Arnika

Arnika

Arnika Beschreibung

Die sommergrüne Heilpflanze Arnika (Arnica montana) ist eine winterharte, mehrjährige, ausdauernde und krautige Staude der Familie der Korbblütengewächse (Asteraceae). Der botanische Name der Pflanze ist Arnica montana, die Herkunft und Ableitung des Namens „Arnika“ sind jedoch nicht geklärt. Der Beiname „montana“ leitet sich vom lateinischen Wort „Mons“ ab, was übersetzt „Berg“ meint und darauf hindeutet, dass Arnika eine Gebirgspflanze ist. Die deutsche Bezeichnung „Bergwohlverleih“ und andere volkstümliche Namen wie „Fallkraut“, „Wundkraut“ oder „Bruchkraut“ weisen auf die Heilkräfte der Pflanze hin. Arnika montana ist in den Mittelgebirgen Europas heimisch, kommt aber auch als Wiesenarnika in Nordamerika oder in Asien vor.

Die Heilpflanze wächst etwa 20 bis 60 Zentimeter hoch und überwintert in einem Wurzelstock, der horizontal im Erdboden entlangwächst. Der Wurzelstock der Arnikapflanze ist dick, kräftig und schwarz gefärbt.

Die meist ganzrandigen Blätter sind lanzettlich, grundständig und bilden Rosetten im Frühjahr aus. Aus der Blattrosette, die sich dicht am Erdboden befindet, entspringt der behaarte Stängel mit ein oder zwei Paar kleineren Blättern.

Der derbe, krautige Stängel erscheint zudem einfach oder wenig ästig, wird bis zu 60 Zentimeter hoch und trägt die leuchtend gelben Arnikablüten mit strahligem Blütenkranz. Die aromatisch duftenden, großen, gelben Korbblüten blühen während des ganzen Sommers von Mai bis August. Die Blütenköpfchen bestehen aus zwittrigen Scheibenblüten und zungenförmigen weiblichen Randblüten mit charakteristischen drei Zähnchen. Die etwa 6 Millimeter langen, schwarzen, fünf- bis zehnrippigen Früchte sind so genannte Achänen mit einem einreihigen, borstigen Haarkranz. Eine Achäne ist eine Sonderform der Nuss, bei der die Samenschale und die Fruchtwand eng aneinander liegen. Die kurz behaarten Früchte sind grünlich bis schwarz gefärbt.

In Deutschland gehört Arnika zu einer der bekanntesten Heilpflanzen. Die Pflanze kommt in Deutschland so selten vor, dass sie nicht gesammelt werden darf und unter Naturschutz steht. Die für arzneiliche Zwecke verwendeten Drogen stammen aus anderen europäischen Ländern wie Portugal, Spanien, Schweiz oder Italien. Im Jahr 2001 wurde Arnika montana zur Heilpflanze des Jahres gewählt.

Arnika Inhaltsstoffe

Die aromatisch duftende Heilpflanze mit den prächtigen gelben Blüten enthält ätherische Öle, Flavonoide, Gerbstoffe und viele andere Wirkstoffe. Pharmakologische bedeutsam sind die Sequiterpenlactone, Flavonoide, Gerbstoffe, Cholin und das ätherische Öl.

Die Sequiterpenlactone (Helenalin) sind unter anderem für die antimikrobielle Wirkung gegen verschiedene Bakterien und Pilze verantwortlich. Inhaltsstoffe wie ätherische Öle oder Gerbstoffe können krankheitserregende Bakterien effektiv bekämpfen, dem ätherischen Öl der Arnikablüten wird zudem nachweislich eine desinfizierende, entzündungshemmende und wundheilungsfördernde Wirkung nachgesagt. Vor allem Heilpflanzen mit hohen Anteilen an bestimmten Flavonoiden oder ätherischen Ölen sind in der Lage, gegen bestimmte Entzündungsherde im Körper vorzugehen.

Die in den Arnikablüten enthaltenen Flavonoide wirken positiv auf das Herz und den Kreislauf und das Cholin verfügt über eine blutdrucksenkende Wirkung.
Im Zusammenspiel entfalten alle Inhaltsstoffe die entzündungshemmende, schmerzstillende und antiseptische Wirkung der Heilpflanze.

Arnika Drogengewinnung und Drogenbeschreibung

Arzneilich verwendet werden die getrockneten Arnikablüten. Selten werden die Wurzeln (Radix Arnicae) oder das Kraut (Herba Arnicae) genutzt. Im Juni und Juli werden die Blüten gepflückt, wenn sie sich voll entfaltet haben. Anschließend werden die Blüten unter Anwendung künstlicher Wärme bei Temperaturen bis 50° Celsius getrocknet und an einem kühlen Ort und gut geschützt vor Feuchtigkeit aufbewahrt. Die Droge besteht aus den getrockneten, zerfallenen Blütenkörbchen und der Drogenname der Arnikablüten lautet Arnicae flos. Auffallend an der Droge sind die grauweißen, borstigen Pappushaare, die sich am oberen Ende des braunen Fruchtknotens befinden. Die Zungenblüten sind nach dem Trocknen stark geschrumpft und von bräunlich gelber Farbe.
Der Geruch der Droge ist nur schwach aromatisch und der Geschmack wird als leicht bitter und leicht scharf beschrieben.

Arnika Wirkung

Die Inhaltsstoffe der Arnikablüten entfalten im Zusammenspiel schmerzlindernde, entzündungshemmende, antiseptische, antibakterielle, blutreinigende, harntreibende, krampflösende Stoffe, die in der Arznei zum Tragen kommen. So regen Arnikablüten unter anderem die Durchblutung an, wirken gegen Entzündungen, töten Bakterien ab und fördern die Wundheilung.

Die Heilpflanze Arnika unterstützt mit ihren vielen wirksamen Inhaltsstoffen die Heilung von stumpfen, nicht blutigen Verletzungen, Quetschungen, Prellungen oder Zerrungen. Auch werden innere Blutungen bei Blutergüssen und Verstauchungen absorbiert. Rheumatische Beschwerden und Gelenkentzündungen (Arthritis) können durch Arnika gelindert werden.

Ein weiteres Anwendungsgebiet sind Entzündungen der Haut oder im Mund- und Rachenraum und die Behandlung von Entzündungen nach Insektenstichen.

Die Kommission E und auch die ESCOP empfehlen die äußere Anwendung von Arnikablüten bei Verstauchungen, Prellungen, Quetschungen, Blutergüssen und rheumatischen Beschwerden.

Auch die Anwendung bei Schleimhautentzündungen im Mund- und Rachenbereich wird von den Kommissionen empfohlen.

Arnika Nebenwirkungen und Kontraindikationen

Zubereitungen aus Arnikablüten dürfen nicht innerlich angewendet werden, denn bei oraler Einnahme ist Arnika aufgrund der Sequiterpenlactone potentiell giftig. Eine Vergiftung kann mt starken Schleimhautreizungen, Schwindel, Durchfall, Herzrhythusstörungen oder Herzmuskellähmung einhergehen. Nur in Form von homöopathischen Arzneien ist die innere Anwendung unbedenklich.

Bei Menschen, die gegen Korbblütler (Kamille und Löwenzahn) allergisch sind, ist eine Behandlung mit Arnika-Präparaten kontraindiziert. Arnikablüten lösen oftmals Allergien aus. Arnikablüten aus Spanien und Portugal sind am besten verträglich, weil sie keine allergieauslösenden Stoffe beinhalten.

Arnika Verwendung

Arnikacreme hilft bei Prellungen und Verstauchungen. Sie darf aber nicht auf offene Hautstellen gegeben werden, da dies zu Reizungen und Ekzemen führen kann.

Das homöopathische Mittel Arnica kann generell in jedem Lebensalter verabreicht werden kann. Es eignet sich sowohl für Kleinkinder, Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Eine homöopathische Behandlung von Schwangeren und Kindern sollte jedoch nur in Absprache mit dem Frauen- oder Kinderarzt oder der Hebamme erfolgen.

Ein Arzt sollte unbedingt konsultiert werden bei starken Prellungen am Kopf, die mit Kopfschmerzen einhergehen, damit eine Gehirnerschütterung ausgeschlossen werden kann. Ein Arzt sollte ebenfalls aufgesucht werden bei sehr starken Blutungen, Verletzungen oder Brüchen.

Arnika Anwendung in der Phytotherapie und Volksmedizin

Die Heilpflanze Arnika montana kommt bei der Behandlung von stumpfen Verletzungen, Verbrennungen, Prellungen, Verstauchungen und Wunden, bei Insektenstichen, Hautentzündungen, Zahn- und Mundschleimhautentzündungen sowie Gelenkentzündungen (Arthritis) und rheumatischen Beschwerden zum Einsatz. Auch fördern Arnika-Zubereitungen das Abklingen von Blutergüssen und unterstützen die Wundheilung bei oberflächlichen Hautdefekten. In der Volksmedizin kommen Arnika-Zubereitungen außerdem bei Gebärmutterblutungen, Herzmuskelentzündungen, Arteriosklerose, Angina pectoris und stumpfen Verletzungen zum Einsatz.

Anwendungsbeispiele von Arnika-Medikamenten

In der Apotheke werden viele Arnika-Fertigpräparate wie Salben, Gele, Öle, Tinkturen oder Cremes angeboten. Hauptsächlich kommen die Präparate zur äußeren Anwendung zum Einsatz, einzig in Form von homöopathischen Arzneien wird Arnika innerlich angewendet.

Die Verarbeitung im Tee ist nicht mehr gebräuchlich und Arnikablüten als Bestandteil von Teemischungen wurden vom Markt genommen.

Die Hauptanwendungsgebiete von Arnika sind Verletzungen, Verstauchungen, Prellungen, Quetschungen, Blutergüsse, Verbrennungen (Sonnenbrände) und Zerrungen sowie rheumatische Beschwerden der Muskeln und Gelenke, einschließlich Rückenschmerzen. Die Schmerzen entstehen nach erkennbarer Verletzung, Prellung oder Überanstrengung und gehen eventuell mit geschwollenen Gelenken und Gliedmaßen einher.
Weitere anerkannte Anwendungsgebiete sind Schleimhautentzündungen im Mund- und Rachenraum.

Die Kommission E und auch die ESCOP empfehlen die äußere Anwendung von Arnikablüten bei Verstauchungen, Prellungen, Quetschungen, Blutergüssen und rheumatischen Beschwerden.

Auch die Anwendung bei Schleimhautentzündungen im Mund- und Rachenbereich wird von beiden Kommissionen empfohlen.

Arnikacreme

Arnikacreme hilft bei Prellungen und Verstauchungen. Sie darf aber nicht auf offene Hautstellen gegeben werden, da dies zu Reizungen und Ekzemen führen kann.

Arnika-Öl

Arnika-Öl hat eine wärmende und kreislaufanregende Wirkung und kommt bei Stichen, Stürzen, Prellungen, Verstauchungen, Muskelkater und Gelenkentzündungen zum Einsatz.

Arnika-Gel

Arnika-Gel wirkt entzündungshemmend und keimhemmend und findet als Fertigpräparat aus der Apotheke bei Insektenstichen Anwendung. Typische Symptome eines Insektenstichs sind Rötungen, Quaddeln und Juckreiz um die Einstichstelle. Arnika kann zum Abklingen der Schwellung sowie zur Milderung des Juckreizes beitragen.

Zur Verwendung einer Arnika-Tinktur wird ein Tuch in verdünnter Tinktur getränkt und als Kompresse auf die Haut gelegt. Die Tinktur hilft bei Verstauchungen, Verletzungen, Prellungen, rheumatischen Beschwerden und Frostbeulen, solange die Haut nicht verletzt ist. Auch als Badezusatz für ein wohltuendes Fußbad eignet sich die Verwendung einer Arnika-Tinktur.

Arnika montana gilt in der klassischen Homöopathie als bewährtes Verletzungsmittel. Globuli, Tabletten oder Tropfen des homöopathischen Mittels gibt es in der Apotheke.
Ausführliche Informationen zum homöopathischen Einzelmittel Arnika montana erhalten Sie in unserem Homöopathie-Bereich unter: Arnika montana.

Arnika Dosierung und Einnahme

Bei oraler Einnahme ist Arnika potentiell giftig. Nur in Form von homöopathischen Arzneien ist die innere Anwendung unbedenklich. Hauptsächlich werden Fertigarzneimittel aus der Apotheke für die äußere Behandlung verwendet. Das können Salben, Gele, Öle oder eine verdünnte Tinktur sein.
Die Tinktur für Umschläge, Einreibungen oder Mundspülungen sollte immer 10-fach mit Wasser (Verhältnis 1:10) verdünnt werden. Die Dauer der Anwendung von Arnika-Auflagen sollte nicht länger als 30 Minuten dauern.

Arnika Zubereitungen

Die Verarbeitung der Arnikablüten im Tee ist nicht mehr gebräuchlich und Arnikablüten als Bestandteil von Teemischungen wurden vom Markt genommen.

Umschläge mit Arnikablüten

Für einen Umschlag werden 4 Teelöffel Arnikablüten mit etwa 250 ml kochendem Wasser übergossen und 10 Minuten ziehen gelassen. Anschließend wird der Aufguss abgeseiht und drei- bis viermal am Tag mit einem getränkten Leinentuch auf die betroffene Stelle gelegt. Mindesten 30 Minuten sollte der Umschlag einwirken.

Kühlende Arnika-Umschläge

Ein kühlender Arnika-Umschlag wird genauso hergestellt wie der oben beschriebene Umschlag mit Arnikablüten, nur dass der Absud abkühlen muss und etwa 2 Stunden auf die betroffene Stelle zum Einwirken gelegt wird.

Kompressen mit Arnika-Tinktur

Für eine Kompresse benötigen Sie ein Stofftuch und ein Schüssel oder Glasschale. Nehmen Sie einen Arnika-Standartaufguss, einen Arnika-Absud oder etwa 5 bis 20 ml Arnika-Tinktur und geben Sie es in 500 ml heißes Wasser. Danach tränken Sie ein sauberes, weiches Stofftuch aus Baumwolle oder Leinen in dem heißen Aufguss und drücken die Flüssigkeit aus. Das Tuch wird dann auf die betroffene Stelle gelegt und sobald es abkühlt oder trocknet wird der Vorgang wiederholt.

Zubereitung einer alkoholische Arnika-Tinktur

Sie benötigen zur Herstellung einer Tinktur verdünnten Weingeist, Korn oder Wodka. In eine Flasche oder einem Schraubdeckel-Glas geben Sie in einem Verhältnis von 20 Teilen Arnikablüten etwa 100 Teile des Alkohols und lassen alles etwa 5 bis 10 Tage ziehen. Anschließend wird die Mischung in eine dunkle Flasche abgeseiht und filtriert. Die alkoholische Tinktur ist bis zu 5 Jahre haltbar.

Zubereitung einer wässrigen Arnika-Tinktur

Für den wässrigen Auszug nehmen Sie 2 bis 10 Teile der getrockneten Arnikablüten und 100 Teile kaltes Wasser und lassen alles etwa 5 bis 10 Tage ziehen. Anschließend wird die Mischung in eine dunkle Flasche abgeseiht und filtriert. Der wässrige Auszug verfügt über eine nicht so lange Haltbarkeit wie die alkoholische Variante.

Heißes Aufgussöl mit Arnika

Pflanzliche Wirkstoffe sind in Öl löslich und finden al Massageöl, Creme oder Salbe Anwendung. Bei kühler und dunkler Lagerung halten sich Aufgussöle bis zu einem Jahr. Es gibt zwei Methoden zur Herstellung eines Aufgussöls: einen heißen oder kalten Aufguss. Für einen heißen Aufguss benötigen Sie für die Herstellung eine Glasschüssel und Kasserolle, Saft-oder Weinpresse, ein Abseih- oder Baumwolltuch, einen großen Krug sowie luftdicht verschließbare Flaschen zur Lagerung.
Die Standartmengen betragen 250 Gramm getrocknete oder 750 Gramm frische Pflanzenteile sowie 500 ml Sonnenblumenöl.

Das Öl und die Pflanzenteile in einer Glasschüssel auf einem kochenden Wasserbad erhitzen und etwa drei Stunden simmern lassen. Anschließend wird das Abseihtuch in die Presse gegeben und die Flüssigkeit in einem Krug aufgefangen. Füllen Sie die Flüssigkeit nun in dunkle, saubere, luftdichte Flaschen.

Arnika Geschichte

Der botanische Name der Pflanze lautet Arnica montana, der Ursprung des Gattungsnamens Arnika ist aber nicht bekannt. Nur der Beiname „montana“ lässt sich von dem lateinischen Wort „Mons“ ableiten und meint „Berg“, was darauf hindeutet, dass Arnika eine Gebirgspflanze ist. Die deutsche Bezeichnung „Bergwohlverleih“ und andere volkstümliche Namen wie Fallkraut, Wundkraut oder Bruchkraut weisen auf die Heilkräfte der Pflanze.

Wahrscheinlich kam die Heilpflanze Arnika schon im Altertum zur Behandlung verschiedener Beschwerden zum Einsatz. Die medizinische Verwendung der Pflanze oder Empfehlungen zur Behandlung fanden in mittelalterlichen Schriften und Kräuterbüchern jedoch keine Erwähnung.

Erst im 17. Jahrhundert wurde die Heilpflanze Arnika montana für Heilzwecke erwähnt und als schweiß- und harntreibende Arzneipflanze und Fiebermittel beschrieben.

Im 18. Jahrhundert wurde Arnika montana außerdem bei Krampfadern, Venenentzündungen, rheumatischen Beschwerden und Gicht sowie bei äußeren Verletzungen und Blutergüssen eingesetzt. Weitere Verwendung fand Arnika in der damaligen Zeit zudem als Abtreibungsmittel.

Arnika spielte auch im Kult um die Sommersonnwende und im christlichen Brauchtum eine Rolle. So galten die gesammelten Arnikablüten am Johannistag, dem Tag der Sonnenwende am 24. Juni, als besonders heilkräftig. An Maria Himmelfahrt gehört Arnika in vielen Gegenden in den Strauß der Kräuterweihe. Auch Johann Wolfgang v. Goethe schätze Arnika als Heilpflanze sehr. Nach einem Herzinfarkt um 1823 trank Goethe regelmäßig Arnika-Tee und erfuhr angeblich eine wesentliche Besserung seiner Beschwerden.

Arnika in Kombinationen mit anderen Heilpflanzen

Arnika wird hauptsächlich als alleiniges Heilmittel verwendet. Als schmerzstillende Rezeptur bei Arthritis hat sich aber eine Kombination aus Brennnessel-Tinktur (70 Gramm), Arnika-Tinktur (25 Gramm) und Kampfer (5 Gramm) zum Einreiben bewährt. Die schmerzhaften Stellen werden mehrmals am Tag mit etwa 10 Tropfen der Mischung eingerieben.
Arnika-Gele werden häufig gegen Muskel- und Gelenkschmerzen angewendet und besteht häufig aus einer Heilpflanzen-Kombination aus Echinacea, Ringelblume, Beinwell, Rosskastanien, Rosmarin und Pfefferminze. (VERLINKUNG zu den Heilpflanzen)

Arnika in der Homöopathie

In der Klassischen Homöopathie ist Arnica eines der wichtigsten und ersten Notfall- und Verletzungsmittel, das mit seiner schmerzstillenden, entzündungshemmenden und wundheilenden Wirkung bei den verschiedensten Arten von inneren und äußeren Verletzungen, bei Schock und Blutungen zum Einsatz kommt. Sowohl psychische als auch physische Traumata in allen Variationen oder auch entfernte Folgen davon können mit der homöopathischen Arznei behandelt werden. Besonders bei Quetschungen, Zerrungen, Prellungen, Faserrissen und Blutergüssen (Hämatome) mit oder ohne Blutaustritt und Entzündungen der verletzten Körperteile kann Arnica zum Einsatz kommen. Auch nach Operationen und Geburten, Überanstrengung und Übermüdung kann Arnica angezeigt sein. Weitere Indikationen für das Mittel sind Insektenstiche, Tierbisse, Stich- und Muskelverletzungen, Muskelkater und Verstauchungen.
Charakteristisch für die Schmerzen ist ein starkes Zerschlagenheitsgefühl. Arnica-Patienten fühlen sich wie zerschlagen und der ganze Körper ist überempfindlich, wund, lahm und geprellt.

Im Liegen und bei Ruhe verbessern sich die Beschwerden und Schmerzen bei Arnica-Patienten. Zudem besteht ein großes Verlangen nach Essig.
Eine Verschlechterung der Beschwerden setzt ein bei Verletzungen durch Sturz, Erschütterung und Schlag, nach Überanstrengung und nach der Entbindung, bei Berührung, Bewegung und beim Schlafen. Auch Umstände wie feuchte Kälte oder nasses, kaltes Wetter führen zu einer Verschlimmerung der Symptome. Alkohol, Milch und Fleisch werden nicht gut vertragen.

Ausführliche Informationen über das homöopathische Mittel Arnika montana erhalten Sie in unserem Homöopathie-Bereich unter dem Einzelmittel: Arnika montana (-> LINK)

Verschiedene Arnikasorten

Die echte Gebirgspflanze Arnika montana ist schwer zu kultivieren, weshalb in Deutschland zur Gewinnung von Arzneimitteln eine Sorte aus Nordamerika zugelassen wurde: Wiesenarnika, auch als Arnica chamissonis bezeichnet. Arnica chamissonis trägt an dem aufrechten und behaarten Stängel ebenfalls kreuzgegenständig angeordnete und lanzettförmige Blätter. Aus dem oberen Blattpaar treten mehrere Seitentriebe mit Blütenkörbchen aus, die im Vergleich zu Arnika montana lediglich etwas kleiner sind. Die Blütezeit ist ebenfalls im Juni und Juli.

Tipps zum Anbau von Arnika

Arnika montana im eigenen Garten anzupflanzen ist ein schwieriges Unterfangen, denn Arnika montana ist eine anspruchsvolle Pflanze. Die nordamerikanische Wiesenarnika (Arnica chamissonis) lässt sich hingegen etwas einfacher im Garten halten.
Arnika-Pflanzen lieben Sonnenlicht und bevorzugen einen sandigen, etwas sauren und humusreichen Boden. Am besten geeignet sind Bergböden und Moorwiesen in etwa 600 bis 2800 Meter Höhe.

Die im Herbst gesammelten Samen werden in einen Blumentopf gesät und im Frühjahr in den Garten gepflanzt. Wichtig bei der Anpflanzung im Frühjahr ist ein Abstand bis zu 25 Zentimetern zwischen den einzelnen Pflanzen. Erst im dritten Jahr dürfen die Blüten geerntet werden, mit jedem weiteren Jahr wird die Ernte geringer ausfallen.

Quellen

Dr. Jörg Grünwald, Christof Jänicke: Grüne Apotheke – Das Standardwerk zur Pflanzenheilkunde. Gräfe und Unzer Verlag, München 2015

Apotheker M. Pahlow: Das große Buch der Heilpflanzen – Gesund durch die Heilkräfte der Natur. Nikol Verlag, Hamburg 2015

Diether Ennet, Hans D. Reuter: Lexikon der Heilpflanzen – Wirkung, Anwendung, Botanik, Geschichte. Nikol Verlag, Hamburg 2004

Penelope Ody: Praxishandbuch Heilpflanzen. Dorling Kindersley Verlag, München 2008

Dr. med. Franziska Rubin: Meine besten Hausmittel. Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. Zabert Sandmann Verlag, München 2013

S.R. Phatak: Homöopathische Arzneimittellehre. Urban & Fischer Verlag, 2004, S.69-72
Gerhard Bleul, Dr. med. Patrick Kreisberger, Dr.med. Ulf Riker: Homöopathie – Das Nachschlagewerk für die ganze Familie. Südwest-Verlag 2009

Dr. med. Heike Buess-Kovács: Heilen mit Hausmitteln – Kräuter, Wärme, Quark & Co. BLV Verlag München 2014

Ratgeber: Die ganze Welt der Kräuter – Der große Ratgeber für Haus und Garten. Garant-Verlag Renningen 2010

 

Bild: © Daniil – stock.adobe.com