Roggenpollen-Allergie

Was ist die Roggenpollen-Allergie?

Gräserallergie, Pollinosis, Heuschnupfen, saisonal-allergische Rhinokonjunktivitis beziehungsweise saisonal-allergische Rhinitis oder Roggenpollenallergie – die Überempfindlichkeit hat viele Namen. Dazu kann nicht nur eine Allergie gegen den Pollen des Getreides, sondern auch gegen Roggenmehl und gebackene Lebensmittel daraus bestehen.

Wie die Allergie aber auch bezeichnet wird, sie kann teilweise ernsthafte Folgen für Ihre Gesundheit haben. Allergietests bei einem entsprechenden Verdacht sowie abgestimmte Therapien sollten daher möglichst frühzeitig erfolgen. Gerade bei der Roggenpollenallergie ist dies unumgänglich, denn sie gehört zu den aggressiveren Formen.

Pollenflugzeit des Roggen

Aufgrund des Getreideanbaus erstreckt sich die Flugzeit der Roggenpollen von April bis September. Das höchste Aufkommen fällt meist auf Mai und Juni.

Da nicht nur eine Allergie gegen Roggenpollen, sondern auch gegen Roggenmehl auftreten kann, sind allergische Symptome das ganze Jahr über möglich.

Betroffene Regionen der Roggenpollen

Roggen wird nahezu überall angebaut, wo Landwirtschaft stattfindet. Gerade in ländlichen Regionen ist das Pollenaufkommen daher meist sehr hoch. Da sich die Pollen aber über den Wind verteilen, können sie kilometerweit fliegen – auch in der Stadt und fernab von Feldern können daher Allergiesymptome auftreten.

Die Roggenmehlallergie und ihre Verbreitung

Die Roggenmehlallergie ist deutlich seltener, als eine Überempfindlichkeit gegen die Rollen des Getreides. Vor allem Bäcker sind davon betroffen. Eine regional-lastige Verbreitung tritt daher nicht auf.

Wie sehen die Roggenpollen aus?

Die Grundform der Rollenpollen ist oval. Zudem haben die Pollen rundliche Löcher. Diese Charakteristika sind allerdings nur unter einem Mikroskop zu erkennen. Mit einer Größe von 50-60 µm sind die Roggenpollen aber auch insgesamt zu klein, um mit bloßem Auge erkannt zu werden.

Welche Kreuzallergene gibt es bei der Roggenpollen-Allergie?

Besteht eine Roggenpollenallergie, können nicht nur die Roggenpollen selbst, sondern auch andere Pollen und Lebensmittel allergische Symptome auslösen. Verantwortlich hierfür ist die ähnliche Struktur der Allergene. Bei Roggen zeigen sich derlei Kreuzallergien häufig bei:

  • Anderen Getreide- und Gräserpollen, wie beispielsweise Weizen
  • Getreidemehlen und Produkten daraus sowie Soja
  • Kräutern und Gewürzen
  • Gemüse, wie Karotten, Kartoffeln, Tomaten und Sellerie
  • Zudem Erdnüssen und Melone

Welche Kreuzreaktionen gibt es bei der Roggenpollen-Allergie?

Bestehen neben der Roggenpollenallergie auch noch eine oder mehr Kreuzallergien, können sich die folgenden Symptome zeigen:

  • Schwellungen, vor allem an den Lippen und im Mund
  • Verdauungsprobleme, wie Durchfall, Blähungen, Übelkeit und Magenschmerzen
  • Hautausschläge
  • Juckreiz und Kribbeln an den Kontaktstellen, vor allem auf den Schleimhäuten

Was gibt es bei der Allergie gegen Roggen zu beachten?

Je länger die Roggenpollenallergie unbehandelt besteht, desto höher ist das Risiko für Kreuzallergien. Auch kann die Gräserallergie zu allergischem Asthma führen. Bei einer Überempfindlichkeit sollte daher eine entsprechende Therapie erfolgen.

Leiden Sie unter einer Roggenmehlallergie, sollten hingegen Mehl und Produkte daraus vermieden werden.

Welche Symptome treten bei der Roggenpollen-Allergie auf?

Typisch für die die Allergie gegen Roggenpollen oder Roggenmehl sind die folgenden Symptome:

  • Augen: Die Augen sind gereizt, tränen und können jucken. Zudem röten sich die Schleimhäute und sind meist auch angeschwollen.
  • Nase: Niesen, gereizte und geschwollene Nasenschleimhaut und ständiges Laufen sind typisch. Im Unterschied zu einem Schnupfen bleibt das Sekret allerdings klar und ist meist auch deutlich dünnflüssiger.
  • Reizungen: Husten, geschwollene Lymphknoten und Wundgefühle im Gesicht treten häufig bei starkem Pollenflug auf.
  • Allgemeinbefinden: Schlafprobleme und dadurch bedingte Müdigkeit, Fieber, Kopfschmerzen und nachlassende Leistungsfähigkeit sind leider keine Seltenheit und stark belastend.
  • Verdauung: Gerade bei der Roggenmehlallergie können nicht nur die Atemwege, sondern auch die Verdauung betroffen sein. Beschwerden wie Krämpfe, Durchfall und Übelkeit treten bei dem Verzehr von gebackenen Produkten aus Roggenmehl zwar deutlich seltener auf, sind aber dennoch möglich.

Was hilft gegen die Roggenpollen-Allergie?

Besonders wirkungsvoll gegen jede Allergie ist es, die Allergene zu meiden. Bei der Roggenpollenallergie ist das zumindest im Freien aber kaum möglich. Dennoch können Sie Ihre Beschwerden durch einige Mittel und Maßnahmen lindern. Dazu gehören:

Hausmittel gegen die Roggenpollen-Allergie

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  • Salzwasser: Spülen Sie Ihre Nase damit oder nutzen Sie es zur Inhalation. Die Schleimhäute werden befeuchtet, Pollen reduziert und Schwellungen gelindert.
  • Tee: Lassen Sie sich in der Apotheke eine Mischung aus Brennnessel, Mariendistel, Schafgarbe und Salbei anfertigen. Etwa drei Tassen täglich bringen Linderung.
  • Hygiene: Gründliches Waschen von Gesicht und Händen sowie abendliches Duschen und Haarewaschen befreit den Körper von den Roggenpollen. Bei Kontakt zu Roggenmehl sollten Sie das Einatmen vermeiden.

Medikamente gegen die Roggenpollen-Allergie

Rezeptfrei in der Apotheke erhältlich, sind Antihistamine wie Loratadin und Cetirizin. Sie verhindern, dass die Roggenallergene Beschwerden auslösen.

Aufgrund der verschiedenen Darreichungsformen, wie Spray, Tropfen und Tabletten, können Sie die Medikamente genau da einsetzen, wo sich die Symptome der Allergie zeigen.

Natürliche Mittel und alternative Behandlungsformen gegen die Roggenpollen-Allergie

  • Homöopathie, Bachblüten und Schüssler Salze: Individuell abgestimmt und ganzheitlich wirken diese alternativen Behandlungen nicht allein die Symptome, sondern die Ursachen der Roggenallergie.
  • Ernährung: Ein gesunder Darm und ausgewogen versorgter Körper ist für Allergien weniger anfällig. Zusatzstoffe, wie Farbstoffe und Konservierungsmittel können Symptome hingegen verschlimmern.
  • Propolis, Aloe Vera und Manuka Honig: Als Kur täglich aufgenommen wirken diese Mittel lindernd und regulierend, wodurch sie einen positiven Einfluss auf die Allergie haben.

Immunisierung gegen Roggenpollen

Durch eine ärztlich kontrollierte Konfrontation mit den Allergenen des Roggens, kann sich der Körper allmählich daran gewöhnen. Diese auch als Hyposensibilisierung bekannte Therapie erfordert zwar etwas Zeit, zeigt dann aber häufig gute Resultate.

Entspannungstechniken anwenden

Stress und auch eine versehentliche Konditionierung kann die Roggenpollenallergie erheblich verschlimmern und sogar dazu führen, dass sich die Symptome sogar ohne Kontakt zu den Allergenen zeigen. Meditation, Yoga und autogenes Training sind hier sinnvolle Gegenmaßnahmen.[ p]

Pollen reduzieren

Zumindest in den eigenen vier Wänden können Sie den Kontakt zu den Allergenen reduzieren. Die folgenden Maßnahmen helfen dabei:

  • Kleidung: Wechseln Sie während der Pollenflugzeit die Kleidung, nach jedem Aufenthalt im Freien. Schuhe bleiben am besten vor der Tür.
  • Körper: Wer jeden Abend duscht, die Haare wäscht und die Nase spült, befreit sich von den Pollen und sorgt für einen ruhigeren Schlaf. Direkt nach dem Betreten der Wohnung sollten zudem Hände und Gesicht gründlich gewaschen werden.
  • Fenster: Pollenschutzgitter verhindern, dass die Pollen beim Lüften in die Wohnung eindringen.
  • Haushalt: Häufiges Saugen und Wischen, entfernt die Pollen aus den eigenen vier Wänden. Besonders geeignet sind Geräte mit HEPA-Filter, da diese die Pollen nicht wieder an die Raumluft abgeben.
  • Ernährung: Obwohl Allergien gegen gebackene Roggenprodukte selten sind, sollten sie wenn nötig darauf verzichten.

Woher wissen Sie, dass Sie die Allergie gegen Roggen haben?

Eindeutigen Aufschluss bringt ausschließlich ein entsprechender Allergietest beim Arzt.

Hinweis: Verzichten Sie vor den Allergietests auf die Einnahme von Antihistaminen. Diese würden das Testergebnis verfälschen.

Quellen

  • Nasenjucken deutet auf Heuschnupfen. In „Ärzte-Zeitung“, (2012), 7, ISSN 0175-5811
  • Andreas Rologg: Bäume : Lexikon der praktischen Baumbiologie. Wiley-VCH, 2010, ISBN 3527323589
  • Broschüre bringt Infos rund ums Thema Allergie. In „Ärzte-Zeitung“, (2003), 61, ISSN 0175-5811
  • I. Barnaure: Innere Medizin : mit … 80 Tabellen. Springer Medizin, 2007, ISBN 354046350X
  • Atlas informiert über Allergieforschung. In „Ärzte-Zeitung“, (2009), 45, ISSN 0175-5811
  • Übersicht Kreuzallergien. In „Deutsches Ärzteblatt“, 99(2002), 10, ISSN 0012-1207
  • Allergologie: Aktuelle, prägnante Übersicht. In „Deutsches Ärzteblatt“, 108(2011), 28-29, ISSN 0012-1207

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