Biotin Mangel • LOHASCRIVA

Was ist Biotin Mangel?

Von einem Biotin Mangel ist die Rede, wenn die Zufuhr des Vitalstoffes zu gering zur Deckung des individuellen Bedarfs ist und auch die begrenzten körpereigenen Reservoirs erschöpft sind.

Vitamin B7 wird in mehreren Bereichen für verschiedene Prozesse benötigt. Besteht ein Mangel können diese Prozesse nicht mehr ungehindert und uneingeschränkt ablaufen. Dadurch kommt es zu Mangelerscheinungen und dadurch zu gegebenenfalls gesundheitlichen Problemen.

Warum ist ein Biotin Mangel gefährlich?

Biotin ist ein lebenswichtiger Stoff, der von Menschen und Tieren nicht selbst hergestellt werden kann. Durch seine Beteiligung an einer Vielzahl von Vorgängen kann ein Mangel anfangs stark unterschiedliche Folgen haben. Das ist es aber nicht, was ihn so gefährlich macht.

Gefährlich sind die Langzeitfolgen beziehungsweise die Resultate bei einer länger bestehenden ausgeprägten Unterversorgung. Vom Haarausfall bis hin zu Krampfanfällen, Lähmungen und riskantem Gewichtsverlust sind die möglichen Mangelerscheinungen weitreichend und vielfältig.

Gefährlich ist auch, dass sich der Vitamin B7 Mangel schleichend einstellen kann – also lange Zeit nicht auffällt. Selbst Untersuchungen geben nicht in jedem Fall sofort einen eindeutigen Hinweis darauf.

Ab wann wird von einem Biotin Mangel gesprochen?

Je nach Quelle werden 0,2 bis 0,6 Mikrogramm pro Liter oder 0,2 bis 1,2 Mikrogramm pro Liter als Normbereich bezeichnet. Die Einteilung von Unterversorgung, Mangel und erhöhten Werten ist wie folgt festgelegt:

Biotin Mangel mit Behandlungsbedarf	weniger als 0,1 Mikrogramm pro Liter
Unterversorgung mit eventuellem Therapiebedarf, Kontrollen dringend empfohlen	zwischen 0,1 und 0,199 Mikrogramm pro Liter
optimaler Biotin Wert	0,2 bis 0,6 Mikrogramm pro Liter beziehungsweise 0,2 bis 1,2 Mikrogramm pro Liter
Biotin Wert oberhalb der messbaren Skala	über 0,6 Mikrogramm pro Liter beziehungsweise 1,2 Mikrogramm pro Liter

Die Begriffe Unterversorgung und Mangel werden auch bei Vitamin B7 oftmals synonym verwendet. Eine Unterscheidung findet in der Regel auch nur nach dem Schweregrad statt. So beschreibt eine Unterversorgung ein geringfügiges Unterschreiten des Normbereichs. Ein Mangel ist dagegen eine deutliche Unterschreitung, die meist schon von Symptomen begleitet wird.

Wie entsteht ein Biotin Mangel?

Der Biotin Spiegel wird entscheidend von vier Faktoren bestimmt. Bei diesen handelt es sich um:

Die Ernährung: Da der menschliche Körper Vitamin B7 nicht selbst herstellen kann, ist er entscheidend auf die Ernährung angewiesen. Fällt diese einseitig aus, ist wenig abwechslungsreich oder schlichtweg in der Menge eingeschränkt, ist ein Mangel vorprogrammiert. Bei monotonen Diäten, Mangelernährung oder Essstörungen kann die nötige Zufuhr allein über den Speiseplan nicht erreicht werden. Hinzu kommt noch eine Besonderheit, die vor allem Bodybuilder betrifft. Wer rohes Eiklar zu sich nimmt, konsumiert damit auch Avidin. Diese Substanz bindet das Biotin an sich und macht die Aufnahme in den Körper damit unmöglich.
Der Bedarf: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung gibt den Tagesbedarf an Biotin für Erwachsene mit 30 bis 60 Mikrogramm an. Ihr persönlicher Bedarf kann aber durchaus darüberliegen. Schwangerschaft, Stillzeit, Sport, körperlich anstrengende Arbeit, Stress aber auch Rauchen kann den Bedarf erhöhen.
Die Aufnahme: Ungünstige Kombinationen der biotinreichen Speisen, Lebensmittel mit rohem Eiklar oder eine Einschränkung der Verdauung kann dazu führen, dass trotz eigentlich ausreichender Vitamin B7 Menge auf dem Speiseplan nicht genug davon im Körper ankommt.
Die Krankheiten: Chronisch entzündliche Darmerkrankungen, angeborener Biotinidasemangel oder Carboxylasemangel verhindert entweder die Aufnahme oder die Recyclingkette des Biotins. Der Bedarf kann also erhöht und die Aufnahme erschwert sein. Durch Niereninsuffizienz und Dialyse erhöhen die Ausscheidung von Vitamin H.
Medikamente: Bestimmte Pharmazeutika, wie beispielsweise Antikonvulsiva, ziehen einen erniedrigten Biotinspiegel nach sich – können das Risiko für einen Mangel also deutlich erhöhen.

Wer ist besonders von Biotin Mangel betroffen?

Bereits aus den Gründen für einen Biotin Mangel können Sie auf die möglichen Risikogruppen schließen. Unter diesen befinden sich:

Schwangere und Stillende: Während der Schwangerschaft und Stillzeit ist der Biotin Spiegel oftmals auffallend niedrig. Verwunderlich ist das nicht, da der Vitalstoff dringend für die embryonale Entwicklung benötigt wird und in vielen Lebensmitteln nur in geringen Mengen enthalten ist. Während dieser Phasen sollten Sie daher in Betracht ziehen, häufiger Tests durchzuführen und die Zufuhr zumindest über die Ernährung zu erhöhen.
Senioren: Mit zunehmendem Alter verändern sich die Ernährungsgewohnheiten, die Mahlzeiten werden kleiner und die Aufnahmeleistung verschiedener Vitalstoffe sinkt. Sie sollten also besonders genau darauf achten, wie Ihre Versorgung ausfällt.
Sportler und vor allem Bodybuilder: Häufiger und anstrengender Sport verlangt dem Körper einiges ab, Zellen müssen häufiger regeneriert werden, neues Gewebe wird gebildet. Hinzu kommt, dass die Ernährung gerade bei Kraftsportlern auf den Muskelzuwachs ausgelegt ist und einige hierbei noch immer auf rohe Eier setzen. Gerade diese hemmen aber die Aufnahme von Vitamin B7.
Gestresste: Wenn der Körper und die Psyche unter Dauerstrom stehen, werden viele Reparaturarbeiten an den Zellen nötig. Schlafmangel, Überstunden, fehlender Freizeitausgleich aber auch emotionale und psychische Belastungen erhöhen dadurch den Bedarf an Biotin.
Raucher und Menschen mit ungesunder Lebensweise: Stress und Schlafmangel wurden bereits erwähnt und auch die Belastung hat bereits Erwähnung gefunden. Alkohol und Nikotin gehören aber auch in diese Liste. Nikotin senkt nachweislich den Vitamin B7 Spiegel. Alkohol beeinträchtigt hingegen den Verdauungstrakt und damit die Aufnahme von Nähr- und Vitalstoffen.
Unter-, Mangel- und einseitig Ernährte: Eine Mono-Diät reicht aus, um einen Mangel an dem wasserlöslichen Vitamin B7 herbeizuführen. Auch Bulimie, Anorexie oder eine insgesamt einseitige Ernährung können eine Unterversorgung bedingen.
Personen mit Erkrankungen: Genetisch bedingter Carboxylase- oder Bionidasemangel erfordern durch die gestörte Aufnahme in jedem Fall eine abgestimmte Therapie, um einen Mangel zu vermeiden. Ähnliches gilt nach operativen Eingriffen zur Entfernung von Darmabschnitten, bei Erkrankungen die mit Krampfanfällen einhergehen, für Dialyse-Patienten und Personen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen – wie Morbus Crohn.

Welche Biotin Mangel Symptome gibt es?

Da Biotin eine Auswirkung auf zahlreiche verschiedene Bereiche hat, fallen auch die Anzeichen einer Unterversorgung sehr diffus und vielseitig aus. Das macht es zusätzlich schwierig, einen Mangel zu erkennen. Hinzu kommt, dass die Anzeichen bei Erwachsenen und Kindern unterschiedlich ausfallen.

Welche Biotin Mangel Symptome gibt es bei Erwachsenen?

Bei Erwachsenen ist die Entwicklung abgeschlossen, Zellen müssen aber nach wie vor regeneriert und geschützt werden. Auch der Stoffwechsel muss tagtäglich stattfinden. Wie bereits erwähnt, sind die Symptome daher vielseitig aber nur in seltenen Fällen verheerend. Zu den Anzeichen gehören:

Blutdruck: Während einer Unterversorgung sinkt der Blutdruck. Bei Menschen mit einer bereits bestehenden Neigung zu niedrigem Blutdruck kann das gefährliche Ausmaße annehmen.
Gewebeveränderungen: Vitamin B7 reguliert den Genausdruck und ist unter anderem für das Zellwachstum und die Zellreifung verantwortlich. Fehlt es, kann es zur Schwächung und Veränderung des Gewebes kommen.
Haar: Eines der typischsten Anzeichen für einen Biotin Mangel sind Veränderungen des Haars. Die Struktur kann schwach und brüchig werden, die Versorgung wird eingeschränkt und Haarausfall begünstigt. Sogar ein Ausbleichen der Farbe kann auffallen.
Haut: Biotin trägt die Sonderbezeichnung Vitamin H, da es entscheidend zur Gesundheit von Haar und Haut beiträgt. Mit einer ausreichenden Zufuhr wird die Haut besser versorgt, kann durch Regeneration Schäden und Verletzungen schneller ausgleichen und ihr Feuchtigkeitsgehalt wird effizienter reguliert. Bei einem Vitamin B7 Mangel fehlen diese Vorzüge und die betreffenden Prozesse verlaufen eingeschränkt. Der Teint wird fahl, die Haut kann sich schuppen und röten, anschwellen, gereizt sein und jucken. Zudem wird sie anfälliger für Infektionen und Verletzungen. Gleiches gilt für Ihre Schleimhäute.
Immunsystem: Bei einer Unterversorgung oder einem Mangel lässt die Stärke der körpereigenen Abwehrkräfte nach. Vor allem Pilz- und Bakterien-Infektionen werden wahrscheinlicher.
Körpergeruch: In einer Studie berichteten Teilnehmer von einer Veränderung ihres Körpergeruchs. Inwiefern dies gesundheitlich von Bedeutung ist, ist unklar. Es kann aber als Hinweis auf einen Mangel an Vitamin B7 genutzt werden.
Leistungsbereitschaft: Müdigkeit und Schwäche nehmen zu, die körperliche und geistige Leistung nimmt als Resultat der Mangelerscheinungen in anderen Bereichen ab.
Nägel: Sie brechen, reißen und splittern – ebenso wie Haut und Haare sind auch die Nägel erheblich von einem Biotin Mangel betroffen und zeigen diesen deutlich. Gemeinsam mit der verringerten Stärke des Immunsystems steigt im Bereich der Nägel ebenfalls das Risiko für Infektionen. Aufgrund des Wachstums können Phasen der Unterversorgung allerdings zeitlich versetzt auffallen.
Neurologisches System: Lähmungen und Krampfanfälle treten erst auf, wenn der Mangel bereits stark ausgeprägt ist. Sie zeigen aber deutlich den regulierenden Einfluss des Vitamins B7 auf das Nervensystem an.
Psyche: Die Auswirkung des Vitamins H auf die Psyche ist noch nicht vollständig erforscht. Es wird aber angenommen, dass depressive Verstimmungen dadurch begünstigt werden können.
Stoffwechsel: Biotin spielt eine Rolle bei der Bildung von Enzymen, die wiederum eine Rolle im Stoffwechsel spielen. Bei einem Mangel können Makronährstoffe nicht mehr ausreichend verstoffwechselt werden. Die mögliche Folge ist ein scheinbar grundloser Gewichtsverlust.

Welche Vitamin E Mangel Symptome gibt es bei Kindern?

In der embryonalen Entwicklung wird Biotin für die Ausprägung des Gewebes und der Nerven benötigt aber auch während der Kindheit spielt der Vitalstoff eine bedeutende Rolle. Hierdurch ist ein Biotin Mangel während der ersten Lebensphasen besonders gefährlich.

Bleibt die Unterversorgung während Schwangerschaft oder in der Kindheit bestehen, können bleibende Schäden entstehen. Umso wichtiger ist es, auf die Anzeichen eines Mangels zu achten. Zu diesen gehören:

Autistisches Verhalten: Gerade bei angeborenen Störungen, die zu einer unzureichenden Aufnahme von Biotin führen, kann es zu Veränderungen des Verhaltens kommen. Autistische Verhaltensweisen sind aufgrund der Unterversorgung möglich.
Entwicklung: Die geistige und körperliche Entwicklung wird während eines Mangels nahezu gestoppt oder zumindest stark verzögert. Vor allem die geistige Entwicklung leidet hierunter.
Stoffwechsel: Ebenso wie bei Erwachsenen kann eine Biotin Unterversorgung zu einer Beeinträchtigung des Stoffwechsels führen. Neben dem bereits erwähnten Gewichtsverlust kann es bei Kindern zudem zu Organoazidopathie und Ketoazidose kommen. Diese Stoffwechselstörungen haben wiederum selbst ein großes Spektrum an Symptomen.
Neurologisches System: Entwicklungsverzögerung aber auch geistiger Abbau und Krampfanfälle können bei einem Biotin Mangel in der Kindheit vergleichsweise schnell auftreten. Lähmungen sind ebenfalls möglich.
Haut und Haare:Ausschläge, Infektionen, Hautrisse und Haarausfall können sich bei Kindern ebenso zeigen, wie bei Erwachsenen.
Sehkraft und Gehör: Nachlassende oder unterentwickelte Hör- und Sehkraft können auftreten, wenn der Mangel während der embryonalen Phase auftritt oder in ausgeprägter Form in der frühen Kindheit besteht.
Blutdruck: Sinkender Blutdruck bis hin zu gefährlicher Hypotonie rühren von der fehlenden Blutdruck-regulierenden Wirkung des Biotins her.

Hinzu kommt, dass ein Vitamin B7 Mangel in der Schwangerschaft das Risiko für Fehlbildungen des Embryos erhöhen kann. Darunter für eine offene Gaumenspalte. Bisher wurde dies nur im Tierversuch nachgewiesen. Aufgrund der vergleichsweise geringen Verbreitung von Biotin Mangel gibt es auf den Menschen angewendet diesbezüglich nur wenige Daten.

Welche Folgen hat ein Biotin Mangel?

Wie bereits erwähnt, kann es als Folge eines Biotins Mangels vor allem während der Kindheit zu bleibenden Schäden kommen. Diese betreffen in der Regel das Nervensystem und Gehirn. Auch in anderen Bereichen sind aber Schäden und Erkrankungen aufgrund der Unterversorgung mit Vitamin B7 möglich:

Anorexie
Ataxie
Ketoazidose
Organoazidopathie
Krampfanfälle
kognitiver Abbau

Besonders schwer fallen diese Folgen aus, wenn der Mangel für längere Zeit besteht oder aufgrund einer anlagebedingten Aufnahmestörung nur geringe Mengen Biotin im Körper ankommen. Ein Ausgleich durch eine entsprechende Therapie ist möglich. Um bleibende Schäden zu verhindern, sollte diese aber frühzeitig erfolgen.

Wie erkennen Sie einen Biotin Mangel?

Als Laie und ohne entsprechende Testungen einen Biotin Mangel zu erkennen ist ausgesprochen schwierig. Selbst wenn Sie sehr genau auf sich und auftretende Symptome achten, ist eine eindeutige „Diagnose“ nicht möglich.

Erschwert wird das Erkennen noch dadurch, dass es sich bei den Anzeichen um diffuse Symptome handelt – die auch bei einer ganzen Reihe anderer Mangelzustände oder Erkrankungen auftreten können. Sie können allerdings ein Hinweis sein. Und der Orientierung dienen.

Eine Hilfe kann auch Ihr sonstiger Gesundheitszustand sein. Leiden Sie unter Einschränkungen des Verdauungstraktes oder haben oft Durchfall, kann die Aufnahme eingeschränkt sein. Allerdings gilt das wiederum für mehrere Vitalstoffe und nicht nur für Biotin allein.

Bleibt noch die Lebensweise. Wie bereits erwähnt, kann der Bedarf durch verschiedene Faktoren deutlich erhöht sein. Vor allem Schwangerschaft und Rauchen spielen hier große Rollen. Auch in der Summe erlauben diese Anzeichen aber keinen eindeutigen Rückschluss auf den bestehenden Mangel. Suchen Sie daher einen Arzt auf, wenn Sie eine Unterversorgung bei sich vermuten.

Wie wird ein Biotin Mangel diagnostiziert?

Für eine eindeutige Diagnose des Biotin Mangels ist sowohl eine Blut- als auch eine Urinuntersuchung von Nöten. Für sich genommen sind beide meist zu ungenau – weswegen eine Kombination daraus für verlässliche Werte und eine eindeutige Einschätzung empfehlenswert ist.

Ratsam ist die umfassende Kontrolle auch, da hierbei weitere Mangelzustände auffallen können. Auf diese Weise erfolgt nicht nur eine Kontrolle des vermuteten Biotin Mangels, sondern auch ein Ausschluss potenzieller anderer Unterversorgungen oder gesundheitlicher Probleme. Nur hierdurch ist im Anschluss eine entsprechende Therapie möglich.

Wie wird Biotin Mangel bei Kindern diagnostiziert?

Da Vitamin B7 in geringem Ausmaß vom Körper gespeichert werden kann, verfügen Erwachsene in der Regel über einen Puffer. Das Reservoir kann eine Unterversorgung zwar nicht lange ausgleichen, stellt aber eine Art Sicherung dar. Kleinkinder haben diese Absicherung noch nicht.

Hinzu kommt, dass der Vitalstoff während der Kindheit sehr wichtig für die Entwicklung ist und eine vererbte Absorptionsstörung dieser entgegensteht. Eine frühzeitige Diagnose ist daher entscheidend für die Gesundheit und den schnellen Ausgleich der Unterversorgung.

Im Rahmen eines Neugeborenen-Screenings werden Säuglinge daraufhin untersucht. Der vererbte Biotinidasemangel kann daher umgehend behandelt werden. Entwicklungsstörungen wird vorgebeugt. Ein ähnlich verheerender und behandlungsbedürftiger Carboxylasemangel tritt aber meist erst später zutage.

Achten Sie daher genau auf Auffälligkeiten in der Entwicklung, Rückschritte und Veränderungen von Haut und Haar. Auch das Verhalten sollte selbstverständlich berücksichtigt werden. Plötzliche oder schleichende Umschwünge, ein deutliches Zurückziehen von vertrauten Personen können auf einen Mangel oder ein anderes zugrundeliegendes gesundheitliches Problem hinweisen.

Biotin Mangel beheben

Was hilft bei einem Biotin Mangel?

Ärztliche Therapien umfassen Biotin Tabletten oder Biotin Kapseln. Auch Biotin Injektionen sind möglich. Die Behandlung ist aber abhängig von der zugrundeliegenden Ursache.

So ist es bei einer leichten Unterversorgung meist unnötig, direkt zu Injektionen überzugehen. Niedrig bis mittelhoch dosierte Biotin Präparate sind dann ideal. Sie helfen hingegen nur wenig bei einer genetischen Prädisposition beziehungsweise einer Aufnahmestörung im Verdauungstrakt.

In derlei Fällen und bei einer ausgeprägten Unterversorgung beziehungsweise einem Mangel muss die Dosis deutlich höher liegen. Bedenken Sie, dass nur ein Bruchteil der Biotin Dosis aus Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln tatsächlich im Blut und damit im Körper ankommt. Auch wenn höher dosierte Präparate mit fünf Milligramm die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) und der United States Drug and Food Administration (FDA) deutlich überschreiten, sind sie daher sinnvolle Ergänzungsmittel.

In jedem Fall gilt, dass die Therapie individuell abgestimmt sein muss, um den erwünschten Erfolg zu erzielen. Zudem sind regelmäßige ärztliche Kontrollen erforderlich, um die Fortschritte der Behandlung zu überprüfen.

Was können Sie selbst gegen Biotin Mangel tun?

Da Ihr Körper von der aktiven Versorgung über die Ernährung oder entsprechende Ergänzungsmittel abhängig ist, können Sie selbst einiges gegen einen Biotin Mangel unternehmen. Wir haben die hilfreichsten Tipps und zu beachtende Faktoren für Sie zusammengestellt:

Ernähren Sie sich gesund und ausgewogen: Achten Sie vor allem auf eine Kombination von B Vitaminen-reichen Speisen, wie Nüsse, Vollkorn-Getreide, Hefe, Gemüse, Meeresfrüchte und Innereien. Hierdurch wird die Aufnahme von Biotin noch begünstigt. Zugleich beugen Sie anderen Mangelzuständen vor.
Verzichten Sie auf Avidin: Das Protein aus rohem Eiklar, rohem Eiweiß-Pulver und sonstigen Speisen mit Eiklar, die nicht richtig durchgegart sind begünstigt einen Biotin Mangel. Avidin hemmt – wie bereits mehrfach erwähnt – die Aufnahme von Biotin beziehungsweise bindet den Vitalstoff an sich und verhindert die Absorption damit völlig. Garen Sie das Eiklar vollkommen durch und setzen Sie häufiger Eigelb auf den Speiseplan, denn dieses hat einen vergleichsweise hohen Biotinanteil.
Schränken Sie den Nikotin-Konsum ein: Rauchen fördert die Ausscheidung von Biotin über den Harn und kann damit einen Mangel herbeiführen. Verzichten Sie also ganz darauf oder schränken Sie zumindest den Konsum ein. Versuchen Sie möglichst nicht, schlicht die Vitamin B7 Zufuhr über Nahrungsergänzungsmittel zu erhöhen. Ebenso wie bei den Vitaminen A, C und E könnte das bei Rauchern zu anderen gesundheitlichen Problemen führen. Wissenschaftliche Ergebnisse hierzu stehen nicht zur Verfügung, allerdings auch keine entwarnenden Studien.
Achten Sie auf Ihre Gesundheit: Suchen Sie bei Verdauungsbeschwerden einen Arzt auf, bauen Sie Ihre Darmflora auf und meiden Sie Beschwerden-auslösende Lebensmittel. Lassen Sie sich zudem regelmäßig oder bei Bedarf untersuchen, um eventuelle Erkrankungen frühzeitig aufzudecken und zu behandeln.
Verfolgen Sie eine gesunde Lebensweise: Übermäßiger Alkoholkonsum, Stress ohne entsprechende Entspannung, Schlafmangel und körperliche Überlastung erhöhen Ihren Bedarf und können dazu beitragen, dass Sie sich unausgewogen ernähren. Achten Sie darauf, dass Sie ausreichend Schlaf erhalten und sich regelmäßig entspannen. Halten Sie zudem Maß in jedweder Hinsicht. Sowohl bei der Bewegung und Anstrengung, als auch bei Entspannung, Alkoholkonsum und Essen.
Passen Sie die Zufuhr an Ihren Bedarf an: Auf der Arbeit ist mal wieder Stress pur angesagt, zuhause gibt es ebenfalls Probleme und dazu kommt noch der Schlafmangel. Ob Sie schwanger sind oder keine Zeit für eine ausgewogene und vitaminreiche Ernährung haben – in jedem Fall sollten Sie die Zufuhr an Ihren aktuellen Bedarf anpassen. Eine niedrig dosierte Nahrungsergänzung kann wenn erforderlich für den nötigen Ausgleich sorgen.

Wie kann ein Biotin Mangel verhindert werden?

Einem Biotin Mangel vorzubeugen ist durchaus möglich. Das gilt sogar für angeborene Erkrankungen, die eine Aufnahme oder ein Recyceln des Vitamins B7 im Körper verhindern.

Beachten Sie dazu die folgenden Faktoren:

Informieren Sie sich über besonders biotinreiche Lebensmittel und setzen Sie diese vermehrt auf Ihren Speiseplan. Wir halten für Sie einen ausführlichen Artikel darüber bereit.
Lassen Sie entsprechende Untersuchungen durchführen. Eine Unterversorgung frühzeitig zu erkennen kann Mangelerscheinungen vorbeugen.
Reduzieren Sie Stress oder gleichen Sie diesen sobald als möglich aus. Das verringert den Bedarf an Vitalstoffen und tut dem Körper im Allgemeinen gut.
Achten Sie auf eine gesunde Verdauung. Dieser Punkt wurde zwar bereits mehrfach erwähnt, kann aber gar nicht genug betont werden. Darmaufbau, abwechslungsreiche Speisepläne mit viel Gemüse und ausreichendes Trinken tragen dazu ebenso bei, wie der Verzicht auf zusatzreiche Fertigprodukte und Alkohol.
Pflegen Sie Ihre Schleimhäute. Nach der Einnahme von Medikamenten, wie Antibiotika, sind diese angegriffen und in ihrer Funktion eingeschränkt. Eine Kur mit Vagisan Biotin Lacto kann Abhilfe schaffen und neben eine Biotin Mangel auch gleich noch Pilzinfektionen vorbeugen.
Wenden Sie Biotin innerlich und äußerlich an, wenn es bei der Ernährung gerade hapert. Biotin Shampoos und Tabletten für die Haare, Biotin Cremes und Kapseln für die Haut, Biotin Nagellack und Seren für die Nägel – Ihre Möglichkeiten sind vielseitig.
Lieber etwas zu viel als deutlich zu wenig. Das gilt bei Biotin tatsächlich. Eine Überdosierung läuft in der Regel ohne Symptome und Folgen ab. Das überschüssige Vitamin B7 wird über den Urin ausgeschieden – ein deutlicher Vorteil gegenüber fettlöslichen Vitalstoffen. Vitamin H wird nicht im Übermaß gespeichert, sondern als wasserlöslicher Mikronährstoff bei Bedarf abgegeben. Übertreiben sollten Sie es dennoch nicht. Eine geringe Dosierung, zum Beispiel über die ist bei einem erhöhten Bedarf empfehlenswert, unnötig hohe Konzentrationen ohne entsprechende Indikation hingegen nicht. Im Zweifelsfall dürfen Sie jedoch zu höher dosierten Präparaten greifen.

Vererbter Biotinmangel und seine Behandlung

Angeborene Störungen der Absorption wie der Carboxylasemangel und Biotinidasemangel erhöhen den Biotinbedarf immens. Zudem sind sie nicht heilbar – wohl aber behandelbar.

Für die Therapie ist eine regelmäßige, lebenslange Einnahme einer individuell abgestimmten Biotin-Dosis von Nöten. Dann können Mangelzustände aber wirksam verhindert werden. Um zusätzlich bleibende Schäden zu verhindern, diese auszugleichen oder ihnen vorzubeugen, sollte die Diagnose so frühzeitig wie möglich erfolgen.

Hier kommen dann wiederum entsprechende ärztliche Kontrollen ins Spiel. Gerade dem Neugeborenen-Screening kommt eine entscheidende Rolle zu, da hierbei bereits aktive Störungen auffallen und therapiert werden können. Das wiederum beugt schädlichen Folgen eines Mangels vor.

Biotin Mangel in der Schwangerschaft

Biotin Mangel tritt in der Schwangerschaft sehr häufig auf. Der erhöhte Bedarf und die beschleunigte Ausscheidung begünstigen eine Unterversorgung. Gerade in der Schwangerschaft ist eine ausreichende Versorgung aber entscheidend für die gesunde Entwicklung des Embryos oder Fetus.

Vor einer geplanten Schwangerschaft ist es daher sinnvoll, die eigenen Biotin Werte feststellen zu lassen und gegebenenfalls auszugleichen. Haben Sie diese Möglichkeit nicht, lassen Sie während der Schwangerschaft Kontrollen durchführen und passen Sie die Zufuhr an Vitamin B7 wenn nötig an.

Gleiches gilt während der Stillzeit. Denn auch dann ist der Bedarf meist erhöht.

Biotin Mangel bei Tieren

Katzen und Hunde aber auch Pferde haben sich ebenso wie Menschen stark von einer natürlichen Ernährung entfernt. Futtermittel für Stubentiger und Wohnzimmer-Wölfe sind gekocht und pasteurisiert, enthalten in einigen Fällen weniger Innereien und damit auch weniger Biotin.

Zugleich kann der Bedarf bei den Haustieren durch Stressfaktoren des modernen Alltags erheblich erhöht sein. Sofern Sie sich an einige Regeln halten, können Sie einem Mangel bei Katzen und Co. wirksam vorbeugen. Dazu gehören:

Das richtige Futtermittel auswählen. Hochwertige Produkte sind an den jeweiligen Bedarf angepasst, enthalten weder Zucker noch künstliche Farb- und Konservierungsstoffe.
Eiklar-Verzicht. Rohes Ei war für Katzen- und Hundehalter lange Zeit eine leckere Beigabe im Futter oder gar eine Kur für Fell und Haut. Auf die Wirkung des biotinreichen Eigelbs trifft das auch zu. Von Eiklar sollten Sie aber nicht nur bei sich selbst, sondern selbst bei Ihren Haustieren die Finger lassen.
Regelmäßige tierärztliche Kontrollen sind ein Muss. Auch wenn Ihr Tier augenscheinlich gesund ist, sollten Sie wenigstens ein bis zwei Mal jährlich tierärztliche Kontrollen durchführen lassen. Häufiger, wenn sich Probleme wie Veränderungen der Haut oder des Fells einstellen.
Setzen Sie Zusätze ein, wenn nötig. Trächtige und säugende Tiere können eine Extra-Portion Biotin vertragen. Diesen Bedarf können Sie durch eine erhöhte Menge an Innereien, wie Leber oder Nieren, zur Verfügung stellen. Ebenso aber durch tiergerechte Futtermittelzusätze.

Biotinmangel bei Pferden

Die Hufe von Pferden sind großen Belastungen ausgesetzt. Biotin kann ihnen dabei helfen, diesen Belastungen standzuhalten. Die Qualität und Stärke der Hufsubstanz wird verbessert. Die Widerstandskraft wird erhöht.

Allerdings ist die Erhöhung des Biotin-Gehalts im Pferdefutter auf absolut natürlichem Wege keine leichte Aufgabe. Vor allem, wenn das betreffende Pferd oder Pony durch Futtermittelunverträglichkeiten eingeschränkt ist.

Besser ist es in diesen Fällen, Biotin über eine Futtermittelergänzung zuzuführen. Das macht die Zufuhr zudem sehr genaue dosierbar.

Sicherheitshinweis: Ein Biotin Mangel ist selten, kann aber verheerend sein. Begeben Sie sich daher frühzeitig in ärztliche Behandlung. Nutzen Sie diesen Artikel zur Information – aber ersetzen Sie damit keinen Arztbesuch. Vor allem im Falle von Schwangerschaft, einem vermuteten Mangel bei Kindern oder bei bestehenden Krankheiten sollten Sie sich umgehend in Behandlung begeben. Die Therapie ist einfach und greift vergleichsweise schnell, sofern sich der Mangel nicht schon stark „eingeschliffen“ hat.

Gleiches gilt selbstverständlich für Ihre Haustiere. Ob Sie Biotin bei Hunden, Katzen oder zur Behandlung von Pferdehufen einsetzen – ein aufklärender Tierarztbesuch sollte der Therapie in jedem Fall vorangehen.

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