Ohrenschmalz entfernen

Ohrenschmalz entfernen

Ob Gesprächen zuhören, Musik genießen oder vom morgendlichen Vogelgezwitscher aufwachen – unsere Ohren sind tagtäglich im Einsatz und das rund um die Uhr. In dieser Zeit helfen sie uns nicht nur Töne in unserer Umgebung wahrzunehmen, sondern auch – im wahrsten Sinne – unser Gleichgewicht zu halten.

Damit die Ohren einwandfrei funktionieren und auch eigenständig regenerieren können, stehen ihnen bestimmte Mechanismen zur Seite, die sie schützen. Und zu diesen gehört das Ohrenschmalz.

Nicht selten gibt es Phasen, in denen unsere Ohren zu viel Ohrenschmalz bilden. Das kann nicht nur als unhygienisch wahrgenommen werden, sondern sogar dazu führen, dass wir schlechter hören und unter weiteren Beschwerden wie Schwindel oder ständige Ohrengeräusche leiden.

Was ist Ohrenschmalz?

Ohrenschmalz wird in der Medizin auch als Cerumen (oder auch Zerumen) bezeichnet und ist dafür da, Ihre Ohren vor schädlichen Umwelteinflüssen wie Schmutz, Viren, Staub und abgestorbenen Hautzellen zu schützen.

Dies geschieht durch eine Befeuchtung der Eindringlinge, die anschließend aus dem Gehörgang wieder nach draußen transportiert werden. Ohrenschmalz enthält bestimmte Stoffe, die Bakterien bekämpfen und Insekten davon abhalten, in das Ohr zu fliegen oder zu krabbeln.

Meist weist Ohrenschmalz eine gelblich bis bräunliche Farbe auf, die unter bestimmten Umständen auch dunkelbraun sein kann.

Es hat dabei immer eine eher fettige Konsistenz. Für die Entstehung von Ohrenschmalz sind bestimmte Drüsen verantwortlich, die im äußeren Gehörgang sitzen.

Ohrenschmalz ist von außen nicht sichtbar, kann jedoch durch Bewegungen des Unterkiefers durch den Gehörgang nach außen transportiert werden und sich in der Ohrmuschel festsetzen. Dort ist er dann für andere zu sehen.

Ist Ohrenschmalz gefährlich?

Ohrenschmalz selbst ist nicht gefährlich für den Menschen. Ganz im Gegenteil: Es hat die Aufgabe, einen Teil des Körpers von selbst zu reinigen und erfüllt die Funktion, Ihre Ohren vor möglichen Schäden zu schützen.

Allerdings kann es immer wieder vorkommen, dass Ihr Körper eine zu große Menge an Ohrenschmalz bildet und sich ein regelrechter Pfropfen in Ihrem Ohr bildet.

Dieser verstopft den Gehörgang und kann für zahlreiche, unangenehme Beschwerden sorgen:

  • Dumpfes Druckgefühl (Einige Betroffene beschreiben zudem ein Gefühl, als sei das Ohr „verstopft“)
  • Schwierigkeiten beim Hören
  • Kompletter Hörverlust
  • Gestörter Gleichgewichtssinn
  • Entzündungen der Gehörgänge
  • Starker Juckreiz
  • Schwindelgefühle
  • Ohrgeräusche, die sich bis hin zum Tinnitus entwickeln können
  • Leichte Schmerzen
  • Ausfluss, der in seinem Aussehen an Ohrenschmalz erinnert
  • Eine leichte Geruchsbildung

Neben der übermäßigen Bildung von Ohrenschmalz, können aber auch weitere Ursachen den störenden Pfropfen auslösen.

So gibt es etwa Menschen, die sehr enge oder verwinkelte Gehörgänge besitzen, aus denen das Ohrenschmalz nicht nach draußen transportiert werden kann und quasi festhängt.

Auch nach dem Schwimmen oder Tauchen können sich Ohrenschmalzpfropfen bilden, da währenddessen eine Menge Wasser in das Ohr eintritt und dort gemeinsam mit dem Ohrenschmalz aufquillt.

Wer leidet besonders unter einer Überproduktion von Ohrenschmalz?

Nicht jeder Mensch stellt fest, dass sich bei ihm zu viel Ohrenschmalz bildet. Einige haben gar kein Problem damit, während sich andere immer wieder über eine zu große Menge Ohrenschmalz ärgern.

Dennoch gibt es Personengruppen, die häufiger unter einem störenden Ohrenpfropfen leiden. So produzieren Männer stets mehr Ohrenschmalz als Frauen. Ein vermehrtes Auftreten von Ohrenschmalz kommt zudem bei älteren Menschen vor.

Dies liegt in der Konsistenz des Ohrenschmales begründet, der mit der Zeit immer fester wird und nicht so leicht abtransportiert werden kann, wie bei jungen Menschen. Dann muss meist nachgeholfen und das Ohr befreit werden.

Übrigens: Die Farbe und Konsistenz von Ohrenschmalz variiert zwischen den Menschen und hängt oftmals sogar damit zusammen, aus welchem Land jemand stammt. So ist das Ohrenschmalz von Europäern braun und fettig, während die Asiaten nur krümeliges, graues Ohrenschmalz kennen.

Wie kann Ohrenschmalz vorgebeugt werden?

Wer vermeiden möchte, dass sich im Ohr ein Pfropfen aus Ohrenschmalz bildet, sollte seine Ohren regelmäßig mit einer kleinen Menge klarem Wasser waschen oder vorsichtig mit einem Taschentuch reinigen.

Auf Seife sollten Sie verzichten, da die falschen Produkte Reizungen hervorrufen könnten. Schon das regelmäßige, sanfte Waschen der Ohren kann helfen, einer Neubildung vorzubeugen.

Zusätzlich können Sie Ohrentropfen oder ein Spray anwenden, um den Ohrenschmalz aufzulockern und ihn so besser zu entfernen.

Tragen Sie zudem möglichst keine Stöpsel und Wattebäuschen gegen Lärm, denn auch diese können zu einem Ohrenpfropfen führen.

Des Weiteren werden In-Ear-Kopfhörer von Experten mit eben diesen Beschwerden in Verbindung gebracht. Greifen Sie also lieber zu größeren Kopfhörern, die auf das Ohr gesetzt werden.

Doch was hilft letztendlich wirklich gegen Ohrenschmalz, wenn er doch einmal hartnäckiger ist und wie können Sie dafür sorgen, dass Ihre Ohren wieder frei werden?

Die unterschiedlichen Methoden möchten wir Ihnen im Folgenden vorstellen.

Wann sollte ich Ohrenschmalz entfernen?

Um die wichtige Schutzfunktion des Ohrenschmalzes nicht zu stören, raten Experten dazu, niemals zu viel Ohrenschmalz zu entfernen.

Generell gilt: Beseitigen Sie möglichst nur das sichtbare Ohrenschmalz, das sich in der Ohrmuschel angesammelt hat und lassen Sie den Gehörgang außen vor.

Ausnahme: Bemerken Sie, dass Sie durch eine zu große Ansammlung an Ohrenschmalz, dass Sie Probleme haben, richtig zu hören oder verspüren Sie ein ungewöhnliches Gefühl im Ohr, sollten Sie das Cerumen von einem Fachmann entfernen lassen oder, mit Hilfe unserer Tipps, selber beseitigen.

Sollte ich bei meinem Baby Ohrenschmalz entfernen?

Bei Babys und Kleinkindern gilt: Seien Sie ganz besonders vorsichtig und entfernen Sie Ohrenschmalz nur dann, wenn es tatsächlich nötig ist!

Sollten Sie das Ohrenschmalz aus den empfindlichen Öhrchen entfernen wollen, sollten Sie am besten zu einem weichen Tuch greifen. Trocken oder leicht angefeuchtet wischen Sie das Ohrenschmalz aus der Ohrmuschel.

Mehr ist in der Regel gar nicht nötig. Greifen Sie zur Reinigung des Gehörgangs auf gar keinen Fall zu Wattestäbchen, da diese die Ohren Ihres Babys oder Kleinkindes verletzen können.

Nach der Reinigung im Ohr können Sie die Haut Ihres Babys mit etwas Babyöl pflegen.

So können Sie Ohrenschmalz entfernen

Für die Entfernung von Ohrenschmalz gibt es zahlreiche Methoden, Hilfs- und Hausmittel. Einige können Sie selbst zu Hause durchführen, bei anderen sollten Sie lieber einen Fachmann aufsuchen.

Zu welcher Methode Sie greifen, hängt auch damit zusammen, wie viel Ohrenschmalz sich in Ihren Ohren befindet und wie fest dieser im Gehörgang sitzt. So sind einige der angebotenen Anwendungen eher als Vorbereitung für weitere Maßnahmen zu sehen.

Ohrenschmalz entfernen mit Wattestäbchen

Viele Menschen greifen tagtäglich ganz selbstverständlich zum Wattestäbchen (auch Q-Tip genannt) und reinigen damit ihre Ohren.

Experten raten jedoch dringend davon ab, da das Ohrenschmalz häufig nicht aus dem Ohr entfernt, sondern erst weiter in dieses hinein geschoben wird.

Damit verschlimmert sich die Situation also möglicherweise erheblich, denn Sie selbst kommen nun an das tief im Gehörgang liegende Ohrenschmalz nicht mehr heran und nur noch ein Arzt kann bei der Reinigung helfen.

Verzichten Sie daher darauf, Wattestäbchen anzuwenden und entscheiden Sie sich lieber für eine andere Möglichkeit der Ohrenschmalzentfernung.

Ebenfalls keine gute Idee: spitze Gegenstände wie Büroklammern und Nadeln – auch, wenn Sie sie mit Watte umwickeln. Diese können, ebenso wie die Wattestäbchen, das Trommelfell beschädigen und schieben möglicherweise das Ohrenschmalz nur tiefer in den Gehörgang.

Ohrenschmalz entfernen mit Taschentüchern

Ohrenschmalz muss nicht immer nur im Gehörgang sitzen. Manchmal sammelt er sich auch am Rand des Ohres an und wird dort auch von außen sichtbar.

Dies ist aber wichtig, da das Ohrenschmalz auf diese Weise die unerwünschten Schmutzpartikel, Viren und Hautschüppchen aus dem Ohr trägt.

In diesem Fall reicht ein herkömmliches Taschentuch oder ein feuchtes Tuch aus, mit dem Sie das überschüssige Ohrenschmalz sanft wegwischen. Wickeln Sie das Tuch dafür am besten um einen Finger, um gut in jeden Winkel des Ohres zu kommen.

Dies ist eine Methode, die Sie bei Bedarf schnell und problemlos jeden Tag durchführen können, da sie völlig ungefährlich ist.

Ohrenschmalz entfernen mit Waschlappen

Statt des Taschentuchs können Sie auch zum klassische Waschlappen greifen. Dieser sollte aber unbedingt weich sein, denn zu grobe Waschlappen können die Haut unnötig reizen.

Befeuchten Sie den Waschlappen mit etwas Wasser und wischen Sie dann einfach über die Stellen, an denen Sie Ohrenschmalz festgestellt haben.

Ohrenschmalz entfernen mit Wasser

Haben Sie lediglich ein wenig Ohrenschmalz in Ihrem Ohr, können Sie dieses entfernen, indem Sie beim Duschen oder Baden etwas Wasser in Ihr Ohr laufen lassen und es auf diese Weise reinigen.

Neigen Sie direkt im Anschluss den Kopf erneut, damit das Wasser – im Idealfall gemeinsam mit dem Ohrenschmalz – wieder aus dem Ohr herausläuft.

Dieses fangen Sie mit einem kleinen Tuch oder einem Wattepad einfach auf. Passen Sie auf, dass Sie nicht zu viel Wasser in Ihr Ohr laufen lassen, da es sich sonst womöglich mit dem Ohrenschmalz verbindet und erst recht zu einem Pfropfen entwickeln kann.

Ein paar Tropfen genügen in der Regel. Zudem empfinden es einige Menschen als sehr unangenehm Wasser im Ohr zu spüren. Verzichten Sie in diesem Fall lieber auf diese Methode.

Ohrenschmalz entfernen mit einem Dampfbad

Möchten Sie Ihr hartnäckiges Ohrenschmalz sanft entfernen, kann ein Dampfbad sehr wirkungsvoll sein.

Geben Sie etwas Kamille hinein, denn diese hilft zusätzlich das Ohrenschmalz zu lockern, wirkt entzündungshemmend und beugt Reizungen vor.

Und so bereiten Sie Ihr Dampfbad vor:

  • Kochen Sie rund zwei Liter Wasser
  • Geben Sie das Wasser in eine große Schüssel
  • Geben Sie etwa vier Beutel Kamillentee hinzu

Das Ohr legen Sie dann über die Schüssel und decken Ihren Kopf dabei mit einem Tuch ab. Dies ist notwendig, damit möglichst wenig Dampf in die Umgebung entweicht.

Lassen Sie Ihren Kopf in dieser Stellung etwa fünf bis acht Minuten ruhen und spülen Sie das aufgeweichte Ohrenschmalz dann mit etwas warmem Wasser vorsichtig aus.

Danach trocknen Sie Ihr Ohr mit einem Tuch oder Wattepad. Wiederholen Sie die gesamte Anwendung im Anschluss mit ihrem zweiten Ohr.

Übrigens: Besuchen Sie ein Dampfbad in einer Badeanstalt, kann dies die gleichen positiven Auswirkungen auf Ihr Ohr haben. Daher ist es ratsam, die Ohren nach einem Dampfbadbesuch ebenfalls (sanft) auszuspülen.

Ohrenschmalz entfernen mit Spray

Im Fachhandel und in Apotheken erhalten Sie rezeptfreie Ohrensprays, die direkt in die Ohren gesprüht werden können.

Hierbei handelt es sich meistens um Lösungen mit Meersalz, eine sehr schonende Methode, die die Haut der Ohren nicht angreift. Zudem ist es frei von unerwünschten Nebenwirkungen.

Dadurch können Sie Ohrenreinigungsspray problemlos täglich anwenden und auf diese Weise das Ohrenschmalz etwas aufweichen.

Hinweis: Bei dieser Methode wird Ohrenschmalz nicht direkt entfernt, sondern nur aufgelockert. So fällt es deutlich leichter, die Ohren danach mittels eines anderen Hausmittels zu befreien.

Ohrenschmalz entfernen mit Tropfen

Die Tropfen für die Ohren wirken auf ähnliche Art und Weise wie das Spray und sorgen dafür, das Ohrenschmalz weicher zu machen und feste Ansammlungen aufzulösen.

Auch Tropfen sind eher eine Möglichkeit, die Ohren auf weitere folgende Methoden vorzubereiten, da sie das Ohrenschmalz selbst nicht direkt auflösen. Indem dieses aber etwas weicher wird, fällt es leichter, es etwa mit einem Tuch zu entfernen.

Ebenso wie die Sprays haben auch die Tropfen meist keine Nebenwirkungen und können problemlos öfter angewandt werden. Sie erhalten die Tropfen rezeptfrei in der Apotheke.

Ohrenschmalz entfernen mit Kerze

Viele von übermäßiger Ohrenschmalzbildung Betroffene raten dazu, die Ohren mit Unterdruck zu behandeln, um das Ohrenschmalz auf diese Weise herauszuziehen.

Eine leicht durchführbare Möglichkeit, diesen Unterdruck zu schaffen, ist die Anwendung einer sogenannten Ohrenkerze. Eine Ohrenkerze ist eine schmale, lange Kerze, die entweder ganz klassisch aus Wachs oder auch aus weicher Baumwolle gemacht ist.

Die Ohrenkerze wird brennend in das Ohr gesteckt und sorgt auf diese Weise für einen Unterdruck, der das Ohrenschmalz aus dem Ohr entfernt und in die Kerze einsaugt. Seien Sie bei dieser Methode unbedingt vorsichtig, da Verletzungsgefahr durch Verbrennungen oder herabtropfendes Wachs besteht.

Zudem kann die Kerze unter Umständen zu tief in das Ohr geführt werden und auf diese Weise das Trommelfell verletzen.

Natürlich sollte die Ohrenkerze mit der nicht-brennenden Seite in das Ohr eingeführt werden, während sich die Flamme außerhalb des Ohrs befindet.

Binden Sie Ihre Haare so ab, dass diese nicht aus Versehen in das Feuer geraten! Wer sich unsicher bei dieser Methode ist, sollte sich lieber für ein anderes Mittel entscheiden oder sich Unterstützung von einem Experten holen.

So setzen etwa Heilpraktiker gerne und häufig auf die Anwendung von Ohrenkerzen.

Hinweis: Mediziner sind von dieser Methode nicht überzeugt. Zum einen lässt sich der reinigende Effekt nicht bestätigen, zum anderen kann das herabtropfende Wachs den Gehörgang zusätzlich verstopfen und das Problem zusätzlich verschlimmern.

Ohrenschmalz entfernen mit einer Plastikflasche

Auch eine Plastikflasche kann dabei helfen, Ihre Ohren vom Ohrenschmalz zu befreien. Füllen Sie dafür heißes Wasser in die Flasche.

Das Wasser sollte allerdings niemals zu heiß sein und auf gar keinen Fall kochen, damit Sie sich einerseits nicht verbrennen und die Flasche sich andererseits nicht auflöst.

Zudem sollten Sie beim Einfüllen enorm vorsichtig sein und am besten zu einem Trichter greifen, um sich vor Verbrühungen zu schützen.

Setzen Sie nun den Verschluss auf die Plastikflasche und wickeln Sie sie anschließend mit einem dicken Tuch ein, damit Sie sie sicher festhalten können.

Legen Sie die Flasche nun ans Ohr. Die warme Strahlung – ähnlich einer Wärmflasche – fängt an, das Ohrenschmalz zu erweichen.

Nach etwa zehn Minuten können Sie die Flasche vom Ohr entfernen und das Ohrenschmalz mittels warmen Wassers langsam ausspülen. Halten Sie die Flasche niemals zu dicht an Ihr Ohr, damit Sie die Haut nicht verbrennen!

Ohrenschmalz entfernen mit Olivenöl

Wer bei der Entfernung von Ohrenschmalz auf ganz natürliche Hausmittel zurückgreifen möchte, entscheidet sich für Olivenöl. Ein paar Tropfen davon genügen, um das überschüssige Ohrenschmalz aufzulösen.

Geben Sie diese einfach vorsichtig in Ihr Ohr und warten Sie dann rund fünf Minuten. Noch wirksamer wird Olivenöl, wenn Sie es mit Zitronensaft mischen. Dabei sollte das Mischverhältnis bei 1:1 liegen.

Da Zitrone Fett löst – man kennt es auch als gutes Mittel bei der Haushaltsreinigung – ist diese Mischung noch ergiebiger, als die alleinige Anwendung des Öls. Danach spülen Sie das Öl-Saft-Gemisch mit warmem Wasser aus und trocknen Ihr Ohr vorsichtig ab.

Ohrenschmalz entfernen mit Mandelöl

Eine Alternative zu Olivenöl stellt Mandelöl dar, das gleichzeitig als eine der ältesten Möglichkeiten bekannt ist, um das ungeliebte Ohrenschmalz aus den Ohren zu verbannen.

Genauso wie das Olivenöl wird es vorsichtig in die Ohren geträufelt, wo es das Ohrenschmalz entfernt. Erwärmen Sie das Mandelöl am besten mit den Händen bis es eine angenehm warme Temperatur erreicht hat.

Nun lassen Sie das Öl rund fünf Minuten im Ohr einwirken, bevor sie es mit warmem Wasser wieder ausspülen. Tupfen Sie Ihr Ohr im Anschluss mit einem trockenen Tuch ab, um Überreste von Mandelöl und Wasser zu entfernen.

Ohrenschmalz entfernen mit Walnussöl

Ebenso wie Mandelöl hilft auch Walnussöl, um Ohrenschmalz effektiv zu entfernen, da es ebenso fettlösend ist und das Ohrenschmalz weicher werden lässt.

Gehen Sie beim Walnussöl genauso vor wie bei der Anwendung von Mandel- oder Olivenöl. Erwärmen Sie es mit den Händen, lassen Sie es etwa fünf Minuten einwirken und spülen Sie es dann mit Hilfe von warmem Wasser vorsichtig aus.

Vergessen Sie nicht, Ihr Ohr auch bei dieser Methode wieder mit einem weichen Tuch zu säubern. Übrigens: Mischen Sie eines der aufgeführten Öle mit ätherischen Ölen, wirkt die dadurch entstandene Flüssigkeit entzündungshemmend und kann zudem Reizungen vorbeugen.

Dafür eignen sich etwa Kamille, Teebaum oder auch Geranie.

Ohrenschmalz selber entfernen mit Wasser oder Ölen – Hinweise

Bei den Methoden, bei denen Sie Wasser, Öl oder ähnliche Flüssigkeiten verwenden, um das Ohrenschmalz zu lösen und zu entfernen, sollten Sie darauf achten, dass die Flüssigkeit mindestens Zimmertemperatur hat.

Ansonsten könnte das Gleichgewichtszentrum, das sich im Ohr befindet, irritiert werden. Die Folge kann ein unangenehmes Schwindelgefühl sein.

Bei der Reinigung mit Wasser, empfiehlt es sich außerdem, eine sogenannte Ballspritze zu verwenden.

Hier noch einmal auf einen Blick alle Öle, die Sie verwenden können, um Ohrenschmalz zu entfernen:

  • Olivenöl
  • Mandelöl
  • Walnussöl
  • Mixturen mit ätherischen Ölen (zum Beispiel Kamille, Geranie, Teebaum)

Lösen sich die Ohrenschmalzablagerungen nicht sofort, kann es helfen, die Einwirkzeit zu erhöhen oder die Behandlung öfter zu wiederholen.

Möglich ist es auch, das Öl über Nacht im Ohr einwirken zu lassen und es erst am nächsten Morgen auszuspülen. Damit das Öl dabei nicht aus dem Ohr herausläuft, ist es ratsam, über Nacht einen locker vorgelegten Wattebausch am betroffenen Ohr zu tragen.

Empfinden Sie Flüssigkeiten im Ohr allerdings als unangenehm, ist eine Behandlung über Nacht nicht zu empfehlen.

Ohrenschmalz entfernen mit einem Ohrenreiniger

Ohrenreiniger sind kleine, schlaufenförmige Werkzeuge, die Sie in Ihr Ohr einführen. Sie bestehen meistens aus Edelstahl und holen das Ohrenschmalz aus Ihrem Ohr heraus – ähnlich einer kleinen Schaufel.

Aber Achtung: Sie sollten bei dieser Methode sehr vorsichtig vorgehen, da für ungeübte Hände eine große Verletzungsgefahr besteht und das Trommelfell geschädigt werden kann.

Lassen Sie sich die Reinigung mit einem Ohrenreiniger im Zweifelsfall von einem Arzt vorführen oder entscheiden Sie sich direkt für eine andere sicherer Methode.

Ohrenschmalz entfernen mit einer Ohrenspritze

Die Ohrenspritze ist ein kleines Gerät für den Hausgebrauch, mit der Sie Ohrenschmalz schnell entfernen können. Sie wird mit etwas Wasser gefüllt, wobei sie für genau die Menge Platz bietet, die nötig ist, um das Ohr von Ohrenschmalz zu befreien.

Da nicht mehr Wasser eingesogen wird, wie nötig, ist es zudem unwahrscheinlich, die Gehörgänge zu verletzen.

Und so wenden Sie die Ohrenspritze an: Füllen Sie sie einfach mit warmem Wasser, führen Sie sie vorsichtig und auf keinen Fall zu tief in Ihr Ohr ein und drücken Sie dann auf den Saugball.

Das Wasser läuft in das Ohr, weicht das Ohrenschmalz auf und dieses läuft dann gemeinsam mit dem Wasser wieder heraus.

Trocknen Sie Ihr Ohr danach mit einem kleinen Tuch. In einigen, besonders hartnäckigen Fällen ist es notwendig die Anwendung zu wiederholen, bis das Ohrenschmalz komplett entfernt wurde.

Ohrenschmalz entfernen mit einer Ohrdusche

Auf dem Markt erhältlich sind seit einiger Zeit spezielle Ohrduschen, die Sie selbst gegen eine Überproduktion von Ohrenschmalz anwenden können.

Diese funktionieren im Grunde wie eine kleine Pumpe, mit der Sie Wasser einziehen und dann – mit einer kleinen Menge an Seife – in Ihr Ohr spritzen. Sie drücken einfach auf die Ohrdusche und lassen im Anschluss das Wasser über einen Sprühkopf wieder herauslaufen.

Das Ganze sollten Sie so oft wiederholen, bis der überflüssige Ohrenschmalz aus dem Ohr entfernt ist.

Unser Tipp: Da diese Methode an die ärztliche Behandlung mittels Ohrenspülung angelehnt ist, sollten Sie direkt einen Arzt aufsuchen. So können Sie sich sicher sein, dass Ihr Problem schnell und fachmännisch gelöst wird.

Ohrenschmalz entfernen mit einer Ohrenspülung

Besonders schnell und effektiv ist die professionelle Ohrenspülung, die Sie beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt oder Ihrem Hausarzt durchführen lassen können.

Vorteil dieser Methode: Sie haben für lange Zeit Ruhe vor Ihrem Ohrenschmalz, da die Spülung besonders effizient ist. Dabei führt der Arzt mit Hilfe einer großen Spritze lauwarmes Wasser in ihr betroffenes Ohr ein und spült damit das Ohrenschmalz einfach heraus.

Auf diese Weise löst sich auch der Ohrenschmalzpropfen schnell auf. Keine Angst: Die verwendete Spritze besitzt dabei keine spitze Nadel.

In besonders schweren Fällen kann es komplizierter sein den Ohrenpfropfen zu entfernen. Dies kann etwa vorkommen, wenn der Pfropfen bereits längere Zeit im Gehörgang sitzt und sich stark verfestigt hat.

Dann greift der Arzt zu einer Lösung aus Wasserstoffperoxid (in einer Konzentration von rund drei Prozent), die das Ohrenschmalz aufweicht, damit es sich im Anschluss besser ausspülen lässt.

Hinweis: Da eine relativ große Menge an Wasser in das Ohr gespritzt wird, kann dies in einigen Fällen zu leichtem Unbehagen führen. Auch dieses Unwohlsein wird durch das Gleichgewichtsorgan ausgelöst.

Ohrenschmalz entfernen durch Absaugung

Eine Alternative zur Ohrenspülung, die ebenfalls von einem Arzt durchgeführt wird, ist die Absaugung.

Bei dieser führt der Mediziner einen schmalen Schlauch in das Ohr ein, mit dem er das überflüssige Ohrenschmalz ganz einfach heraussaugt.

Wann sollten Sie bei Ohrenschmalz zum Arzt gehen?

Ohrenschmalz selbst ist nicht gefährlich. Sammelt sich das Ohrenschmalz jedoch tief im Gehörgang an und bildet einen Pfropfen, kann dies zu Schwerhörigkeit und einem dumpfen Gefühl im Ohr führen.

Auch Schwindelgefühle sind dann nicht selten. Mit einfachen Hausmitteln werden Sie das Ohrenschmalz in diesem Fall nicht immer entfernen können. Suchen Sie stattdessen einen Arzt auf. Dies kann der Hausarzt, aber auch ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt sein.

Der Mediziner stellt zunächst fest, ob Ihre Beschwerden tatsächlich von einer Ansammlung an Ohrenschmalz hervorgerufen wurden oder ob es andere Ursachen für diese gibt.

Stellt er einen Ohrenpropfen fest, entfernt der Fachmann das störende Ohrenschmalz mittels der beschriebenen Ohrenspülung in wenigen Minuten. Ihr Hörvermögen kehrt in der Regel sofort zurück. Auch die anderen Beschwerden nehmen schnell ab.

Vermeiden Sie zudem die Anwendung der genannten Hausmittel, wenn Sie bereits unter einer Vorerkrankung des Ohrs leiden – beispielsweise eine Ohrentzündung oder einer Beschädigung des Trommelfells.

Ansonsten können Schäden entstehen oder die Entzündung verstärkt sich. In diesen Fällen ist unbedingt zum Aufsuchen eines Arztes zu raten. Gehen Sie auch dann zum Mediziner, wenn Sie sich nicht sicher sind, ob bei Ihnen womöglich eine Erkrankung des Ohrs vorliegt.

Dies könnte etwa der Fall sein, wenn Sie unter Ohrenschmerzen leiden.

Hinweis: Eine professionelle Ohrenspülung kann zwar auch von Ihrem Hausarzt durchgeführt werden.

Ist Ihr Ohrenpropfen allerdings besonders hartnäckig oder leiden Sie unter weiteren Beschwerden, wird Ihr Arzt Sie zu einem Hals-Nasen-Ohren-Arzt schicken, der noch bessere technische Möglichkeiten hat, um einen Blick in Ihr Ohr zu werfen

Den Arzt aufsuchen sollten Sie also in den folgenden Fällen:

  • Sie leiden unter starken Ohrenschmerzen
  • Sie beobachten einen Ausfluss, der an Eiter erinnert
  • Sie sind sich nicht sicher, dass Ihre Beschwerden mit einem Ohrenpropfen in Zusammenhang stehen
  • Sie leiden bereits längere Zeit unter einem hartnäckigen Ohrenpropfen
  • Sie haben eine Ohrenentzündung
  • Ihr Trommelfell ist beschädigt
  • Sie vertragen die hier aufgeführten Hausmittel nicht
  • Sie sind sich unsicher bei der Anwendung der Hausmittel und haben Bedenken, etwas falsch zu machen

Warnhinweis

Unsere Tipps ersetzen keinen Arztbesuch. Bei wem sich bereits ein Ohrenschmalzpfropfen gebildet hat und wer unter der ständigen übermäßigen Produktion von Ohrenschmalz leidet, sollte auf das Ausprobieren von Hausmitteln lieber verzichten und direkt einen Arzt aufsuchen.

Vermeiden Sie es, zu Methoden zu greifen, die ohne fachliche Hilfe zu gefährlich sind und bei deren Anwendung Sie sich unsicher fühlen und prüfen Sie jede Maßnahme auf persönliche Verträglichkeit!

Quellen

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