Goldene Milch

Goldene Milch


Goldene Milch, Kurkuma Latte, Turmeric Latte, Turmeric Tea, Golden Milk – das sonnig gelbe Getränk hatte viele Namen und liegt derzeit voll im Trend. Dabei ist die Goldene Milch alles andere als neu. Seit Jahrhunderten wird sie in der ayurvedischen Lehre als wohltuendes Heilmittel eingesetzt und gelangt nun auch außerhalb der indischen Traditionen zu zunehmender Bekanntheit. Ob zum Abnehmen oder bei Erkältung – die derzeit beworbenen Benefits von Goldener Milch verheißen ein super gesundes Getränk!
Wer hier jedoch ein aufwendiges, kompliziertes Rezept mit zig Zutaten erwartet, wird „enttäuscht“ sein. Die Goldene Milch ist tatsächlich sehr einfach selbst zuzubereiten und darüber hinaus kostengünstig. Aber warum und wie sollten Sie das tun? Hier verraten wir es Ihnen.

Geheimwaffe Goldene Milch: Warum ist Goldene Milch so gesund?

Haldi Ka Doodh – so der ursprüngliche Name der Goldenen Milch – werden zahlreiche positive Effekte zugeschrieben. Beruhigend soll sie sein, dem Immunsystem auf die Sprünge helfen, das Hautbild verbessern können und zudem noch Gelenkschmerzen lindern. Hinreichende wissenschaftliche Beweise gibt es für viele der nachgesagten Effekte noch nicht, für einige Wirkungen der gelben Knolle finden sich aber durchaus Nachweise in Form von Studienresultaten.

Zudem wird Golden Milk bereits seit langer Zeit in südost-asiatischen Raum als Heilmittel angewendet. Der Hauptbestandteil Kurkuma kommt sogar schon seit 4000 Jahren zum Einsatz. Es ist also naheliegend, dass die Goldene Milch die eine oder gesundheitsfördernde Wirkung haben kann. Um diese gezielt einsetzen zu können, müssen Sie allerdings auch auf einige Punkte achten.

Bevor wir zu diesen kommen, gibt es hier aber zunächst ein wenig Grundwissen rund um die gelbe Wurzel.

Was ist Goldene Milch?

Die Bezeichnung „Goldene Milch“ verrät nur die Hälfte der Basiszutaten. Der Name Kurkuma Milch lässt aber sehr klar erahnen, worum es sich bei der Golden Milk handelt: Kurkuma und Milch.

Kurkuma ist vielen wohl am besten aus der indischen Küche bekannt, dabei hat sich das Gewürz zumindest als Farbstoff schon längst in zahlreichen Produkten und auf mehreren Kontinenten unentbehrlich gemacht. Aber dazu später mehr.

Bei der milchigen Hälfte der Golden Milch Rezepte kann es sich um die tierische Variante – also Kuh-, Ziegen- oder Schafsmilch – handeln. Ebenso häufig treten in Rezepten aber auch pflanzliche Alternativen wie Kokos-, Soja- oder Mandelmilch auf.

Und im Grunde könnte die Zutatenliste hier schon beendet sein. Tierische oder pflanzliche Milch und Kurkuma. Hinzu können noch weitere Gewürze kommen. Typisch sind

  • Honig oder Zucker,
  • Zimt,
  • Ingwer oder Pfeffer

beziehungsweise Kombinationen daraus.

Geschichte der Goldenen Milch

Wann genau jemand auf die Idee kam, Kurkuma in Milch zu geben und diese etwas mehr als körperwarm zu erhitzen, ist nicht überliefert. Klar ist aber, dass Kurkuma bereits seit fast 4000 Jahren verwendet und die Goldene Milch in der ayurvedischen Heilkunde seit Jahrhunderten zubereitet und in geringen Mengen als Heilmittel genutzt wird.

Als alleiniges „Wohlfühlgetränk“ gilt sie im Ayurveda jedoch nicht.

Zauber der Gewürze: Was ist Kurkuma?

Kurkuma gehört zu den Ingwergewächsen und ist ebenfalls unter zahlreichen Namen bekannt. Zu diesen gehören:

  • Kurkume
  • Gelbwurz oder Gelbwurzel
  • Gelber Ingwer
  • Safranwurz oder Safranwurzel
  • Curcuma
  • Indianischer Safran

Der obere Teil der Kurkumapflanze besteht aus länglichen, spitz zulaufenden Blättern. Das Gewächs kann eine Höhe von bis zu einem Meter erreichen und bildet unter der Erde Speicherorgane, die sogenannten Knollen. Sie dienen als Nährstoffreserve und sind daher reich an wertvollen Inhaltsstoffen. In ihrer äußeren Erscheinung an Ingwer, das Innere unterscheidet sich aufgrund der intensiv gelben Färbung aber deutlich von der scharfen Wurzel.

Die Kurkuma Wurzel wird

  • zur Gewinnung von Saft,
  • frisch gerieben sowie
  • getrocknet und gemahlen
  • zum einen als Gewürz,
  • zum anderen als äußerlich und innerlich anwendbares Heilmittel

verwendet – und das längst nicht mehr nur in Südostasien, wo die Gewächse ihren Ursprung haben.

Welche Wirkungen hat Kurkuma?

Kurkuma und damit auch der Golden Milk werden eine ganze Reihe von Wirkungen nachgesagt, weswegen die würzige Wurzel auch vielseitig eingesetzt wird. Zu den bekanntesten zugesprochenen Effekten gehören:

  • Auflösend bei Gallensteinen
  • Entspannend
  • Entzündungshemmung
  • Heilungsfördernd bei Wunden
  • Lindernd bei Arthritis
  • Regulierend bei Menstruationsbeschwerden
  • Verdauungsförderung und -erleichterung, gerade in Bezug auf Fette
  • Wärmend

Wissenschaftlich bewiesen ist bisher, dass Kurkuma die Verdauung fördert und vor allem die Verdauung von Fetten erleichtert sowie Entzündungen hemmen kann[1]. In der Erfahrungsmedizin ist zudem auch die wärmende Wirkung und die damit einhergehende Entspannung bestens bekannt. Bisher an Tieren und im Reagenzglas durchgeführte Studien lassen zudem erahnen, dass Kurkuma auch gegen Krebs[2] und Alzheimer eingesetzt werden könnte[3].

Sind Rezepte mit Kurkuma gesund?

Das kommt ganz auf das Rezept an, denn Kurkuma an sich ist in Maßen gesund, aber kein Wundermittel. Wird eine Prise Kurkuma als Gewürz auf Fett-triefenden Kartoffelchips eingesetzt oder dient der Farbgebung in Wurst und Brotaufstrichen voller künstlicher Zusätze, kann die Frage ganz klar mit nein beantwortet werden.

Als Würze in einem Gemüse-Curry, mit Knoblauch, Ingwer, Honig oder schwarzem Pfeffer gemischt, als Tee oder Goldene Milch sowie pur bietet Kurkuma aber durchaus erwiesenermaßen gesundheitliche Vorteile. Auch entsprechende Dips zum Knabberteller voller Gemüsestifte oder als Zutat in Gemüsesaft oder einem Grünen Smoothie kann Kurkuma gute Dienste leisten.

Aber was genau macht Kurkuma und die die Goldene Milch denn jetzt so gesund? Die folgenden Fakten geben einen ersten Eindruck.

Goldene Milch: Die wichtigsten Fakten

Um Kurkuma und die Goldene Milch ranken sich viele Mythen, daher wird es Zeit für ein paar Fakten. Hier die wichtigsten auf einen Blick:

  • Energie: 100 Gramm gemahlenes Kurkumapulver enthalten etwa 354 Kalorien, ein Teelöffel Kurkuma mit circa 3 Gramm also etwa 11 Kalorien. Somit stecken in einer kleinen Tasse Goldene Milch im Schnitt nur etwa 100 Kalorien – abhängig von der jeweiligen Milch-Variante und dem Süßungsmittel
  • Preis: Goldene Milch Getränkepulver kostet zwischen acht und zwölf Euro für 100 Gramm, pures Kurkuma Pulver für eigene Mischungen ist schon ab sechs Euro für 100 Gramm zu haben
  • Inhaltsstoffe: Die Hauptinhaltsstoffe in Kurkuma sind Curcumin und Curcuminoide, Terpene, Zucker und Proteine – die sonstigen Inhaltsstoffe der Golden Milk sind abhängig von den weiteren Zutaten.
  • Geschmack: Der Geschmack von Kurkuma hat würzige, leicht erdige und bittere Noten. Wie die Goldene Milch schmeckt, hängt von der gewählten Milch und den weiteren Gewürzen ab.
  • Herkunft: Die Kurkuma Pflanze stammt aus Südasien, die Goldene Milch hat ihren Ursprung in der ayurvedischen Heilmethode.
  • Häufigkeit: Zur Häufigkeit des Trinkens der Kurkuma Latte gibt es verschiedene Meinungen. Wird sie gut vertragen, kann sie täglich genossen werden. Ayurveda sieht eine vorbeugende Verwendung und den Verzehr bis zur Besserung der Beschwerden vor.
  • Wirkung: Die nachweislichen Wirkungen sind der entzündungshemmende und verdauungsfördernde Effekt. Daneben soll sie beruhigend und entspannend wirken und die Durchblutung ankurbeln.

Fun Facts über die Goldene Milch und Kurkuma

  • Größter Produzent und Exporteur von Kurkuma ist Indien – und das bereits seit fast einem Jahrtausend.
  • Kurkuma sorgt für die gelbe Farbe in Curry, wurde und wird aber auch zum Färben von Senf, Butter, Saucen, Wurst, Papier und Textilien eingesetzt.
  • Mit Kurkuma gefärbtes Papier dient als Indikator in der Chemie für Säuren und Basen.
  • In den letzten 25 Jahren beschäftigten sich weltweit über 3000 Publikationen mit Kurkuma und seiner Wirkung.
  • Kurkuma wird nicht nur in der Ayurvedischen Heilkunde, sondern auch in Pakistan, China und vielen weiteren Ländern als Heilpflanze verwendet – äußerlich vor allem bei der Behandlung von Wunden, innerlich gegen eine Vielzahl von Beschwerden und Krankheiten.
  • Mit preislich günstigen Kurkuma wurde häufig der deutlich preisintensivere Safran gestreckt.
  • In Indien spielte bei der Vorbereitung der Kurkuma Knollen früher auch Kuhdung eine direkte Rolle – diese „Zugabe“ wird glücklicherweise aus hygienischen Gründen nicht mehr angewendet.
  • Kurkuma ist nicht nur eine Zutat in der Goldenen Milch, es wird auch zunehmend in der Kosmetik für pflegende Produkte eingesetzt.
  • Goldene Milch soll Erkältungen vorbeugen können[1] und als Kaffee-Ersatz dienen können, da Kurkuma Kaffeesäure enthält[4] Viele beschreiben die Wirkung aber als beruhigend und schlaffördernd.
  • Piperin, ein Scharfstoff aus schwarzem Pfeffer, soll die Bioverfügbarkeit, also die Aufnahme des Curcumin in den Körper erhöhen. Piperin kann allerdings auch den Verdauungstrakt reizen und sich nachteilig auf ein Leberenzym auswirken. Daher sollten nur geringe Mengen zum Einsatz kommen.[5]

Die Goldene Milch: Kurkuma mit Milch trinken – das gibt es zu beachten

Sie sind neugierig auf die Vorteile oder auch einfach nur den Geschmack Goldener Milch und wollen sich selbst davon überzeugen? Das geht besonders einfach mit Goldener Milch Paste, denn einmal selbst zubereitet, müssen Sie sie anschließend nur noch in warme Milch einrühren.

Die Zubereitung der Golden Milk Paste ist schnell erledigt und besteht aus gerade einmal drei Schritten:

  1. Messen Sie zwei Teile Wasser und einen Teil Kurkumapulver ab. Also beispielsweise zwei Tassen Wasser und eine Tasse Kurkuma.
  2. Bringen Sie das Wasser zum Kochen und rühren Sie das Pulver ein. Lassen Sie die Mischung unter stetem Rühren einkochen, bis sie eine dicke, leicht zähe Konsistenz aufweist.
  3. Noch warm in ein Glas abfüllen, Glas zuschrauben – fertig. Im Kühlschrank hält sich die Paste für mehrere Wochen.

Sie können der Mischung schon beim Kochen ein paar Prisen gemahlenen, schwarzen Pfeffer, fein geriebenen frischen Ingwer und etwas Öl oder Fett, wie Mandelöl oder Ghee, zugeben. Auch Muskatnuss und Zimt passen geschmacklich gut dazu. Auf diese Weise müssen Sie die Goldene Milch nicht immer wieder würzen, können jedoch auch weniger variieren.

Goldene Milch mit Kuhmilch oder Goldene Milch vegan? – Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Das Goldene Milch Originalrezept beinhaltet Kuhmilch, da diese ebenso wie Kurkuma zu den warmen Speisen in der ayurvedischen Lehre gerechnet wird. Auf die Idee, pflanzliche Milch – schlimmstenfalls Kokosmilch – zu verwenden, käme in Indien wohl niemand, denn diese wird als kalt und schwer angesehen und daher nicht mit der warmen Kurkumawurzel kombiniert. Laut Ayurveda könnten derlei Kombinationen die Verdauung belasten.

Original ist die Kurkuma Latte also nur mit Kuhmilch. Wer aber aufgrund einer Laktoseintoleranz oder als Veganer auf diese verzichtet, kann auf Soja-, Hafer-, Reis-, Mandel- oder Kokosmilch ausweichen. Es empfiehlt sich, hier ein wenig auszuprobieren, wenn sich die Verdauung mit einer Variante schwertut.

Unterschiede finden sich laut Ayurveda durchaus, solange in der Mischung aber etwas Fett oder Öl enthalten ist oder ihr zugegeben wird, könnten Sie ebenso Wasser verwenden. Dann verzichten Sie allerdings auf die Nährstoffe der gewählten Milch. Hierin liegt also der einzige Unterschied, was den gesundheitlichen Aspekt anbelangt. Ansonsten bleiben die Effekte der Kurkuma Latte bestehen – egal, ob Sie Kuh-, Schaf- oder Ziegenmilch verwenden oder eine vegane oder vegetarische Goldene Milch zubereiten.

Übrigens: Die Fettsäuren sind wichtig, da Kurkuma kaum wasserlöslich ist und ohne sie noch schwerer in den Körper aufgenommen werden kann.

Goldene Milch: Wie oft trinken?

Verschiedene Quellen empfehlen, die Goldene Milch täglich einzunehmen. Die Anwendung sollte wenigstens über drei bis vier Wochen fortgeführt werden. Achten Sie dabei aber auf die Menge.

In der ayurvedischen Lehre beschränkt diese sich auf etwa 100 Milliliter pro Tag. Das entspricht etwa einer nicht ganz gefüllten klassischen Teetasse oder einem halbgefüllten, kleinen Wasserglas.

Mit Nebenwirkungen der Golden Milk ist nicht zu rechnen. Fallen Ihnen nach dem Trinken dennoch unerwünschte Wirkungen auf oder leiden Sie unter Beschwerden, brechen Sie die Anwendung ab und lassen Sie die Ursachen ärztlich abklären.

Goldene Milch: Morgens oder abends trinken?

Hierzu gibt es gespaltene Meinungen. Die einen schwören auf die anregende Wirkung, da Kurkuma Kaffeesäure enthält und trinken die Goldene Milch morgens oder mittags als Energie-Booster. Die anderen schwärmen von dem beruhigenden Effekt und nehmen sie abends zu sich.

Hier sollten Sie also selbst probieren, wann Ihnen die Kurkuma Latte gut tut und ob das Getränk auf Sie eher anregend oder beruhigend wirkt.

Goldene Milch in der Schwangerschaft trinken?

Bisher gibt es keine wissenschaftlichen Nachweise, dass Goldene Milch beziehungsweise Kurkuma in der Schwangerschaft Vorteile oder Nachteile mit sich bringt. Bei einer Unverträglichkeit gegenüber Kurkuma oder sonstige Zutaten sollten Sie natürlich die Finger davon lassen – ansonsten spricht aber nichts gegen einen moderaten Konsum des warmen Getränks.

In Indien herrscht sogar die Überzeugung vor, dass die Goldene Milch im letzten Schwangerschaftsdrittel eine einfachere Geburt begünstigt. Studien, die diese Meinung belegen, gibt es aber ebenfalls nicht.

Goldene Milch für Kinder

Hierzu gibt es ebenso wenig wissenschaftliche Belege wie zum Konsum der Goldenen Milch während der Schwangerschaft. Es spricht also weder etwas ausdrücklich dafür noch ausdrücklich dagegen. Allerdings sollte klar sein, dass die Mengen entsprechend an Alter und Gewicht anzupassen sind. Schließlich essen Kinder generell weniger, würden Kurkuma also auch nicht in größeren Mengen über Mahlzeiten aufnehmen.

Als Faustregel gilt bei der Dosierung, dass für Kinder etwa ein Drittel der Menge für Erwachsene pro Tag sicher ist. Das entspricht bei der Kurkuma Latte etwa 30 Millilitern. Alternativ können Sie auch schlicht nur ein Drittel Kurkuma in die Goldene Milch geben. Eine öffentliche Empfehlung oder Regulierung gibt es hierfür jedoch nicht.[6]

Säuglinge sollten das ayurvedische Mittel gar nicht erhalten.

Goldene Milch kaufen

Goldene Milch ist als fertiggewürztes Getränkepulver – ähnlich Kakao – bereits im Supermarkt erhältlich. So beispielsweise die Goldene Milch beziehungsweise Kurkuma Latte von Sonnentor. Diese werden in warme Milch oder eine Mischung aus Milch und Wasser eingerührt – sind aber vergleichsweise teuer. Zudem sind Sie im Geschmack dann schon festgelegt.

Ähnlich verhält es sich mit trinkfertiger Kurkuma Latte aus Coffee Shops. Diese kann durchaus lecker sein, ist aber meist teuer und hat mit dem Goldene Milch Original Rezept oftmals wenig gemein.

Besser und günstiger ist es daher in der Regel, die Kurkuma Latte selber zu machen.

Goldene Milch herstellen: Die wichtigsten Tipps

Goldene Milch mit Kuhmilch oder vegane Kurkuma Latte – egal, welche Basis Sie für das exotische Getränk nutzen, es kommt auf mehr als nur die Milch an. Wir haben die Top 5 Tipps zur Zubereitung für Sie zusammengestellt.

  1. Pulver, Paste oder frischer Kurkuma: Alle drei Varianten sind möglich, am schnellsten und einfachsten geht es mit der vorbereiteten Goldene Milch Paste. Wenn Sie Pulver direkt in der Milch verwenden, nimmt das Auflösen mehr Zeit in Anspruch – ein Viertel bis halber Teelöffel pro Tasse reichen jedoch aus. Bei frischem Kurkuma ist bereits die Beschaffung schwierig, zudem ist er geschmacklich deutlich intensiver und für manchen Gaumen unangenehmer. Zwei Esslöffel der geriebenen Wurzel oder ein Esslöffel des ausgepressten Saftes pro 100 Milliliter Flüssigkeit reichen aus. Das erfordert aber weitaus mehr Vorbereitung als aus dem Pulver Paste herzustellen.
  2. Goldene Milch süßen – aber womit?: Traditionell wird die Goldene Milch gar nicht gesüßt oder höchstens mit Zucker. Honig kommt in vielen Rezepten vor, ist nach der ayurvedischen Lehre aber im erhitzten Zustand giftig. Er sollte auf maximal 40 °C erwärmt – also nachträglich in die Goldene Milch gegeben werden. Als vegane Alternative bietet sich Agavendicksaft an.
  3. Warm nicht heiß: Die Goldene Milch ist kein Heißgetränk. 40 °C – also nur knapp über der Körpertemperatur – sind ideal. Achten Sie also darauf, dass die Milch nicht kocht.
  4. Wann würzen?: Sie können bereits gewürzte Goldene Milch Paste verwenden oder Zimt, Zucker, Pfeffer, Ingwer und Muskatnuss nach Geschmack während des Erwärmens und Auflösens der Paste zugeben. Bereits gewürzte Kurkuma Latte Paste macht die Zubereitung besonders einfach und schnell. Allerdings können Sie den Geschmack dann nicht nach Lust und Laune jeden Tag neu anpassen.
  5. Immer mit Öl und Pfeffer: Kurkuma ist kaum wasserlöslich und nur in geringem Maße bioverfügbar. Fettsäuren und schwarzer Pfeffer verbessern die Aufnahme im Darm. Sie können Kurkuma also auch in Wasser geben, solange Sie ein paar Tropfen Öl oder etwas Ghee zugeben und ein paar Prisen gemahlenen schwarzen Pfeffers. Mit dem Pfeffer sollten Sie es aber nicht übertreiben, da dieser in größeren Mengen reizend auf die Schleimhäute des Magen-Darm-Trakts wirkt.

Und noch ein Extra-Tipp: Kurkuma färbt sehr stark, verwenden Sie zur Zubereitung und beim Servieren der Goldenen Milch also keine Gefäße, die Farbe annehmen.

Goldene Milch Rezepte

Goldene Milch Original Rezept

Zutaten für eine bis zwei Portionen:

  • 250 ml Mandel-, Hafer- oder Reismilch
  • 1 gehäufter Teelöffel Kurkuma-Pulver, alternativ ein gehäufter Esslöffel Kurkuma Paste
  • 1 Esslöffel Ahornsirup, Zucker, Agavendicksaft oder Kokosblütenzucker, alternativ eine Prise Stevia
  • 1 Prise Meersalz
  • eventuell 1 Teelöffel gemahlener Ingwer oder 1 Prise frisch gemahlene Muskatnuss, Zimt oder Vanille

Zubereitung: Milch mit allen Zutaten erwärmen aber nicht kochen lassen. Solange erwärmen lassen und rühren, bis sich alle Zutaten aufgelöst haben. Anschließend cremig pürieren oder in einen Mixer geben und schaumig mixen. Noch warm servieren.

Wussten Sie schon…

Dass Sojamilch mit 54 Kilokalorien auf 100 Milliliter der Spitzenreiter unter den genannten pflanzlichen Alternativen ist? Kuhmilch hat mit 64 kcal nur geringfügig mehr. Die wahre Kalorienbombe – Kokosmilch – ist hier zwar nicht aufgeführt, mit stolzen 230 kcal auf 100ml ist sie aber eine Erwähnung wert.

Kurkuma-Latte mit Ingwer und Muskatnuss

Zutaten für eine bis zwei Portionen:

  • 250 ml Mandel-, Hafer- oder Reismilch
  • 1 gehäufter Teelöffel Kurkuma-Pulver, alternativ ein gehäufter Esslöffel Kurkuma Paste
  • 1/2 Teelöffel gemahlener Ingwer
  • 1 Esslöffel Ahornsirup, Zucker, Agavendicksaft oder Kokosblütenzucker, alternativ eine Prise Stevia
  • 1 Prise Meersalz
  • 1 Prise frisch gemahlene Muskatnuss

Zubereitung:

Milch mit allen Zutaten erhitzen jedoch nicht kochen. Erwärmen, bis sich alle Zutaten aufgelöst haben. Im Anschluss mit einem Pürierstab oder in einem Mixer cremig mixen. Direkt nach dem Mixen servieren.

Eisgekühlte Kurkuma Latte

Zutaten für eine bis zwei Portionen:

  • 250 ml sehr kalte Mandel-, Hafer- oder Reismilch
  • 1 gehäufter Teelöffel Kurkuma-Pulver, alternativ ein gehäufter Esslöffel Kurkuma Paste
  • 1 Esslöffel Ahornsirup oder ein anderes Süßungsmittel, wie Zucker, Agavendicksaft oder Kokosblütenzucker, alternativ eine Prise Stevia
  • 1 Esslöffel Zitronensaft (möglichst frisch)
  • 1 Prise Meersalz
  • 1 bis 2 Eiswürfel bei der Zubereitung und mehr beim Servieren, alternativ Crushed Ice

Zubereitung:

Milch mit allen Zutaten in einen Mixer geben und hier solange mixen, bis sich alle Zutaten gleichmäßig vermischt haben und eine homogene Goldene Milch entstanden ist. Im Anschluss in Gläser umfüllen und nach Belieben noch Eis zufügen.

Kurkuma Latte mit Kokosmilch

Zutaten für eine bis zwei Portionen:

  • 250 ml Kokosmilch
  • 1 gehäufter Teelöffel Kurkuma-Pulver, alternativ ein gehäufter Esslöffel Kurkuma Paste
  • 1 Esslöffel Ahornsirup, Agavendicksaft, Zucker oder Kokosblütenzucker, alternativ eine Prise Stevia
  • 1 Prise Meersalz
  • Eventuell 1 Prise Kokosraspeln als Dekoration

Zubereitung:

Alle Zutaten in die Milch mischen und gemeinsam erwärmen, jedoch nicht kochen lassen. Für wenige Minuten auf dem Herd lassen und dabei rühren, damit sich alle Zutaten auflösen. Mit einem Pürierstab oder im Mixer nochmals kurz mischen. Direkt im Anschluss mit Kokosraspeln dekoriert servieren.

Goldene Milch mit frischem Kurkuma und Ingwer

Zutaten für eine bis zwei Portionen:

  • 250 ml Mandel, Reis- oder Kokosmilch oder eine andere Alternative
  • 1 gehäufter Teelöffel Kurkuma-Pulver, alternativ ein gehäufter Esslöffel Kurkuma Paste
  • 1 Esslöffel Ahornsirup, Agavendicksaft, Zucker oder Kokosblütenzucker, alternativ eine Prise Stevia
  • 1 Prise Meersalz
  • Je ein Stück frische Ingwer- und Kurkumawurzel, mit einer Dicke von etwa einem Zentimeter

Zubereitung:
Ingwer und Kurkuma schälen oder reiben oder sehr fein schneiden beziehungsweise hacken. Alle Zutaten in die Milch geben und langsam erwärmen aber nicht kochen lassen. Wenn sich die Milch gleichmäßig gelb färbt, vom Herd nehmen und wahlweise mit einem Pürierstab oder in einem Mixer nochmals gründlich glatt und cremig mixen.

Süße Goldene Milch mit Zimt, Datteln und Kardamom

Zutaten für eine bis zwei Portionen:

  • 250 ml Mandel, Reis- oder Kokosmilch oder eine andere Alternative
  • 3 Kardamom Kapseln
  • 1 gehäufter Teelöffel Kurkuma-Pulver, alternativ ein gehäufter Esslöffel Kurkuma Paste
  • 1/2 Teelöffel gemahlener Zimt
  • 2 entsteinte Datteln
  • 1 Prise Meersalz

Zubereitung:

MKardamom Kapseln in einem Mörser öffnen, Schalen entfernen und den Kern zerstoßen. Alle Zutaten in die Milch geben und diese langsam erwärmen – jedoch nicht zum Kochen bringen.

Wenn Sie die Zutaten gut mit der Flüssigkeit vermischt haben, vom Herd nehmen und in einen Mixer geben oder mit einem Pürierstab nochmals gut cremig mixen. Danach sofort servieren.

Goldene Milch Wirkung und Nebenwirkung

Nachgesagt wird der Golden Milk ja so manche Wirkung – aber welche hat sie denn nun wirklich zu bieten? Hier gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Meinungen in Ayurveda, chinesischer Medizin und Erfahrungsmedizin und den wissenschaftlich nachgewiesenen Effekten.

Goldene Milch bei Erkältung

Die Entzündungshemmung durch Kurkuma ist wissenschaftlich nachgewiesen[7]. Hieraus kann in der Theorie geschlossen werden, dass Goldene Milch bei Erkältungen Linderung verschafft und das Immunsystem unterstützt. In der ayurvedischen Lehre wird es vorbeugend und gegen Erkältungsbeschwerden verwendet, ein wissenschaftlicher Beleg dafür fehlt aber – zumindest auf den Menschen gesehen.[1]

Kurkuma und Leber

Zirrhose, Verletzungen, Belastungen und Infektionen – Kurkuma soll laut einiger Studien an Tieren und Untersuchungen im Reagenzglas positive Auswirkungen auf die Gesundheit der Leber haben[8]. Allerdings stehen eindeutige Beweise bezüglich der Wirkung auf den Menschen noch aus.

Goldene Milch und Ayurveda

Wie erwähnt, wird die Goldene Milch in der ayurvedischen Lehre aufgrund seiner zugesprochenen Wirkungen gegen eine Vielzahl von Beschwerden und Krankheiten eingesetzt. Verwendet wird sie unter anderem zur:

  • Beruhigung und Entspannung
  • Verbesserung der geistigen Leistungsfähigkeit und des Gedächtnisses
  • Unterstützung des Immunsystems
  • Hemmung von entzündlichen Prozessen, wie Erkältungen und Arthritis
  • Regulierung der Verdauung
  • Regulierung der Menstruation und Linderung von Menstruationsbeschwerden
  • Behandlung von Wunden, Vorbeugung von Infektionen
  • Stärkung der Leber

Goldene Milch bei Krebs

Curcumin – der Wirkstoff in Kurkuma – besitzt laut einzelner experimenteller Ergebnisse krebsvorbeugende und -hemmende Wirkungen.[9] Allerdings stammen die Ergebnisse wiederum aus Petrischalen und Tierversuchen, sodass sich noch kein eindeutiger Schluss für die Wirkung beim Menschen ziehen lässt.

Hier sind weitere Forschungen nötig.

Bisher ist aber bereits untersucht, dass unter anderem Curcumin aus Kurkuma Signalwege der Tumorzellen so nutzt und verändern kann, dass es selektiv Krebszellen entgegenwirkt.

Goldene Milch bei Alzheimer

Die in Kurkuma enthaltenen Substanzen sollen die Ablagerung bestimmter Eiweiße im Gehirn verhindern und damit Alzheimer vorbeugen beziehungsweise den Verlauf der Krankheit verlangsamen können[10]. Ebenso wie bei der zugesprochenen Wirkung gegen Krebs gibt es hierfür jedoch keine schlüssigen wissenschaftlichen Beweise.

Goldene Milch für die Verdauung

Kurkuma fördert die Bildung und Ausschüttung des Gallensaftes, der wiederum die Fettverdauung begünstigt und erleichtert. Zudem sollen die Substanzen in Kurkuma einen regulierenden Effekt auf den Magen-Darm-Trakt haben. Forschungsergebnisse sind hier bereits sehr vielversprechend.[1][8]

Goldene Milch und die Bioverfügbarkeit von Kurkuma

Goldene Milch beziehungsweise Kurkuma enthält eine Vielzahl von wertvollen Inhaltsstoffen. Jedoch sind diese nicht allzu gut bioverfügbar, werden also nur schlecht in den Körper aufgenommen. Dieser Schwierigkeit können Sie entgegenwirken, indem Sie das schwer wasserlösliche Kurkuma mit Fetten oder Ölen kombinieren. Diese sind in Milch – ob pflanzlichen oder tierischen Ursprungs – ohnehin enthalten, weswegen die Goldene Milch auch so eine gute Kombination ist.

Eine zusätzliche Aufnahme von schwarzem Pfeffer kann durch das enthaltene Piperin die Aufnahme verbessern. Allerdings reizt der Scharfstoff die Schleimhäute in Magen und Darm und sollte daher nur in kleinen Mengen eingesetzt werden. Ein bis drei Prisen pro Glas Goldene Milch genügen. Auf eine Tasse der Goldene Milch Paste darf ein Viertel bis ein halber Teelöffel gegeben werden.

Wissenschaftliche Quellen

[1] Herbal Medicine: Biomolecular and Clinical Aspects. 2nd edition., Chapter 13 Turmeric, the Golden Spice, From Traditional Medicine to Modern Medicine,

Sahdeo Prasad and Bharat B. Aggarwal.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK92752/

[2] Shehzad A, Lee J, Lee YS, Curcumin in various cancers., Biofactors. 2013

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23303705

[3] John M. Ringman, Sally A. Frautschy, Gregory M. Cole, Donna L. Masterman and Jeffrey L. Cummings, A Potential Role of the Curry Spice Curcumin in Alzheimer’s Disease, Current Alzeimer Research 2005

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1702408/

[4] P. N. Ravindran, K. Nirmal Babu, Kandaswamy Sivaraman, Turmeric: The genus Curcuma, p. 85

[5] Sahdeo Prasad, PhD, Amit K. Tyagi, PhD, and Bharat B. Aggarwal, PhD, Recent Developments in Delivery, Bioavailability, Absorption and Metabolism of Curcumin: the Golden Pigment from Golden Spice

Cancer Research and Treatment, 2014

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3918523/

[6] Is Turmeric Safe for Children

https://www.turmericforhealth.com/general-info/is-turmeric-safe-for-children

[7] Chainani-Wu N., Safety and anti-inflammatory activity of curcumin: a component of tumeric (Curcuma longa)., Journal of alternative and complementary Medicine, 2003

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12676044

[8] Rivera-Espinoza Y., Muriel P., Pharmacological actions of curcumin in liver diseases or damage., Liver International: Official Journal of International Association for the Study of the Liver., 2009

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19811613

[9] Jayaraj Ravindran, Sahdeo Prasad, and Bharat B. Aggarwal, Curcumin and Cancer Cells: How Many Ways Can Curry Kill Tumor Cells Selectively?, American Association of Pharmaceutical Scientists, AAPS Journal, 2009

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2758121/

[10] Shrikant Mishra and Kalpana Palanivelu, The effect of curcumin (turmeric) on Alzheimer’s disease: An overview, Annals of Indian Academy of Neurology, 2008

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2781139/

 

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