Jackfrucht statt Fleisch – Die Vorzüge der gesunden Riesenfrucht

Jackfrucht statt Fleisch – Die Vorzüge der gesunden Riesenfrucht

Die Jackfrucht (Artocarpus heterophyllus) oder Jackfruit stammt ursprünglich aus dem Süden Indiens und wird auch als Jakobsfrucht bezeichnet. Mittlerweile wächst der Jackfruchtbaum auch in Brasilien („Jaca“) und in Südostasien („Nangka“) und gehört hier zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln. Zudem dienen die Blätter des Baumes als Nahrung für Nutztiere und das Holz wird für die Herstellung von Musikinstrumenten und Möbeln genutzt. Selbst die klebrige Flüssigkeit, die vom Baum produziert wird und dem Kautschuk ähnelt, wird als Leim verwendet.

Ein typisches Merkmal der Jackfrucht ist ihre imposante Größe. Bis zu 20 Meter hoch können die Bäume wachsen. Die Frucht kann bis zu einem Meter lang werden und bis zu 10 Kilogramm wiegen. Zudem zeichnet sie sich durch eine genoppte Schale sowie eine blassgrüne Farbe aus. Erst mit zunehmender Reife färbt sich die Jackfrucht gelb. In der Frucht selbst finden sich 50 bis 500 weißliche Kerne. Für den Export wird die tropische Frucht in unreifem Zustand geerntet, denn ähnlich wie Bananen reifen die Früchte nach.

Im Wesentlichen wird die Jackfrucht in zwei Sorten unterschieden. Zum einen in die weiche Jackfrucht (Jaca mole) mit sehr saftigem Fruchtfleisch und zum anderen in die harte Jackfrucht (Jaca dura) mit festerem Fruchtfleisch.

Inhaltsstoffe der Jackfrucht

Der Mediziner und Forscher Shrikant Baslingappa Swami und sein Team haben im Jahr 2012 einen umfangreichen Bericht erstellt und geben hierin einen Überblick über die funktionellen, medizinischen und physiologischen Eigenschaften der Jackfrucht.

Jackfrucht: Antioxidantien – Schutz für die Zellen und Unterstützung des Immunsystems

Die Jackfrucht ist reich an Antioxidantien, die im Körper schädliche freie Radikale bekämpfen können. Diese freien Radikale greifen Zellen an und machen diese funktionsuntüchtig. Infolge dessen kann sogar Krebs entstehen. Ein wichtiges Antioxidans ist Vitamin C. Etwa 100 Gramm der Jackfrucht enthalten 12 bis 14 Milligramm natürliches Vitamin C, das als wichtiger Radikalfänger gilt. Genauso wichtig ist das in der Jackfrucht enthaltene Vitamin E. Dieser essentielle Nährstoff fungiert als sogenanntes kettenbrechendes Antioxidans, das die Ausbreitung der freien Radikale auf allen Zellmembranen verhindern kann.

Besonders interessant ist, dass die Jackfrucht viele Carotinoide enthält, hierunter auch das gesunde Beta-Carotin. Auch dieses ist ein Antioxidans und kann gegen chronisch-degenerative Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Beschwerden, Entzündungen, Katarakt (Trübung der Augenlinse) und Makuladegeneration vorbeugen. Unterstützt wird dieser Effekt noch vom Vitamin A, das ebenfalls reichlich in der Jackfrucht vorhanden ist. Dabei kann Vitamin A nicht nur die Sehkraft verstärken. Als wichtiges Antioxidans ist das Vitamin A auch ein natürliches Anti-Aging-Vitamin. Schließlich gelten freie Radikale als Feinde der Zellen und sind somit auch mitverantwortlich für das Altern der Haut.

Dass Antioxidantien einen positiven Einfluss auf die Gesundheit haben, zeigt auch eine französische Studie aus dem Jahr 2004, an der 13.017 gesunde Frauen und Männer im Alter zwischen 35 und 60 teilgenommen haben. Die Probanden nahmen über acht Jahre lang Antioxidantien (tägliche Dosis: 120 Milligramm Vitamin C, 60 Milligramm Vitamin E, 6 Milligramm Beta-Carotin, 100 jag Selen, 20 Milligramm Zink) oder ein Placebo ein. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass sowohl die Zahl der Erkrankungen als auch die Zahl der Todesfälle signifikant gesunken sind. Das zeigte sich vor allem bei den Männern, dort sank die Krebsrate um 31 Prozent und die Sterbeziffer um 37 Prozent.

Jackfrucht: Kalium für ein gesundes Herz-Kreislauf-System

Die Jackfrucht ist eine gute Quelle für viele weitere Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Das in der Frucht enthaltene Kalium (448 Milligramm pro 100 Gramm) hat eine blutdruckregulierende Wirkung und kann Herzinfarkten und Schlaganfällen vorbeugen. Laut einer im Britischen Ärzteblatt veröffentlichten Meta-Analyse kann nicht nur ein Überfluss an Natrium das Herz-Kreislauf-Risiko erhöhen, sondern auch ein Mangel an Kalium. Demnach kann ein Kaliummangel eine mögliche Ursache für den Bluthochdruck sein und das Risiko für Schlaganfälle erhöhen. Deshalb hat die Weltgesundheitsorganisation die Empfehlung abgegeben, die Kaliumzufuhr mit der Nahrung auf zwei Gramm täglich zu steigern.

Jackfrucht: Magnesium zur Entspannung und Beruhigung

Auch der hohe Anteil an Magnesium in den Kernen der Jackfrucht (29 Milligramm pro 100 Gramm) ist hier positiv zu erwähnen, denn schließlich wird Magnesium auch als Anti-Stress-Mineral bezeichnet. Dementsprechend kann es beruhigend und entkrampfend wirken. Der Stoffwechsel wird gefördert und die Muskeln entspannen.

Jackfrucht: Calcium zur Gesunderhaltung der Knochen

Zu nennen ist auch Calcium (24 Milligramm pro 100 Gramm), das zum Erhalt gesunder Knochen beiträgt. Zusätzlich können Magnesium und Vitamin C in Kombination mit den in der Jackfrucht enthaltenen B-Vitaminen Thiamin (Vitamin B1) und Niacin (Vitamin B3) gegen Stress, Muskelschwäche und Ermüdung helfen.

Jackfrucht-Kerne als Quelle wichtiger Ballaststoffe

Die Jackfrucht und insbesondere ihre Kerne weisen einen hohen Anteil an Magnesium, Eisen, B-Vitaminen und Schwefel auf. Zu 22 Prozent bestehen die Kerne zudem aus Ballaststoffen. Die Vorzüge einer ballaststoffreichen Ernährung erklärt Professor Claus Leitzmann (Institut für Ernährungswissenschaft an der Universität Gießen) in seinem Buch „Ernährung und Fasten als Therapie“ so, dass der Darm den Speisebrei mithilfe der Ballaststoffe einfacher weiterbewegen kann. Wenn hingegen weniger Ballaststoffe verzehrt werden, kann es zu Verstopfungen kommen, wodurch schädliche Substanzen im Darm eine längere Verweildauer haben.

Die EPIC-Studie an mehr als 500.000 Teilnehmern hat erwiesen, dass das Risiko für Dickdarmkrebs mit steigender Ballaststoffaufnahme sinkt. Außerdem konnte anhand der Studie gezeigt werden, dass eine ballaststoffreiche Ernährung auch das Diabetes Typ 2 Risiko senken kann.

Jackfrucht und ihr Einfluss auf den Blutzuckerspiegel

Auch eine Studie der University of Sydney kann bestätigen, dass der Verzehr von unreifen Jackfrüchten dabei helfen kann, einen hohen Blutzuckerspiegel zu senken. Die Probanden aßen täglich bis zu 30 Gramm gefriergetrocknete unreife Jackfrucht. Die Studie zeigte, dass die glykämische Belastung um die Hälfte niedriger ist als bei Reis oder Weizen.

Nach dem Verzehr der Jackfrucht wird eine leicht aufschwemmende und abführende Wirkung spürbar. Somit bietet die Frucht ein langes Sättigungsgefühl, weshalb sie im Rahmen von Diäten eingesetzt werden kann. Außerdem hat die Jackfrucht nur wenige Kalorien und eine leicht abführende Wirkung.

Die Jackfrucht enthält zudem wichtige Phytonährstoffe (sekundäre Pflanzenstoffe) wie Lignane und Saponine, die laut Studien eine Anti-Krebs-Eigenschaft bieten. So können Lignane dabei helfen, die Auswirkungen des Hormons Östrogen zu blockieren, um das Risiko verschiedener Krebsarten, wie zum Beispiel Brust-, Eierstock- oder Prostata-Krebs zu verringern. Saponine sind hingegen dafür bekannt, dass sie die Immunfunktion optimieren können, um so das Risiko von Herzerkrankungen zu senken.

Wo und in welchen Formen kann die Jackfrucht gekauft werden?

In regulären Supermärkten wird die Jackfrucht eher selten verkauft. Fündig wird man hier eher in einem Asia-Laden. Meist gibt es hier dann reife Früchte zu kaufen, deren Schale gelbgrün oder bräunlich ist. Die Frucht strahlt dann auch einen leicht süßlichen und gewöhnungsbedürftigen Geruch aus. Kleinere Früchte, die weniger als acht Kilogramm wiegen, schmecken in der Regel nicht ganz so aromatisch wie schwerere Früchte. Wenn eine ganze Jackfrucht gekauft wird, sollte das Innere der Frucht mit den Händen auseinandergerissen werden, denn so wird die Struktur des Fruchtfleisches nicht zerstört. Reife Fruchtstücke lassen sich maximal drei Tage im Kühlschrank lagern.

Neben ganzen Früchten verkaufen Asia-Shops auch oftmals das Innere der Frucht gekühlt in Plastikschalen. Wichtig ist hier, dass die Fruchtstückchen noch nicht im eigenen Saft schwimmen, denn das würde bedeuten, dass die Frucht überreif ist und bereits gärt.

Auch im Internet können ganze Jackfrüchte sowie Jackfrucht-Produkte, wie zum Beispiel getrocknete Jackfruchtstücke, Jackfruchtstücke in Dosen, Jackfrucht-Kerne, Jackfrucht-Sirup oder Jackfrucht-Chips, gekauft werden.

Jackfrucht: Empfehlungen für die Verwendung

Die Jackfrucht kann sowohl im reifen, weichen Zustand als auch im unreifen Zustand verzehrt werden. Dabei sind die Möglichkeiten, beide Varianten zuzubereiten, vielfältig. In der Regel werden unreife Früchte zu Gemüse verarbeitet. Sie können gebraten, gekocht, gegrillt und gedünstet werden. Der Geschmack der Jackfrucht ähnelt einer Mischung aus Ananas und Banane. Wenn die Frucht über eine Stunde gekocht wird, ähnelt sie dem Geschmack von Hähnchenfleisch, was sie zu einem perfekten Fleischersatz macht.

Der Saft der tropischen Frucht ist sehr lecker, jedoch auch sehr klebrig. Vor dem Anschneiden und Zerteilen der Jackfrucht sollten Hände und Messer mit Öl eingerieben werden, damit der klebrige Saft anschließend besser entfernt werden kann.

Das Fruchtfleisch kann in dünne Scheiben geschnitten und anschließend in der Sonne getrocknet werden. Die dadurch entstehenden Chips können entweder roh geknabbert oder ins Müsli gegeben werden.

 

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