
  • Waschen Sie sich häufig die Hände. Wie oben erwähnt, greifen Sie sich oftmals – wie jeder andere Mensch auch – unbemerkt ins Gesicht oder ans Auge. Das trifft schon dann zu, wenn Sie keine juckende, brennende Entzündung am Auge haben. Häufiges Händewaschen und Desinfizieren reduziert das Infektionsrisiko.
  • Halten Sie das Auge sauber. In der Folge eines Gerstenkorns bilden sich oftmals Krusten am Augenlid. Zudem kann es zum Nässen, zu Ausfluss und zu Eiteransammlungen kommen. Um diese zu beseitigen, können Sie eine kleine Wundkompresse mit abgekochtem und noch warmem Wasser, Tee oder einem hautfreundlichen Öl tränken und sanft über das verschmutzte Auge wischen. Wiederholen Sie diesen Vorgang so oft wie nötig. Versuchen Sie, das Auge stetig sauber zu halten. Umso weniger Erreger sich auf dem Lid befinden, desto geringer ist die Gefahr des Verschmierens und der Ansteckung.

Oftmals reicht dieses Hausmittel bereits aus, um für eine schnellere Abheilung zu sorgen.

Kartoffel gegen das Gerstenkorn

Kochen Sie ein bis zwei Kartoffeln, zerdrücken Sie diese und vermengen Sie die Kartoffelmasse mit einem Eigelb und etwas heißer Milch, bis ein dicker aber nicht krümelnder Brei entsteht. Lassen Sie die Mischung abkühlen und verteilen Sie sie auf einem Tuch.

Legen Sie den Wickel auf das Gerstenkorn und lassen Sie den Umschlag für etwa 20 Minuten wirken.

Auch dieses Hausmittel ist wiederum umstritten. Zwar kann die Masse kühlend wirken und den Schmerz nehmen, die Entzündung lindern und die Schwellung bekämpfen – sie birgt aber auch die Gefahr, ins Auge zu gelangen oder bei unhygienischen Zuständen die Infektion noch zu verschlimmern.

Knoblauch gegen das Gerstenkorn

Ungewöhnlich aber wirksam ist Knoblauch gegen Gerstenkörner. Das Lauchgewächs hat mittlerweile in zahlreichen wissenschaftlichen Studien nachgewiesen, dass seine Schwefelverbindungen effizient gegen Infektionen wirken.

Das Problem beim Einsatz dieses Hausmittels am Auge ist jedoch, dass die ätherischen Öle die Schleimhäute des Auges noch zusätzlich reizen können. Hier ist also besondere Vorsicht gefragt. Dennoch können Sie unter Berücksichtigung der Besonderheit Knoblauch gleich auf zweifache Weise gegen ein bestehendes Gerstenkorn einsetzen.

Möglichkeit 1:

  1. Pressen Sie eine Knoblauchzehe aus oder hacken Sie sie sehr fein.
  2.  Bringen Sie die bereits zerkleinerte Knoblauchmasse zwischen zwei Esslöffel.
  3. Drücken Sie die breiten Löffelenden zusammen, bis aus den Knoblauchstücken der aromatische Saft austritt.
  4. Nehmen Sie den Saft mit einem sauberen, trockenen Wattestäbchen auf bis die Watte komplett durchtränkt ist und betupfen Sie damit den entzündeten Bereich auf dem Augenlid.
  5. Wiederholen Sie die Maßnahme etwa drei Mal täglich aber nur dann, wenn dadurch kein unangenehmes Brennen im Auge entsteht. Reinigen Sie das Augenlid zudem zwischen den Anwendungen.

Die zweite Möglichkeit, Knoblauch als Hausmittel gegen das Gerstenkorn zu verwenden, ist die Anfertigung einer Kompresse. Hacken Sie dafür wiederum eine Knoblauchzehe in sehr feine Stücke, schlagen Sie die kleinen Stücke in ein Tuch oder eine Kompresse ein und legen Sie diese auf das Gerstenkorn.

Halten Sie das Auge während der Anwendung geschlossen. Nach etwa 20 Minuten nehmen Sie die Auflage wieder ab. Wiederholen Sie die Maßnahme – jeweils mit frischem Knoblauch und einem sauberen Tuch bis zu drei Mal täglich. Vor der nächsten Anwendung reinigen Sie das Augenlid mit etwas warmem Wasser.

Kühlen gegen das Gerstenkorn

Wenn es schmerzt, juckt und brennt und das Augenlid dazu förmlich zu glühen scheint, kann eine entsprechende Kühlung schnell für eine Linderung der unangenehmen Symptome sorgen.

Übertreiben Sie es damit aber nicht. Nutzen Sie einen feucht-kalten Waschlappen oder eine Kühlkompresse aus dem Kühlschrank – nicht aus dem Gefrierfach! Ist die Auflage zu kalt, kann das zu einer noch stärkeren Reizung führen. Alternativ zur kühlenden Auflage, können Sie auch schlicht einen kühlen Löffel benutzen oder das Augenlid wiederholt mit kühlen (zuvor möglichst abgekochtem) Wasser befeuchten.

Die Verdunstungskälte sorgt dann für den abschwellenden Effekt.

Massagen gegen das Gerstenkorn

Massagen kurbeln die Durchblutung und damit die Versorgung des Gewebes an und sie können für einen beschleunigten Abtransport angestauter Gewebsflüssigkeit sorgen. Dadurch läuft oftmals auch die Heilung schneller ab.

Berühren Sie das Augenlid aber nicht direkt. Legen Sie stattdessen eine weiche (und warme) Kompresse auf das Lid und massieren Sie es in leicht kreisenden Bewegungen durch diesen Schutz hindurch.

Omega-3-Fettsäuren gegen das Gerstenkorn

Viele Fälle von Gerstenkorn sind auf trockene Augen zurückzuführen. Setzen Sie daher mehr Omega-3Fettsäuren auf Ihren Speiseplan. Die Fettsäuren helfen dabei, das Auge feucht zu halten und den natürlichen Schutzfilm stabil zu halten.

Gute Omega-3 Quellen sind fettreicher Seefisch, Chia Samen, Leinöl, Hanföl, Walnussöl und Rapsöl sowie Nüsse. Auch entsprechende Nahrungsergänzungsmittel bieten sich für eine verbesserte Versorgung an.

Quarkwickel gegen das Gerstenkorn

Rühren Sie einen Esslöffel kühlen Quark kurz cremig und streichen Sie Ihn auf ein Stück Stoff. Legen Sie Ihn auf das Gerstenkorn und belassen Sie ihn dort, bis der kühlende Effekt nachlässt.

Empfinden Sie die Quarkauflage als wohltuend, wiederholen Sie die Prozedur ruhig zwei bis drei Mal pro Sitzung und ebenso oft am Tag.

Rotlichtlampe gegen das Gerstenkorn

Trockene Wärme kann als sehr wohltuend empfunden werden, wenn eine Entzündung besteht. Wenn Sie unter einem Gerstenkorn leiden, sollten Sie daher eine Rotlicht-Therapie ausprobieren.

Bestrahlen Sie Ihr Gesicht für jeweils 15 Minuten drei Mal täglich mit einem Rotlicht. Beachten Sie dabei den vom Hersteller der Lampe angegebenen Mindestabstand.

Tee gegen das Gerstenkorn

Lauwarmer Fencheltee, Salbeitee oder Kamillentee im Beutel geben eine wunderbare Möglichkeit der Kompresse ab. Lassen Sie den jeweiligen Teebeutel in wenig kochendem Wasser für ein paar Minuten ziehen und kurz abkühlen.

Legen Sie den Teebeutel im Anschluss auf das Gerstenkorn und belassen Sie ihn hier für zwanzig bis dreißig Minuten.

Die Kräuter wirken gegen die Entzündung, die abnehmende Temperatur hilft dabei, die Schwellung zu reduzieren.

Trinken gegen das Gerstenkorn

Viele Gerstenkörner lassen sich darauf zurückführen, dass die Augenoberfläche zu trocken ist. Dagegen können Sie antrinken. Nehmen Sie wenigstens 1,5 besser noch 2 Liter pro Tag zu sich. Wasser, Kräutertee, Säfte, Smoothies und Suppen sind bestens geeignet.

Das ist bei einer Infektion ohnehin eine gute Idee, kann dem Gerstenkorn aber auch vorbeugen.

Warme Kompressen gegen das Gerstenkorn

Wärme sorgt dafür, dass sich die Haut entspannt, die Spannungsgefühle nachlassen und der Druck gelindert wird. Gut geeignet sind ein Körnerkissen, ein feucht-warmer Waschlappen oder erwärmbare Kompressen.

Legen Sie die Kompresse so warm wie möglich auf das Auge und belassen Sie sie da, bis sie keine Wärmemehr abgibt.

Hinweis für alle Hausmittel gegen Gerstenkörner

Aufgrund der Nähe zum Auge ist bei Hausmitteln gegen das Gerstenkorn höchste Vorsicht geboten.

Extra-Tipp: Lassen Sie, abgesehen von Augentrost, Tee und abgekochtem Wasser, nichts in Ihr Auge gelangen und reinigen Sie das Lid vorsichtig zwischen den jeweiligen Anwendungen.

Achten Sie zudem genau darauf, ob Ihnen die Hausmittel gut tun. Verschlechtert sich der Zustand, wird die Schwellung schlimmer oder gehen die Anwendungen mit Schmerzen einher – stellen Sie die Behandlung sofort ein.

Wann sollten Sie mit einem Gerstenkorn zum Arzt?

Auch wenn ein Gerstenkorn in der Regel von allein und sogar ohne Hausmittel abklingt, kann der akute Zustand in einigen Fällen zu einer chronischen Situation werden. Ganz so harmlos sind Gerstenkörner also nicht.

Suchen Sie daher einen Arzt auf, wenn:

  • nach zwei bis drei Tagen keine Besserung eintritt.
  • sich extreme Schmerzen einstellen.
  • Blutungen auftreten.
  • das Auge komplett zu schwillt.
  • Fieber auftritt.
  • sich die Rötung über das Augenlid hinaus ausbreitet.
  • mehrere Gerstenkörner auf einmal auftreten.
  • Sie eine eingeschränkte Sehfähigkeit erfahren.
  • immer wieder Gerstenkörner auftreten, Sie also immer wieder darunter leiden.
  • sich das Gerstenkorn nicht innerhalb weniger Tage von selbst öffnet und leert.
  • Sie sich nicht sicher sind, ob es sich überhaupt um ein Gerstenkorn handelt.
  • das Auge und die umgebende Schleimhaut stark gerötet sind oder schmerzen.

Quellen

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  • Susanne Andreae: Lexikon der Krankheiten und Untersuchungen. Thieme, 2008, ISBN 3131429623
  • James F. Collins: Augenheilkunde : mit 70 Tabellen. Springer, 1997, ISBN 354061172X
  • Broschüre für Fachkreise: Komplementäre Therapien für Augenerkrankungen. In „Deutsches Ärzteblatt“, 2009, 106, ISSN 0012-1207
  • Aknetherapie kann auch ins Auge gehen. In „Ärzte-Zeitung“, 2012, 85, ISSN 0175-5811
  • Ruth Jahn: Rezeptfrei gesund mit Schweizer Hausmitteln. Beobachter-Edition, 2012, ISBN 3855695458
  • Gerstenkorn – Wärme bringt Linderung. In „Ärzte-Zeitung“, 2004, 226, ISSN 0175-5811
  • So manche Hautkrankheit geht auch ins Auge. In „Ärzte-Zeitung“, 2010, 188, ISSN 0175-5811
  • Gerhard K. Lang: Augenheilkunde. Thieme, 2014, ISBN 3131028351
  • Diätbehandlung für Augenkranke. In „Ärzte-Zeitung“, 2006, 117, ISSN 0175-5811
  • Hans Küchle: Atlas der Augenkrankheiten. Huber, 1999, ISBN 3456832044
  • Atlas der Augenkrankheiten. In „Ärzte-Zeitung“, 2004, 60, ISSN 0175-5811

 

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