Hamamelis

Hamamelis

Hamamelis Beschreibung

Die Virginische Zaubernuss (Hamamelis virginiana L.) ist ein sommergrüner, baumartiger Strauch aus der Pflanzengattung der Zaubernüsse (Hamamelis) und gehört zur Familie der Zaubernussgewächse (Hamamelidaceae). Der botanische Namen „Hamamelis“ stammt von den griechischen Wörtern „hama“ und „melon“, was mit „zusammen, zugleich“ („hama“) und „Apfel, Frucht“ („melon“) übersetzt wird und sich darauf bezieht, dass der Strauch gleichzeitig Blüten und Früchte trägt. Auch die Bezeichnung „Zaubernuss“ deutet auf den Umstand hin, dass der Strauch im selben Jahr vor dem Blühen Früchte trägt. Heimisch ist die Virginische Zaubernuss in den Laubwäldern der gemäßigten Klimazonen Nordamerikas.

Die Rinde der Zweige ist von grauer bis graubrauner Farbe und behaart. Später erscheint die Borke hellbraun, glatt und leicht schuppig.

Die bis zu 15 Zentimeter langen und bis 13 Zentimeter breiten, ledrigen, verkehrt einförmigen Blätter der Zaubernuss mit ihren gezähnten, grob gekerbten Rändern sitzen wechselständig an kurzen, etwa 15 Millimeter langen Blattstielen. Im Herbst verliert die Zaubernuss nach einer intensiven gelben oder roten Laubfärbung ihre Blätter.

Dauer bis zur ersten Blüte

Es dauert etwa 6 Jahre bis der Strauch das erste Mal Blüten trägt. In der Blütezeit von September bis Dezember erscheinen dann die kleinen, goldgelben Blüten der virginischen Zaubernuss kurz nach dem Laubaustrieb. Die spinnenförmigen Blüten stehen in den Blattachseln in dichten Büscheln vereinigt und werden 2 bis 3 Zentimeter breit. Die stark süßlich bis scharf duftenden korallenartig geformten Blütenköpfchen setzten sich aus etwa 4 Blüten zusammen. Die Blüten bestehen aus 4 dicht behaarten Kelchblättern und 4 gekrümmten, 1 bis 2 Zentimeter langen, schmalen Kronblätter sowie aus 4 kurzen Staubblättern, 2 kurzen Griffeln und einem zweifächerigen Fruchtknoten, der im folgenden Sommer heranreift.

Aus dem Fruchtknoten mit 4 Kelchlappen entwickeln sich dann zweifächerige, haselnussähnliche Kapseln mit jeweils 2 schwarzen, harten Samen. In der Reife öffnen sich die kugeligen Kapseln und schleudern die Samen mehrere Meter fort.

Im Jahre 1736 wurde die Hamamelis unter dem englischen Namen „witch hazel“ nach England eingeführt und wird seitdem in Mitteleuropa gerne in Gärten und Parks angepflanzt, weil die Zaubernuss als Winterblüher in der dunklen Jahreszeit mit ihren goldgelben Blüten etwas Farbe in die heimischen Gärten bringt. Hamamelis dient aber nicht nur als schöner Blickfang im Winter, sondern findet auch als Heilpflanze für medizinische Zwecke Verwendung. Schon die nordamerikanischen Ureinwohner nutzen Hamamelis als entzündungswidriges Heilmittel. Hamamelis gehört zu den Gerbstoffdrogen und verfügt über eine zusammenziehende (adstringierende) und entzündungshemmende Heilwirkung. Die Hauptanwendungsgebiete sind leichte Hautverletzungen, lokale Entzündungen der Haut und Schleimhäute, Hämorrhoiden und Krampfaderbeschwerden.

Hamamelis Inhaltsstoffe

Für pharmazeutische Zwecke werden sowohl die getrockneten Hamamelisblätter (Hamamelidis folium) als auch die getrocknete Hamamelisrinde (Hamamelidis cortex) verwendet. Die Qualität der Droge ist im Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur.) festgelegt.

Hamamelis enthält in großer Menge Gerbstoffe (Catechingerbstoffe, ß-Hamamelitannine, Ellagitannine), weshalb sie auch zu den Gerbstoffdrogen gehört. Neben der großen Menge an Gerbstoffen verfügt die Pflanze außerdem über Wirkstoffe wie Tannine (Catechine), Proanthocyanidine, Saponine, Flavonoide und etwas ätherisches Öl.

Das durch Wasserdampfdestillation hergestellte Hamameliswasser enthält nur das ätherische Öl der Zaubernuss, jedoch keine Gerbstoffe.

Die enthaltenen Gerbstoffe und die Flavonoide binden Eiweißstoffe (Proteine) der Haut und Schleimhaut und verändern diese in unlösliche, widerstandsfähige Verbindungen, was wiederum für eine zusammenziehende (adstringierende) Wirkung sorgt. Dies führt zu einer Art Abdichtung kleiner oberflächlicher Wunden und entzieht Bakterien die Grundlage auf verletzter Haut.
Inhaltsstoffe wie ätherische Öle oder Gerbstoffe verfügen über eine antibakterielle und antimikrobielle Wirkung. Sie bekämpfen krankheitserregende Bakterien, indem sie die Einzeller am Wachstum und an ihrer Vermehrung hindern oder das Eindringen in den Körper erschweren.

Die beruhigende Wirkung von Hamamelis

Den ätherischen Ölen und Flavonoiden wird eine beruhigende (sedative), entzündungshemmende und auch eine durchblutungsfördernde Wirkung nachgesagt. Eine durchblutungsfördernde Wirkung ist häufig bei rheumatischen Erkrankungen und bei Beschwerden des Gelenk- und Bewegungsapparates wie auch bei arteriellen Beschwerden erwünscht.
Saponine besitzen wassertreibende (aquaretisch) und schleimlösende (sekretolytisch) Eigenschaften und wirken antibiotisch sowie verdauungsfördernd.

Tannine haben die Eigenschaft, Zellen vor der Schädigung durch freie Radikale zu schützen und Proanthocyanidine reduzieren den Wasserverlust der Haut.

Hamamelis Drogengewinnung und Drogenbeschreibung

Für medizinische Zwecke werden die getrockneten Blätter und die Rinden der Zaubernuss verwendet.

Die Erntezeit der Blätter erfolgt im Herbst, die der Rinde im Frühjahr. Die Blätter werden gesammelt, die Rinden geschält und gesäubert und anschließend schnellstmöglich getrocknet.

Die Droge besteht demnach aus den getrockneten Blätter und der getrockneten Rinde der Zaubernuss. Durch Destillation der Zweige wird außerdem das Hamameliswasser gewonnen, das ebenfalls für pharmakologische Zwecke Anwendung findet. Das Hamameliswasser enthält nur das ätherische Öl der Zaubernuss, jedoch keine Gerbstoffe.

Charakteristisch für die getrockneten, dünnen und ledrigen Blätter ist die bläulich- oder bräunlich-grüne Oberseite und die helle, bräunlich-grüne Unterseite. Der Blattrand erscheint ungleich gekerbt und von dem kräftigen Mittelnerv gehen kräftige Seitennerven ab, die besonders an der Blattunterseite deutlich hervortreten.

Der Geruch der Droge ist nicht deutlich wahrnehmbar, der Geschmack wird als schwach zusammenziehend und etwas bitter beschrieben.

Die Drogenbezeichnung der getrockneten Hamamelisblätter lautet Hamamelidis folium und der Name der getrockneten Hamamelisrinde ist Hamamelidis cortex.

Die Hamamelis-Droge wird aus Nordamerika importiert, die Qualität der Droge ist im Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur.) festgelegt.

Hamamelis Wirkung

In wissenschaftlichen, klinischen Studien wurde belegt, dass die Inhaltsstoffe, insbesondere der hohe Anteil an Gerbstoffen eine zusammenziehende (adstringierende), entzündungshemmende und blutstillende (hämostypische) Wirkung entfalten. Experimentelle Studien weisen zudem auf kapillarverdichtende, juckreizstillende, gefäßzusammenziehende und wundheilungsfördernde Eigenschaften hin.

Zubereitungen aus Hamamelisblättern und –rinden werden deshalb auch gerne zur Behandlung leichter Hautverletzungen, lokaler Entzündungen der Haut und Schleimhäute sowie bei Hämorrhoiden und Krampfaderbeschwerden eingesetzt.

Bewertungen verschiedener Institutionen wie Kommission E, BGA, ESCOP und HMPC hinsichtlich der Wirkung und Anwendung von Hamamelis-Zubereitungen liegen vor.

Die Kommission E (Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte) und das BGA befürworten die Anwendung von Hamamelis-Zubereitungen äußerlich bei leichten Hautverletzungen, lokalen Entzündungen der Haut und Schleimhäute, bei Hämorrhoiden und Krampfaderbeschwerden.

Die ESCOP (Europäischer Dachverband der nationalen Gesellschaften für Phytotherapie) beurteilen die Anwendung der Rinde und der Blätter innerhalb der traditionellen Anwendung als positiv und empfehlen Hamamelis zur Linderung von geringfügigen Entzündungen der Haut und Hauttrockenheit, zur symptomatischen Therapie von Brennen und Juckreiz bei Hämorrhoiden sowie als Mundwasser und Gurgellösung zur Linderung kleinerer Entzündungen der Mundschleimhaut. Darüber hinaus nennen die ESCOP als Anwendungsgebiete Krampfaderbeschwerden, Quetschungen und zudem für die Blätter Verstauchungen. Hamameliswasser wird laut ESCOP äußerlich eingesetzt gegen Hautentzündungen, Sonnenbrand und Insektenstiche.

Das HMPC (Committee on Herbal Medicinal Product) hat auf Europäischer Ebene die ausschließliche Kompetenz zur eigenverantwortlichen Beurteilung der Zulassung pflanzlicher Arzneimittel und hat Hamamelisblätter und -rinde als pflanzliches Arzneimittel eingestuft. Das Komitee befürwortet wie auch die ESCOP die Verwendung von Hamamelisrinde und -blättern zur Besserung der Beschwerden wie Juckreiz, Brennen, leichte Blutungen bei Hämorrhoiden Grad I u. II. und bei Entzündungen der Schleimhaut im Bereich des Darmausgangs.

Traditionelle Anwendungsbereiche innerhalb Volksmedizin basieren auf ärztlicher Erfahrungsheilkunde, deren Wirksamkeit bisher noch nicht in wissenschaftlichen Studien bewiesen wurde. Als nicht gesichert gelten die traditionellen Anwendungsbereiche von Hamamelis unter anderem bei Abszessen, Akne, Bindehautentzündungen, Menstruationsbeschwerden, Durchfallerkrankungen, Haarausfall, Hautpilzen, Schuppenflechte, Muskelschmerzen und Verbrennungen.

Hamamelis Nebenwirkungen und Kontraindikationen

Bei der äußerlichen Anwendung mit Zubereitungen aus Hamamelisblättern oder –rinde sind keine Nebenwirkungen bekannt. Auch bei richtiger Dosierung und Anwendung sind keine Nebenwirkungen zu befürchten. In seltenen Fällen kann die Möglichkeit einer Kontaktallergie bestehen. Empfindlichere Menschen können bei der innerlichen Anwendung oder bei einer Überdosierung mit Magen- und Darmreizungen reagieren. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind auch nicht bekannt.

Bei größeren Wunden oder bei offenen Brandverletzungen sollte auf eine äußerliche Behandlung mit Hamamelis-Präparaten verzichtet werden. Durch eine bewirkte Oberflächenverdichtung können möglicherwiese Krankheitserreger in der Wunde verbleiben und dort Infektionen verursachen.

Achtung bei Schwangerschaft und in der Stillzeit

Hamamelis-Präparate eignen sich nicht zur innerlichen und äußerlichen Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit. Auch bei Säuglingen, Kleinkindern, Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren sollte auf eine Behandlung verzichtet werden, weil es keine wissenschaftlichen Studien zur Unbedenklichkeit gibt.

Hamamelis Anwendungsgebiete in der Phytotherapie und Volksmedizin

Bei den nordamerikanischen Ureinwohnern ist die Zaubernuss schon seit jeher als Heilpflanze bekannt und wird als entzündungshemmendes Mittel für viele verschiedene Beschwerden eingesetzt. Erst im Jahre 1736 gelang die Heilpflanze Hamamelis nach England und somit nach Mitteleuropa und findet seitdem auch hier als Heilpflanze in der traditionellen Volksmedizin Verwendung. Basierend auf langjähriger Erfahrung werden sowohl die Blätter als auch die Rinde der Zaubernuss äußerlich bei leichten Hautentzündungen, bei trockener Haut und juckenden Ekzemen angewendet, außerdem gegen Jucken und Brennen bei Hämorrhoiden sowie als Mundspülung oder Gurgellösung bei leichten Entzündungen der Mundschleimhaut und des Zahnfleisches. Auch bei blutenden Krampfadern und Geschwüren, bei Blutungen aus der Nase oder Blutungen im Magen-Darm-Trakt sorgen Zubereitungen mit Hamamelis für Linderung.

Weitere Anwendungsgebiete innerhalb der traditionellen Volksheilkunde sind außerdem akute Durchfallerkrankungen, Erbrechen, Menstruationsbeschwerden, schlecht heilende Wunden, Abszesse, Akne, Bindehautentzündungen, Haarausfall, Hautpilze, Schuppenflechte, Muskelschmerzen und leichte Verbrennungen.

Hamamelis Nutzung auch in der Kosmetik

Auch als pflegendes Kosmetikprodukt kommt Hamamelis schon lange Zeit zum Einsatz, weil die Zaubernuss einen positiven Einfluss auf die Haut haben soll, indem Juckreiz gelindert und Blutungen gestoppt werden können.

Bewertungen verschiedener Institutionen wie Kommission E, BGA, ESCOP und HMPC hinsichtlich der Wirkung und Anwendung von Hamamelis-Zubereitungen liegen vor.

Die Kommission E (Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte) und das BGA befürworten die Anwendung von Hamamelis-Zubereitungen äußerlich bei leichten Hautverletzungen, lokalen Entzündungen der Haut und Schleimhäute, bei Hämorrhoiden und Krampfaderbeschwerden.

Die ESCOP (Europäischer Dachverband der nationalen Gesellschaften für Phytotherapie) beurteilen die Anwendung der Rinde und der Blätter innerhalb der traditionellen Anwendung als positiv und empfehlen Hamamelis zur Linderung von geringfügigen Entzündungen der Haut und Hauttrockenheit, zur symptomatischen Therapie von Brennen und Juckreiz bei Hämorrhoiden sowie als Mundwasser und Gurgellösung zur Linderung kleinerer Entzündungen der Mundschleimhaut. Darüber hinaus nennen die ESCOP als Anwendungsgebiete Krampfaderbeschwerden, Quetschungen und zudem für die Blätter Verstauchungen. Hamameliswasser wird laut ESCOP äußerlich eingesetzt gegen Hautentzündungen, Sonnenbrand und Insektenstiche.

Das HMPC (Committee on Herbal Medicinal Product) hat auf Europäischer Ebene die ausschließliche Kompetenz zur eigenverantwortlichen Beurteilung der Zulassung pflanzlicher Arzneimittel und hat Hamamelisblätter und -rinde als pflanzliches Arzneimittel eingestuft. Das Komitee befürwortet wie auch die ESCOP die Verwendung von Hamamelisrinde und -blättern zur Besserung der Beschwerden wie Juckreiz, Brennen, leichte Blutungen bei Hämorrhoiden Grad I u. II. und bei Entzündungen der Schleimhaut im Bereich des Darmausgangs.

Traditionelle Anwendungsbereiche innerhalb Volksmedizin basieren auf ärztlicher Erfahrungsheilkunde, deren Wirksamkeit bisher noch nicht in wissenschaftlichen Studien bewiesen wurde. Als nicht gesichert gelten die traditionellen Anwendungsbereiche von Hamamelis unter anderem bei Abszessen, Akne, Bindehautentzündungen, Menstruationsbeschwerden, Durchfallerkrankungen, Haarausfall, Hautpilzen, Schuppenflechte, Muskelschmerzen und Verbrennungen.

Anwendungsbeispiele von Hamamelis-Medikamenten

In der Apotheke werden viele Fertigpräparate mit den Inhaltsstoffen der Hamamelisblätter und Hamamelisrinde in Form von Salben, Cremes, Zäpfchen, Lösungen und Tinkturen angeboten. Hamamelis-Präparate werden heutzutage hauptsächlich zur äußerlichen Anwendung verwendet.

Innerlich kommt selten eine Tee-Zubereitung aus den losen, fein geschnittenen Blättern oder der Rinde zum Einsatz. Ein Teeaufguss eignet sich auch für eine äußerliche Anwendung zur Herstellung von Umschlägen und Auflagen.

Auch in kosmetischen Produkten in Form von Cremes, Rasierwasser, Deodorants und Gesichtswasser sind die Inhaltsstoffe von Hamamelis häufig Bestandteil, weil sie eine positive Wirkung auf die Haut aufweisen und leichten Juckreiz lindern können.

Die Hauptanwednungsgebiete von Hamamelis-Präparaten

Die Hauptanwendungsgebiete für Hamamelis-Präparate aus der Apotheke sind Venenerkrankungen wie beispielsweise Hämorrhoiden und Krampfadern, Quetschungen, Prellungen oder andere Verletzungen durch Stürze. Auch bei leichten Hautverletzungen sowie bei Entzündungen von Haut und Schleimhäuten, bei trockener Haut finden Hamamelis-Präparate Verwendung.

Bewertungen verschiedener Institutionen wie Kommission E, BGA, ESCOP und HMPC hinsichtlich der Wirkung und Anwendung von Hamamelis-Zubereitungen liegen vor.

Die Kommission E (Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte) und das BGA befürworten die Anwendung von Hamamelis-Zubereitungen äußerlich bei leichten Hautverletzungen, lokalen Entzündungen der Haut und Schleimhäute, bei Hämorrhoiden und Krampfaderbeschwerden.

Die ESCOP (Europäischer Dachverband der nationalen Gesellschaften für Phytotherapie) beurteilen die Anwendung der Rinde und der Blätter innerhalb der traditionellen Anwendung als positiv und empfehlen Hamamelis zur Linderung von geringfügigen Entzündungen der Haut und Hauttrockenheit, zur symptomatischen Therapie von Brennen und Juckreiz bei Hämorrhoiden sowie als Mundwasser und Gurgellösung zur Linderung kleinerer Entzündungen der Mundschleimhaut. Darüber hinaus nennen die ESCOP als Anwendungsgebiete Krampfaderbeschwerden, Quetschungen und zudem für die Blätter Verstauchungen. Hamameliswasser wird laut ESCOP äußerlich eingesetzt gegen Hautentzündungen, Sonnenbrand und Insektenstiche.

Das HMPC (Committee on Herbal Medicinal Product) hat auf Europäischer Ebene die ausschließliche Kompetenz zur eigenverantwortlichen Beurteilung der Zulassung pflanzlicher Arzneimittel und hat Hamamelisblätter und -rinde als pflanzliches Arzneimittel eingestuft. Das Komitee befürwortet wie auch die ESCOP die Verwendung von Hamamelisrinde und -blättern zur Besserung der Beschwerden wie Juckreiz, Brennen, leichte Blutungen bei Hämorrhoiden Grad I u. II. und bei Entzündungen der Schleimhaut im Bereich des Darmausgangs.

Traditionelle Anwendungsbereiche innerhalb Volksmedizin basieren auf ärztlicher Erfahrungsheilkunde, deren Wirksamkeit bisher noch nicht in wissenschaftlichen Studien bewiesen wurde. Als nicht gesichert gelten die traditionellen Anwendungsbereiche von Hamamelis unter anderem bei Abszessen, Akne, Bindehautentzündungen, Menstruationsbeschwerden, Durchfallerkrankungen, Haarausfall, Hautpilzen, Schuppenflechte, Muskelschmerzen und Verbrennungen.

Hamamelis Dosierung und Einnahme

Hauptsächlich werden Fertigpräparate mit Hamameliswasser oder Flüssigextrakten den Blättern oder Rinden der Zaubernuss wie z.B. Salben und Tinkturen zur äußerlichen Behandlung verwendet. Aber auch eine Tee-Zubereitung aus Hamamelisblättern und –rinden wird sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet.

Fertigpräparate aus der Apotheke sollten immer so eingenommen und dosiert werden, wie es in der Packungsbeilage angegeben wird oder wie es der behandelnde Arzt angeordnet hat.

Für eine Teezubereitung werden 2 bis 4 Teelöffel der getrockneten Hamamelisblätter oder 1 Teelöffel der getrockneten Hamamelisrinde mit etwa 150 ml kochendem Wasser übergossen. Der Aufguss sollte etwa 10 bis 15 Minuten ziehen, dann werden die klein geschnittenen Blätter durch ein Sieb abgeseiht. Mehrmals täglich sollte 1 Tasse von dem frisch bereiten Tee getrunken werden.

Die Tagesdosis für eine Tee-Zubereitung beträgt 2 bis 3 Gramm der Blätter oder Rinde.

Für einen Aufguss für Umschläge werden 2 bis 4 Teelöffel der getrockneten Hamamelisrinde oder 3 bis 6 Esslöffel der getrockneten Hamamelisblätter mit 250 ml kochendem Wasser übergossen und 15 Minuten ziehen gelassen. Nach dem Abkühlen kann eine Mullbinde mit dem Aufguss getränkt und dann auf die betroffenen Stellen gegeben werden. Über die Mullbinde wird ein trockener Verband gewickelt und 2-3x täglich gewechselt.

Die Tagesdosis der Droge für Umschläge beträgt 5 bis 10 Gramm.

Für einen Badezusatz wird die doppelte oder vierfache Menge von Hamamelisblättern oder Hamamelisrinde verwendet.

Die Tagesdosis für Gurgel- oder Spül-Lösungen beträgt 2 bis 10 Gramm Rinde oder 3x täglich 2 bis 4 Milliliter Rindentinktur.

Hamamelis Zubereitungen

Hamamelis-Zubereitungen in Form von Salben, Cremes, Zäpfchen, Lösungen und Tinkturen kommen hauptsächlich zur äußerlichen Anwendung bei Venenerkrankungen wie beispielsweise Hämorrhoiden und Krampfadern, Quetschungen, Prellungen oder andere Verletzungen durch Stürze. Auch bei leichten Hautverletzungen sowie bei Entzündungen von Haut und Schleimhäuten, bei trockener Haut.

Innerlich kommt selten eine Tee-Zubereitung aus den losen, fein geschnittenen Blättern oder der Rinde zum Einsatz. Ein Teeaufguss eignet sich auch für eine äußerliche Anwendung zur Herstellung von Umschlägen und Auflagen oder als Mundwasserspülung und Gurgellösung bei Entzündungen der Mundschleimhaut, des Zahnfleisches und Rachenraums oder bei Aphten.

Tee-Zubereitung mit Hamamelisblättern

Für eine Teezubereitung werden 2 bis 4 Teelöffel der getrockneten Hamamelisblätter mit etwa 150 ml kochendem Wasser übergossen. Der Aufguss sollte etwa 10 bis 15 Minuten ziehen, dann werden die klein geschnittenen Blätter durch ein Sieb abgeseiht. Mehrmals täglich sollte 1 Tasse von dem frisch bereiten Tee getrunken werden.

Tee-Zubereitung mit Hamamelisrinde

Für eine Teezubereitung wird 1 Teelöffel der getrockneten Hamamelisrinde mit etwa 150 ml kochendem Wasser übergossen. Der Aufguss sollte etwa 10 bis 15 Minuten ziehen, dann werden die klein geschnittenen Blätter durch ein Sieb abgeseiht. Mehrmals täglich sollte 1 Tasse von dem frisch bereiten Tee getrunken werden.

Umschläge mit Hamamelisblättern oder Hamamelisrinde

Für einen Aufguss für Umschläge werden 2 bis 4 Teelöffel der getrockneten Hamamelisrinde oder 3 bis 6 Esslöffel der getrockneten Hamamelisblätter mit 250 ml kochendem Wasser übergossen und 15 Minuten ziehen gelassen. Nach dem Abkühlen kann eine Mullbinde mit dem Aufguss getränkt und dann auf die betroffenen Stellen gegeben werden. Über die Mullbinde wird ein trockener Verband gewickelt und 2-3x täglich gewechselt.

Für einen Badezusatz wird die doppelte oder vierfache Menge von Hamamelisblättern oder Hamamelisrinde verwendet.

Alkoholische Tinktur aus Hamamelisblättern oder Hamamelisrinde

Zur Herstellung einer Tinktur wird verdünnter Weingeist, Korn oder Wodka benötigt. In eine Flasche oder einem Schraubdeckel-Glas werden in einem Verhältnis von 20 Teilen Hamamelisblättern oder Hamamelisrinde etwa 100 Teile des Alkohols gegeben und alles etwa 5 bis 10 Tage ziehen gelassen. Anschließend wird die Mischung in eine dunkle Flasche abgeseiht und filtriert. Die alkoholische Tinktur ist bis zu 5 Jahre haltbar. Die Dosis für eine Hamamelis-Tinktur beträgt 10 bis 30 Tropfen in Wasser ausgelöst.

Hamamelis Geschichte

Der botanische Namen „Hamamelis“ stammt von den griechischen Wörtern „hama“ und „melon“, was mit „zusammen, zugleich“ („hama“) und „Apfel, Frucht“ („melon“) übersetzt wird und sich darauf bezieht, dass der Strauch gleichzeitig Blüten und Früchte trägt. Auch die Bezeichnung „Zaubernuss“ deutet auf den Umstand hin, dass der Strauch im selben Jahr vor dem Blühen Früchte trägt.

Schon vor etwa 600 Millionen Jahren gab es in Nordamerika Urahnen der heutigen Gattung der Zaubernüsse.

Bei den nordamerikanischen Ureinwohnern ist die Zaubernuss schon seit jeher als Heilpflanze bekannt. Aufgrund ihrer entzündungshemmenden Heilwirkung und ihren schönheitsfördernden Eigenschaften wurde die Heilpflanze sehr von den Eingeborenen geschätzt und so kam eine Abkochung der Rinde und der Blätter zur Behandlung viele verschiedener Beschwerden zum Einsatz. Die Zweige wurden außerdem als Wünschelrute zum Auffinden verborgener Schätze und Jagdgründe genutzt.

Erst im 18. Jahrhundert kam der sommergrüne, baumartige Strauch nach Europa. Im Jahre 1736 brachte der englische Forscher Richard Collinson die Heilpflanze Hamamelis zunächst nach England mit und verbreitete sich schnell im mitteleuropäischen Raum. In Mitteleuropa wurde die Pflanze zunächst gerne in Gärten und Parks angepflanzt, weil die Zaubernuss als Winterblüher in der dunklen Jahreszeit mit ihren goldgelben Blüten etwas Farbe in die heimischen Gärten bringt. Dadurch, dass die Zaubernuss erst sehr spät nach Europa gelangte, fand sie in den alten, berühmten Kräuterbüchern aus dem 16. und 17. Jahrhundert auch keine Erwähnung.

Erst im 19. Jahrhundert wurden alkoholische Auszüge aus den Blättern hergestellt und zu medizinischen Heilzwecken verwendet. Seitdem spielt Hamamelis als Heilpflanze in der europäischen, traditionellen Volksmedizin eine wichtige Rolle, aber auch im Bereich der Naturkosmetik.

Hamamelis in Kombinationen mit anderen Heilpflanzen

Gerne werden Heilpflanzen mit einer ähnlichen Wirkung oder mit gleichen Anwendungsgebieten kombiniert, um die Wirkung zu ergänzen, unterstützen oder zu intensivieren. Zu den Heilpflanzen, die gut mit der Zaubernuss (Hamamelis) kombiniert werden können, gehören zum Beispiel Arnika, Kamille, Eichenrinde, Weinrebe, Mädesüß und Ringelblume.

Bei Krampfadern oder Besenreisern mit sichtbaren, netzförmigen und bläulich verfärbten Äderchen meist an den Beinen lokalisiert oder als verschlängete, große Venenstränge hat sich eine Tee-Mischung aus 30 Gramm Kastanie, 20 Gramm Hamamelisblättern, 20 Gramm Hagebuttenfrüchte, 10 Gramm Mädesüßblüten und 20 Gramm Weinrebenblätter bewährt. Der Tee entfaltet eine durchblutungsfördernde, reizlindernde und entkrampfende Wirkung.

Bei Akne mit Pickeln, Mitessern und Pusteln vorwiegend im Gesicht, Dekolleté oder am Rücken lokalisiert kann eine Tee-Mischung aus je 20 Gramm Birkenblätter, Eberwurzwurzel, Ringelblumenblüten und Hamamelisblätter mit einer desinfizierenden, reinigenden und abheilenden Wirkung zum Einsatz kommen.

Bei Ekzemen der Haut mit symmetrischen, gelblich-roten Herden wirkt eine abheilende, desinfizierende und reinigende Salbe aus 25 Gramm Birkenblätter, 15 Gramm Ringelblumenblüten, 25 Gramm Kamillenblüten, 30 Gramm Eichenrinde, 10 Gramm Hamamelisblätter, 10 Gramm Zinnkraut und 10 Gramm Schafgarbenkraut.

Herstellung der Salbe: 10 Milliliter des Tee-Aufgusses werden mit 90 Gramm lauwarmen Melkfett verrührt und mehrmals auf die Hautflächen aufgetragen.

Hamamelis in der Homöopathie

Das homöopathische Mittel Hamamelis virginiana wird aus aus den frischen Rinden von Ästen und Wurzeln der Zaubernuss hergestellt. Die Anwendungsgebiete in der Homöopathie und die Zubereitungen werden in den Aufbereitungsmonographien der Kommission D am Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bewertet. Entsprechende Zubereitungen wie Salben und flüssige Einreibungen aus Hamamelis virginiana wurden von der Kommission D bei Krampfaderleiden, Hämorrhoiden, Haut- und Schleimhautblutungen positiv bewertet.

In der Homöopathie richtet sich die Hauptwirkung des Mittels auf das Venensystem, besonders in den Bereichen des Rektums, der Genitalien, der Gliedmaßen und des inneren Halses. Die Ursachen der Beschwerden liegen meist in dem Zustand der Gefäßwände, die brüchig, porös und dünn sein können und dadurch einreißen.

Die homöopathische Arznei kann zum Einsatz kommen, wenn venöse, dunkle Stauungen und Blutungen nicht gerinnen wollen oder wenn bei der Stuhlentleerung die Gefäßwände am After reißen und Hämorrhoiden sich hervorstülpen. Bei Männern können Hodenentzündungen(Orchitis), bei Frauen Eierstockentzündungen (Oophoitis) auftreten und auch bei langanhaltendem Nasenbluten, Krampfadern, Quetschungen und Blutungen kann das Mittel Hamamelis verabreicht werden. Bei Frauen, die im Klimakterium Krampfadern bilden, kann Hamamelis aufgrund seiner Wirkung passen.

Charakteristische sind Schmerzen, die sich wie zerschlagen, gequetscht und wund anfühlen. Auch nach Verletzungen mit geringem Blutverlust fühlen sich die Betroffenen sehr schwach und abgeschlagen.
Die Beschwerden verschlechtern sich durch warme und feuchte Luft, Druck und Berührung. Eine Verbesserung erfolgt an der frischen Luft und durch Nachdenken und Reden.

Menschen, die das homöopathische Mittel benötigen gelten im Allgemeinen als reizbar und unruhig. Es sind häufig vergessliche Personen ohne Neigung zum Lernen oder Arbeiten. Sie verlangen, dass man ihnen eine gebührende Ehre erweist und ordnen sich selbst nicht gerne unter.

Für Potenzen, Dosierungen und Einnahme homöopathischer Mittel gibt es keine allgemeingültigen Richtlinien. Für eine Selbstbehandlung werden oftmals die Potenzen D6 bis D12 und als Dosierung 3x täglich 5 bis 15 Tropfen empfohlen. Die Einnahme von Potenzen ab D30, LM- oder Q-Potenzen sowie eine chronische Behandlung sollte immer ein Homöopath oder homöopathischer Arzt anordnen. Im Idealfall sollte die Einnahme homöopathischer Arzneien in Abstimmung mit einem Homöopathen oder homöopathischen Arzt erfolgen.

Verschiedene Hamamelissorten

Zur Familie der Zaubernussgewächse (Hamamelidaceae) gehören 20 Pflanzengattungen. Eine davon ist die Pflanzengattung der Zaubernüsse (Hamamelis) und die umfasst weltweit nur 5 Arten. Die ursprüngliche Heimat der Zaubernuss liegt im östlichen Nordamerika, in den gemäßigten Klimazonen der Nordhalbkugel. Es gibt eine Vielzahl an Züchtungen der Zaubernüsse, die neben gelben auch orange oder rote Blüten entwickeln und sehr eindrucksvolle und schön anzusehende Blütensträucher darstellen.

Von den 5 Arten sind 3 Arten in Nordamerika und 2 Arten in Asien heimisch: Die hier beschriebene Virginische Zaubernuss (Hamamelis virginiana), die Frühlings-Zaubernuss (Hamamelis vernalis) und (Hamamelis ovalis) sind in Nordamerika heimisch, die Japanische Zaubernuss (Hamamelis japonica) und die Chinesische Lichtmesszaubernuss (Hamamelis mollis) hingegen sind in Asien beheimatet.

Von den beiden asiatischen Arten gibt es eine Hybride: Hamamelis x intermedia.

Tipps zum Anbau von Hamamelis

Die Zaubernuss (Hamamelis) gehört zu der Familie der Zaubernussgewächse (Hamamelidaceae) und ist in den gemäßigten Gebieten auf der Nordhalbkugel beheimatet. Im heimischen Garten kann der sommergrüne, baumartige Strauch deshalb gut angepflanzt werden. Trotzdem sollten einige Bedingungen bezüglich des Standortes, der Bodenbeschaffenheit und Pflege berücksichtigt werden, damit die sehr langsam wachsende Pflanze gut gedeihen kann.

Die Zaubernuss bevorzugt sonnige oder halbschattige und vor Wind und Zugluft geschützte Standorte und liebt nährstoffreiche, humusreiche, feuchte, lockere und eher kalkfreie Böden. Der pH-Wert darf nicht über 7 liegen.

Die Anpflanzung der Zaubernuss sollte im Frühjahr oder im Herbst erfolgen. In Form einer Hecke angepflanzt, sollte außerdem auf einen Pflanzenabstand von etwa 2 Metern geachtet werden.

Die Aussaat gestaltet sich als schwierig und ist nur für erfahrene und geduldige Gärtner zu empfehlen. In den ersten Jahren nach dem Einpflanzen wächst die Pflanze kaum, denn sie benötigt etwa zwei bis drei Jahren, um sich gut zu verwurzeln.

Die Zaubernuss ist eine recht anspruchslose Pflanze, die keine besondere Pflege benötigt. Starke Trockenheit sowie Staunässe sollten aber unbedingt vermieden werden. Trockenperioden verhindern die Blütenbildung und während länger anhaltenden Trockenphasen sollte die Pflanze nur mäßig gewässert werden. Zum Gießen eignet sich statt kalkhaltigem Leitungswasser idealerweise Regenwasser. Als Winterblüher übersteht die Zaubernuss auch Frosttemperaturen, anhaltend starke Kälteperioden und Zugwind mag sie allerdings nicht. Die roten oder gelben Blüten bleiben auch nur bei etwas milderen Temperaturen in den Wintermonaten schön.

Eine Düngung der Zaubernuss ist nur dann nötig, wenn die Blätter nicht rechtzeitig vor der Blüte abfallen oder die Bodenqualität mangelhaft ist. Die Düngung sollte dann alle 2 Jahre erfolgen.

Krankheiten oder Schädlinge können der Zaubernuss nichts anhaben, wenn die Standortbedingungen stimmen.

Hamamelis-Produkte aus der Apotheke

In der Apotheke werden viele Fertigpräparate mit den Inhaltsstoffen der Hamamelisblätter und Hamamelisrinde in Form von Salben, Cremes, Zäpfchen, Lösungen und Tinkturen angeboten. Hamamelis-Präparate werden heutzutage hauptsächlich zur äußerlichen Anwendung verwendet.

Innerlich kommt selten eine Tee-Zubereitung aus den losen, fein geschnittenen Blättern oder der Rinde zum Einsatz. Ein Teeaufguss eignet sich auch für eine äußerliche Anwendung zur Herstellung von Umschlägen und Auflagen.

Auch in kosmetischen Produkten in Form von Cremes, Rasierwasser, Deodorants und Gesichtswasser sind die Inhaltsstoffe von Hamamelis häufig Bestandteil, weil sie eine positive Wirkung auf die Haut aufweisen und leichten Juckreiz lindern können.

Die Hauptanwendungsgebiete für Hamamelis-Präparate aus der Apotheke sind Venenerkrankungen wie beispielsweise Hämorrhoiden und Krampfadern, Quetschungen, Prellungen oder andere Verletzungen durch Stürze. Auch bei leichten Hautverletzungen sowie bei Entzündungen von Haut und Schleimhäuten, bei trockener Haut finden Hamamelis-Präparate Verwendung.

Hamamelis-Produkte aus der Apotheke

Hamamelis-Wund- und Heilsalbe

Die Wund- und Heilsalbe ist ein pflanzliches Arzneimittel bei Wunden mit den Wirkstoffen aus der Zaubernuss (Hamamelis). Die Anwendungsgebiete von der Hamamelis-Wund- und Heilsalbe sind leichte Hautverletzungen, kleinflächige Entzündungen der Haut und Schleimhäute sowie Beschwerden von Hämorrhoiden im Anfangsstadium. Die Wund- und Heilsalbe enthält als arzneilich wirksamen Bestandteil ein Hamamelisdestillat. Die Salbe sollte mehrmals täglich dünn auf die betroffene Haut aufgetragen werden. Selten treten allergische Reaktionen auf Hamamelis auf.

Hamamalis-Extrakt

Hamamelis-Extrakt ist ein pflanzliches Arzneimittel zur Wundbehandlung. Das Extrakt enthält als Wirkstoff Hamamelisdestillat in einer Flüssigkeit und wird zur Behandlung von kleinflächigen Hautverletzungen, Hautentzündungen sowie Entzündungen des Zahnfleisches angewendet.

Hamamelis-Extrakt sollte mehrmals am Tag unverdünnt auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen werden. Bei Entzündungen oder Blutungen des Zahnfleisches sollen 5 ml Hamamelis-Extrakt dem Mundspülwasser beigemengt werden. Laut Hersteller kann es bei der Anwendung sehr selten zu allergischen Reaktionen kommen. Bei einer Allergie gegen Hamamelis muss auf eine Behandlung mit dem Extrakt verzichtet werden.

Hamamelis-Creme

Eine Hamamelis-Creme ist ein pflanzliches kosmetisches Präparat zur Venen- und Sportmassage. Die Creme enthält Wirkstoffe aus Arnika, Beinwell, Rosskastanie und Hamamelis und dient der äußerlichen Anwendung zur Muskelentspannung und Venenpflege.

Außerdem vereint die Creme verschiedene Kräuterextrakte in Urtinkturform, die dazu beitragen können, die Hautfunktion zu kräftigen und die Elastizität des Gewebes zu verbessern. Eine Massage kann zu einer verbesserten Durchblutung der Muskulatur beitragen. Es kommt dann zu einer Erwärmung und die Verspannungen und Krämpfe lösen sich und die Venenfunktion wird unterstützt. Auch können sich Schwellungen zurückbilden und der Stoffwechsel angeregt werden. Die Verwendung der Creme ist mehrmals täglich möglich, dabei kann die Creme sowohl eingerieben als auch einmassiert werden.

Hamamelis-Hämorrhoidenzäpfchen

Hamamelis-Hämorrhoidenzäpfchen ist ein pflanzliches Arzneimittel in Form von Zäpfchen bei Hämorrhoiden und kommt hauptsächlich zur Linderung von Juckreiz, Brennen und leichten Blutungen in den Anfangsstadien von Hämorrhoidalleiden zum Einsatz. Die Hämorrhoidenzäpfchen beeinhalten pro Zäpfchen 400 mg Hamamelisblätter-Auszug. Als Dosierung werden die Zäpfchen zwei Mal am Tag, möglichst nach der Stuhlentleerung, anal eingeführt. Sind die Beschwerden stärker, können sie zeitweise auch häufiger verwendet werden. Ebenfalls zur Behandlung von Hämorrhoidalleiden ist mit dem gleichen Wirkstoff Hamamelis-Hämorrhoidensalbe zu erhalten.

Hamamelis comp. Salbe

Hamamelis comp. Salbe mit dem bewährten Wirkstoff der Hamamelisblätter dient in erster Linie der Behandlung von Begleiterscheinungen bei Hämorrhoiden wie Juckreiz, Schrunden (Rhagaden) und Entzündungen. Die Salbe lindert den Juckreiz und hemmt die Entzündung. Die Hämorrhoidalvenen werden gestärkt, so dass sie sich wieder in ihre ursprüngliche Form zurückziehen können. Die Anwendung sollte mehrmals täglich erfolgen, indem die Salbe auf die betroffenen Stellen aufgetragen wird. Zur Anwendung als Salbenverband wird ein Stück Leinen- oder Baumwollstoff dünn mit der Salbe bestrichen, mit der Salbenseite über den betroffenen Stellen aufgelegt und befestigt. Um ein Fortschreiten der Hämorrhoiden zu vermeiden, können auch Hamamelis-Hämorrhoidalzäpfchen verwendet werden.

Quellen

Dr. Jörg Grünwald, Christof Jänicke: Grüne Apotheke – Das Standardwerk zur Pflanzenheilkunde. Gräfe und Unzer Verlag, München 2015

Apotheker M. Pahlow: Das große Buch der Heilpflanzen – Gesund durch die Heilkräfte der Natur. Nikol Verlag, Hamburg 2015

Diether Ennet, Hans D. Reuter: Lexikon der Heilpflanzen – Wirkung, Anwendung, Botanik, Geschichte. Nikol Verlag, Hamburg 2004

Penelope Ody: Praxishandbuch Heilpflanzen. Dorling Kindersley Verlag, München 2008

Dr. med. Franziska Rubin: Meine besten Hausmittel. Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. Zabert Sandmann Verlag, München 2013

Prof. TCM Li Wu, Apotheker Jürgen Klitzner: Heiltees für Körper, Geist und Seele aus China und Europa. Weltbild Verlag 2014

Edzard Ernst: Praxis Naturheilverfahren – Wissenschaftliche Bewertung, Nutzen-Risiko-Analyse und Entscheidungshilfen. Springer Verlag 2001

S.R. Phatak: Homöopathische Arzneimittellehre. Urban & Fischer Verlag, 2004

Henry C. Allen: Leitsymptome homöopathischer Arzneimittel. Urban & Fischer Verlag 2005

William Boericke: Handbuch der homöopathischen Arzneimittellehre. Narayana Verlag 2007

 

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