23 Hausmittel gegen Regelschmerzen

23 Hausmittel gegen Regelschmerzen

Über zwei Drittel aller Frauen leiden ein- oder mehrmals in ihrem Leben unter Regelschmerzen und begleitenden Menstruationsbeschwerden.

Viele Mädchen und Frauen sind bereits ab der ersten Regelblutung betroffen und verspüren weit mehr, als nur leichte Krämpfe oder ziehende Schmerzen.

Eine Dysmenorrhoe, wie die stark ausgeprägten Regelschmerzen in der medizinischen Fachsprache bezeichnet werden, kann sogar zu erheblichen Einschränkungen bei der Bewältigung des Alltags führen.

Dennoch sind zur Linderung nicht immer Medikamente vonnöten. Einige Hausmittel und einfache Maßnahmen können ebenfalls eine deutliche Verbesserung bewirken.

Was sind Regelschmerzen? – Typische Symptome

Einige Frauen leiden von der Menarche, also der ersten Periodenblutung, bis zur Menopause unter Regelschmerzen. Bei anderen treten die Schmerzen vorrangig in der Pubertät auf und verbessern sich im Laufe der Zeit sowie durch Schwangerschaften.

Die Schmerzen treten meist kurz vor und nach sowie während der Blutung auf. Typische Symptome sind:

  • Ziehen
  • Krämpfe
  • Druckschmerzen

Mit den Regelschmerzen können jedoch auch noch weitere Beschwerden einhergehen. Darunter Übelkeit, Kopfschmerzen und Durchfall.

Ursachen für Regelschmerzen

Während der Menstruationsblutung wird die vermehrt aufgebaute Schleimhaut in der Gebärmutter abgestoßen und geht zusammen mit Blut über den Vaginalgang ab. Dieser Vorgang findet nur statt, wenn sich keine befruchtete Eizelle im Uterus einnisten konnte und die verdickte Schleimhaut somit unnötig ist.

Für das Ablösen und Ausstoßen dieser Schleimhaut werden Prostaglandine ausgeschüttet. Diese körpereigenen Schmerzbotenstoffe bewirken ein wiederholtes Zusammenziehen der Gebärmuttermuskulatur, zeigen sich als Botenstoffe aber auch anteilig direkt für die Regelschmerzen verantwortlich.

Hinzu kommt das Zusammenziehen der Muskeln, das medizinisch als Kontraktion bezeichnet wird. Durch diese Kontraktionen wird die Gebärmutter vorübergehend weniger durchblutet, was ebenfalls zum Schmerzempfinden beiträgt.

Die Schmerzen sind also zu einem Teil durch einen ganz natürlichen und notwendigen Vorgang bedingt. Es gibt aber weitere mögliche Ursachen, die die Beschwerden verstärken können. Zu diesen gehören unter anderem:

  • Stress
  • Seelische Belastungen
  • Geringes Körpergewicht
  • Einsetzen der Periode vor dem 12.Lebensjahr
  • Ungesunde Ernährung mit vielen Konservierungsstoffen und hohem Fettgehalt
  • Rauchen
  • Alkohol
  • Unterentwicklung oder Fehlbildung der Gebärmutter und Geschlechtsorgane

Regelschmerzen und Menstruationsbeschwerden – Wenn die Periode zur Qual wird

Regelschmerzen sind in vielen Fällen nicht die einzigen Menstruationsbeschwerden, mit denen Frauen einmal monatlich rechnen müssen. Wie bereits erwähnt, kommt es auch zu anderen Symptomen, wie:

  • Übelkeit bis hin zum Erbrechen
  • Durchfall
  • Verstärkten Blähungen
  • Wassereinlagerungen
  • Appetitlosigkeit oder Heißhunger
  • Kopfschmerzen oder auch Migräne
  • Müdigkeit und Antriebslosigkeit
  • Reduzierter Muskelkraft und Leistungsfähigkeit
  • Schmerzen, die in den Rücken und die Oberschenkel ausstrahlen
  • Stimmungsschwankungen
  • Hitzewallungen
  • Kreislaufstörungen
  • Schlafstörungen

Sind die Beschwerden bereits vor der Menstruation stärker ausgeprägt, wird dies als prämenstruelles Syndrom (PMS) bezeichnet.

Regelschmerzen oder Unterleibsschmerzen?

Bei den Regelschmerzen werden zwei Formen unterschieden: Die primären und die sekundären Regelschmerzen.

Die Symptome beider Formen sind zum Teil ähnlich, die Ursachen jedoch sehr unterschiedlich. So handelt es sich bei den primären Regelschmerzen um die Beschwerden, die durch die Menstruation und die dabei ausgeschütteten Prostaglandine entstehen. Sie sind auf die Wirkung der Botenstoffe beziehungsweise Gewebshormone zurückzuführen und können durch andere Einflüsse verstärkt werden, sind jedoch nicht krankhaft.

Sekundäre Regelschmerzen sind hingegen auf organische Veränderungen, Erkrankungen und auch Fremdkörper zurückzuführen. Zu diesen gehören:

  • Entzündungen der Gebärmutter, Eileiter oder Eierstöcke
  • Endometriose, also das Vorhandensein von Gebärmutterschleimhaut in und an anderen Organen
  • Myome, ein gutartiger Muskeltumor
  • Zysten, mit Luft oder Flüssigkeit gefüllte Hohlräume
  • Mechanische Verhütungsmittel, wie Intrauterinpessar und Diaphragma

Die sekundären Regelschmerzen können ebenfalls durch eine psychische Komponente ausgelöst oder verstärkt werden. So beispielsweise durch einen unerfüllten Kinderwunsch, Stress in der Partnerschaft oder eine gestörte Sexualität.

Wer leidet häufig unter Regelschmerzen?

Wie bereits erwähnt, haben mehr als zwei Drittel aller Frauen Regelschmerzen, es gibt jedoch Gruppen, bei denen die Beschwerden besonders häufig und tendenziell stärker ausgeprägt auftreten. Zu diesen gehören:

  • Mädchen und junge Frauen
  • Frauen mit einer starken Menstruationsblutung
  • Personen mit einem geringen Körpergewicht oder starkem Übergewicht
  • Mädchen und Frauen mit genetischer Veranlagung

Seltener betroffen sind hingegen Mütter. Zudem verbessern sich primäre Regelschmerzen in einigen Fällen im Laufe des Lebens, sodass die Beschwerden mit der Zeit weniger intensiv ausfallen.

Regelschmerzen vorbeugen

Regelschmerzen kann nicht in jedem Fall vorgebeugt werden, ihre Intensität lässt sich jedoch oftmals durch einige einfache Maßnahmen lindern.Wie so oft, kommt es dabei auf die Lebensweise an und umfasst somit:

  • Bewegung: Regelmäßige Bewegung und Sport verbessern die Durchblutung, stärken die Muskulatur und können dem Körper dabei helfen, besser mit Stress umzugehen. Da negativer Stress, der sogenannte Distress, Regelschmerzen verschlimmern kann, reduziert regelmäßige Fitness die Beschwerdestärke.
  • Entspannung und Schlaf: Schlafmangel und fehlende Entspannung schwächen den Körper insgesamt und können uns empfindlicher für Schmerzen werden lassen. Ausreichende Erholungsphasen sollten daher nicht erst auf dem Plan stehen, wenn die Monatsblutung bereits begonnen hat.
  • Ernährung: Wenn fettige Fertiggerichte und viele tierische Produkte auf dem Speiseplan stehen, werden Prostaglandine durch die Nährstoffe verstärkt freigesetzt.Sie bewirken,dass die Schmerzwahrnehmung erhöht ist. Besser ist deshalb eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung mit viel Gemüse,Vollkorn,Obst sowie Nüssen,Samen und fettreichem (See-) Fisch als Quellen für einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Denn diese wirken der Synthese von Prostaglandinen entgegen.
  • Genussmittel: Nikotin und Alkohol wirken sich unter anderem negativ auf die Durchblutung aus und beeinflussen den Hormonhaushalt des Körpers.Das kann wiederum eine Auswirkung auf die Produktion von Prostaglandinen und das Schmerzempfinden haben. Einige Studienergebnisse deuten darauf hin, dass vor allem Raucherinnen unter starken Regelschmerzen leiden. Der Verzicht auf diese Genussmittel oder zumindest die Einschränkung des Konsums können also Schmerzen vorbeugen.

Hausmittel gegen Dysmenorrhoe – Was hilft wirklich gegen Regelschmerzen?

Starke Regelschmerzen und die damit einhergehenden Einschränkungen werden leider von vielen noch immer nicht ernst genommen. Dennoch ist die Dysmenorrhoe Gegenstand der Forschung und es finden sich mittlerweile zahlreiche Hausmittel, die die Schmerzen erwiesenermaßen lindern können.

Bei einigen Mitteln und Maßnahmen stehen die wissenschaftlichen Beweise für die Wirksamkeit zwar noch aus, sie konnten sich jedoch als alternative Methoden bewähren.

Akupressur gegen Regelschmerzen

Bei der Akupressur werden sogenannte Reflexpunkte am Körper für wenigstens ein paar Minuten gedrückt. Hierdurch soll eine Linderung der Krämpfe und Beschwerden erzielt werden. Als Alternative zum Ausüben von Druck mit Fingern oder Hand wurde in einer Studie bei jungen Frauen spezielle Unterwäsche eingesetzt, die tatsächlich schmerzlindernde Resultate erzielen konnte.

Wenn Sie diese Behandlungsmethode ausprobieren möchten, wenden Sie sich an einen erfahrenen Heilpraktiker oder auch eine Physiotherapie mit entsprechendem Angebot. Hier können Ihnen die richtigen Reflexpunkte und nötigen Handgriffe gezeigt werden.

Akupunktur gegen Regelschmerzen

Die Akupunktur gehört zur traditionellen chinesischen Medizin (TCM) und somit zu den alternativen Behandlungsmethoden. Die Anwendung umfasst das Einstechen dünner Nadeln in bestimmte Körperpunkte. Die Akupunktur-Nadeln werden anschließend für eine festgeschriebene Dauer in diesen Punkten belassen. Hierdurch sollen Energien im Körper reguliert werden.

Ähnlich der Akupressur sollten Sie die Akupunktur als Mittel gegen Regelschmerzen ebenfalls von einem fachkundigen Heilpraktiker durchführen lassen.

Baldrian gegen Regelschmerzen

Baldrian wird traditionell als Beruhigungs- und Schlafmittel eingesetzt, soll jedoch auch bei Regelschmerzen helfen, indem er die Muskulatur entspannt und krampflösend wirkt. Wissenschaftliche Studien hierzu zeigen, dass die Einnahme von Baldrian tatsächlich einen positiven Effekt auf Regelschmerzen haben kann.

Sie können das pflanzliche Mittel in Form von Baldrian-Tee oder auch Baldrian-Kapseln testen. Beachten Sie dabei aber, dass die Extrakte eine beruhigende und schlaffördernde Wirkung haben und somit Ihren Alltag beeinträchtigen könnten.

Basilikum gegen Regelschmerzen

Basilikum enthält Kaffeesäure, die als natürlicher Schmerzstiller wirken und zudem auch krampflösend sein soll.

Sie können das aromatische Kraut als Mittel gegen Regelschmerzen frisch essen. Eine Handvoll der Blätter im Salat oder pur reicht dafür aus. Alternativ können Sie aus getrocknetem oder frischem Basilikum einen Teeaufguss zubereiten. Hierzu geben Sie einen Teelöffel getrockneten, gerebelten oder etwa einen Esslöffel frischen gehackten Basilikum auf eine Tasse kochendes Wasser und lassen den Aufguss vor dem Trinken fünf Minuten ziehen. Trinken Sie den Tee ein- bis zweimal täglich.

Bewegung gegen Regelschmerzen

Regelmäßige Bewegung wurde bereits als vorbeugende Maßnahme zur Abschwächung der Regelschmerzen erwähnt, sie kann während der Menstruation aber ebenfalls für Linderung sorgen.

Da durch Bewegung die Durchblutung gesteigert wird, hat sie im Anschluss einen entspannenden Effekt auf die Muskulatur. Nette Nebeneffekte von leichter sportlicher Betätigung während der Menstruation sind zudem die Ablenkung von den Beschwerden und eine tiefere Atmung. Beides kann dazu beitragen, dass die Regelschmerzen weniger intensiv wahrgenommen werden.

Achten Sie bei der Auswahl der Sportart und beim Training darauf, was Ihnen guttut und übertreiben Sie es nicht. Ein flotter Spaziergang oder eine halbe Stunde Yoga können bereits ausreichen, um die Durchblutung zu steigern, Krämpfe zu lösen und die Entspannung der Muskulatur zu begünstigen.

Eisen gegen Regelschmerzen

Durch den eigentlich geringen Blutverlust während der Menstruation fühlen sich Frauen oftmals zusätzlich geschwächt, müde und schlapp. Bei einem derartigen Allgemeinzustand können Regelschmerzen als noch stärker empfunden werden. Hinzu kommt, dass vor allem viele Mädchen und junge Frauen einen bestehenden Eisenmangel haben, der die Leistungsfähigkeit generell senkt.

Um diesen Zustand zu ändern, stehen Ihnen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. In jedem Fall sollten Sie im Vorfeld durch einen Bluttest beim Arzt abklären lassen, ob Sie ausreichend mit dem Spurenelement versorgt sind. Besteht eine Unterversorgung oder ein Mangel, können die folgenden Maßnahmen sinnvoll sein:

  • Eisenreiche Lebensmittel: Hülsenfrüchte, (rotes) Fleisch, Fisch, Nüsse und Kerne, Kräuter, grünes Gemüse und rote Früchte enthalten vergleichsweise viel Eisen. Sie sollten daher häufiger auf Ihrem Speiseplan stehen, um einem Mangel vorzubeugen und eine leichte Unterversorgung auszugleichen.
  • Kombination mit Vitamin C: Pflanzliches Eisen kann vom Körper schwerer aufgenommen und verwertet werden, als die Eisenform in tierischen Produkten. Dieses Problem wird gelöst, indem eisenreiche mit Vitamin-C-reichen Lebensmitteln kombiniert werden. Das Vitamin C hilft dem Organismus dabei, das Spurenelement aufzunehmen und zu verwerten. Ein Glas Orangensaft zum Essen, rote Paprika dazu, Petersilie oder eine Prise Vitamin C-Pulver reichen für die verbesserte Eisenaufnahme aus.
  • Nahrungsergänzungsmittel: Eine Unterversorgung bzw. ein Mangel lässt sich am schnellsten über entsprechende Eisentabletten oder andere Nahrungsergänzungsmittel ausgleichen. Hierzu sollten Sie jedoch Ihren Arzt befragen, um die für Sie richtige Dosierung wählen zu können.

Entspannungstechniken gegen Regelschmerzen

Wenn sich die Gebärmuttermuskulatur stark zusammenzieht, können manche Frauen durch den intensiven Schmerz kaum atmen. Gezielte Entspannung erscheint dann kaum möglich. Durch das Erlernen spezieller Entspannungstechniken lassen sich die Regelschmerzen aber lindern. Je mehr Übung Sie darin haben, desto größer ist der Effekt. Es lohnt sich daher, die gewählte Technik möglichst täglich und nicht erst im „Notfall“ zu praktizieren.

Hinzu kommt, dass Entspannungstechniken dabei helfen, mit dem Stress des Alltags umzugehen. Da Distress Regelschmerzen verschlimmern kann, wird durch das regelmäßige, bewusste Loslassen und Entspannen also auch vorbeugend auf die Schmerzen eingewirkt.

Empfehlenswerte und einfach zu erlernende Entspannungstechniken sind unter anderem:

  • Autogenes Training
  • Atemmeditation
  • Geleitete Fantasiereisen
  • Meditation
  • Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson
  • Yoga

Unser Tipp: Probieren Sie verschiedene Entspannungstechniken in Kursen aus, um das Passende für sich zu finden, denn nicht jede Methode liegt auch jedem Menschen.

Ernährung gegen Regelschmerzen

Wie bereits darauf hingewiesen, spielt die Ernährung eine Rolle bei der Ausprägung von Schmerzen und Beschwerden – auch, aber nicht nur, während der Menstruation. Vor allem fehlende Mikronährstoffe sowie ein ungünstiges Verhältnis von gesättigten und ungesättigten Fettsäuren kann Krämpfe und Schmerzen verschlimmern beziehungsweise die Synthese von Prostaglandinen begünstigen.

Im Gegensatz dazu kann eine ausgewogene Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen den Körper stärken und das allgemeine Wohlbefinden steigern. Viele Lebensmittel mit ungesättigten Fettsäuren auf dem Speiseplan wirken sich hingegen direkt positiv auf die Prostaglandin-Produktion und -Ausschüttung aus.

Das funktioniert natürlich nicht, wenn Sie ausschließlich während der Menstruation auf Ihre Ernährung achten. Beginnen Sie stattdessen eine schrittweise Umstellung und lassen Sie das gesunde Essen so allmählich zur Gewohnheit werden.

Empfehlenswert sind zur Abdeckung des Tagesbedarfs und für ein gesundes Gleichgewicht zwischen gesättigten und ungesättigten Fettsäuren die folgenden Nahrungsmittel:

  • Gemüse: Möglichst viel, bunt und abwechslungsreich – eben „quer durch den Gemüsegarten“ sollte der Verzehr ausfallen. Denn Gemüse bietet oft mehr Vitamine und Mineralstoffe als Obst, enthält dafür tendenziell aber weniger Zucker. Ballaststoffe stecken in den Lebensmitteln ebenfalls in größeren Mengen und diese wirken sich positiv auf den Blutzucker und die Blutfette sowie die Darmflora aus.
  • Vollkorn: Wenn Getreide nicht geschält wird, liefert es reichlich Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe. Es trägt dann also in höherem Maße zur Deckung des Tagesbedarfs bei, als das bei geschälten und gebleichten Getreidevarianten der Fall ist.
  • Samen: Vor allem Chia Samen und Leinsamen enthalten ein gutes Gleichgewicht zwischen gesättigten und ungesättigten Fettsäuren und tragen damit zur Hemmung der schmerz- und krampfauslösenden Prostaglandine bei. Hinzu kommen noch eine große Menge Ballaststoffe und Mineralien. Wer sich mit dem dezenten Geschmack der Samen im puren Zustand nicht anfreunden kann, verwendet sie in Backwaren, in Smoothies oder bereitet einen Chia Pudding zu. Es ist zu empfehlen,beim Verzehr von Samen auch viel zu trinken. Chia und Leinsamen quellen auf und benötigen hierfür ausreichend Flüssigkeit, damit sie nicht zu Beschwerden im Verdauungstrakt führen.
  • Fettreicher Fisch: Karpfen, Forelle, Flunder, Wels, Aal, Sardine, Lachs, Makrele, Hering und Thunfisch sind reich an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren und tragen damit zu einem ausgewogenen Verhältnis und zur Hemmung der Schmerzbotenstoffe bei.

Unser TIPP: Sie müssen weder Lebensmittel komplett streichen, noch Ihren Speiseplan von heute auf morgen umkrempeln. Stellen Sie Ihre Ernährung stattdessen langsam um. Diese Vorgehensweise ist mittel- und langfristig deutlich erfolgversprechender und gibt Ihrem Körper und Ihren Geschmacksnerven Zeit, sich an die veränderten Mahlzeiten zu gewöhnen.

Fenchel gegen Regelschmerzen

Fenchel ist den meisten Menschen eher als aromatisches Gemüse und als Hausmittel gegen Verdauungsbeschwerden bekannt. Studien zeigen, dass die Heilpflanze bei Regelschmerzen ebenfalls gute Dienste leisten kann. Die ätherischen Öle und sekundären Pflanzenstoffe darin wirken krampflösend und damit schmerzlindernd. Ein netter Nebeneffekt von Fenchel: Wenn Sie während der Menstruation zugleich unter Verdauungsbeschwerden leiden, werden diese durch das pflanzliche Hausmittel direkt mitbehandelt.

Gönnen Sie sich daher öfter einmal einen Fencheltee, wenn Sie unter Regelschmerzen leiden. Haben Sie stärkere Blähungen, kann Fenchel-Anis-Kümmel-Tee die bessere Wahl sein.

Ingwer gegen Regelschmerzen

Ingwer kennen Sie vielleicht als Hausmittel gegen Übelkeit oder auch Erkältungsbeschwerden, die traditionelle Verwendung der würzigen Wurzel schließt aber auch Regelschmerzen ein.

In wissenschaftlichen Studien zeigte sich, dass dies einen guten Grund hat. Die im Ingwer enthaltenen ätherischen Öle und sekundären Pflanzenstoffe wirken den Schmerzbotenstoffen entgegen und sind dabei so effektiv, wie der chemische Wirkstoff Ibuprofen. Um dieses Resultat zu erreichen, können Sie:

  • ein Stück der frischen, geschälten Wurzel gründlich und langsam durchkauen – wenn der Ingwer schon recht trocken und faserig ist, sollte er zuvor kleingehackt werden
  • geriebenen oder sehr fein geschnittenen Ingwer mit kochendem Wasser überbrühen und den Teeaufguss über den Tag verteilt trinken – als Alternative können Sie fertigen Ingwertee verwenden
  • Speisen mit frischem Ingwer würzen

Kamille gegen Regelschmerzen

Kamille zeigt sich in Studien sehr wirkungsvoll gegen Regelschmerzen, sollte für einen größtmöglichen Effekt jedoch bereits verwendet werden, bevor die Beschwerden einsetzen.

Die Anwendung des antientzündlichen und krampflösenden Hausmittels gegen Dysmenorrhoe ist leicht und schnell – trinken Sie einfach Kamillentee. Die beste Wahl ist ein medizinischer Tee aus der Apotheke, da hier mehr der pflanzlichen Wirkstoffe enthalten sind, als in den meisten Supermarktprodukten.

Kreuzkümmel gegen Regelschmerzen

Kreuzkümmel, auch als Kumin oder Cumin bekannt, hat sich als Hausmittel und beim Einsatz in der Phytotherapie gegen Verdauungsbeschwerden bewährt. In Versuchen zeigte sich nun, dass der Kreuzkümmel bei Regelschmerzen ebenfalls einen schmerzlindernden Einfluss hat.

Sie können den Kreuzkümmel als Gewürz in Speisen verwenden oder daraus einen Tee herstellen. Verwenden Sie zu diesem Zweck entweder einen halben Teelöffel gemahlene Kumin-Samen oder einen Teelöffel der ganzen Samen auf 200 Milliliter Wasser. Kochen Sie den Kreuzkümmel für etwa eine Minute in dem Wasser auf und lassen Sie die Mischung auf Trinktemperatur abkühlen.

Unser Tipp: Wenden Sie Kumin möglichst täglich und fortlaufend an, denn die aktuellen Studien zeigen auch, dass die Wirkung bereits bei der zweiten und dritten Menstruationsblutung nach Beginn der Einnahme weniger schmerzhaft verläuft.

Lavendel-Ziest gegen Regelschmerzen

Die iranische Heilpflanze wird traditionell zur Linderung von Menstruationsbeschwerden eingesetzt, soll Krämpfe lösen, Regelschmerzen reduzieren und zudem einen positiven Effekt auf die Verdauung haben.

In Studien konnte der Lavendel-Ziest zwar zeigen, dass er Durchfall während der Periode lindert – weitere Auswirkungen auf Regelschmerzen und Menstruationsbeschwerden scheint er jedoch nicht zu haben. Zudem ist er weder als Tee noch als verarbeitete Heilpflanze direkt erhältlich. Wer Lavendel-Ziest dennoch als Hausmittel ausprobieren möchte, kann das Gewächs daher nur selbst anbauen und die Blätter als Teeaufguss verwenden.

Magnesium gegen Regelschmerzen

Der Mineralstoff Magnesium wird häufig als Mittel gegen Krämpfe empfohlen und soll auch Regelschmerzen lindern können. Setzen Sie also wahlweise magnesiumreiche Lebensmittel oder ein Nahrungsergänzungsmittel mit einer geringen Dosierung ein, wenn Sie mit dem Mikronährstoff Ihre Regelschmerzen reduzieren möchten.

Zu besonders magnesiumreichen Lebensmitteln gehören unter anderem:

  • Nüsse
  • Hülsenfrüchte
  • Vollkorn
  • Kerne und Samen (vor allem Sonnenblumenkerne und Leinsamen)
  • Gemüse, wie Kohlrabi und Spinat
  • Obst, wie Bananen und Himbeeren

Diese sollten vor allem dann vermehrt auf dem Speiseplan stehen, wenn der Magnesiumbedarf durch Schwangerschaft, Stillen, Wachstum oder regelmäßige sportliche Aktivitäten erhöht ist. Es ist zudem sinnvoll, den Blutspiegel ärztlich kontrollieren zu lassen, um einen eventuell bestehenden Mangel auszuschließen und die Dosierung gegebenenfalls anzupassen.

Massage gegen Regelschmerzen

Wenn der untere Rücken schmerzt und der Unterleib krampft, kann eine Massage die Beschwerden lindern. Dazu müssen Sie keine Physiotherapie aufsuchen, sondern können selbst mit leichtem Druck in kreisenden Bewegungen für Entspannung sorgen.

Probieren Sie aus, welche Massage-Bewegungen Ihnen guttun. Reiben, sanftes Drücken oder Kreisen im Uhrzeigersinn erweisen sich in der Regel als wohltuend. Sinnvoll ist es auch, die Massage mit Wärme und einem hautfreundlichen Öl zu verbinden. Hierdurch kann die Durchblutung nochmals gesteigert und die Entspannung der Muskeln intensiviert werden.

Mönchspfeffer gegen Regelschmerzen

Mönchspfeffer wird in der Phytotherapie traditionell zur Regulierung des weiblichen Zyklus eingesetzt und konnte seine positiven Eigenschaften bereits in verschiedenen Studien unter Beweis stellen. Durch seine Auswirkung auf den Hormonhaushalt soll der Mönchspfeffer auch Regelschmerzen lindern können.

Das pflanzliche Mittel finden Sie unter anderem in Form von Tabletten und Kapseln und können es zudem beim prämenstruellen Syndrom (PMS) einsetzen.

Pfefferminze gegen Regelschmerzen

Die ätherischen Bestandteile der Pfefferminze sollen die Weiterleitung von Schmerzbotenstoffen blockieren beziehungsweise verzögern und erzielten in Studien bereits vielversprechende Ergebnisse bei Frauen mit Regelschmerzen sowie bei Kopfschmerzen.

Dazu kann das Heilkraut topisch, also auf der Haut angewendet werden. Massieren Sie hierzu ein paar Tropfen Pfefferminzöl in kreisenden Bewegungen mit leichtem Druck auf dem Bauch und in die Schläfen ein. Zusätzlich können Sie Pfefferminztee, möglichst aus dem frischen Kraut, trinken oder ein bis zwei Blätter langsam und gründlich kauen.

Pille gegen Regelschmerzen

Orale Kontrazeptiva, auch als Antibabypille bekannt, greifen in den Hormonhaushalt ein und können somit die Menstruationsblutung und die Regelschmerzen abschwächen. Wenn andere Mittel nicht wirken und ohnehin verhütet werden soll, lassen Sie sich von Ihrem Gynäkologen über andere geeignete Mittel beraten.

Beachten Sie aber, dass orale Kontrazeptiva keinen Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten darstellen.

Ruhe und Schonung gegen Regelschmerzen

Erst sollen Sie sich bewegen und jetzt ruhen und sich schonen? Ja, denn nicht bei jeder Frau haben Spaziergänge und leichte Fitness während der Menstruation einen schmerzlindernden Effekt.

Werden die Beschwerden unter Bewegung schlimmer statt besser, sollten Sie sich einen Abend auf der Couch oder sogar etwas Bettruhe gönnen. Am besten kombinieren Sie die Schonung mit einem weiteren Hausmittel gegen Regelschmerzen – der Wärme.

Schafgarbe gegen Regelschmerzen

Schafgarbe enthält Flavonoide, die einen hemmenden Effekt auf die Bildung von Prostaglandinen und Entzündungen aufweisen. In einer Studie mit jungen Studentinnen ließ sich nachweisen, dass diese Wirkungen auch bei Regelschmerzen zur Linderung genutzt werden können.

Anwenden können Sie das Hausmittel gegen Regelschmerzen in Form von Tee, den Sie während der Menstruationsblutung nach Bedarf trinken. Nach jeder Tasse sollten Sie jedoch vier bis sechs Stunden warten, damit sich die Wirkung entfalten kann und Sie keine unnötig großen Mengen des medizinischen Tees konsumieren.

Sex gegen Regelschmerzen

Sex und Masturbation während der Menstruationsblutung erscheinen manchen Menschen vielleicht ungewöhnlich bis unangenehm, sie können jedoch einen schmerzstillenden Effekt haben.

Durch die körperliche Erregung und Bewegung wird die Durchblutung gesteigert, was bereits zu einer Linderung der Krämpfe und Schmerzen führen kann. Beim Orgasmus kommt es zudem zu Kontraktionen im Genitalbereich, in deren Folge sich die Muskulatur besser entspannt. Hinzu kommt die Ausschüttung von Hormonen, wie unter anderem Endorphinen und Dopamin. Diese auch als „Wohlfühl-Hormone“ bezeichneten Botenstoffe wirken sich positiv auf das Schmerzempfinden aus.

Wärme gegen Regelschmerzen

Eines der bewährtesten Hausmittel gegen Regelschmerzen ist das Wärmen der schmerzenden Bereiche, denn hierdurch wird die Durchblutung gesteigert und die Muskulatur entspannt.

Sie können Wärmflasche und Co. dabei übrigens nicht nur auf den unteren Bauch legen, sondern bei Bedarf auch auf den Rücken und die Oberschenkel.

Neben einem Heizkissen oder der bereits aufgeführten Wärmflasche eignen sich für die entspannende Behandlung die folgenden Hilfsmittel und Maßnahmen:

  • Warme Bäder und Duschen
  • Sauna
  • Körnerkissen
  • Fangopackungen
  • Intravaginale Wärmetherapie

Probieren Sie aus, welche Wärme-Variante für Sie am besten geeignet ist.

Unser Tipp: Für die mobile Anwendung der Wärme gegen Regelschmerzen sind auch spezielle Wärmepflaster erhältlich.

Zimt gegen Regelschmerzen

Zimt ist als Gewürz bekannt und wird unter anderem als Hausmittel gegen Zahnschmerzen verwendet. Das ätherische Öl und die enthaltenen Tannine wirken krampflösend und lindern somit Regelschmerzen. Dieser Effekt ist sogar wissenschaftlich bewiesen.

Sie können Zimt als Mittel gegen Regelschmerzen in Form von Pulver, Kapseln oder Tee anwenden. Beachten Sie dabei, dass Zimt den Blutzuckerspiegel senken kann und daher nicht in größeren Mengen aufgenommen werden sollte. Mehr als etwa ein halber Teelöffel gemahlener Zimt sollte es über den Tag verteilt nicht sein. Sicherer in der Anwendung und Dosierung sind Zimtkapseln und Zimttee.

Helfen Hausmittel wirklichen gegen Regelschmerzen?

Sofern es sich um primäre Regelschmerzen handelt, können die vorgestellten Hausmittel und Maßnahmen dabei helfen, die Beschwerden zu lindern. Allerdings wirkt nicht jedes Mittel gleichermaßen bei jeder Person.

So erfahren manche Frauen beispielsweise eine Erleichterung durch Bewegung, während anderen mit Ruhe und gezielter Entspannung besser geholfen ist. Es kann sich daher lohnen, verschiedene Mittel auszuprobieren.

Wann sollten Sie mit Regelschmerzen einen Arzt aufsuchen?

Regelschmerzen werden nicht immer ernst genommen, da es sich schließlich um ein „normales“ Problem zu handeln scheint. Allerdings können zum einen bereits die primären Regelschmerzen sehr intensiv ausfallen und sogar eine Krankschreibung erfordern. Zum anderen kann die Dysmenorrhoe auf krankhafte Ursachen zurückzuführen sein.

Nehmen Sie Ihre Beschwerden daher ernst und scheuen Sie sich nicht davor, einen Arzt aufzusuchen und bei Bedarf eine Krankschreibung in Anspruch zu nehmen. Andere Länder sind in diesem Bereich übrigens bereits weiter. So stehen im asiatischen Bereich und in Russland Frauen monatlich ein oder mehrere bezahlte, freie Tage zur Verfügung, wenn Sie unter starken Regelschmerzen leiden.

Einen Arzt sollten Sie in jedem Fall aufsuchen, wenn:

  • die Regelschmerzen sehr stark sind
  • Sie Regelschmerzen, aber keine Blutung haben
  • Unterleibsschmerzen, Druck, Krämpfe oder Ziehen außerhalb der Regelblutung auftreten
  • die Regelblutung sehr stark oder sehr schwach ausfällt
  • die Menstruation unregelmäßig ist, also die Abstände zwischen den Blutungen sehr unterschiedlich ausfallen
  • zusätzliche Beschwerden, wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Durchfall oder Wassereinlagerungen auftreten
  • Vaginalausfluss auffällt
  • Sie einen ungewöhnlichen Intimgeruch wahrnehmen
  • Sie unter stark ausgeprägtem prämenstruellem Syndrom(PMS) leiden

Bedenken Sie, dass Schmerzen auch durch Infektionen, sexuell übertragbare Krankheiten sowie andere Erkrankungen, wie beispielsweise Endometriose oder Zysten hervorgerufen werden können. Regelmäßige Untersuchungen und zusätzliche Arztbesuche bei Beschwerden sind daher unverzichtbar.

Achtung: Dieser Text dient ausschließlich Ihrer Information und ersetzt weder ärztliche Untersuchungen noch medizinische Behandlungen. Beachten Sie, dass auch Hausmittel Nebenwirkungen haben können. Verwenden Sie keine Mittel, gegen die bekannte Allergien oder Unverträglichkeiten bestehen und überprüfen Sie vor dem Einsatz, ob Sie die Mittel vertragen.

Brechen Sie die Anwendung sofort ab, wenn sich die Beschwerden verschlimmern oder Ihnen unerwünschte Nebenwirkungen auffallen. Informieren Sie zudem Ihren Arzt über negative Reaktionen, damit Tests auf Allergien und Unverträglichkeiten durchgeführt und die auslösenden Substanzen künftig gemieden werden können.

Quellen

 

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